About Intellectual Property IP Training Respect for IP IP Outreach IP for… IP and... IP in... Patent & Technology Information Trademark Information Industrial Design Information Geographical Indication Information Plant Variety Information (UPOV) IP Laws, Treaties & Judgements IP Resources IP Reports Patent Protection Trademark Protection Industrial Design Protection Geographical Indication Protection Plant Variety Protection (UPOV) IP Dispute Resolution IP Office Business Solutions Paying for IP Services Negotiation & Decision-Making Development Cooperation Innovation Support Public-Private Partnerships AI Tools & Services The Organization Working with WIPO Accountability Patents Trademarks Industrial Designs Geographical Indications Copyright Trade Secrets WIPO Academy Workshops & Seminars IP Enforcement WIPO ALERT Raising Awareness World IP Day WIPO Magazine Case Studies & Success Stories IP News WIPO Awards Business Universities Indigenous Peoples Judiciaries Genetic Resources, Traditional Knowledge and Traditional Cultural Expressions Economics Finance Intangible Assets Gender Equality Global Health Climate Change Competition Policy Sustainable Development Goals Frontier Technologies Mobile Applications Sports Tourism PATENTSCOPE Patent Analytics International Patent Classification ARDI – Research for Innovation ASPI – Specialized Patent Information Global Brand Database Madrid Monitor Article 6ter Express Database Nice Classification Vienna Classification Global Design Database International Designs Bulletin Hague Express Database Locarno Classification Lisbon Express Database Global Brand Database for GIs PLUTO Plant Variety Database GENIE Database WIPO-Administered Treaties WIPO Lex - IP Laws, Treaties & Judgments WIPO Standards IP Statistics WIPO Pearl (Terminology) WIPO Publications Country IP Profiles WIPO Knowledge Center WIPO Technology Trends Global Innovation Index World Intellectual Property Report PCT – The International Patent System ePCT Budapest – The International Microorganism Deposit System Madrid – The International Trademark System eMadrid Article 6ter (armorial bearings, flags, state emblems) Hague – The International Design System eHague Lisbon – The International System of Appellations of Origin and Geographical Indications eLisbon UPOV PRISMA UPOV e-PVP Administration UPOV e-PVP DUS Exchange Mediation Arbitration Expert Determination Domain Name Disputes Centralized Access to Search and Examination (CASE) Digital Access Service (DAS) WIPO Pay Current Account at WIPO WIPO Assemblies Standing Committees Calendar of Meetings WIPO Webcast WIPO Official Documents Development Agenda Technical Assistance IP Training Institutions COVID-19 Support National IP Strategies Policy & Legislative Advice Cooperation Hub Technology and Innovation Support Centers (TISC) Technology Transfer Inventor Assistance Program WIPO GREEN WIPO's Pat-INFORMED Accessible Books Consortium WIPO for Creators WIPO Translate Speech-to-Text Classification Assistant Member States Observers Director General Activities by Unit External Offices Job Vacancies Procurement Results & Budget Financial Reporting Oversight
Arabic English Spanish French Russian Chinese
Laws Treaties Judgments Browse By Jurisdiction

Ordinance of March 9, 2007, on Telecommunications Services (status as of July 1, 2014), Switzerland

Back
Superseded Text  Go to latest Version in WIPO Lex
Details Details Year of Version 2014 Dates Entry into force: October 1, 2008 Adopted: March 9, 2007 Type of Text Other Texts Subject Matter Competition, Other

Available Materials

Main Text(s) Related Text(s)
Main text(s) Main text(s) German Verordnung vom 9. März 2007 über Fernmeldedienste (stand am 1. Juli 2014)         French Ordonnance du 9 mars 2007 sur les services de télécommunication (état le 1er juillet 2014)         Italian Ordinanza del 9 marzo 2007 sui servizi di telecomunicazione (stato 1° luglio 2014)         English Ordinance of March 9, 2007, on Telecommunications Services (status as of July 1, 2014)        
 Ordinance of March 9, 2007 on Telecommunications Services (as amended up to July 1, 2014)

1

Verordnung über Fernmeldedienste

(FDV)

vom 9. März 2007 (Stand am 1. Juli 2014)

784.101.1

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 4 Absätze 2 und 3, 11 Absatz 3, 12a Absätze 1 und 2, 12b, 12c Absatz 4, 12d Absatz 2, 13a Absatz 3, 14 Absatz 3, 16 Absätze 1 Buchstabe d, 2 und 3, 17, 19 Absatz 3, 21a Absätze 2 und 3, 35 Absatz 3, 38 Absätze 3 und 4, 41 Absatz 1, 45a Absatz 2, 46, 47 Absatz 1, 48 Absatz 1, 48a, 59 Absatz 3, 62, 64 Absatz 2 und 69 des Fernmeldegesetzes vom 30. April 19971 (FMG), verordnet:

1. Kapitel: Begriffe

Art. 1

In dieser Verordnung bedeuten: a. Benutzerin/Benutzer: Person, die Dienste einer Anbieterin von Fernmel-

dediensten in Anspruch nimmt; b. Kundin/Kunde: Person, die mit einer Anbieterin von Fernmeldediensten ei-

nen Vertrag über die Inanspruchnahme von deren Diensten geschlossen hat; c. Mehrwertdienst: Dienstleistung, die über einen Fernmeldedienst erbracht

und von einer Anbieterin von Fernmeldediensten zusätzlich zu Fernmelde- diensten in Rechnung gestellt wird;

d.2 Zugangspreis: Preis für den Zugang zu Diensten und Einrichtungen markt- beherrschender Anbieterinnen nach Artikel 11 Absatz 1 FMG.

2. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen über Fernmeldedienste

Art. 2 Umfang des Fernmeldedienstes Keinen Fernmeldedienst erbringt namentlich, wer Informationen überträgt:

AS 2007 945 1 SR 784.10 2 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014

(AS 2014 729).

2

784.101.1 Fernmeldeverkehr

a. innerhalb eines Gebäudes; b. auf einer Liegenschaft, auf zwei aneinander grenzenden Liegenschaften oder

auf zwei einander gegenüberliegenden Liegenschaften, die durch eine Strasse, einen Weg, eine Bahnlinie oder einen Wasserlauf getrennt sind;

c. innerhalb ein und desselben Unternehmens, zwischen Mutter- und Tochter- gesellschaften oder innerhalb eines Konzerns;

d. innerhalb öffentlich-rechtlicher Körperschaften sowie zwischen ihnen.

Art. 3 Ausnahmen von der Meldepflicht 1 Von der Meldepflicht ausgenommen sind:

a. ausländische Anbieterinnen von internationalen Fernmeldediensten, die ihre Verbindungen in der Schweiz durch andere gemeldete Anbieterinnen termi- nieren lassen;

b. Anbieterinnen, die Fernmeldedienste nur im Rahmen einer Funkkonzession erbringen, die auf weniger als einen Monat befristet ist;

c.3 Anbieterinnen, deren Fernmeldedienste sich auf die Verbreitung von Pro- grammen über Leitungen im Sinne von Artikel 2 Buchstabe g und Arti- kel 59–62 des Bundesgesetzes vom 24. März 20064 über Radio und Fern- sehen (RTVG) beschränken und die weniger als 5000 Kundinnen und Kunden haben.

2 Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) kann Anbieterinnen von Fernmel- dediensten von geringer wirtschaftlicher und technischer Bedeutung, die ausschliess- lich für wissenschaftliche Anwendungen bestimmt sind, von der Meldepflicht be- freien.

Art. 4 Liste der gemeldeten Anbieterinnen 1 Das BAKOM führt eine Liste der gemeldeten Anbieterinnen von Fernmeldediens- ten. 2 Es streicht Anbieterinnen, die ihre Geschäftstätigkeit eingestellt haben oder die unter eine der in Artikel 3 aufgeführten Ausnahmen fallen, von der Liste. Dabei stützt es sich namentlich auf die Daten, die ihm die Anbieterinnen zu statistischen Zwecken eingereicht haben.5

3 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

4 SR 784.40 5 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010

(AS 2009 5821).

3

784.101.1Fernmeldedienste. V

Art. 5 Korrespondenzadresse in der Schweiz Meldepflichtige Anbieterinnen von Fernmeldediensten mit Sitz im Ausland müssen eine Korrespondenzadresse in der Schweiz bezeichnen, an welche insbesondere Mitteilungen, Vorladungen und Verfügungen rechtsgültig zugestellt werden können.

Art. 6 Recht auf Anschluss einer Fernmeldeendeinrichtung 1 Die Anbieterin von Fernmeldediensten darf den Anschluss von Fernmeldeendein- richtungen an die entsprechenden Schnittstellen nicht aus technischen Gründen verweigern, wenn diese Fernmeldeendeinrichtungen die Anforderungen nach Arti- kel 7 der Verordnung vom 14. Juni 20026 über Fernmeldeanlagen (FAV) erfüllen. 2 Das BAKOM kann einer Anbieterin von Fernmeldediensten die Genehmigung erteilen, den Anschluss einer Fernmeldeeinrichtung, die den Anforderungen von Artikel 7 FAV entspricht, zu verweigern, aufzuheben oder den Dienst für diese Einrichtung einzustellen, wenn die Gefahr besteht, dass die Einrichtung funktechni- sche Störungen bewirkt oder für das Netz oder den Netzbetrieb eine schädliche Wirkung hat. Es kann auch andere geeignete Massnahmen treffen. 3 Im Notfall kann eine Anbieterin eine Fernmeldeendeinrichtung unverzüglich vom Netz trennen, wenn dessen Schutz dies erfordert und der Benutzerin oder dem Be- nutzer umgehend und kostenfrei eine Alternative angeboten werden kann. Sie unter- richtet unverzüglich das BAKOM.

Art. 7 Schnittstellen von Fernmeldenetzen 1 Die Anbieterin von Fernmeldediensten muss dem BAKOM mitteilen, welche Arten von Schnittstellen sie für den Zugang zu Fernmeldenetzen bereitstellt. 2 Sie muss genaue und angemessene technische Spezifikationen dieser Schnittstellen veröffentlichen, bevor sie die über diese Schnittstellen erbrachten Dienste öffentlich verfügbar macht. Aktualisierte Spezifikationen müssen unverzüglich veröffentlicht werden. 3 Die Spezifikationen müssen so detailliert sein, dass die Herstellung von Fernmel- deendeinrichtungen zur Nutzung aller über die entsprechende Schnittstelle erbrach- ten Dienste möglich ist. 4 Das BAKOM regelt die notwendigen administrativen und technischen Einzelhei- ten.

Art. 8 Nutzung des Funkfrequenzspektrums Für Anbieterinnen, die zur Erbringung ihrer Dienste das Funkfrequenzspektrum nutzen, gilt die Verordnung vom 9. März 20077 über Frequenzmanagement und Funkkonzessionen (FKV).

6 SR 784.101.2 7 SR 784.102.1

4

784.101.1 Fernmeldeverkehr

Art. 9 Lehrstellen 1 Anbieterinnen von Fernmeldediensten müssen spätestens 18 Monate nach der Registrierung der Meldung mindestens 3 Prozent der Arbeitsstellen als Lehrstellen anbieten. Teilzeitarbeitsstellen sind entsprechend ihrem Beschäftigungsgrad anzu- rechnen. 2 Die Anbieterinnen können diese Verpflichtung auch in Zusammenarbeit mit Drit- ten innerhalb der Fernmeldebranche erfüllen.

Art. 10 Transparenz der Preise 1 Werden bei Anrufen zwischen Kundinnen und Kunden verschiedener Anbieterin- nen von mobilen Fernmeldediensten höhere Gebühren verrechnet als bei Anrufen zu Kundinnen und Kunden derselben Anbieterin, so sind die Anrufenden beim Verbin- dungsaufbau kostenlos, werbefrei und einfach darauf hinzuweisen. Dies gilt auch bei Anrufen zwischen verschiedenen Kundengruppen derselben Anbieterin. Die Anbie- terinnen müssen es ihren Kundinnen und Kunden ermöglichen, kostenlos auf den Hinweis zu verzichten. 2 Bei Angeboten von Fernmeldediensten mit begrenzten kostenlosen oder vergüns- tigten Anteilen muss die Anbieterin es den Kundinnen und Kunden ermöglichen, sich kostenlos über die verbrauchten oder verbleibenden Anteile zu informieren. 3 Die Absätze 1 und 2 gelten nicht für Anrufe auf Mehrwertdienste, Auslandverbin- dungen und die Nutzung ausländischer Mobilfunknetze (internationales Roaming).8

Art. 10a9 Tarife für das internationale Roaming 1 Die Mobilfunkanbieterinnen teilen ihren Kundinnen und Kunden beim Vertragsab- schluss schriftlich und leicht verständlich mit, wie und wo diese die aktuell gelten- den Tarife sowie die Tarifoptionen für Preisreduktionen abfragen können. 2 Beim Wechsel auf ein ausländisches Mobilfunknetz informieren sie ihre Kundin- nen und Kunden ohne Verzögerung, unentgeltlich und leicht verständlich über die maximal anfallenden Kosten der folgenden internationalen Roamingdienste:

a. Anrufe in die Schweiz; b. Ankommende Anrufe; c. Anrufe vor Ort; d. Versand von SMS; e. Datenübertragung, inkl. Versenden von MMS.

3 Sie müssen ihren Kundinnen und Kunden ermöglichen, diese Benachrichtigung einfach und unentgeltlich zu deaktivieren und zu reaktivieren. Sie müssen ihre

8 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

9 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821). Abs. 2 und 3 in Kraft sei 1. Juli 2010.

5

784.101.1Fernmeldedienste. V

Kundinnen und Kunden bei Vertragsabschluss und danach mindestens einmal jähr- lich über diese Möglichkeit informieren.

Art. 11 Verzeichniseinträge Der Eintrag einer Kundin oder eines Kunden in Verzeichnissen von Fernmelde- diensten besteht mindestens aus:

a. dem Adressierungselement, mit welchem die Kundin oder der Kunde des betroffenen Fernmeldedienstes kontaktiert werden kann;

b. dem Namen und Vornamen oder dem Firmennamen; c. gegebenenfalls der Rubrik, unter der sie oder er erscheinen möchte; d. der vollständigen Adresse; e. gegebenenfalls dem Kennzeichen, dass sie oder er keine Werbemitteilungen

von Dritten erhalten möchte und dass ihre oder seine Daten zu Zwecken der Direktwerbung nicht weitergegeben werden dürfen (Art. 88 Abs. 1);

f. bei einem Adressierungselement eines entgeltlichen Mehrwertdienstes: der Preisbekanntgabe nach Artikel 13 Absatz 1bis der Preisbekanntgabeverord- nung vom 11. Dezember 197810 (PBV).

3. Kapitel: Grundversorgung

1. Abschnitt: Grundversorgungskonzession

Art. 12 Erteilung der Grundversorgungskonzession 1 Die Grundversorgungskonzession wird als Kriterienwettbewerb ausgeschrieben. 2 Die Bewerberin um eine Grundversorgungskonzession hat in ihrem Konzept zu- sätzlich die geschäftliche Planung für die ganze Dauer der Konzession unter Angabe der angenommenen Preise und der vorgesehenen Investitionen einzureichen. 3 Die Grundversorgungskonzession wird derjenigen Bewerberin erteilt, welche die Entscheidungskriterien erfüllt und keine finanzielle Abgeltung verlangt. Wenn mehrere Bewerberinnen die Entscheidungskriterien erfüllen und keine finanzielle Abgeltung verlangen, wird die Konzession derjenigen Bewerberin erteilt, welche die für die qualitative Bewertung benutzten Kriterien am besten erfüllt. 4 Beanspruchen alle Bewerberinnen, welche die Entscheidungskriterien erfüllen, eine finanzielle Abgeltung, so erhält diejenige Bewerberin den Zuschlag, deren Ausschreibungsangebot das vorteilhafteste Verhältnis zwischen dem Ergebnis der qualitativen Bewertung und der benötigten Abgeltung aufweist.

10 SR 942.211

6

784.101.1 Fernmeldeverkehr

5 Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) zieht eine oder mehrere Anbieterinnen von Fernmeldediensten zur Sicherstellung der Grundversor- gung heran, wenn:

a. sich von vornherein zeigt, dass die Ausschreibung nicht unter Wettbewerbs- bedingungen ablaufen kann;

b. die Ausschreibung zu keinen Bewerbungen geführt hat; c. die Ausschreibung nicht unter Wettbewerbsbedingungen erfolgte, nament-

lich wenn nur eine Bewerbung vorlag; d. am Ende der Ausschreibung keine Bewerberin die Entscheidungskriterien

erfüllt. 6 Die auf Grund von Absatz 5 bezeichnete Konzessionärin kann eine finanzielle Abgeltung fordern. 7 Die neue Grundversorgungskonzession ist spätestens sechs Monate vor Ablauf der geltenden Konzession zu erteilen.

Art. 13 Finanzielle Abgeltung 1 Die finanzielle Abgeltung dient ausschliesslich zur Finanzierung der ungedeckten Kosten der Grundversorgung. 2 Die ungedeckten Kosten entsprechen den Nettogesamtkosten der Grundversor- gung. Die Nettogesamtkosten entsprechen der Differenz zwischen den Kosten des Unternehmens, das die Grundversorgung erbringt, und den Kosten, die es zu tragen hätte, wenn es die Grundversorgung nicht erbringen würde.

Art. 14 Berechnung der Nettogesamtkosten 1 Die Nettokosten der Grundversorgung entsprechen den Aufwendungen einer effizienten Anbieterin für die Sicherstellung der Grundversorgung. Die Berechnung der Nettokosten, die für jeden Dienst gesondert durchgeführt wird, beruht auf fol- genden Grundsätzen:

a. die Berechnung beruht auf aktueller Basis; b. die Kosten des Netzes werden gestützt auf die Buchwerte gerechnet; c. der Kapitalertrag für die eingesetzten Investitionen ist der branchenübliche

Kapitalertrag, der nach dem mit der Erbringung der Grundversorgung ver- bundenen Risiko gewichtet werden muss;

d. die Abschreibungsmethode trägt der Lebensdauer der Investitionen Rech- nung, die ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer entsprechen muss;

e. die direkten und indirekten Einnahmen müssen von den Kosten abgezogen werden.

784.101.1Fernmeldedienste. V

11 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

7

2 Die Nettogesamtkosten der Grundversorgung entsprechen der Summe der Netto- kosten, die für die einzelnen Dienste separat berechnet werden, nach Abzug der immateriellen Vorteile. 3 Die für die Berechnung verwendeten Daten müssen abgestützt sein, das heisst sie müssen transparent sein und aus zuverlässigen Quellen stammen. Zu diesem Zweck sind die Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (FER), international anerkannte Accountingstandards (IAS) oder vergleichbare international anerkannte Rechnungs- legungsvorschriften anzuwenden.

2. Abschnitt: Pflichten der Grundversorgungskonzessionärin

Art. 15 Dienste der Grundversorgung 1 Die Dienste der Grundversorgung sind wie folgt definiert:

a. Öffentlicher Telefondienst: Dienst, der den Kundinnen und Kunden das Füh- ren von nationalen und internationalen Telefongesprächen in Echtzeit sowie Telefaxverbindungen ermöglicht;

b. Zusatzdienst: Sperren abgehender Verbindungen; c. Notruf: Zugang zu den Notrufdiensten (Nummern 112, 117, 118, 143, 144,

147); d. Datenübertragungsdienst; e. Öffentliche Sprechstellen: die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl öf-

fentlicher Sprechstellen rund um die Uhr für das Führen von ein- und abge- henden nationalen Telefongesprächen in Echtzeit, das Führen von abgehen- den internationalen Telefongesprächen in Echtzeit und den Zugang zu den Notrufdiensten und Einträgen in den Kundenverzeichnissen aller Anbiete- rinnen von Diensten der Grundversorgung in der Schweiz in den drei Amts- sprachen;

f. Dienste für Hörbehinderte: Bereitstellen eines Transkriptionsdienstes für Hörbehinderte, der auch Notrufe abdeckt, sowie eines SMS-Vermittlungs- dienstes, die rund um die Uhr verfügbar sind;

g.11 Verzeichnis und Vermittlungsdienst für Sehbehinderte und Personen mit eingeschränkter Mobilität: Zugang zu den Verzeichnisdaten der Kundinnen und Kunden aller Anbieterinnen von Diensten der Grundversorgung in der Schweiz, einschliesslich der in Artikel 31 Absatz 2bis erwähnten Daten, über eine Sprachauskunft in den drei Amtssprachen und durch das Bereitstellen eines Vermittlungsdienstes rund um die Uhr (Nummer 1145).

784.101.1 Fernmeldeverkehr

12 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2011, in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 367).

8

2 Die Grundversorgungskonzessionärin ist verpflichtet, diese Dienste während der ganzen Dauer der Konzession zu erbringen. 3 Das BAKOM bezeichnet die einzuhaltenden Spezifikationen für die Grundversor- gungsdienste. Diese Spezifikationen richten sich nach international harmonisierten Normen.

Art. 16 Anschluss 1 Die in Artikel 15 Absatz 1 genannten Dienste sind mittels eines Anschlusses bis zum Netzabschlusspunkt zu erbringen. 2 Die Grundversorgungskonzessionärin ist verpflichtet, im Innern der Wohn- und Geschäftsräume der Kundin oder des Kunden einen der folgenden Anschlüsse nach deren oder dessen Wahl bereitzustellen:

a. einen festen Netzabschlusspunkt, zu dem ein Sprachkanal, eine Telefon- nummer sowie ein Eintrag im Verzeichnis des öffentlichen Telefondienstes gehören und der die Datenübertragung über Schmalband erlaubt;

b. einen festen Netzabschlusspunkt, zu dem zwei Sprachkanäle, drei Telefon- nummern sowie ein Eintrag im Verzeichnis des öffentlichen Telefondienstes gehören und der die Datenübertragung über Schmalband erlaubt;

c.12 einen festen Netzabschlusspunkt, zu dem ein Sprachkanal, eine Telefon- nummer, ein Eintrag im Verzeichnis des öffentlichen Telefondienstes und ein Breitband-Internetzugang mit einer garantierten Übertragungsrate von 1000/100 kbit/s gehören; wenn der Anschluss aus technischen oder öko- nomischen Gründen die Bereitstellung eines solchen Breitband-Internet- zugangs nicht erlaubt und kein Alternativangebot zu vergleichbaren Bedin- gungen auf dem Markt verfügbar ist, kann der Leistungsumfang in Ausnahmefällen reduziert werden.

3 Das BAKOM bezeichnet die einzuhaltenden Spezifikationen für den Netz- abschlusspunkt. Diese richten sich nach international harmonisierten Normen.

Art. 17 Gebäudeeinführungspunkt 1 Die Grundversorgungskonzessionärin muss die für die Erbringung der Dienste der Grundversorgung erforderlichen Fernmeldeanlagen bis zum Gebäudeeinführungs- punkt bereitstellen. Sie ist nicht verpflichtet, die Hausinstallationen bereitzustellen. 2 Führt sie eine neue Technologie ein, die eine Anpassung der Hausinstallation erfordert, so trägt sie die Kosten dieser Anpassung. 3 Bei der ersten Bereitstellung dieser Fernmeldeanlagen kann die Eigentümerin oder der Eigentümer die Lage des Gebäudeeinführungspunkts selbst bestimmen.

784.101.1Fernmeldedienste. V

13 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

9

4 Bei bereits bereitgestellten Fernmeldeanlagen darf die Konzessionärin nicht die Verlegung des Gebäudeeinführungspunkts verlangen. 5 Das BAKOM kann technische Vorschriften über den Gebäudeeinführungspunkt erlassen.

Art. 18 Anschlüsse ausserhalb des Siedlungsgebietes 1 Verursacht das Erstellen oder der Unterhalt eines Anschlusses ausserhalb des Siedlungsgebietes besonders hohe Kosten oder ist die Gewährleistung des vor- geschriebenen Grundversorgungsangebots besonders aufwendig, so kann die Bestel- lerin oder der Besteller verpflichtet werden, einen Teil der Kosten zu übernehmen, oder es kann der Leistungsumfang reduziert werden. 2 Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommuni- kation (UVEK) regelt die Einzelheiten.

Art. 19 Sperrung abgehender Verbindungen 1 Die Grundversorgungskonzessionärin muss die Möglichkeit bieten, alle abgehen- den Verbindungen permanent zu sperren; sie kann einzig zur Deckung der Kosten für das Aktivieren der Sperrung ein angemessenes einmaliges Entgelt verlangen. Dieses Entgelt ist nicht zu entrichten, wenn die Sperrung beim Vertragsabschluss verlangt wird. 2 Bei Wiederherstellung aller abgehenden Verbindungen kann die Grundversor- gungskonzessionärin ein angemessenes einmaliges Entgelt zur Deckung der blossen Kosten für das Deaktivieren der Sperrung verlangen.

Art. 20 Standortbestimmung der öffentlichen Sprechstellen 1 Die ComCom legt periodisch die Anzahl von Standorten pro Gemeinde fest, an denen sich mindestens eine öffentliche Sprechstelle befinden muss. Bei der Festle- gung der Anzahl obligatorischer Standorte pro Gemeinde trägt sie insbesondere der Einwohnerzahl, der Fläche und den spezifischen Besonderheiten der politischen Gemeinden Rechnung. Sie stellt sicher, dass in jeder politischen Gemeinde mindes- tens eine öffentliche Sprechstelle vorhanden ist, es sei denn, die Gemeinde verzichte darauf.13 2 Die ComCom bezeichnet auf gemeinsamen Vorschlag der Grundversorgungskon- zessionärin und der Gemeindebehörde die genauen Standorte, die der Gemeinde zustehen. 3 Können sich die Gemeindebehörde und die Grundversorgungskonzessionärin in der Standortfrage nicht einigen, so entscheidet die ComCom endgültig.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

14 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2011, in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 367).

10

Art. 21 Qualität der Grundversorgung 1 Die Grundversorgungskonzessionärin beurteilt im Jahresdurchschnitt die Dienste, die sie anbietet (Art. 15 Abs. 1 und Art. 16), nach folgenden Qualitätskriterien:

a. betreffend die Anschlüsse: 1. Frist für die Inbetriebsetzung eines Anschlusses, 2. Verfügbarkeit des Anschlusses, 3. Fehlermeldung pro Anschluss und Jahr, 4. Reparaturzeit;

b. betreffend den öffentlichen Telefondienst: 1. Sprachübertragungsqualität, 2. Verfügbarkeit des Dienstes, 3. Verbindungsaufbauzeit, 4. Häufigkeit des erfolglosen Verbindungsaufbaus infolge von Netzüber-

lastung oder Netzfehlern, 5. Abrechnungsgenauigkeit;

c. betreffend den Datenübertragungsdienst und die Telefaxverbindungen: 1. Datenübertragungsqualität, 2. Verfügbarkeit des Dienstes, 3. Abrechnungsgenauigkeit;

d. betreffend die übrigen Pflichten: 1. Reaktionszeiten bei vermittelten Diensten, 2. Anzahl betriebsbereiter öffentlicher Sprechstellen.

2 Das BAKOM regelt die technischen Einzelheiten und setzt die Zielwerte der Qualitätskriterien fest. Es orientiert sich dabei an den Fortschritten im Bereich der Qualität und berücksichtigt die technologische Entwicklung. 3 Die Grundversorgungskonzessionärin muss der ComCom den Zutritt zu den Anla- gen gewähren, damit diese kontrollieren kann, ob die Zielwerte der Qualitätskrite- rien erreicht werden. 4 Die ComCom kann eine unabhängige Fachperson damit beauftragen zu kontrollie- ren, ob die Zielwerte der Qualitätskriterien erreicht werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können veröffentlicht werden.

Art. 22 Preisobergrenzen 1 Es gelten folgende Preisobergrenzen (ohne Mehrwertsteuer):14

a. Anschluss (Art. 16):

784.101.1Fernmeldedienste. V

15 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2011, in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 367).

11

1. einmalig anfallende Taxe von 40 Franken für die Aufschaltung des An- schlusses,

2. 23.45 Franken pro Monat für den in Artikel 16 Absatz 2 Buchstabe a genannten Anschluss,

3. 40 Franken pro Monat für den in Artikel 16 Absatz 2 Buchstabe b ge- nannten Anschluss,

4.15 55 Franken pro Monat für den in Artikel 16 Absatz 2 Buchstabe c ge- nannten Anschluss;

b. nationale Verbindungen zu Festnetzanschlüssen, verrechnet nach Anzahl Sekunden und aufgerundet auf die nächsten 10 Rappen: 7,5 Rappen pro Mi- nute;

c. Zuschlag für die Benützung einer öffentlichen Sprechstelle: 19 Rappen pro angebrochene Minute, mit Ausnahme der Anrufe auf die Nummer 143 sowie an den Transkriptionsdienst, für die ein einmaliger Zuschlag von 50 Rappen (inkl. Mehrwertsteuer) pro Anruf verlangt wird;

d. Inanspruchnahme des Transkriptionsdienstes (Art. 15 Abs. 1 Bst. f), ver- rechnet nach Anzahl Sekunden und aufgerundet auf die nächsten 10 Rappen: 3,4 Rappen pro Minute.

2 Ist die Einführung eines nach der Verbindungsdauer berechneten Zuschlags für die Benützung einer öffentlichen Sprechstelle nicht mit vertretbarem Aufwand technisch realisierbar, so kann ein einmaliger Zuschlag von 50 Rappen (inkl. Mehrwertsteuer) pro Anruf verlangt werden. 3 Die Grundversorgungskonzessionärin meldet dem BAKOM alle Änderungen ihrer Tarife mindestens 30 Tage vor deren Einführung.

Art. 23 Unbeglichene Rechnungen und Sicherheiten 1 Begleichen die Kundinnen oder Kunden ihre Rechnung für Dienste der Grundver- sorgung, die im Rahmen der Grundversorgungskonzession erbracht werden, nicht fristgemäss, so ist die Grundversorgungskonzessionärin verpflichtet, ihnen eine Mahnung zuzustellen, in der auf die zu gewärtigenden Massnahmen hingewiesen wird. 2 Wird die Rechnung begründet angefochten oder betrifft sie nicht Dienste der Grundversorgung, die im Rahmen der Grundversorgungskonzession erbracht wer- den, so ist die Grundversorgungskonzessionärin nicht berechtigt, die Anschlüsse zu sperren oder den Vertrag vor der Lösung des Streitfalles zu kündigen. 3 Bei Zweifeln an der Zahlungsfähigkeit der Kundin oder des Kunden kann die Grundversorgungskonzessionärin Sicherheiten verlangen, die zum Zinssatz von Sparkonten verzinst werden. Die Höhe dieser Sicherheiten darf den zur Deckung des voraussichtlichen Risikos der Grundversorgungskonzessionärin notwendigen Betrag nicht überschreiten.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

12

3. Abschnitt: Finanzierung der Grundversorgung

Art. 24 Festsetzung der finanziellen Abgeltung 1 Die Nettogesamtkosten werden jährlich auf Basis der Grundsätze nach Artikel 14 berechnet. 2 Die voraussichtlichen Kosten müssen dem BAKOM bis zum 31. Juli des Jahres zugestellt werden, das dem Jahr vorangeht, für welches das Budget erstellt wird. Während der ersten zwei Konzessionsjahre gehen die voraussichtlichen Kosten direkt aus der Ausschreibung hervor.16 3 Die effektiven Kosten müssen dem BAKOM spätestens zwei Monate nach Jahres- ende zugestellt werden. Die Grundversorgungskonzessionärin muss dem BAKOM alle für die Kontrolle der effektiven Kosten notwendigen Daten bereitstellen.17 4 Die ComCom legt die finanzielle Abgeltung auf Basis der effektiven Kosten fest. Die Differenzen zwischen den voraussichtlichen und den effektiven Kosten müssen stichhaltig begründet werden, um Gegenstand eines Entschädigungsanspruchs sein zu können. 5 Die Konzessionärin schiesst die jährliche finanzielle Abgeltung vor. Der Vor- schuss wird zu einem Satz verzinst, wie er für Bundesobligationen mit gleicher oder vergleichbarer Frist zum Zeitpunkt der Entschädigung gilt. 6 Das BAKOM kann ein Audit der Buchhaltungsdaten und der Kostenberechnung verlangen.18 7 Reicht die Konzessionärin die verlangten Informationen nicht innerhalb von zwölf Monaten nach Jahresende ein, so verfällt der Anspruch auf einen Beitrag.

Art. 25 Abgaben zur Finanzierung der Grundversorgung 1 Massgebend für die Berechnung der Abgabe einer Anbieterin ist ihr Umsatz der auf dem Landesgebiet angebotenen Fernmeldedienste abzüglich der Kosten der Fernmeldedienste, die sie von Drittanbietern im Grosshandel bezogen oder für Dritte in Rechnung gestellt hat. 2 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten stellen dem BAKOM die Angaben zum Umsatz des vorangegangenen Jahres bis spätestens am 30. April zu, erstmals im Jahr 2009. 3 Reicht eine Anbieterin die für die Berechnung der Abgabe erforderlichen Daten nicht ein, so legt das BAKOM diese auf Basis des mehrwertsteuerpflichtigen Ge- samtumsatzes fest.

16 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

17 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1Fernmeldedienste. V

15 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2011, in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 367).

11

18 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1 Fernmeldeverkehr

20 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

13

4 Das BAKOM kann ein externes Kontrollsystem vorsehen, um die von den Anbie- terinnen gelieferten Daten auf ihre Richtigkeit zu prüfen. 5 Bezahlt eine säumige Anbieterin die von ihr geschuldeten Beträge nicht innerhalb eines Jahres nach der in der Mahnung gesetzten Frist, so werden diese auf die Netto- gesamtkosten der auf diese Feststellung folgenden Periode vorgetragen. Mit dem Vortrag wird die Zahlungspflicht nicht aufgehoben. Nachträglich bezahlte Beträge werden in die Einrichtung, die den Finanzierungsmechanismus verwaltet, überwie- sen und von den Nettogesamtkosten der auf den Zahlungseingang folgenden Periode abgezogen. 6 Anbieterinnen mit einem massgebenden jährlichen Umsatz (Abs. 1) von weniger als fünf Millionen Franken sind von der Abgabe befreit. 7 Das BAKOM erlässt administrative Vorschriften über die Ermittlung des Umsatzes und die für die Kostenaufteilung erforderlichen Informationen.

Art. 26 Verwaltung des Finanzierungsmechanismus 1 Das BAKOM verwaltet den Finanzierungsmechanismus. Zu diesem Zweck kann es technische und administrative Vorschriften erlassen. 2 Es veröffentlicht periodisch einen Bericht über die Finanzierung der Grundversor- gung. 3 Die Kosten für die Verwaltung des Finanzierungsmechanismus werden durch die Abgaben zur Finanzierung der Grundversorgung gedeckt.

4. Kapitel:19

Aus der Erbringung bestimmter Dienste abgeleitete Pflichten

Art. 26a20 Übermittlung von Rufnummern 1 Verbindungserzeugende Anbieterinnen von öffentlichem Telefondienst müssen sicherstellen, dass als Rufnummer des anrufenden Anschlusses mindestens eine Rufnummer gemäss schweizerischem Nummerierungsplan E.164 übermittelt wird. 2 Sie müssen diejenige Rufnummer übermitteln, die der Kundin oder dem Kunden für den Dienst zugeteilt ist, in dessen Rahmen die Verbindung aufgebaut wird. Die weiteren an der Verbindung beteiligten Anbieterinnen von Fernmeldediensten dürfen übermittelte Rufnummern nicht verändern. 3 Anbieterinnen von öffentlichem Telefondienst können ihren Kundinnen und Kun- den ermöglichen, beim Verbindungsaufbau weitere Rufnummern zu übermitteln, sofern diese ein Nutzungsrecht nachweisen können. Haben die Anbieterinnen Kenntnis davon, dass Kundinnen oder Kunden Rufnummern übermitteln, an denen

19 Vormals: vor Art. 27

784.101.1Fernmeldedienste. V

21

diese kein Nutzungsrecht haben, so müssen sie geeignete Massnahmen treffen um die Übermittlung dieser Rufnummern zu verhindern. 4 Übermittelte Rufnummern müssen mit einer Kennzeichnung versehen sein, welche darauf hinweist, ob sie auf Angaben der anrufenden Kundin bzw. des anrufenden Kunden oder auf Informationen der verbindungserzeugenden Anbieterin beruhen und ob diese die Nummernangaben der Kundin bzw. des Kunden überprüft hat. 5 Es dürfen keine Rufnummern aus den Bereichen 0900, 0901 und 0906 als Ruf- nummern anrufender Anschlüsse übermittelt werden.

Art. 27 Zugang zu den Notrufdiensten 1 Der Zugang zu den Notrufdiensten (Nummern 112, 117, 118, 143, 144 und 147) muss von jedem Telefonanschluss, einschliesslich öffentlicher Sprechstellen, ge- währleistet sein. Der Zugang zu den Nummern 112, 117, 118, 144 und 147 muss unentgeltlich und ohne Benutzung eines Zahlungsmittels (Münzen oder Karten) möglich sein. Für die Nummer 143 können eine Pauschalgebühr von 20 Rappen sowie der Zuschlag nach Artikel 22 Absatz 1 Buchstabe c erhoben werden. 2 Die Anbieterinnen von Satellitenmobilfunkdiensten der Grundversorgung, denen die Internationale Fernmeldeunion Adressierungselemente zugewiesen hat, müssen nur den unentgeltlichen Zugang zur Nummer 112 gewährleisten.

Art. 28 Leitweglenkung der Notrufe Anbieterinnen des öffentlichen Telefondienstes müssen die Leitweglenkung der Notrufe zu den zuständigen Alarmzentralen (Nummern 112, 117, 118, 143, 144 und 147) sicherstellen.

Art. 29 Standortidentifikation bei Notrufen 1 Soweit es die gewählte Technik zulässt, muss die Standortidentifikation der Anru- fenden für die Nummern 112, 117, 118 und 144 online gewährleistet sein. Dies gilt auch für Kundinnen und Kunden, die auf einen Eintrag im öffentlichen Verzeichnis verzichtet haben. Auf Gesuch hin kann das BAKOM weitere ausschliesslich für Notrufdienste der Polizei, der Feuerwehr sowie der Sanitäts- und Rettungsdienste bestimmte Nummern bezeichnen, bei denen diese Standortidentifikation zu garantie- ren ist. Es publiziert die Liste dieser Nummern. 2 Die Grundversorgungskonzessionärin betreibt, in Zusammenarbeit mit den übrigen Anbieterinnen des öffentlichen Telefondienstes und zu Gunsten der Alarmzentralen, einen Dienst zur Standortidentifikation aller Kundinnen und Kunden von Diensten der Grundversorgung. Dieser Dienst muss auch für Alarmzentralen zugänglich sein, die nicht bei der Grundversorgungskonzessionärin angeschlossen sind. Bei mehreren Grundversorgungskonzessionärinnen kann die ComCom eine unter ihnen zum Betrieb des Dienstes zur Standortidentifikation verpflichten. 3 Die Zusammenarbeit zwischen der Grundversorgungskonzessionärin und den übrigen Anbieterinnen des öffentlichen Telefondienstes richtet sich nach den in Artikel 54 festgelegten Grundsätzen der Kostenorientierung. Die Anbieterinnen des

784.101.1 Fernmeldeverkehr

22 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

15

öffentlichen Telefondienstes tragen die Investitions- und Betriebskosten für das Anbieten der Standortidentifikation von Notrufen. Sie dürfen diese Kosten nicht auf die Alarmzentralen umwälzen.

Art. 30 Besondere Bestimmungen über Notrufe 1 Solange bei der Sprachübermittlung über Internet-Protokoll die korrekte Leitweg- lenkung der Notrufe technisch nicht für jeden Standort möglich ist, muss diese nur bei Anrufen von dem im Abonnementsvertrag bezeichneten Hauptstandort aus ge- währleistet sein. Dasselbe gilt für die Standortidentifikation der Notrufe, wenn die Rufnummer der Kundin oder des Kunden im Sinne von Artikel 26a übermittelt wird.21 1bis Die Anbieterinnen stellen sicher, dass die Kundinnen und Kunden über diese Einschränkungen informiert werden und deren Kenntnisnahme ausdrücklich bestäti- gen. Sie machen diese darauf aufmerksam, dass für Notrufe wenn immer möglich ein dazu geeigneteres Kommunikationsmittel verwendet werden soll.22 2 Soweit es die gewählte Technik zulässt, dürfen in ausserordentlichen Lagen Not- rufe nicht unterbrochen werden durch die prioritäre Behandlung des zivilen Fern- meldeverkehrs von Kundinnen und Kunden, die in solchen Lagen wichtige Auf- gaben zu erfüllen haben. 3 Das BAKOM kann technische und administrative Vorschriften über die Leitweg- lenkung und die Standortidentifikation der Notrufe erlassen.

Art. 31 Erhebung und Bereitstellung von Verzeichnisdaten der Grundversorgung

1 Die Anbieterinnen von Diensten der Grundversorgung sind für die Erhebung der Verzeichnisdaten bei ihren Kundinnen und Kunden verantwortlich und allein be- rechtigt, diese Daten auf deren Verlangen zu ändern. Sie sind nicht verpflichtet, die Daten auf ihre Richtigkeit zu prüfen, müssen aber sicherstellen, dass sie den Anga- ben der Kundinnen und Kunden entsprechen. Sie können es ablehnen, einen Eintrag in das Verzeichnis aufzunehmen, der offensichtlich unrichtig ist oder einem rechts- widrigen Zweck dient, und sie können einen solchen Eintrag aus dem Verzeichnis entfernen. 2 Sie sind verpflichtet, den Berechtigten nach Artikel 21 Absätze 2 und 3 FMG sowohl den Online-Zugang zu den Verzeichnisdaten ihrer Kundinnen und Kunden als auch die blockweise Übertragung der Daten mit der Option von mindestens täglichen Aktualisierungen bereitzustellen. Dabei dürfen sie einzig die durch die Bereitstellung der Daten entstandenen Kosten nach Massgabe von Artikel 54 in Rechnung stellen.

21 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1Fernmeldedienste. V

23

2bis Zu denselben Bedingungen wie in Absatz 2 ermöglichen sie den Anbieterinnen eines Dienstes zur Herstellung von Kommunikationen zu Kundinnen und Kunden, die nicht im Verzeichnis eingetragen, aber damit einverstanden sind, im Rahmen eines solchen Dienstes erreicht zu werden, den Zugang zu folgenden Daten:

a. Name und Vorname oder Firmenname der Kundin oder des Kunden; b. vollständige Adresse; c. das Adressierungselement, mit dem die Kundin oder der Kunde kontaktiert

werden kann.23 2ter Sie teilen ihren Kundinnen und Kunden klar und deutlich mit, dass, wenn sie damit einverstanden sind, im Rahmen eines Kommunikationsherstellungsdienstes erreicht zu werden, die in Absatz 2bis erwähnten Daten an jede Anbieterin eines solchen Dienstes, die dies verlangt, weitergegeben werden müssen.24 3 Für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen nach den Absätzen 1, 2 und 2bis können sie im Rahmen eines Vertragsverhältnisses Dritte beiziehen.25 4 Wer Verzeichnisdaten nach Absatz 2 und 2bis erhalten hat, muss deren Integrität wahren; er darf ihren Inhalt keinesfalls verändern.26 4bis Die Anbieterinnen, die Zugang zu den in Absatz 2bis erwähnten Daten haben, dürfen diese Daten nur zur Erbringung eines Dienstes zur Herstellung von Kommu- nikationen verarbeiten. Sie dürfen sie namentlich weder veröffentlichen noch zu Werbezwecken verwenden noch Dritten bekannt geben.27 5 Das BAKOM erlässt die technischen und administrativen Vorschriften.

Art. 32 Interoperabilität 1 Wer einen Dienst der Grundversorgung nach Artikel 15 anbietet, muss die Kom- munikationsfähigkeit dieses Dienstes sicherstellen (Art. 21a Abs. 1 FMG). Die An- bieterin muss dabei direkt oder indirekt Interkonnektion gewähren. Sie beachtet die Bestimmungen über:

a. die Transparenz des Basisangebots (Art. 53 Abs. 1, 2 und 4); b. die Bekanntgabe der technischen und kommerziellen Bedingungen gegen-

über den um Interkonnektion nachfragenden Anbieterinnen (Art. 61); c. die Schnittstellen (Art. 55 Abs. 1–3).

23 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

24 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

25 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

26 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

27 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1Fernmeldedienste. V

17

2 Das Verfahren bei Streitigkeiten über Interoperabilität richtet sich sinngemäss nach den Artikeln 70–74. 3 Die ComCom legt die Bedingungen der Interkonnektion nach den markt- und branchenüblichen Grundsätzen fest.

Art. 33 Dienste für Personen mit Hör-, Seh- oder Mobilitätsbehinderung 1 Die Dienste für Personen mit Hör-, Seh- oder Mobilitätsbehinderung müssen unentgeltlich sein, unabhängig davon, ob sie von Anbieterinnen von Diensten der Grundversorgung selbst oder über den Zugang zu Diensten Dritter angeboten wer- den. 2 Die Verbindungsgebühren, die Personen mit Hör-, Seh- oder Mobilitätsbehinde- rung im Rahmen dieser Dienste verrechnet werden, müssen gegenüber den übrigen Tarifen diskriminierungsfrei sein.

Art. 34 Mietleitungen 1 Sind den internationalen Normen entsprechende Mietleitungen in einem bestimm- ten Gebiet trotz entsprechender Nachfrage nicht oder nur teilweise verfügbar, so kann die ComCom Anbieterinnen von Fernmeldediensten verpflichten, solche Miet- leitungen in ihrem Gebiet anzubieten. Sie richtet sich dabei nach der im Gebiet vorhandenen Infrastruktur und verpflichtet die geeignetste Anbieterin.28 2 Ist ein bestimmtes Gebiet durch keine Anbieterin versorgt, so verpflichtet die ComCom die geeignetste Anbieterin mit der nächstgelegenen Infrastruktur. 3 Anbieterinnen, die zur Bereitstellung von Mietleitungen verpflichtet sind, rechnen diese getrennt von den übrigen Geschäftsbereichen ab. Das Kostenrechnungsmodell richtet sich nach den Grundsätzen für die Zugangsdienstleistungen. 4 Die Tarife und Lieferbedingungen sind dem BAKOM mitzuteilen. Dieses kann sie veröffentlichen. 5 Das BAKOM legt die technischen Vorschriften über die Schnittstellen und die Qualität der Dienste fest.

5. Kapitel: Mehrwertdienste

Art. 35 Ausnahmen 1 Die Bestimmungen dieses Kapitels gelten nicht für Mehrwertdienste, die über Nummern des Nummerierungsplans E.164 vom Typ 0800 (Gratisnummern), 084x (Gebührenteilungsnummern) und 0878 (Persönliche Nummern) angeboten werden.

28 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1 Fernmeldeverkehr

18

2 Für Mehrwertdienste, die weder über Adressierungselemente des Nummerierungs- plans E.164 noch mittels SMS oder MMS bereitgestellt werden, gelten in diesem Kapitel nur die Artikel 36 Absätze 4 und 5, 38 Absatz 4, 40 und 41.

Art. 36 Erkennbarkeit von Mehrwertdiensten 1 Mehrwertdienste müssen für die Benutzerinnen und Benutzer klar erkennbar sein. 2 Für die Bereitstellung von Mehrwertdiensten über Adressierungselemente des Nummerierungsplans E.164 dürfen nur einzeln zugeteilte Nummern nach den Arti- keln 24b–24i der Verordnung vom 6. Oktober 199729 über die Adressierungsele- mente im Fernmeldebereich (AEFV) und Kurznummern nach den Artikeln 29–32 und 54 Absatz 7 AEFV verwendet werden. 3 Für die Bereitstellung von Mehrwertdiensten mittels SMS oder MMS dürfen nur Kurznummern nach den Artikeln 15a–15f AEFV verwendet werden. 4 Mehrwertdienste, die weder über Adressierungselemente des Nummerierungsplans E.164 noch mittels SMS oder MMS bereitgestellt werden, müssen eindeutig und ausdrücklich als Mehrwertdienste gekennzeichnet werden. 5 Mehrwertdienste mit erotischen oder pornografischen Inhalten müssen einer sepa- raten, für die Kundinnen und Kunden klar erkennbaren Kategorie angehören.

Art. 37 Anbieterinnen von Mehrwertdiensten 1 Als Anbieterinnen von Mehrwertdiensten gelten die Inhaberinnen und Inhaber von Nummern nach Artikel 36 Absätze 2 und 3, die für die Bereitstellung von Mehr- wertdiensten verwendet werden. 2 Die Anbieterinnen von Mehrwertdiensten müssen ihre Dienste von einem Sitz oder einer Niederlassung in einem Vertragsstaat des Übereinkommens vom 16. Septem- ber 198830 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen aus betreiben.

Art. 38 Verrechnung von Mehrwertdiensten 1 Solange die Möglichkeit der Anfechtung ihrer Rechnung besteht, können die Kundinnen und Kunden von ihrer Anbieterin verlangen, ihnen im Einzelfall kosten- los oder bei jeder Rechnungsstellung in einer separaten Rubrik folgende Daten mitzuteilen, sofern diese für die Rechnungstellung verwendet werden:

a. soweit es verfügbar ist, das Adressierungselement, über das der Mehrwert- dienst erbracht wird;

b. das Datum und die Zeit der Erbringung des Mehrwertdienstes; c. gegebenenfalls die Verbindungsdauer; d. das für den Mehrwertdienst geschuldete Entgelt.

29 SR 784.104 30 SR 0.275.11

784.101.1Fernmeldedienste. V

19

2 Bei Anschlüssen mit Vorbezahlung der Dienste teilt die Anbieterin von Fernmel- dediensten die in Absatz 1 genannten Angaben auf Verlangen mit. Die mündliche Mitteilung muss kostenlos sein. Eine schriftliche Mitteilung darf nur einen geringen Betrag kosten. 3 Sie muss auf der Rechnung klar angeben, wie man die Identität und die Adresse der Anbieterin des Mehrwertdienstes feststellen kann. 4 Bestreitet eine Kundin oder ein Kunde eine Rechnung für Mehrwertdienste, so darf die Anbieterin von Fernmeldediensten nicht deshalb den Anschluss sperren oder den Vertrag vor Beilegung der Streitigkeit kündigen. Dies gilt auch, wenn der Mehr- wertdienst nicht über einen Fernmeldedienst erbracht, sondern nur über diesen angeboten wird. Die Anbieterin von Fernmeldediensten darf aber den Zugang zu Mehrwertdiensten sperren.

Art. 39 Preisobergrenzen für Mehrwertdienste 1 Bei Mehrwertdiensten dürfen Grund- oder Fixgebühren den Betrag von 100 Franken nicht übersteigen. 2 Bei Mehrwertdiensten darf der Preis pro Minute nie den Betrag von 10 Franken übersteigen. 3 Bei Mehrwertdiensten, die auf einer Anmeldung der Kundin oder des Kunden beruhen und eine Mehrzahl von Einzelinformationen auslösen können, darf weder die Gebühr pro Einzelinformation noch die Summe der Gebühren der von der An- bieterin innerhalb einer Minute übermittelten Einzelinformationen den Betrag von 5 Franken übersteigen. 4 Bei Mehrwertdiensten darf die Summe aller Gebühren (Grundgebühr, Fixgebühren und zeitabhängige Gebühren) pro Verbindung oder Anmeldung den Betrag von 400 Franken nicht übersteigen.

Art. 40 Sperrung des Zugangs zu Mehrwertdiensten 1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten ermöglichen ihren Kundinnen und Kunden, abgehende Verbindungen zu allen über 090x-Nummern angebotenen Mehrwertdiensten oder nur zu den über 0906-Nummern angebotenen Mehrwert- diensten mit erotischen oder pornografischen Inhalten zu sperren. 2 Anbieterinnen von Fernmeldediensten mit einer Bewilligung für die Verwaltung und Zuteilung von Kurznummern für SMS- und MMS-Dienste im Sinne von Arti- kel 15a ff. AEFV ermöglichen ihren Kundinnen und Kunden, den Zugang zu allen von ihnen zugeteilten Kurznummern für kostenpflichtige SMS- und MMS-Dienste oder nur zu denjenigen für SMS- und MMS-Dienste mit erotischen oder pornogra- fischen Inhalten zu sperren. Dabei muss auch der Empfang der entsprechenden SMS- und MMS-Dienste gesperrt werden. 3 Anbieterinnen von Fernmeldediensten ermöglichen ihren Kundinnen und Kunden, abgehende Verbindungen zu allen Mehrwertdiensten nach Artikel 35 Absatz 2 oder nur zu denjenigen mit erotischen oder pornografischen Inhalten zu sperren.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

(AS 2012 367).

20

4 Die Kundinnen und Kunden müssen diese Sperrungen jederzeit einfach und unent- geltlich aktivieren und deaktivieren können. Dies gilt nicht für Kundinnen und Kunden nach Artikel 38 Absatz 4 dritter Satz und nach Artikel 41. 5 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten nach den Absätzen 1, 2 und 3 informie- ren ihre Kundinnen und Kunden beim Vertragsabschluss und danach mindestens einmal jährlich über diese Sperrmöglichkeiten.

Art. 4131 Schutz von Minderjährigen 1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten sperren für Kundinnen und Kunden oder Hauptbenutzerinnen und Hauptbenutzer unter 16 Jahren, soweit deren Alter der Anbieterin bekannt ist, den Zugang zu folgenden Diensten:

a. Mehrwertdienste mit erotischen oder pornografischen Inhalten (0906-Num- mern);

b. über Kurznummern bereitgestellte SMS- und MMS-Dienste mit erotischen oder pornografischen Inhalten;

c. Mehrwertdienste mit erotischen oder pornografischen Inhalten, die weder über Adressierungselemente des Nummerierungsplans E.164 noch mittels SMS oder MMS bereitgestellt werden.

2 Um zu entscheiden, ob der Zugang gesperrt werden muss, tun die Anbieterinnen von mobilen Fernmeldediensten Folgendes:

a. Sie registrieren beim Abschluss des Vertrags und beim Verkauf einer neuen Fernmeldeendeinrichtung das Alter der Hauptbenutzerin oder des Haupt- benutzers, falls diese oder dieser unter 16 Jahre alt ist.

b. Im Zweifelsfall verlangen sie, dass ein gültiger Reisepass, eine gültige Iden- titätskarte oder ein anderes für den Grenzübertritt in die Schweiz zulässiges Reisedokument vorgezeigt wird.

6. Kapitel: Schlichtungsstelle

Art. 42 Einrichtung 1 Das BAKOM richtet eine Schlichtungsstelle ein oder beauftragt eine Dritte (Beauf- tragte), innert 15 Monaten ab Inkrafttreten dieser Bestimmungen eine solche einzu- richten. 2 Es kann der Beauftragten die Schlichtungsaufgabe übertragen, wenn die Beauf- tragte:

a. garantiert, das in diesem Bereich anwendbare Recht einzuhalten; b. nachweist, dass sie die Schlichtungstätigkeit langfristig finanzieren kann;

31 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2011, in Kraft seit 1. März 2012

784.101.1Fernmeldedienste. V

21

c. sich dazu verpflichtet, ihre Aufgabe unabhängig, unparteiisch, transparent und effizient auszuüben, und insbesondere sicher stellt, dass die mit der Streitbeilegung betrauten Personen über die erforderliche berufliche Quali- fikation verfügen;

d. die Transparenz ihrer Tätigkeit gegenüber dem BAKOM und der Öffent- lichkeit garantiert und sich namentlich zur Veröffentlichung eines jährlichen Tätigkeitsberichts verpflichtet.

3 Das BAKOM ernennt die Beauftragte für eine befristete Dauer. Es kann eine öffentliche Ausschreibung durchführen, die nicht den Artikeln 32 ff. der Verordnung vom 11. Dezember 199532 über das öffentliche Beschaffungswesen untersteht. 4 Die Übertragung erfolgt in Form eines verwaltungsrechtlichen Vertrags. 5 Das BAKOM genehmigt die Ernennung der für die Schlichtungsstelle verantwort- lichen natürlichen Person.

Art. 43 Aufgabe 1 Die Schlichtungsstelle ist für zivilrechtliche Streitigkeiten zwischen Kundinnen oder Kunden und ihren Anbieterinnen von Fernmelde- oder Mehrwertdiensten zuständig. 2 Sie übt ihre Schlichtungsaufgabe unabhängig, unparteiisch, transparent und effi- zient aus. Sie darf keiner allgemeinen oder besonderen Weisung zur Streitbeilegung unterliegen.

Art. 44 Verfahrensreglement 1 Die Schlichtungsstelle erlässt ein Verfahrensreglement. 2 Die Beauftragte legt ihr Verfahrensreglement und ihr Gebührenreglement sowie Änderungen davon dem BAKOM zur Genehmigung vor.

Art. 45 Verfahrensgrundsätze 1 Das Schlichtungsverfahren muss fair, rasch und kostengünstig für die Kundinnen und Kunden sein. 2 Ein Schlichtungsbegehren ist nur zulässig, wenn:

a. die einreichende Partei zuvor versucht hat, sich mit der anderen Streitpartei zu einigen;

b. es zu den im Verfahrensreglement der Schlichtungsstelle festgelegten Be- dingungen eingereicht wird;

c. es nicht offensichtlich missbräuchlich ist; d. kein Gericht oder Schiedsgericht mit der Sache befasst ist.

32 SR 172.056.11

784.101.1 Fernmeldeverkehr

(AS 2009 5821).

22

3 Das Schlichtungsverfahren wird nach Wahl der Kundin oder des Kunden in einer der Amtssprachen des Bundes durchgeführt. 4 Die Schlichtungsstelle kann alle nötigen Massnahmen zur Beilegung einer Strei- tigkeit, für die sie angerufen wird, ergreifen. Sie macht einen sachgerechten Schlich- tungsvorschlag, wenn sich die Parteien nicht auf eine Verhandlungslösung einigen können. Sie erstellt einen Bericht über den Ablauf des Schlichtungsverfahrens, der den Parteien auf Verlangen ausgehändigt wird. 5 Das Schlichtungsverfahren endet mit dem Rückzug des Begehrens, der Einigung der Parteien, dem Schlichtungsvorschlag oder der Ablehnung des Begehrens als offensichtlich missbräuchlich.

Art. 46 Verhältnis zu anderen Verfahren 1 Das Stellen eines Schlichtungsbegehrens verhindert eine Zivilklage nicht. 2 Die Schlichtungsstelle beendet das Verfahren, sobald sich ein Gericht oder Schiedsgericht mit der Sache befasst.

Art. 47 Verpflichtungen der Anbieterinnen 1 Jede Anbieterin von Fernmelde- oder Mehrwertdiensten, die von einem Schlich- tungsbegehren betroffen ist, muss am Schlichtungsverfahren teilnehmen. Sie kommt den Auskunftsanfragen der Schlichtungsstelle nach. 2 Die Anbieterinnen von Fernmelde- oder Mehrwertdiensten liefern der Schlich- tungsstelle auf Verlangen die für die Streitbeilegung erforderlichen Fernmeldever- kehrsdaten und die anderen persönlichen Daten ihrer Kundinnen und Kunden, sofern sie darüber verfügen. 3 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten informieren ihre Kundinnen und Kun- den auf jeder Rechnung über die Existenz der Schlichtungsstelle. Für Kundinnen und Kunden mit einem Anschluss mit Vorbezahlung der Dienste tun sie dies bei jedem Laden des Benutzerkontos. Bei jeder Information ist darauf hinzuweisen, dass die Schlichtungsstelle auch für Streitigkeiten im Bereich der Mehrwertdienste zu- ständig ist.33

Art. 48 Datenschutz 1 Die Schlichtungsstelle kann die persönlichen Daten von Streitparteien bearbeiten, wenn dies für die Erfüllung ihrer Aufgabe sowie für den Erhalt der von den Parteien geschuldeten Bezahlung nötig ist. Sie kann diese Daten nach Abschluss eines Schlichtungsverfahrens höchstens fünf Jahre lang aufbewahren.34

33 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

34 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010

784.101.1Fernmeldedienste. V

(AS 2009 5821).

23

2 Personen, die für die Schlichtungsstelle eine Aufgabe erfüllen, sind an das Amts- geheimnis nach Artikel 320 des Strafgesetzbuches35 gebunden. Die ComCom gilt als zur Entbindung vom Dienstgeheimnis befugte vorgesetzte Behörde. 3 Die Schlichtungsstelle kann das BAKOM ersuchen, ihr persönliche Informationen zu übermitteln, die sich für die Streitbeilegung als nötig erweisen. Insbesondere kann sie es um Informationen über administrative oder strafrechtliche Verfolgungen und Sanktionen gegen eine Anbieterin von Fernmelde- oder Mehrwertdiensten ersuchen. 4 Die Schlichtungsstelle kann ihre Schlichtungsvorschläge vollständig oder teilweise im Internet veröffentlichen, ohne Hinweise auf die Identität der Parteien zu geben. Sie veröffentlicht eine Zusammenfassung ihrer wichtigsten Vorschläge. 5 Sie muss einer neuen Beauftragten oder dem BAKOM die persönlichen Daten, über die sie zum Zeitpunkt der Einstellung ihrer Schlichtungstätigkeit verfügt, unentgeltlich mitteilen.36

Art. 49 Finanzierung 1 Das UVEK oder die Beauftragte setzt die Verfahrensgebühren und die anderen Einnahmequellen zur Finanzierung der Schlichtungsstelle fest. 2 Die von den Kundinnen und Kunden verlangte Verfahrensgebühr muss gering sein, ausser bei offensichtlich missbräuchlich eingeleiteten Schlichtungsverfahren. 3 Die Anbieterinnen von Fernmelde- oder Mehrwertdiensten entrichten eine Gebühr für jedes Verfahren, an dem sie beteiligt sind oder sein sollten. Die Schlichtungs- stelle kann bei Schlichtungsverfahren, die eine Kundin oder ein Kunde offensicht- lich missbräuchlich eingeleitet hat, auf die Erhebung einer Gebühr verzichten. 4 Die Schlichtungsstelle kann den Parteien die Verfahrensgebühren durch Verfügung auferlegen.

Art. 50 Aufsicht im Falle einer Übertragung 1 Das BAKOM wacht darüber, dass die Beauftragte das in diesem Bereich anwend- bare Recht, insbesondere dieses Kapitel und den verwaltungsrechtlichen Vertrag einhält. 2 Sind Anzeichen vorhanden, dass die Beauftragte ihren Verpflichtungen nicht nachkommt, so führt das BAKOM eine Überprüfung durch. Die Beauftragte muss alle nützlichen Informationen liefern. Wird auf Grund der Überprüfung festgestellt, dass die Beauftragte ihre Verpflichtungen nicht oder nicht mehr erfüllt, so trägt sie die Kosten für die Überprüfung. 3 Stellt das BAKOM fest, dass die Beauftragte ihre Verpflichtungen nicht erfüllt, so kann es:

35 SR 311.0 36 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010

784.101.1 Fernmeldeverkehr

38 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

24

a. sie auffordern, den Mangel zu beheben oder Massnahmen zu ergreifen, da- mit die Verletzung sich nicht wiederholt; die Beauftragte teilt dem BAKOM die getroffenen Vorkehrungen mit;

b. von ihr verlangen, die Einnahmen, die sie bei der Rechtsverletzung erzielt hat, an den Bund abzuliefern;

c. den verwaltungsrechtlichen Vertrag durch Auflagen ergänzen; d. den verwaltungsrechtlichen Vertrag einschränken, suspendieren oder ohne

Entschädigung auflösen. 4 Das BAKOM löst den Vertrag ohne Entschädigung auf, wenn die Beauftragte ihre Tätigkeit eingestellt hat oder in Konkurs geraten ist. 5 Es kann den Vertrag ohne Entschädigung auflösen, wenn die tatsächlichen oder rechtlichen Bedingungen sich geändert haben und die Auflösung zur Wahrung überwiegender öffentlicher Interessen notwendig ist.

7. Kapitel: Zugang zu den Einrichtungen und Diensten marktbeherrschender Anbieterinnen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 51 Berechtigung Zum Zugang zu den Einrichtungen und Diensten der marktbeherrschenden Anbiete- rin berechtigt sind alle gemeldeten Anbieterinnen von Fernmeldediensten (Art. 4 FMG).

Art. 52 Nichtdiskriminierung 1 Die marktbeherrschende Anbieterin gewährt anderen Anbieterinnen den Zugang zu ihren Einrichtungen und Diensten sowie zu den dazugehörigen Informationen auf nichtdiskriminierende Weise. 2 Andere Anbieterinnen dürfen nicht schlechter gestellt werden als Geschäftseinhei- ten, Tochterfirmen oder andere Partnerinnen der marktbeherrschenden Anbieterin.37 2bis Die Differenz zwischen den von der marktbeherrschenden Anbieterin angebote- nen Zugangspreisen und ihren Endkundenpreisen muss einer vergleichbaren, effi- zienten Anbieterin erlauben, kostendeckende Erträge zu erwirtschaften.38 3 Die marktbeherrschende Anbieterin darf nur die technischen Reserven vorsehen, die für den aktuellen Betrieb, Unterhalt und Ersatz ihrer eigenen Anlagen nötig sind. Auf Verlangen muss sie den anderen Anbieterinnen die Besichtigung ihrer Anlagen

37 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

784.101.1Fernmeldedienste. V

(AS 2014 729). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

40

25

erlauben und gegebenenfalls schriftlich begründen, weshalb die Kapazitäten nicht ausreichen. 4 Sie bearbeitet die Bestellungen anderer Anbieterinnen unverzüglich in der Reihen- folge des Eingangs. Sie kann eine Bestellung zurückweisen, wenn begründete Zwei- fel daran bestehen, dass diese dem tatsächlichen Bedarf der anderen Anbieterin entspricht.39

Art. 53 Transparenz 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht mindestens jährlich ein aktuali- siertes Basisangebot für den Zugang zu ihren Einrichtungen und Diensten. Sie legt die Herleitung der einzelnen Preise angemessen zusammengefasst und nachvoll- ziehbar dar. 2 Sie muss Änderungen des Basisangebots mindestens drei Monate vorher ankündi- gen. 3 Sie stellt die für die einzelnen Zugangsformen und deren Kollokation notwendigen Informationen den anderen Anbieterinnen online aktualisiert zur Verfügung und ermöglicht online und in standardisierter Form die Bestellung, die Abwicklung, den Betrieb und die Kündigung der einzelnen Zugangs- und Kollokationsdienstleistun- gen. 4 Nimmt die marktbeherrschende Anbieterin nach der Bestellung an den Zugangs- und Kollokationsdienstleistungen technische oder betriebliche Änderungen vor, welche sich für die andere Anbieterin nachteilig auswirken, so kündigt sie diese mit angemessener Frist an. Sind die Änderungen für die betroffene Anbieterin mit erheblichen Aufwendungen verbunden, so beträgt die Frist mindestens 24 Monate. Mit dem Einverständnis der anderen Anbieterin können Änderungen jederzeit vor- genommen werden. 5 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht regelmässig eine Statistik über die von ihr erbrachten Zugangs- und Kollokationsdienstleistungen mit den relevan- ten Angaben zu Nachfrage, tatsächlicher Verfügbarkeit und Bereitstellungsfristen. Sind Dienstleistungen vergleichbar, vergleicht sie die Angaben zu ihren eigenen Kundinnen und Kunden mit denjenigen für andere Anbieterinnen.

Art. 5440 Kostenorientierte Preisgestaltung: Grundsatz 1 Die Zugangspreise dürfen höchstens den Kosten entsprechen, die mit der Gewäh- rung des Zugangs zu Diensten und Einrichtungen im Sinne von Artikel 11 Absatz 1 FMG in einem kausalen Zusammenhang stehen (relevant costs). 2 Wo nicht anders bestimmt, beruht die Berechnung auf den Kosten, die einer effi- zienten Anbieterin auf aktueller Basis (forward looking) entstehen, und richtet sich nach folgenden Regeln:

39 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014

784.101.1 Fernmeldeverkehr

41 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

26

a. Die Kosten entsprechen den Wiederbeschaffungskosten von modernen, funktionsäquivalenten Anlagen (modern equivalent assets, MEA).

b. Berücksichtigt werden die langfristigen Zusatzkosten der in Anspruch ge- nommenen Netzkomponenten und die langfristigen Zusatzkosten, die aus- schliesslich durch Zugangsdienstleistungen hervorgerufen werden (long run incremental costs, LRIC).

c. Hinzugerechnet wird ein konstanter Zusatz, der auf einem verhältnismässi- gen Anteil an den relevanten gemeinsamen Kosten und Gemeinkosten (joint and common costs) basiert (constant mark up).

d. Dazu kommt ein branchenüblicher Kapitalertrag für die eingesetzten Investi- tionen.

3 Die Zugangsdienstleistungen sind getrennt von den übrigen Diensten abzurechnen und in Rechnung zu stellen.

Art. 54a41 Kostenorientierte Preisgestaltung: Bewertung von Kabelkanalisationen

1 Die Kosten der Kabelkanalisationen werden gestützt auf die Kosten der markt- beherrschenden Anbieterin zur Erhaltung und Anpassung der Kabelkanalisationen bestimmt. 2 Die Abschreibungskosten entsprechen dem Durchschnitt aus den getätigten und den geplanten Investitionen in die Kabelkanalisationsinfrastruktur über eine an- gemessene Anzahl von Jahren (Infrastrukturerhaltungs- und -anpassungsrate). Sie werden für ein Kalenderjahr angegeben. 3 Für die Berechnung der kalkulatorischen Verzinsung des eingesetzten Kapitals wird der Kapitalkostensatz der marktbeherrschenden Anbieterin verwendet. 4 Als eingesetztes Kapital gilt das durchschnittlich gebundene Kapital; dieses be- rechnet sich nach den folgenden Regeln:

a. Im ersten Berechnungsjahr wird das durchschnittlich gebundene Kapital be- rechnet, indem die Hälfte der Wiederbeschaffungsinvestition einer effizien- ten Anbieterin in die Kabelkanalisationsinfrastruktur um die Infrastruktur- erhaltungs- und -anpassungsrate reduziert und um die im Vorjahr durch die marktbeherrschende Anbieterin getätigten Investitionen erhöht wird.

b. In den Folgejahren wird das durchschnittlich gebundene Kapital berechnet, indem der Vorjahreswert mit einem gemittelten Produktionskostenindex für die Sparten Werkleitungs- und Belagsbau im Verhältnis von 7:3 inde- xiert wird; dieser Wert wird anschliessend um die Infrastrukturerhaltungs- und -anpassungsrate reduziert und um die im Vorjahr durch die markt- beherrschende Anbieterin getätigten Investitionen erhöht.

784.101.1Fernmeldedienste. V

(AS 2014 729). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

44

27

Art. 54b42 Kostenorientierte Preisgestaltung: Preisuntergrenze 1 Für die nach den Artikeln 54 und 54a berechneten Zugangspreise gilt eine Preis- untergrenze. 2 Die Preisuntergrenze entspricht den Kosten einer effizienten Anbieterin, die sich zusammensetzen aus den kurzfristigen Zusatzkosten der in Anspruch genommenen Netzkomponenten, den kurzfristigen Zusatzkosten, die ausschliesslich durch Zu- gangsdienstleistungen hervorgerufen werden, sowie den gemeinsamen Kosten und den Gemeinkosten (short run incremental costs plus, SRIC+).

Art. 54c43 Kostenorientierte Preisgestaltung: preisliche Diskriminierung Führt die Anwendung der Artikel 54–54b dazu, dass im Sinne von Artikel 52 Ab- satz 2bis keine kostendeckenden Erträge möglich sind, so werden die betreffenden Zugangspreise berechnet, indem die Umsätze, welche die marktbeherrschende Anbieterin mit den auf Basis der jeweiligen Zugangsform erbrachten Endkunden- diensten erzielt, um die nachgelagerten Kosten für die Bereitstellung dieser Dienste reduziert und anschliessend auf eine Einheit heruntergebrochen werden (retail mi- nus).

Art. 5544 Schnittstellen 1 Das BAKOM veröffentlicht einen Katalog der für den Zugang empfohlenen Schnittstellen und ihrer technischen Spezifikationen. Dabei sind international har- monisierte Schnittstellen zu bevorzugen. 2 Andere Anbieterinnen können von der marktbeherrschenden Anbieterin die vom BAKOM empfohlenen sowie die Schnittstellen verlangen, welche diese für ihre eigenen Dienste verwendet. Überdies können sie von der marktbeherrschenden Anbieterin Schnittstellen verlangen, wenn diese:

a. der internationalen Harmonisierung entsprechen; b. technisch realisierbar sind; und c. für die Erbringung von Diensten einen beachtlichen wirtschaftlichen Vorteil

darstellen.

Art. 56 Grundsätze der Kollokation 1 Die marktbeherrschende Anbieterin bietet anderen Anbieterinnen an allen für den Zugang erforderlichen Standorten diskriminierungsfrei an, den Standort zu nutzen und dort Anlagen zu installieren und zu betreiben.

42 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

43 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014

784.101.1 Fernmeldeverkehr

28

2 Dabei ermöglicht sie anderen Anbieterinnen insbesondere: a. den Standort zu den gleichen Bedingungen insbesondere hinsichtlich Zu-

trittswegen, Zutrittszeiten und Begleitung zu betreten wie die markt- beherrschende Anbieterin;

b. in den Kollokationsräumen verschiedene Zugangsformen zusammenzufüh- ren;

c. am Standort ihre Anlagen über die gleichen Zuführungsarten mit ihren Net- zen zu verbinden, wie es der marktbeherrschenden Anbieterin möglich ist, in jedem Fall aber über Richtfunk;

d. am Standort ihre Anlagen mit denjenigen von dritten Anbieterinnen zu ver- binden;

e. Zugangsdienstleistungen für dritte Anbieterinnen zu beziehen. 3 Das Angebot besteht mindestens aus einer Standortnutzung ohne bauliche Abtren- nung. 4 Andere Anbieterinnen geben Kollokationsfläche, die während mindestens drei Monaten nicht benützt wurde, bei Platzmangel sofort frei.

Art. 57 Kollokation bei Platzknappheit 1 Reicht die Kollokationsfläche bei optimaler Nutzung des vorhandenen Raums nicht aus, so stellt die marktbeherrschende Anbieterin an ihrem Standort weiteren Raum zur Verfügung. 2 Kann dadurch der anderen Anbieterin nicht unter für die marktbeherrschende Anbieterin zumutbaren Bedingungen Kollokation gewährt werden, so betreibt diese die Anlagen der anderen Anbieterin zu den gleichen technischen und betrieblichen Bedingungen, wie sie ihre eigenen Anlagen betreibt, oder sie duldet, dass die andere Anbieterin in an den Standort angrenzenden oder nahe liegenden Räumen Anlagen installiert und betreibt, und ermöglicht ihr, diese mit dem Netz der marktbeherr- schenden Anbieterin zu verbinden. 3 Welche der Varianten gemäss Absatz 2 gewählt wird, entscheidet im Rahmen der technischen Realisierbarkeit die andere Anbieterin.

2. Abschnitt: Besondere Bestimmungen

Art. 58 Vollständig entbündelter Zugang zum Teilnehmeranschluss 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht in ihrem Basisangebot die technischen und kommerziellen Bedingungen für den vollständig entbündelten Zugang zum Teilnehmeranschluss, insbesondere:

a. die Modalitäten für die Nutzung der entbündelten Teilnehmeranschlusslei- tung oder eines Teilabschnitts, jeweils ohne vorgeschaltete Übertragungs- oder Vermittlungstechnik;

784.101.1Fernmeldedienste. V

45 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

29

b. die Spezifikationen der relevanten Schnittstellen; c. die Spezifikationen des physischen Zugangs zu Verteilern; d. die Spezifikationen der Netzverträglichkeit.

2 Sie prüft international normierte Technologien, die dem aktuellen Stand der Tech- nik entsprechen, laufend auf Netzverträglichkeit. Sie stellt das verfügbare Spektrum im kupferbasierten Anschlussnetz unter Berücksichtigung eines störungsfreien Betriebs technologieneutral und nicht diskriminierend zur Verfügung. 3 Ist für die Bestimmung der Wiederbeschaffungskosten einer modernen funktions- äquivalenten Anlage nach Artikel 54 Absatz 2 Buchstabe a auf eine neue, nicht mehr auf Doppelader-Metallleitungen basierende Technologie abzustellen, so ist für die Preisberechnung der Wertunterschied zwischen der modernen funktionsäquivalenten Anlage und der auf Doppelader-Metallleitungen basierenden Anlage zu berücksich- tigen. Dabei gilt:

a. Der Wertunterschied der Anlagen leitet sich aus den unterschiedlichen Er- trägen ab, die auf dem Endkundenmarkt erzielt werden können, unter Be- rücksichtigung unterschiedlicher variabler nachgelagerter Kosten (variable downstream costs).

b. Die unterschiedlichen Ertragsmöglichkeiten und die variablen nachgelager- ten Kosten beziehen sich auf Dienste und Dienstebündel, die mit den unter- schiedlichen Anlagen bereitgestellt werden.

c. Aus den unterschiedlichen Werten ist ein Quotient zu bilden, der im Zähler aus dem Wert der auf Doppelader-Metallleitungen basierenden Anlage und im Nenner aus dem Wert der modernen, funktionsäquivalenten Anlage be- steht (Quotientenmethode).

d. Die Wiederbeschaffungskosten ergeben sich durch Multiplikation des Quo- tienten mit den Wiederbeschaffungskosten der modernen funktionsäquiva- lenten Anlage.45

4 Beim Zugang zum Teilabschnitt darf die marktbeherrschende Anbieterin in ihren Quartierverteilerkästen jene Platzreserven frei halten, die sie benötigt, um die in naher Zukunft zu erwartende Nachfrage ihrer Kunden nach den über die Quartier- verteilerkästen erbrachten Diensten zu befriedigen. Sie legt die erwartete Nachfrage und die Platzreserven auf Anfrage hin offen und begründet sie.

Art. 59 Schneller Bitstrom-Zugang 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht in ihrem Basisangebot die technischen und kommerziellen Bedingungen für den schnellen Bitstrom-Zugang, insbesondere:

a. die Modalitäten für die Nutzung der Bitstromverbindung; b. die Spezifikationen der relevanten Schnittstellen;

784.101.1 Fernmeldeverkehr

30

c. die Spezifikationen des physischen Zugangs zum Access Multiplexer und zu den Zugangspunkten;

d. die Spezifikationen der Netzverträglichkeit. 2 Die marktbeherrschende Anbieterin muss den schnellen Bitstrom-Zugang unab- hängig davon anbieten, ob die Kundin oder der Kunde ihren Sprachtelefoniedienst in Anspruch nimmt. Sie darf den schnellen Bitstrom-Zugang nicht abstellen, wenn die Kundin oder der Kunde nur ihren Sprachtelefoniedienst kündigt. 3 Die in Artikel 11 Absatz 1 Buchstabe b FMG vorgesehene Frist von vier Jahren beginnt im Zeitpunkt der effektiven Verfügbarkeit eines flächendeckenden, den gesetzlichen Anforderungen entsprechenden Angebots zu laufen.

Art. 60 Verrechnen des Teilnehmeranschlusses 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht in ihrem Basisangebot die technischen und kommerziellen Bedingungen für die Verrechnung des Festnetz- Teilnehmeranschlusses. 2 Der kostenorientierte Preis im Sinne von Artikel 11 Absatz 1 FMG errechnet sich, indem der tatsächlich von der marktbeherrschenden Anbieterin verlangte Preis für einen Teilnehmeranschluss anteilig:

a. um diejenigen Kosten reduziert wird, welche die marktbeherrschende Anbie- terin hat, weil sie den Teilnehmeranschluss allen ihren Kundinnen und Kun- den verrechnet; und

b. um diejenigen Kosten erhöht wird, die sie durch die Verrechnung der Teil- nehmeranschlüsse an die anderen Anbieterinnen hat.

3 Zum Verrechnen des Teilnehmeranschlusses ist nur die von der Kundin oder dem Kunden als Anbieterin für nationale und internationale Verbindungen vorbestimmte Anbieterin berechtigt.

Art. 61 Interkonnektion 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht in ihrem Basisangebot die tech- nischen und kommerziellen Bedingungen für die Interkonnektionsdienste, insbeson- dere:

a. die Beschreibung aller Standard-Interkonnektionspunkte und die Zugangs- bedingungen, sowohl für den Fall, dass die andere Anbieterin die Interkon- nektionsverbindung selber herstellen will, als auch für den Fall, dass sie dies der marktbeherrschenden Anbieterin überlassen will;

b. die Spezifikationen der verwendeten Interkonnektionsschnittstellen und der Signalisierungsprotokolle.

2 Die marktbeherrschende Anbieterin des öffentlichen Telefondienstes bietet min- destens folgende Interkonnektionsdienste an:

a. die Erzeugung, die Terminierung und den Transit der Verbindungen;

784.101.1Fernmeldedienste. V

31

b. die Identifikation des anrufenden und des verbundenen Anschlusses sowie die Unterdrückung dieser Identifikation;

c. den Zugang zu den Mehrwertdiensten 08xx und 09xx; d. die physische Verbindung von Fernmeldeanlagen verschiedener Anbieterin-

nen, die für die Verbindung von Diensten notwendig ist. 3 Die marktbeherrschende Anbieterin bietet nebst den minuten- und anrufbasierten Zugangspreisen auch kapazitätsbasierte Zugangspreise (capacity based charges) an, entsprechend der von der Interkonnektionspartnerin maximal beanspruchten Band- breite.46 4 Ist für die Bestimmung der Wiederbeschaffungskosten einer modernen funktions- äquivalenten Anlage nach Artikel 54 Absatz 2 Buchstabe a auf eine neue Technolo- gie abzustellen, die von der bisher verwendeten Technologie wesentlich abweicht, so gilt:

a. Bei der erstmaligen Preisbestimmung werden die Kosten gemäss Artikel 54 Absatz 2 zu zwei Dritteln nach Massgabe der letztmals verwendeten, bis- herigen Anlage und zu einem Drittel nach Massgabe der neuen Anlage be- stimmt.

b. Im nachfolgenden Jahr werden die Kosten gemäss Artikel 54 Absatz 2 zu einem Drittel nach Massgabe der letztmals verwendeten, bisherigen Anlage und zu zwei Dritteln nach Massgabe der neuen Anlage bestimmt.

c. In den Folgejahren werden die Kosten gemäss Artikel 54 Absatz 2 vollum- fänglich nach Massgabe der neuen Anlage bestimmt.47

Art. 62 Mietleitungen 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht in ihrem Basisangebot die technischen und kommerziellen Bedingungen für Mietleitungen, insbesondere:

a. die technischen Spezifikationen der Mietleitungen; b. die technischen Spezifikationen für die Zugangs- und Terminierungspunkte; c. die Spezifikationen der Schnittstellen.

2 Ist für die Bestimmung der Wiederbeschaffungskosten einer modernen funktions- äquivalenten Anlage nach Artikel 54 Absatz 2 Buchstabe a auf eine neue Technolo- gie abzustellen, die von der bisher verwendeten Technologie wesentlich abweicht, so gilt:

a. Bei der erstmaligen Preisbestimmung werden die Kosten gemäss Artikel 54 Absatz 2 zu zwei Dritteln nach Massgabe der letztmals verwendeten, bishe- rigen Anlage und zu einem Drittel nach Massgabe der neuen Anlage be- stimmt.

46 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

47 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014 (AS 2014 729).

784.101.1 Fernmeldeverkehr

(AS 2014 729).

32

b. Im nachfolgenden Jahr werden die Kosten gemäss Artikel 54 Absatz 2 zu einem Drittel nach Massgabe der letztmals verwendeten, bisherigen Anlage und zu zwei Dritteln nach Massgabe der neuen Anlage bestimmt.

c. In den Folgejahren werden die Kosten gemäss Artikel 54 Absatz 2 vollum- fänglich nach Massgabe der neuen Anlage bestimmt.48

Art. 63 Zugang zu den Kabelkanalisationen 1 Die marktbeherrschende Anbieterin veröffentlicht in ihrem Basisangebot die technischen und kommerziellen Bedingungen für den Zugang zu den Kabelkanalisa- tionen, insbesondere:

a. die Modalitäten für den Zugang zu den Kabelkanalisationen sowie für die Verlegung, den Unterhalt und die Entfernung der Kabel;

b. die technischen Spezifikationen der eingesetzten Übertragungssysteme. 2 Das Online-System der marktbeherrschenden Anbieterin bietet der anderen Anbie- terin insbesondere folgende Informationen:

a. den Verlauf der Kabelkanalisationen, die bestimmte geografische Punkte verbinden;

b. soweit bekannt, die genutzten und die noch verfügbaren Kapazitäten; c. die Standorte der Zugangsschächte.

3. Abschnitt: Zugangsvereinbarungen und Verfahren

Art. 64 Zugangsvereinbarungen Zugangsvereinbarungen bedürfen der Schriftform und umfassen mindestens fol- gende Punkte:

a. allgemeine kommerzielle Bedingungen; b. eine Beschreibung der Zugangsdienstleistungen; c. technische Spezifikationen dieser Dienstleistungen; d. Bedingungen für die Inbetriebnahme, den Betrieb und die Ausserbetriebset-

zung des Zugangs.

Art. 65 Vertraulichkeit der Informationen 1 Die Informationen aus den Zugangsverhandlungen sind vertraulich. Sie dürfen nicht an andere Geschäftseinheiten, Tochtergesellschaften, Partnerunternehmen oder Dritte weitergegeben werden.

48 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. März 2014, in Kraft seit 1. Juli 2014

784.101.1Fernmeldedienste. V

33

2 Die Informationen über Kundinnen und Kunden, die eine Anbieterin im Zusam- menhang mit der Abwicklung eines Zugangsverhältnisses erhält, dürfen nur im Rahmen des Zugangs und für die Rechnungsstellung verwendet werden. 3 Ausgenommen bleibt die Verwendung der Information, dass eine Kundin oder ein Kunde eine Anbieterin für nationale und internationale Verbindungen frei gewählt, eine solche Wahl gelöscht oder die Rufnummer zu einer anderen Anbieterin portiert hat, sofern:

a. diese Information allen betroffenen Anbieterinnen gleichermassen zur Ver- fügung steht;

b. diese Information nur von der abgebenden oder der aufnehmenden Anbiete- rin verwendet wird; und

c. die Kundin oder der Kunde der Verwendung dieser Information zugestimmt hat.

4 Die Vertraulichkeit nach den Absätzen 1 und 2 gilt nicht gegenüber der ComCom und dem BAKOM.

Art. 66 Notifikation der Verhandlungsaufnahme 1 Die um Zugang nachsuchende Anbieterin kann dem BAKOM zu Beweiszwecken die Aufnahme von Zugangsverhandlungen oder von Neuverhandlungen schriftlich mitteilen. 2 Bei Vertragsänderungen gilt die Vermutung, dass die Verhandlungen mit der entsprechenden Offertstellung begannen.

Art. 67 Meldepflicht 1 Zugangsvereinbarungen sind dem BAKOM spätestens zwei Wochen nach Unter- zeichnung einzureichen. Dasselbe gilt für Änderungen und Kündigungen. 2 Geschäftsgeheimnisse dürfen für eine Einsichtnahme durch Dritte abgedeckt werden, wenn sie an anderer Stelle summarisch zusammengefasst sind. Das BAKOM kann zusätzliche Auskünfte verlangen, wenn die Zusammenfassung un- vollständig ist.

Art. 68 Einsichtsrecht Das BAKOM gewährt auf Ersuchen Einsicht in die Zugangsvereinbarungen und Zugangsverfügungen.

Art. 69 Erweiterter Anwendungsbereich Die Artikel 64–68 sind unabhängig von der Marktbeherrschung einer Anbieterin anwendbar.

Art. 70 Gesuch um Erlass einer Zugangsverfügung 1 Das Gesuch um Erlass einer Zugangsverfügung umfasst:

784.101.1 Fernmeldeverkehr

(AS 2009 5821).

34

a. die Anträge; b. die wesentlichen Tatsachen; c.49 das vom BAKOM bereitgestellte Formular, wenn das Gesuch durch die

marktbeherrschende Stellung der Gesuchsgegnerin begründet ist und diese die marktbeherrschende Stellung bestreitet;

d. …50 2 …51 3 Das BAKOM führt die Instruktion durch. Beurteilt es das Gesuch als unvollständig oder unklar, so räumt es der Gesuchstellerin eine kurze Nachfrist zur Verbesserung ein. Es weist sie darauf hin, dass es der ComCom beantragen wird, nicht auf das Gesuch einzutreten, falls die Mängel nicht innert dieser Frist behoben werden.

Art. 71 Vorsorgliche Massnahmen Nach Einreichung des Gesuchs kann die ComCom von Amtes wegen oder auf Begehren einer Partei vorsorgliche Massnahmen verfügen, um den Zugang während des Verfahrens sicherzustellen.

Art. 72 Wettbewerbskommission Wird die Wettbewerbskommission beigezogen, so gibt sie ihre Stellungnahme innert vier Wochen ab.

Art. 73 Schlichtungsverfahren Das BAKOM kann im Rahmen der Instruktion eine Schlichtungsverhandlung durch- führen.

Art. 74 Zugangsverfügung 1 Nach Abschluss der Instruktion stellt das BAKOM der ComCom Antrag auf Erlass einer Verfügung. 2 Die ComCom entscheidet über die Bedingungen des Zugangs nach markt- und branchenüblichen Grundsätzen. 3 Kann die marktbeherrschende Anbieterin die Einhaltung der Kostenorientierung nicht nachweisen, so verfügt die ComCom auf Grund von markt- und branchenüb- lichen Vergleichswerten. Sie kann die Preise auch gestützt auf eigene Preis- und Kostenmodellierungen oder andere geeignete Methoden verfügen, insbesondere, wenn keine geeigneten Vergleichswerte verfügbar sind.

49 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

50 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5821).

51 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010

784.101.1Fernmeldedienste. V

35

8. Kapitel: Inanspruchnahme von Grund und Boden im Gemeingebrauch und Mitbenützung

Art. 75 Koordination mit anderen Bauvorhaben 1 Die Eigentümerinnen und Eigentümer können die Bewilligung zur Benützung von Boden im Gemeingebrauch mit der Auflage versehen, dass die Anbieterin von Fernmeldediensten ihr Bauvorhaben mit einem anderen Vorhaben zusammenlegt, sofern es innert drei Monaten realisiert und die vorübergehende Beeinträchtigung der widmungsgemässen Nutzung der betreffenden Grundstücke durch die Zusam- menlegung wesentlich verringert wird. 2 Sie können von der Anbieterin verlangen, dass diese bei anderen Unternehmen Abklärungen über geplante Bauvorhaben auf und im Boden im Gemeingebrauch vornimmt. Sie legen fest, bei welchen Unternehmen solche Abklärungen vorzuneh- men sind. Anbieterinnen können die Erteilung derartiger Auskünfte von anderen Unternehmen verlangen. Diese haben die Pflicht, innerhalb von vier Wochen zu antworten.

Art. 76 Verlegung von Leitungen und öffentlichen Sprechstellen 1 Die Eigentümerinnen und Eigentümer von Boden im Gemeingebrauch zeigen die Verlegung von Leitungen oder öffentlichen Sprechstellen der Anbieterin von Fern- meldediensten unter Angabe der Gründe schriftlich an. Die Anbieterin muss sich zur Art und Weise der Verlegung, zu deren Kosten und zur Kostentragung äussern. Sofern keine Einigung über die Art und Weise der Verlegung zu Stande kommt, verfügt die Eigentümerin oder der Eigentümer die Verlegung unter Berücksichti- gung der Angaben der Anbieterin. 2 Die Kosten der Verlegung werden in der Regel von der Anbieterin getragen. Ei- gentümerinnen und Eigentümer von Boden im Gemeingebrauch müssen sich jedoch angemessen daran beteiligen, sofern:

a. die aktuelle Lage der Leitung oder öffentlichen Sprechstelle ihrem ausdrück- lichen Anliegen entspricht;

b. sie die Leitung für eigene Zwecke mitbenützen; c. die Verlegung der Leitung oder öffentlichen Sprechstelle innerhalb eines

Jahres seit der Erstellung verlangt wird; d. die Kosten anderer zumutbarer Massnahmen tiefer wären als diejenigen der

Verlegung. 3 Erfolgt die Verlegung zu Gunsten Dritter, so sind diese in das Verfahren einzube- ziehen. Sie haben sich angemessen an den Kosten der Verlegung zu beteiligen.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

36

Art. 77 Eisenbahngrundstücke 1 Artikel 35 FMG gilt sinngemäss auch für die kürzestmögliche Querung von Eisen- bahngrundstücken mit Fernmeldeleitungen. 2 Die Anbieterin von Fernmeldediensten trägt die Kosten, die den Eisenbahnunter- nehmen durch den Bau oder den Unterhalt von Leitungen entstehen.

Art. 78 Nutzung von Strassenanlagen 1 Die Eigentümerinnen und Eigentümer von Strassenanlagen, mit Ausnahme von Erschliessungsstrassen, bestimmen, wo die Anbieterinnen von Fernmeldediensten innerhalb des Perimeters der Strassenanlage ihre Leitungen verlegen. 2 Soweit dies für die Anbieterinnen zumutbar ist, können die Eigentümerinnen und Eigentümer nach Absatz 1 verlangen, dass ihre freien Infrastrukturen gegen eine angemessene Entschädigung benützt werden. Die Entschädigung darf nicht höher sein als die geschätzten Kosten der Anbieterin für die Verlegung eigener Leitungen. 3 Abweichende Vereinbarungen zwischen den Beteiligten über die Inanspruchnahme von Grund und Boden bleiben vorbehalten. 4 Artikel 76 Absatz 2 Buchstabe a kommt bei Strassenanlagen, mit Ausnahme von Erschliessungsstrassen, nicht zur Anwendung.

Art. 79 Mitbenützung Als angemessenes Entgelt für die Mitbenützung von Anlagen anderer Anbieterinnen gilt der massgebende Anteil an den Vollkosten.

9. Kapitel: Fernmeldegeheimnis und Datenschutz

Art. 80 Bearbeitung von Verkehrs- und Rechnungsdaten Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten dürfen die persönlichen Daten der Kun- dinnen und Kunden bearbeiten, soweit und solange dies für den Verbindungsaufbau, die Erteilung von Auskünften über den Post- und Fernmeldeverkehr nach Artikel 5 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 200052 betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF) und den Erhalt des für die entsprechenden Leistungen geschuldeten Entgelts notwendig ist.

Art. 81 Mitteilung von Verkehrs- und Rechnungsdaten 1 Solange die Möglichkeit der Anfechtung ihrer Rechnung besteht, können die Kundinnen und Kunden von ihrer Anbieterin verlangen, ihnen im Einzelfall oder bei jeder Rechnungsstellung folgende Daten mitzuteilen, sofern diese für die Rech- nungsstellung verwendet werden:

52 SR 780.1

784.101.1Fernmeldedienste. V

37

a. die vollständigen Adressierungselemente der angerufenen Anschlüsse oder die Rufnummern der anrufenden Anschlüsse ohne die letzten vier Ziffern;

b. Datum, Zeit und Dauer der Verbindungen; c. das für die einzelnen Verbindungen geschuldete Entgelt.

2 Nicht mitgeteilt werden dürfen die Daten bei Anrufen auf die Nummer 147. 3 Bei Anschlüssen mit Vorbezahlung der Dienste müssen die Daten während eines Monats nach Belastung des Entgelts auf Verlangen mitgeteilt werden. 4 Wenn Kundinnen oder Kunden die Rechnung für einen Mehrwertdienst anfechten oder nicht fristgemäss bezahlen, kann die Anbieterin von Fernmeldediensten der betroffenen Anbieterin von Mehrwertdiensten die vorhandenen und zur Geltend- machung der Forderung notwendigen Personendaten dieser Kundinnen oder Kunden mitteilen.

Art. 82 Mitteilung von Daten zur Ermittlung missbräuchlicher Anrufe und unlauterer Massenwerbung

1 Machen Kundinnen oder Kunden schriftlich glaubhaft, ihr Anschluss sei miss- bräuchlich angerufen worden oder sie hätten unlautere Massenwerbung erhalten, so muss die Anbieterin von Fernmeldediensten ihnen folgende Daten, soweit vorhan- den, mitteilen:

a. Datum, Zeit und Dauer der Verbindungen oder Datum und Zeit der Mittei- lung;

b. die Adressierungselemente sowie Namen und Adresse derjenigen Kundin- nen oder Kunden, von deren Anschlüssen aus die Verbindungen erfolgt sind oder die unlautere Massenwerbung versandt wurde.

2 Wenn die Daten nicht rückwirkend angegeben werden können und eine Fortset- zung der missbräuchlichen Anrufe oder der unlauteren Massenwerbung wahrschein- lich ist, muss die Anbieterin die nötigen Daten sammeln und diejenigen den Kun- dinnen und Kunden mitteilen, die verlangt werden können. 3 Wenn missbräuchliche Anrufe oder der Versand von unlauterer Massenwerbung von Anschlüssen von Kundinnen oder Kunden einer anderen Anbieterin aus erfol- gen, muss diese der Anbieterin der das Gesuch stellenden Kundinnen oder Kunden die Daten mitteilen.

Art. 83 Unlautere Massenwerbung 1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten müssen ihre Kundinnen und Kunden vor dem Erhalt unlauterer Massenwerbung schützen, soweit es der Stand der Tech- nik zulässt. 2 Sie dürfen unlautere Massenwerbung unterdrücken. 3 Hat eine Anbieterin Kenntnis davon, dass eine ihrer Kundinnen oder einer ihrer Kunden über ihr Fernmeldenetz unlautere Massenwerbung versendet oder weiterlei- tet, so muss sie umgehend den Versand dieser Nachrichten sperren bzw. den Aufbau

784.101.1Fernmeldedienste. V

53 SR 241

38

der entsprechenden Verbindungen verhindern. Sie darf Kundinnen und Kunden, welche unlautere Massenwerbung versenden oder weiterleiten, vom Fernmeldenetz trennen. 4 Jede Anbieterin muss eine Meldestelle für die unlautere Massenwerbung betreiben, welche aus ihrem Fernmeldenetz stammt oder über ihr Fernmeldenetz weitergeleitet wurde. 5 Das BAKOM kann technische und administrative Vorschriften über den Schutz der Kundinnen und Kunden vor dem Erhalt unlauterer Massenwerbung erlassen. 6 Bei Widerhandlungen gegen Artikel 3 Buchstabe o des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 198653 gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) oder entsprechende ausländische Vorschriften kann die zuständige Bundesstelle für die Ausübung ihres Klagerechts und für die Gewährung der Amtshilfe nach UWG von den Anbieterin- nen die erforderlichen Auskünfte einholen und Unterlagen verlangen.

Art. 84 Anzeige der Rufnummer der Anrufenden 1 Wenn es mit vertretbarem Aufwand technisch möglich ist, müssen die Anbiete- rinnen von Fernmeldediensten ihren Kundinnen und Kunden auf einfache und unentgeltliche Weise die Möglichkeit bieten, die Anzeige ihrer Rufnummer auf der Anlage der oder des Angerufenen zu unterdrücken, und zwar für jeden Anruf einzeln oder als Dauerfunktion. 2 Sie müssen ihre Kundinnen und Kunden beim Abschluss des Abonnementsver- trags ausdrücklich auf diese Möglichkeit hinweisen. 3 In allen Fällen garantieren müssen sie die Anzeige der Rufnummer der Anrufenden für die Verbindungen, bei denen die Standortidentifikation nach den Artikeln 29 Absatz 1 und 90 Absatz 4 gewährleistet werden muss, sowie für Anrufe auf den Transkriptionsdienst für Hörbehinderte nach Artikel 15 Absatz 1 Buchstabe f. Aus- ser für Anrufe auf den eigenen Störungsdienst darf anderen Kundinnen und Kunden die Anzeige der Rufnummer der Anrufenden, die den Dienst Rufnummerunter- drückung gewählt haben, nicht gewährt werden.

Art. 85 Anzeige der Rufnummer der Angerufenen 1 Wenn es mit vertretbarem Aufwand technisch möglich ist, müssen die Anbiete- rinnen von Fernmeldediensten ihren Kundinnen und Kunden auf einfache und unentgeltliche Weise die Möglichkeit bieten, die Anzeige ihrer Rufnummer auf der Anlage der oder des Anrufenden zu unterdrücken. 2 Sie müssen ihre Kundinnen und Kunden beim Abschluss des Abonnementsver- trags ausdrücklich auf diese Möglichkeit hinweisen.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

54

Art. 86 Automatische Anrufumleitung Wenn es mit vertretbarem Aufwand technisch möglich ist, müssen die Anbieterin- nen von Fernmeldediensten ihren Kundinnen und Kunden auf einfache und unent- geltliche Weise die Möglichkeit bieten, die automatische Anrufumleitung durch Dritte auf ihre Anlage aufzuheben.

Art. 87 Dienstesicherheit 1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten müssen ihre Kundinnen und Kunden über die Abhör- und Eingriffsrisiken informieren, welche die Benützung ihrer Dienste mit sich bringt. 2 Sie müssen ihnen geeignete Hilfsmittel zur Beseitigung dieser Risiken anbieten oder nennen.

Art. 88 Verzeichnisse 1 Die in einem Verzeichnis aufgeführten Kundinnen und Kunden sind berechtigt, eindeutig kennzeichnen zu lassen, dass sie keine Werbemitteilungen von Dritten erhalten möchten und dass ihre Daten zu Zwecken der Direktwerbung nicht weiter- gegeben werden dürfen. 2 Die Anbieterin eines elektronischen Verzeichnisdienstes kann:

a. den Kundinnen und Kunden Mechanismen zur Informationssuche zur Ver- fügung stellen, die insbesondere die Anzeige einer nach Rubriken geordne- ten Liste von Berufsleuten ermöglichen;

b. die Kundinnen und Kunden das gesamte Verzeichnis auf der Suche nach In- formationen durchsehen lassen.

3 Die Kopien von Online-Verzeichnissen müssen den internationalen Normen und den Vorschriften des BAKOM entsprechen; die Anbieterin eines solchen Verzeich- nisses muss die notwendigen Massnahmen treffen, damit keine Kopien in Bestim- mungsländer gelangen, die nicht über ein mit der Schweiz vergleichbares Niveau des Schutzes von Personendaten verfügen. 4 Die Anbieterin eines Online-Verzeichnisses muss die geeigneten technischen und organisatorischen Massnahmen treffen, um zu verhindern, dass der Inhalt einer Eintragung oder eines Teils des Verzeichnisses durch Unbefugte geändert oder gelöscht wird.

Art. 89 Datenschutzgesetzgebung Soweit diese Verordnung keine besondere Regelung enthält, gilt das Bundesgesetz vom 19. Juni 199254 über den Datenschutz.

54 SR 235.1

784.101.1Fernmeldedienste. V

55 SR 510.10

40

10. Kapitel: Wichtige Landesinteressen

1. Abschnitt: Leistungen in ausserordentlichen Lagen

Art. 90 Leistungen 1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten können zugunsten der mit der Bewälti- gung ausserordentlicher Lagen beauftragten Organe nach Artikel 91 zur Sicherstel- lung folgender Leistungen herangezogen werden:

a. Dienste der Grundversorgung; b. Datenübertragung hoher Kapazität; c. Zurverfügungstellen von Mietleitungen; d. Funkrufdienste (Pager).

2 Die nach Artikel 92 verpflichteten Anbieterinnen müssen zu diesem Zweck die notwendigen Vorbereitungsmassnahmen treffen und sicherstellen, dass die notwen- dige Infrastruktur im Inland und unabhängig betrieben werden kann. 3 Bei Bedarf müssen sie die Mitbenützung ihrer Räumlichkeiten und Einrichtungen sowie das Abhalten von Übungen erlauben, soweit der ordentliche Betrieb ihrer Dienste nicht beeinträchtigt wird. 4 Auf Gesuch der Organe nach Artikel 91 bestimmt das BAKOM die Nummern, für die die Standortidentifikation zu garantieren ist. Für diese Nummern erhalten die Organe Zugang zum in Artikel 29 Absatz 2 beschriebenen Dienst.

Art. 91 Berechtigte Organe Folgende Organe können aus den in Artikel 90 erwähnten Leistungen Nutzen ziehen:

a. Armee, Zivilschutz, wirtschaftliche Landesversorgung und zivile Führungs- stäbe;

b. Polizei, Feuerwehr sowie diejenigen Organe, die vom Gemeinwesen mit Rettungs- und Sanitätsaufgaben betraut sind;

c. die Organe, die nach Artikel 67 des Militärgesetzes vom 3. Februar 199555 zur Hilfeleistung zu Gunsten ziviler Behörden herangezogen werden kön- nen.

Art. 92 Verpflichtung von Anbieterinnen 1 Grundsätzlich bestellt das Organ, das mit der Vorbereitung der Übermittlung in ausserordentlichen Lagen betraut ist, die benötigten Leistungen auf vertraglicher Basis bei einer Anbieterin von Fernmeldediensten seiner Wahl. 2 Nach einer erfolglosen öffentlichen Ausschreibung kann es das BAKOM ersuchen, eine Anbieterin zur Erbringung der notwendigen Leistungen zu verpflichten.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

56

3 Der Bundesrat kann Anbieterinnen von Fernmeldediensten, deren Anlagen oder Dienste in ausserordentlichen Lagen von Bedeutung sind, verpflichten, sich im Hinblick auf solche Situationen zu organisieren.

Art. 93 Entschädigung 1 Die Entschädigung von Anbieterinnen von Fernmeldediensten für ihre Leistungen wird vertraglich mit den Organen geregelt, die mit der Vorbereitung der Übermitt- lung in ausserordentlichen Lagen betraut sind. Dabei werden folgende Kostenele- mente berücksichtigt:

a. die ordentlichen Preise für die Benützung der öffentlichen Dienste; b. die ordentlichen Preise für die Betriebsnetze von Polizei, Rettungsorganisa-

tionen und Sanitätsdiensten; c. die Selbstkosten für die Vorbereitung von Fernmeldeanlagen und die Bereit-

stellung von Räumen; d. die Selbstkosten für die Netze im Dauerbetrieb; werden solche Verbindun-

gen ausserhalb des vorgesehenen Zweckes genutzt, so sind die ordentlichen Preise zu entrichten;

e. im Rahmen von Übungen: 1. die ordentlichen Preise für die Benützung der öffentlichen Dienste, 2. die Selbstkosten für Vorbereitung und Abbruch der benützten Fernmel-

deanlagen, 3. die Selbstkosten für die Benützung der Anlagen nach der tatsächlichen

Dauer der Beanspruchung. 2 Wird eine Anbieterin zur Erbringung der notwendigen Leistungen verpflichtet, so legt das BAKOM die geschuldete Entschädigung nach den in Absatz 1 erwähnten Kostenelementen fest.

2. Abschnitt: Einschränkung des Fernmeldeverkehrs

Art. 94 Massnahmen 1 Das UVEK kann anordnen, dass, soweit es die gewählte Technik zulässt, der zivile Fernmeldeverkehr zu Gunsten von Kundinnen und Kunden eingeschränkt wird, die in ausserordentlichen Lagen wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. Es kann dabei bestimmen, dass der Fernmeldeverkehr von diesen Kundinnen und Kunden gegen- über dem restlichen zivilen Fernmeldeverkehr prioritär erfolgen muss. 2 Die prioritäre Behandlung von Kundinnen und Kunden, die in ausserordentlichen Lagen wichtige Aufgaben zu erfüllen haben, darf nicht durch Priorisierungen ande- rer Kundinnen und Kunden beeinträchtigt werden. Soweit die implementierte Priori- sierungsmethode dies zulässt, kann die Nationale Alarmzentrale den Fernmeldever- kehr in ausserordentlichen Lagen für höchstens 36 Stunden nach Absatz 1 einschränken lassen. Sie informiert das BAKOM unverzüglich.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

56 SR 431.011

42

3 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten können den Fernmeldeverkehr für höchstens 36 Stunden teilweise einschränken, wenn sie eine Überlastung ihres Netzes feststellen. Sie informieren das BAKOM unverzüglich. 4 Das BAKOM kann technische und administrative Vorschriften über die Ein- schränkung des zivilen Fernmeldeverkehrs in ausserordentlichen Lagen erlassen.

Art. 95 Vorbereitungsmassnahmen 1 Die durch den Bundesrat bezeichneten Organe für die Koordination der Telematik bereiten zusammen mit den Anbieterinnen von Fernmeldediensten die Massnahmen nach Artikel 94 Absätze 1 und 2 vor. 2 Soweit die Priorisierung nach Artikel 94 nicht kommerziell genutzt wird, trägt der Bund die Kosten der Vorbereitungsmassnahmen.

3. Abschnitt: Sicherheit und Verfügbarkeit

Art. 96

1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten müssen Störungen im Betrieb ihrer Netze, welche eine relevante Anzahl Kundinnen und Kunden betreffen, unverzüg- lich dem BAKOM melden. 2 Das BAKOM erlässt die technischen und administrativen Vorschriften über die Handhabung der Sicherheit von Informationen und andere Massnahmen, die einen Beitrag zur Sicherheit und Verfügbarkeit von Fernmeldeinfrastrukturen und -diensten leisten. Es kann international harmonisierte technische Normen über die Sicherheit und Verfügbarkeit von Fernmeldeinfrastrukturen und -diensten für ver- bindlich erklären.

11. Kapitel: Amtliche Fernmeldestatistik

Art. 97 Befugnisse des BAKOM 1 Das BAKOM erstellt die amtliche Fernmeldestatistik, insbesondere um die Evalua- tion der Fernmeldegesetzgebung vorzunehmen, die notwendigen regulatorischen Entscheide zu treffen und die Umsetzung der Grundversorgung sicherzustellen. 2 Es stellt die Erhebung und Bearbeitung der Daten sowie sämtliche statistischen Arbeiten im Rahmen von Absatz 1 sicher. 3 In Anwendung der Verordnung vom 30. Juni 199356 über die Organisation der Bundesstatistik koordiniert es seine statistischen Arbeiten mit dem Bundesamt für Statistik und arbeitet mit diesem zusammen.

784.101.1Fernmeldedienste. V

43

Art. 98 Durch das BAKOM erhobene Daten 1 Das BAKOM erhebt bei den Anbieterinnen von Fernmeldediensten die für die Erstellung der amtlichen Fernmeldestatistik erforderlichen Daten. Es kann ebenfalls die durch den Vollzug der Fernmeldegesetzgebung oder von anderen Behörden durch den Vollzug des Bundesrechts erlangten Daten heranziehen. 2 Es erhebt mittels jährlichem Fragebogen über die Netze und Dienste der Anbiete- rinnen Daten, insbesondere über:

a. die Unternehmen selbst (insbesondere Name oder Firmenname, Adresse und andere Kontaktinformationen, Betätigungsfeld);

b. die Netzmerkmale (insbesondere Art, technische Merkmale, Anzahl und Art der Anschlüsse, Versorgungsgrad in Bezug auf die Bevölkerung und die Fläche, Anzahl ausgeführter Aufträge zur vorbestimmten freien Wahl der Dienstanbieterin);

c. die verschiedenen auf ihren Netzen angebotenen Arten von Diensten, ihre Merkmale und ihre Nutzung (insbesondere Preis, Anzahl der Kundinnen und Kunden, Umsatz pro Dienst, Dauer und Anzahl der Verbindungen, Volumen der Verbindungen pro Dienst, Anzahl Wiederverkäufer, Dienste zu Gunsten Dritter anhand von nicht geografischen Dienstenummern, Art und Umfang der an Dritte vermieteten Infrastruktur).

3 Es erhebt mittels jährlichem Fragebogen über die finanzielle Lage der Anbieterin- nen Daten, insbesondere über:

a. die Unternehmen selbst (insbesondere Name oder Firmenname, Adresse und andere Kontaktinformationen, Betätigungsfeld);

b. den Betriebsertrag pro Dienstart; c. den Betriebsaufwand, insbesondere Einkauf von Produkten, Einkauf von

Dienstleistungen (von anderen Betreiberinnen erworbene Dienstleistungen pro Netzart und andere Dienstleistungen), Personalaufwand und Abschrei- bungen;

d. die Ergebnisse, insbesondere Betriebsergebnis, betriebsfremdes Ergebnis, Ergebnis vor Steuern und Nettoergebnis;

e. die Investitionen, insbesondere Investitionen in Sachanlagen wie betrieb- liche Einrichtungen für Fernmeldedienste pro Netzart, in immaterielle Anla- gen und in Finanzanlagen;

f. den Personalbestand. 4 Es kann Daten mit Hilfe anderer Mittel erheben, insbesondere anhand einmalig verteilter Fragebögen.

Art. 99 Pflichten der Anbieterinnen von Fernmeldediensten 1 Die Anbieterinnen von Fernmeldediensten stellen dem BAKOM die zur Erstellung der amtlichen Fernmeldestatistik erforderlichen Informationen unentgeltlich zur Verfügung.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

44

2 Sie müssen insbesondere die Fragebögen des BAKOM vollständig, wahrheits- getreu und termingerecht ausfüllen.

Art. 100 Verwendung der Daten Die zu Statistikzwecken erhobenen Personendaten können öffentlichen oder privaten Diensten und statistischen Diensten von internationalen Organisationen zur Verfü- gung gestellt werden, welche diese Daten zur Ausführung von statistischen Arbeiten benötigen, sofern:

a. sie anonymisiert werden, sobald der Bearbeitungszweck dies zulässt; b. ihr Empfänger sich verpflichtet, die Daten nicht an Dritte weiterzugeben und

sie nach Abschluss der Arbeiten an das BAKOM zurückzugeben oder zu vernichten;

c. die betroffenen Personen auf Grund der vom Empfänger für die Publikation der Ergebnisse gewählten Form nicht identifiziert werden können;

d. alles darauf hinweist, dass der Empfänger das Statistikgeheimnis und das Bundesrecht im Zusammenhang mit dem Datenschutz beachten wird; und

e. keine überwiegenden öffentlichen oder privaten Interessen entgegenstehen.

Art. 101 Datenschutzmassnahmen des BAKOM Das BAKOM trifft die technischen und organisatorischen Massnahmen zum Schutz der erhobenen Daten vor missbräuchlicher Bearbeitung. Insbesondere vertraut es die statistischen Arbeiten einer unabhängigen Organisationseinheit an, die keine Ver- waltungs- oder Kontrollfunktion ausübt.

Art. 102 Amtsgeheimnis Die mit der Durchführung von statistischen Arbeiten betrauten Personen unterliegen der Schweigepflicht in Bezug auf die Daten von natürlichen oder juristischen Perso- nen, von denen sie in Ausübung ihrer Tätigkeit Kenntnis erlangt haben.

Art. 103 Verbreitung der statistischen Ergebnisse 1 Das BAKOM publiziert die statistischen Ergebnisse, die von öffentlichem Inte- resse sind, oder macht sie durch ein Abrufverfahren zugänglich. Es kann die nicht publizierten oder nicht durch ein Abrufverfahren zugänglich gemachten Ergebnisse auf Verlangen und gegen Entgelt bereitstellen, soweit keine öffentlichen oder pri- vaten Interessen entgegenstehen. 2 Die Ergebnisse müssen eine Form aufweisen, die keine Rückschlüsse auf die Situation einer natürlichen oder juristischen Person zulässt, es sei denn, die bearbei- teten Daten seien von der betroffenen Person selbst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden oder sie stimme der Veröffentlichung zu. 3 Die Verwendung oder die Reproduktion der Ergebnisse ist unter Quellenangabe gestattet. Das BAKOM kann Ausnahmen vorsehen.

784.101.1Fernmeldedienste. V

45

12. Kapitel: Teilnahme an den Aktivitäten der Internationalen Fernmeldeunion

Art. 104

1 Anbieterinnen von internationalen Fernmeldediensten oder Anbieterinnen, deren Dienste schädliche Störungen verursachen könnten, gelten als anerkannte Betriebs- unternehmen im Sinne von Artikel 19 der Konvention der Internationalen Fernmel- deunion vom 22. Dezember 199257 (ITU-Konvention). 2 Andere Anbieterinnen von Fernmeldediensten sowie andere Organisationen und Institutionen mit Sitz oder Geschäftstätigkeit in der Schweiz können vom BAKOM als Mitglieder der Sektoren der Union (Art. 19 ITU-Konvention) anerkannt werden, wenn sie Gewähr bieten, dass sie die Anforderungen der Internationalen Fernmelde- union erfüllen.

13. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 105

1 Das BAKOM erlässt die administrativen und technischen Vorschriften. 2 Es kann internationale Vereinbarungen technischen oder administrativen Inhalts abschliessen, die in den Anwendungsbereich dieser Verordnung fallen.

2. Abschnitt: Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

Art. 106 Aufhebung bisherigen Rechts Die Verordnung vom 31. Oktober 200158 über Fernmeldedienste wird aufgehoben.

Art. 107 Änderung bisherigen Rechts …59

57 SR 0.784.02 58 [AS 2001 2759, 2002 158 271, 2003 544 4767, 2005 669 3555, 2006 3939] 59 Die Änderungen können unter AS 2007 945 konsultiert werden.

784.101.1 Fernmeldeverkehr

46

3. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 108 Sitz oder Niederlassung in der Schweiz Die Anbieterinnen von Mehrwertdiensten, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung ihren Sitz im Ausland haben, müssen innerhalb von sechs Mona- ten einen Sitz oder eine Niederlassung in einem Vertragsstaat des Übereinkommens vom 16. September 198860 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstre- ckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen nach Artikel 37 Absatz 2 bezeichnen.

4. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 109

1 Diese Verordnung tritt mit Ausnahme der in den Absätzen 2 und 3 genannten Bestimmungen am 1. April 2007 in Kraft. 2 Die Artikel 15, 16, 17 Absatz 2, 21 Absatz 1 und 22 Absätze 1 und 2 treten am 1. Januar 2008 in Kraft. 3 Artikel 9 tritt am 1. Oktober 2008 in Kraft.

60 SR 0.275.11

 Ordinance of March 9, 2007 on Telecommunications Services (as amended up to July 1, 2014)

1

784.101.1

English is not an official language of the Swiss Confederation. This translation is provided for information purposes only and has no legal force.

Ordinance on Telecommunications Services

(OTS)

of 9 March 2007 (Status as of 1 July 2014)

The Swiss Federal Council,

based on Article 4 paragraphs 2 and 3, 11 paragraph 3, 12a paragraphs 1 and 2, 12b, 12c paragraph 4, 12d paragraph 2, 13a paragraph 3, 14 paragraph 3, 16 paragraphs 1, let. d, 2 and 3, 17, 19 paragraph 3, 21a paragraphs 2 and 3, 35 paragraph 3, 38 paragraphs 3 and 4, 41 paragraph 1, 45a paragraph 2, 46, 47 paragraph 1, 48 paragraph 1, 48a, 59 paragraph 3, 62, 64 paragraph 2 and 69 of the Telecommunications Act of 30 April 1997 (TCA)1 ordains:

Chapter 1: Definitions

Art. 1

In this Ordinance: a. user means any person who uses the services of a provider of telecommuni-

cations services; b. customer means any person who has concluded a contract with a telecom-

munications service provider pertaining to the use of those services; c. value-added service means a service which is provided via a telecommuni-

cation service and which is billed by a provider of telecommunications ser- vices in addition to telecommunication services.

d.2 access price: price for access to the services and facilities of dominant pro- viders in accordance with Article 11 paragraph 1 TCA.

AS 2007 2915 1 RS 784.10; 2 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014

(AS 2014 729).

2

784.101.1 Telecommunications

Section 2: General Provisions on Telecommunications Services

Art. 2 Scope of the telecommunications service Any person transmitting data:

a. within a building; b. on a real property, on two adjacent or opposite real properties, separated by a

road, path, railway line or watercourse; c. within an enterprise, between the parent company and subsidiaries or within

a group; d. within statutory bodies and between them

shall not be deemed to provide a telecommunications service.

Art. 3 Exceptions to the obligation to notify 1 The following are exempted from the obligation to notify:

a. foreign providers of international telecommunications services which entrust the termination of their connections in Switzerland to other providers which have notified their services;

b. providers which provide telecommunications services only within the framework of a radiocommunication licence which is limited to less than one month;

c.3 providers whose telecommunications services are limited to the transmission by wire of programme services as defined in Article 2 letter g and Article 59–62 of the Federal Act of 24 March 20064 on Radio and Television (RTVA) and which have fewer than 5000 customers.

2 The Federal Office of Communications (OFCOM) may release providers of tele- communications services from the obligation to notify if the services are of minor economic and technical significance and are intended exclusively for scientific applications.

Art. 4 List of notified providers 1 OFCOM shall maintain a list of notified providers of telecommunications services. 2 It shall delete from the list any provider that has ceased its commercial activity or which is subject to any of the exceptions listed in Article 3. In so doing, it shall base itself in particular on the data which the providers have submitted to it for statistical purposes.5

3 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

4 SR 784.40 5 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010

(AS 2009 5821).

3

784.101.1Telecommunications Services

Art. 5 Correspondence address in Switzerland Telecommunications service providers that are obliged to notify and which are based abroad must designate a correspondence address in Switzerland to which communi- cations, writs and official decisions, inter alia, may be delivered with legal force.

Art. 6 Right to connect telecommunications terminal equipment 1 The telecommunications service provider may not refuse to connect telecommuni- cations terminal equipment to the corresponding interfaces for technical reasons if this telecommunications terminal equipment meets the requirements of Article 7 of the Ordinance of 14 June 20026 on Telecommunications Installations (TIO). 2 OFCOM may grant a telecommunications service provider approval to refuse or cease connection of telecommunications terminal equipment that corresponds to the requirements of Article 7 TIO or to cease the service for this equipment if there is a risk that the equipment will cause radio interference or that it will have a damaging effect on the network or network operation. OFCOM may also take other appropri- ate measures. 3 In an emergency, a provider may immediately disconnect telecommunications equipment from the network if the protection of the network so requires and if the user can be offered an alternative immediately and free of charge. The provider shall immediately inform OFCOM.

Art. 7 Telecommunications network interfaces 1 The telecommunications service provider must inform OFCOM of the types of interface it provides for access to telecommunications networks. 2 It must publish accurate and appropriate technical specifications for these inter- faces before it makes the services provided across these interfaces publicly avail- able. Updated specifications must be published without delay. 3 The specifications must be sufficiently detailed so that the manufacture of tele- communications terminal equipment for the use of all services provided across the corresponding interface is possible. 4 OFCOM shall regulate the necessary administrative and technical details.

Art. 8 Use of the frequency spectrum The Ordinance of 9 March 20077 on Frequency Management and Radiocommunica- tion Licences applies to providers which use the frequency spectrum to provide their services.

6 SR 784.101.2 7 SR 784.102.1

4

784.101.1 Telecommunications

Art. 9 Apprenticeships 1 Providers of telecommunications services must offer at least 3 per cent of posts as apprenticeships 18 months at the latest after registration of notification. Part-time posts shall be counted according to the full-time equivalent posts which they repre- sent. 2 Providers may also fulfil this requirement in cooperation with third parties within the telecommunication industry.

Art. 10 Price transparency 1 If, in the case of calls between customers of different providers of mobile tele- communications services, higher prices are charged than for calls to the same pro- vider’s customers, then the caller shall be informed of this when the call is estab- lished, free of charge, without advertising and in simple terms. This also applies to calls between different customer groups of the same provider. Providers must make it possible for their customers to forgo the indication free of charge. 2 In the case of offerings of telecommunications services with limited free or dis- counted elements, the provider must make it possible for customers to inform them- selves of the consumed or remaining elements free of charge. 3 Paragraphs 1 and 2 do not apply to calls to value-added services, international calls and the use of foreign mobile radio networks (international roaming).8

Art. 10a9 Tariffs for international roaming 1 On conclusion of the contract, mobile radio operators shall inform their customers in writing and in a manner which is easy to understand, how and where the latter may obtain the currently applicable tariffs as well as the tariff options for price reductions. 2 In the case of a change to a foreign mobile radio network, they shall inform their customers without delay, free of charge and in a manner which is easy to under- stand, of the maximum costs of the following international roaming services which may be incurred:

a. calls to Switzerland; b. incoming calls; c. local calls; d. sending of SMS; e. data transmission including sending of MMS.

8 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

9 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821). Paras. 2 and 3 come into force on 1 July 2010.

5

784.101.1Telecommunications Services

3 They must enable their customers to deactivate and reactivate this notification simply and free of charge. They must inform their customers of this option on con- clusion of the contract and at least once a year thereafter.

Art. 11 Directory entries The entry of a customer in directories of telecommunications services consists of at least:

a. the addressing resources by means of which the customer of the telecommu- nications service concerned can be contacted;

b. the last name and first names or the company name; c. where applicable the heading under which they wish to appear; d. the address in full; e. where applicable, the sign indicating that they do not wish to receive adver-

tising messages from third parties and that their data may not be forwarded for purposes of direct advertising (Art. 88 para. 1);

f. in the case of an addressing resource of a charged-for value-added service: the price notification in accordance with Article 13 paragraph 1bis of the Or- dinance of 11 December 197810 on Price Indication.

Chapter 3: Universal Service

Section 1: Universal Service Licence

Art. 12 Granting the universal service licence 1 Universal service licences shall in all cases be put out to tender as a competition based on criteria. 2 A bidder for a universal service licence must additionally submit in its concept the business plan for the entire term of the licence, indicating the assumed prices and the envisaged investments. 3 The universal service licence shall be granted to the bidder who meets the deci- sion-making criteria and who does not request financial compensation. When several bidders meet the criteria and do not request financial compensation, the licence is granted to the bidder who best satisfies the criteria employed for qualitative evalua- tion. 4 When all the bidders who meet the criteria request financial compensation, the one whose bid offers the best ratio between the result of the qualitative evaluation and the required compensation shall receive the licence. 5 The Federal Communications Commission (ComCom) shall call on one or more providers of telecommunications services to assure the universal service when:

10 SR 942.211

6

784.101.1 Telecommunications

a. it is apparent from the outset that the invitation to tender cannot take place under competitive conditions;

b. the invitation to tender has not produced any candidates; c. the invitation to tender did not take place under competitive conditions, in

particular when only one bid was submitted; d. at the end of the tender no bidder meets the criteria.

6 The licensee designated on the basis of paragraph 5 may request financial compen- sation. 7 The new universal service licence shall be granted six months at the latest before the expiry of the licence in force.

Art. 13 Financial compensation 1 The financial compensation serves exclusively to finance the uncovered costs of the universal service. 2 The uncovered costs are equivalent to the net total costs of the universal service. The net total costs are equivalent to the difference between the costs to the company providing the universal service and the costs it would incur if it did not have to provide the universal service.

Art. 14 Calculation of net total costs 1 The net costs of the universal service are equivalent to the expenses incurred by an efficient provider in ensuring the universal service. The net costs, which are listed in itemised form for each service, are calculated using the following principles:

a. the calculation is performed on a current basis; b. the network costs are assessed using book values; c. the capital yield on investments is that typical of the sector, and must be

weighted with the risk associated with the provision of the universal service; d. the depreciation method takes the lifetime of the investments into account;

this must correspond to their economic lifetime; e. direct and indirect revenues must be subtracted from the costs.

2 The net total costs of the universal service are equivalent to the sum of the net costs assessed separately for the individual services following deduction of intangi- ble advantages. 3 The data used for the calculation must be supported, i.e. it must be transparent and must derive from dependable sources. For this purpose, the professional recommen- dations on the presentation of accounts (FER), the internationally recognised ac- counting standards (IAS) or comparable internationally recognised accounting guidelines must be applied.

784.101.1Telecommunications Services

11 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

7

Section 2: Obligations of the Universal Service Licensee

Art. 15 Services of the universal service 1 The services of the universal service are defined as follows:

a. public telephone service: service which enables customers to conduct na- tional and international telephone conversations in real time as well as tele- fax connections;

b. additional service: barring of outgoing calls; c. emergency call: access to the emergency call services (numbers 112, 117,

118, 143, 144, 147); d. data transmission service; e. public pay telephones: the provision of an adequate number of public pay

telephones around the clock for conducting incoming and outgoing national telephone calls in real time, conducting outgoing international calls in real time and access to the emergency services and entries in the subscriber di- rectories of all providers of services of the universal service in Switzerland, in the three official languages;

f. services for the hearing impaired: provision of a transcription service includ- ing emergency calls as well as an SMS relay service which are available round the clock;

g.11 directory and operator service for the visually impaired and people with lim- ited mobility: access to directory data of the customers of all providers of services forming part of the universal service in Switzerland, including the data mentioned in Article 31 paragraph 2bis, via a speech-based information service in the three official languages and provision of an operator service around the clock (number 1145).

2 The universal service licensee is obliged to provide these services for the full term of the licence. 3 OFCOM shall fix the specifications applicable to the services of the universal service. These specifications shall be based on harmonised international standards.

Art. 16 Connection 1 The services cited in Article 15 paragraph 1 shall be provided by means of a con- nection up to the network termination point. 2 The universal service licensee is obliged to provide one of the following connec- tions inside the residential and commercial premises of the customer, at the choice of the customer:

784.101.1 Telecommunications

12 Amended by No I of the Ordinance of 9 Dec. 2011, in force since 1 March 2012 (AS 2012 367).

1 2

a. a fixed network termination point which includes a voice channel, a tele- phone number and an entry in the public telephone service directory and which allows narrowband data transmission;

b. a fixed network termination point which includes two voice channels, three telephone numbers and an entry in the public telephone service directory and which allows narrowband data transmission;

c.12 a fixed network termination point which includes a voice channel, a tele- phone number, an entry in the public telephone service directory and broad- band internet access with a guaranteed transmission speed of 1000/100 kbit/s; if the connection does not permit the provision of such broadband internet access for technical or economic reasons and no alternative offering is available on the market under comparable conditions, the performance of the connection may be reduced in exceptional cases.

3 OFCOM shall designate the specifications for the network termination point which must be complied with. These shall be based on internationally harmonised stan- dards.

Art. 17 Building entry point 1 The universal service licensee must provide the telecommunications installations required for providing services of the universal service up to the building entry point. It is not obliged to provide the house installation. 2 If it introduces a new technology which requires adaptation of the building installa- tion, it shall bear the costs of this adaptation. 3 On the occasion of the initial provision of these telecommunications installations, the proprietor may determine the location of the building entry point. 4 In the case of existing telecommunications installations, the licensee is not permit- ted to demand that the building entry point be moved. 5 OFCOM may issue technical regulations governing the building entry point.

Art. 18 Connections outside residential areas 1 When the installation or maintenance of a connection outside residential areas involves particularly high costs or when it is particularly expensive to provide ser- vices of the universal service, the person requesting the connection may be required to pay some of the costs or the scope of services may be reduced. 2 The Federal Department of the Environment, Transport, Energy and Communica- tions (DETEC) shall regulate the details.

784.101.1Telecommunications Services

13 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

9

Art. 19 Barring outgoing calls 1 The universal service licensee must offer the possibility of permanently barring all outgoing calls. It is permitted to charge an appropriate one-time fee solely to cover the costs of establishing the bar on calls. Such a fee shall not be charged if the bar is requested on the conclusion of a contract. 2 On restoring all outgoing connections, the universal service licensee may charge an appropriate one-time fee to cover the bare costs of deactivating the bar on calls.

Art. 20 Determining the location of public pay telephones 1 ComCom shall periodically determine the number of locations per commune at which at least one public pay telephone must be located. When determining the number of obligatory locations per commune, it shall pay particular attention to the political commune’s population, its surface area and its specific details. It shall ensure that there is at least one public pay telephone in each political commune, unless the commune dispenses with it.13 2 ComCom shall, in response to the joint proposal of the universal service licensee and the communal authority, determine the precise locations to be assigned to the commune. 3 If the communal authority and the universal service licensee are unable to reach an agreement, ComCom shall take the final decision.

Art. 21 Quality of the universal service 1 The universal service licensee shall assess on an annual average the services which it provides (Art. 15 para. 1 and Art. 16), according to the following criteria:

a. concerning connection: 1. deadline for the connection of a line, 2. availability of the connection, 3. fault notification per connection and per year, 4. repair time;

b. concerning the public telephone service: 1. voice transmission quality, 2. availability of the service, 3. call set-up time, 4. unsuccessful call ratio for call set-up as a result of network congestion

or network fault, 5. billing accuracy;

c. concerning the data transmission service and fax connections: 1. data transmission quality,

784.101.1 Telecommunications

15 Amended by No I of the Ordinance of 9 Dec. 2011, in force since 1 March 2012 (AS 2012 367).

14

2. availability of the service, 3. billing accuracy;

d. concerning other obligations: 1. response times for switched services, 2. number of operational public pay telephones.

2 OFCOM shall regulate the technical details and set the target performance values for the quality criteria. In this context it shall be guided by advances in quality and take technical developments into account. 3 The universal service licensee must guarantee ComCom access to its installations so that the latter can check whether the target performance values for the quality criteria are being met. 4 ComCom may appoint an independent expert to determine whether the target performance values for the quality criteria are being met. The findings of such an investigation may be published.

Art. 22 Maximum prices 1 The following maximum prices apply (excluding value-added tax):14

a. connection (Art. 16): a one-time charge of 40.00 francs for establishing the connection, 1. 23.45 francs per month for the connection cited in Article 16 para-

graph 2 letter a, 2. 40.00 francs per month for the connection cited in Article 16 para-

graph 2 letter b, 3.15 55.00 francs per month for the connection cited in Article 16 para-

graph 2 letter c; b. national calls to fixed-network connections charged according to the number

of seconds and rounded up to the next 10 cents: 7.5 cents per minute; c. surcharge for the use of a public pay telephone: 19 cents per minute started

exclusive of calls to the 143 number and to the transcription service, for which only a one-time surcharge of 50 cents (including value added tax) is charged;

d. use of the transcription service (Art. 15 para. 1 let. f), charged according to the number of seconds and rounded up to the next 10 cents: 3.4 cents per minute.

2 If the introduction of a surcharge calculated according to call duration for the use of a public pay telephone is not technically feasible at a reasonable cost, a one-time surcharge of 50 cents (including value-added tax) may be charged per call.

14 Amended by No I of the Ordinance of 9 Dec. 2011, in force since 1 March 2012 (AS 2012 367).

784.101.1Telecommunications Services

18 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

11

3 The universal service licensee shall report to OFCOM all changes to its tariffs no less than 30 days before they are due to take effect.

Art. 23 Unpaid bills and security deposits 1 If subscribers do not pay the bills for services of the universal service provided in the context of the universal service licence on time, the universal service licensee is obliged to send them a reminder containing a reference to the measures that can be expected. 2 If the bill is disputed with grounds or if it does not apply to services of the univer- sal service provided in the context of the universal service licence, the universal service licensee is not entitled to place bars on connections or to terminate the con- tract prior to settlement of the dispute. 3 If the ability of subscribers to pay is in doubt, the universal service licensee may demand security deposits subject to the interest rate applicable to savings accounts. The amount of these security deposits may not exceed the sum required to cover the licence holder’s expected risk.

Section 3: Financing the Universal Service

Art. 24 Setting the financial compensation 1 The net total costs are calculated on the basis of the principles contained in Arti- cle 14. 2 The provisional costs must be submitted to OFCOM by 31 July of the year prior to that for which the budget has been prepared. During the first two years of the li- cence, the provisional costs derive directly from the tender.16 3 The actual costs must be submitted to OFCOM two months following the end of the year at the latest. The universal service licensee must provide OFCOM with all data necessary for monitoring the actual costs.17 4 ComCom shall establish the amount of the financial compensation on the basis of the actual costs. The differences between the provisional and actual costs must be conclusively substantiated in order to be the object of a claim for compensation. 5 The licensee shall advance the annual financial compensation. Interest is charged on the advance at a rate which applies for federal obligations with the same or a comparable term at the time of the compensation. 6 OFCOM may demand an audit of the bookkeeping data and cost calculations.18

16 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

17 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1 Telecommunications

12

7 If the licensee does not submit the required information within twelve months of the year-end, any claim to a contribution lapses.

Art. 25 Fees for the financing of the universal service 1 The decisive factor in calculating a provider’s fee is its turnover in the services provided in the country minus the costs of the telecommunications services which it has purchased wholesale from third-party providers or billed for third parties. 2 Telecommunications service providers shall provide OFCOM with information on the previous year’s turnover by 30 April at the latest, and for the first time in 2009. 3 If a provider does not submit the data necessary for calculation of the fees, OFCOM shall make its calculation on the basis of the total turnover subject to value- added tax. 4 OFCOM may provide for an external monitoring system to test the accuracy of the data provided by providers of telecommunications services. 5 If a defaulting provider does not pay the amounts it owes within one year of the period set in the reminder, these are carried forward to the net total costs of the period following this appraisal. The transfer does not cancel the payment obligation. Amounts which are subsequently paid are transferred to the facility which the fi- nancing mechanism manages and deducted from the net total costs for the period following receipt of the payment. 6 Providers with a definitive annual turnover (para. 1) of less than five million francs are exempt from the fee. 7 OFCOM shall issue administrative regulations for determining turnover and the information necessary for apportioning costs.

Art. 26 Administration of the financing mechanism 1 OFCOM shall administer the financing mechanism. It may issue technical and administrative regulations for this purpose. 2 It shall periodically publish a report on the financing of the universal service. 3 The costs for administration of the financing mechanism are covered by the fees for financing the universal service.

784.101.1Telecommunications Services

20 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

13

Chapter 4:19

Obligations deriving from the Provision of Specific Services

Art. 26a20 Transmission of telephone numbers 1 Providers of the public telephone service which generate calls must ensure that at least one telephone number in conformity with the Swiss E.164 numbering plan is transmitted as the telephone number of the calling line. 2 They must transmit the telephone number which is allocated to the customer for the service within the framework of which the call is established. The other provid- ers of telecommunications services involved in the call shall not modify transmitted telephone numbers. 3 Providers of the public telephone service may enable their customers to transmit other telephone numbers when the call is established, provided they can demonstrate a right of use. If providers are aware that customers are transmitting telephone numbers for which they do not have a right of use, they must take appropriate meas- ures to prevent the transmission of these telephone numbers. 4 Transmitted telephone numbers must be provided with an identifier which indi- cates whether they are based on information from the calling customer or on infor- mation from the provider generating the call, and whether the latter has verified the customer’s number information. 5 No telephone numbers from the ranges 0900, 0901 or 0906 shall be transmitted as telephone numbers of calling lines.

Art. 27 Access to the emergency call services 1 Access to the emergency call services (numbers 112, 117, 118, 143, 144 and 147) must be guaranteed from every telephone connection, including public pay tele- phones. Access to numbers 112, 117, 118, 144 and 147 must be possible without charge and without the use of a means of payment (coins or cards). A flat-rate charge of 20 cents as well as the supplement in accordance with Article 22 para- graph 1 letter c may be imposed for the number 143. 2 Providers of services of the universal service by satellite mobile radio, to which the International Telecommunication Union has allocated addressing resources, need only guarantee free-of-charge access to number 112.

Art. 28 Routing of emergency calls Providers of the public telephone service must assure the routing of emergency calls to the competent call centres (numbers 112, 117, 118, 143, 144 and 147).

19 Previously before Art. 27

784.101.1 Telecommunications

(AS 2009 5821).

14

Art. 29 Location of emergency calls 1 As far as the chosen technology permits, on-line caller location must be possible for the numbers 112, 117, 118 and 144. This must also be guaranteed for customers who have chosen not to be entered in a public directory. On request, OFCOM may designate other numbers exclusively for emergency services of the police, fire brigade, ambulance and rescue services for which caller location must be possible. OFCOM shall publish a list of these numbers. 2 The universal service licensee, in co-operation with the other public telephone service providers and for the benefit of the public safety answering points, shall operate a caller location service for all subscribers to services of the universal ser- vice. This service must also be accessible for public safety answering points which are not connected to the universal service licensee. In the case of multiple universal service licensees, ComCom may oblige one of them to operate the caller location service. 3 The co-operation between the universal service licensee and the other public tele- phone service providers is based on the cost-oriented principles indicated in Article 54. The providers of the public telephone service shall bear the investment and operating costs for providing caller location of emergency calls. They shall not pass on these costs to the public safety answering points.

Art. 30 Special provisions concerning emergency calls 1 If, in the case of voice transmission over internet protocol, correct routing of emer- gency calls is not technically possible for every location, it must be guaranteed only for calls from the main location cited in the subscription contract. The same applies to location of emergency calls when the telephone number of the customer is trans- mitted in accordance with Article 26a.21 1bis Providers must ensure that customers are informed of this limitation and have explicitly confirmed that they are aware of it. They shall inform the latter that when- ever possible a more suitable means of communication should be used for emer- gency calls.22 2 If the chosen technology so permits, in extraordinary situations emergency calls must not be interrupted by priority treatment of civil telecommunications traffic by customers who have important duties to perform in such situations. 3 OFCOM may issue technical and administrative regulations concerning the routing and the location of emergency calls.

Art. 31 Collection and provision of universal service directory data 1 Providers of services of the universal service are responsible for the collection of directory information from their customers and are alone entitled to amend the data

21 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

22 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010

784.101.1Telecommunications Services

27 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

15

at the request of subscribers. They are not obliged to review the accuracy of the data but must guarantee that it corresponds to the information provided by customers. They may refuse to include an entry in the directory if it is clearly inaccurate or if it serves an unlawful purpose, and they may remove such entries from the directory. 2 They are obliged to provide those entitled in accordance with Article 21 para- graphs 2 and 3 TCA both online access to directory data pertaining to their custom- ers and the transmission of data en bloc, with the option of at least daily updates. In so doing, they may bill costs incurred exclusively by the provision of data in com- pliance with Article 54. 2bis Subject to the same conditions as in paragraph 2, they shall enable the providers of a service for establishing communications to customers who are not entered in the directory but who have given their consent to be contacted within the framework of such a service to access the following data:

a. the last name and first name or the company name of the customer; b. the address in full; c. the addressing resource by means of which the customer can be contacted.23

2ter They shall inform their customers clearly and explicitly that if they have given their consent to be contacted within the framework of a communication establish- ment service, the data mentioned in paragraph 2bis must be forwarded to any pro- vider of such a service that requests it.24 3 They may call in third parties within the framework of a contractual relationship to fulfil their obligations under paragraphs 1, 2 and 2bis.25 4 The integrity of directory data received in accordance with paragraph 2 and 2bis must be preserved; it may under no circumstances undergo changes in content.26 4bis Providers which have access to the data mentioned in paragraph 2bis may process this data only in order to provide a service for establishing communications. In particular, they shall not publish it, use it for advertising purposes or disclose it to third parties.27 5 OFCOM shall issue the technical and administrative regulations.

Art. 32 Interoperability 1 Any person offering a service of the universal service as referred to in Article 15 must guarantee the communication capability of this service (Art. 21a para. 1 TCA).

23 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

24 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

25 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

26 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1 Telecommunications

(AS 2009 5821).

16

The provider must guarantee interconnection directly or indirectly. It shall comply with the provisions concerning:

a. transparency of the basic offering (Art. 53 paras. 1, 2 and 4); b. publication of the technical and commercial conditions in respect of the pro-

viders requesting interconnection (Art. 61); c. interfaces (Art. 55 paras. 1-3).

2 The procedure in the event of disputes concerning interoperability is based, mutatis mutandis, on Articles 70–74. 3 ComCom shall decide on the conditions of interconnection according to the princi- ples which are customary in the market and in the sector.

Art. 33 Services for the hearing or visually impaired or persons with limited mobility

1 The services for the hearing or visually impaired and persons with limited mobility must be free of charge, regardless of whether they are provided by providers of services of the universal service themselves or via access to third-party services. 2 The connection charges charged to the hearing or visually impaired and persons with limited mobility within the framework of these services shall not be discrimina- tory in comparison with the standard tariffs.

Art. 34 Leased lines 1 When, within a given area, leased lines conforming to international standards are not available or are available only in part of the area despite sufficient demand, ComCom may require telecommunications service providers to provide such leased lines in their area. In so doing, it shall take account of the infrastructure already existing in the area in question and impose the obligation on the most suitable pro- vider.28 2 When a given area is not covered by a provider, ComCom shall impose the obliga- tion on the most suitable provider with the nearest infrastructure. 3 Providers obliged to provide leased lines shall keep separate accounts for them. The cost-accounting model shall be based upon the principles for access services. 4 The tariffs and supply conditions must be notified to OFCOM, which may publish them. 5 OFCOM shall issue the technical regulations concerning the interfaces and the quality of the services.

28 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010

784.101.1Telecommunications Services

30 SR 0.275.11

17

Chapter 5: Value-Added Services

Art. 35 Exceptions 1 The provisions of this Chapter do not apply to value-added services which are offered via numbers in the E.164 numbering plan of the type 0800 (free numbers), 084x (shared-cost numbers) and 0878 (personal numbers). 2 Only Articles 36 paragraphs 4 and 5, 38 paragraph 4, 40 and 41 in this Chapter apply to value-added services which are offered neither via E.164 numbering plan addressing resources nor via SMS or MMS.

Art. 36 Identifiability of value-added services 1 Value-added services must be clearly identifiable to users. 2 For the provision of value-added services via addressing resources of the E.164 numbering plan, only individually allocated numbers in accordance with Articles 24b–24i of the Ordinance of 6 October 199729 on Addressing Resources in the Telecommunications Sector and short numbers in accordance with Articles 29–32 and 54 paragraph 7 of the same ordinance shall be used. 3 For the provision of value-added services via SMS or MMS, only short numbers in accordance with Articles 15a–15f of the Ordinance on Addressing Resources in the Telecommunications Sector shall be used. 4Value-added services which are offered neither via addressing resources of the E.164 numbering plan nor via SMS or MMS must be clearly and explicitly declared as value-added services. 5Value-added services with erotic or pornographic content must belong to a separate category clearly identifiable for customers.

Art. 37 Providers of value-added services 1 Providers of value-added services are the holders of numbers which are used for the provision of value-added services in accordance with Article 36 paragraphs 2 and 3. 2 Providers of value-added services must operate their services from a headquarters or a branch office in a state contracting to the Convention of 16 September 1988 on Jurisdiction and the Enforcement of Judgements in Civil and Commercial Matters30.

Art. 38 Charging for value-added services 1 Provided the possibility of disputing their bill exists, customers may require their provider to communicate to them the following data in individual cases, free of charge, or with each bill, under a separate heading, if this data is used for billing purposes:

29 SR 784.104

784.101.1 Telecommunications

18

a. if available, the addressing resource via which the value-added service is provided;

b. the date and time of the provision of the value-added service; c. where applicable the duration of the call; d. the fee charged for the value-added service.

2 In the case of connections with prepayment for services, the provider of telecom- munications services, on request, communicates the data mentioned in paragraph 1. Verbal communication must be free of charge. A written communication may be made subject to only a small charge. 3 A clear indication must be given on the bill as to how the identity and address of the value-added service provider may be determined. 4 If a customer disputes a bill for value-added services, the provider of telecommu- nications services may not bar the connection or cancel the contract before the dispute is resolved. This applies even if the value-added service is not provided via a telecommunications service but is merely offered via the latter. However, the pro- vider of telecommunications services may bar access to value-added services.

Art. 39 Price ceilings for value-added services 1 In the case of value-added services, basic or fixed charges shall not exceed 100 francs. 2 In the case of value-added services, the price per minute shall never exceed 10 francs. 3 In the case of value-added services which are based on registration by the customer and which may activate a multiplicity of individual items of information, neither the charge per individual item of information nor the sum of the charges for the individ- ual items of information transferred by the provider within one minute shall exceed 5 francs. 4 In the case of value-added services, the sum of all charges (basic charge, fixed charges and time-dependent charges) per call or per registration shall not exceed 400 francs.

Art. 40 Barring of access to value-added services 1 Telecommunications service providers shall enable their customers to bar outgoing calls to all value-added services offered via 090x numbers or only to the value-added services with erotic or pornographic content offered via 0906 numbers. 2 Telecommunications service providers with a licence to manage and assign short numbers for SMS and MMS services as defined in Article 15a ff. of the Ordinance on Addressing Resources in the Telecommunications Sector shall enable their cus- tomers to bar access to all short numbers allocated by them for charged-for SMS and MMS services or only to those for SMS and MMS services with erotic or porno- graphic content. Reception of the corresponding SMS and MMS services must also be barred.

784.101.1Telecommunications Services

(AS 2012 367).

19

3 Telecommunications service providers shall enable their customers to bar outgoing calls to all value-added services in accordance with Article 35 paragraph 2 or only to those with erotic or pornographic content. 4 Customers must be able to activate and deactivate these call bars at any time, simply and free of charge. This does not apply to customers in accordance with Article 38 paragraph 4 third sentence and in accordance with Article 41. 5 Telecommunications service providers in accordance with paragraphs 1, 2 and 3 shall inform their customers of these call barring options on conclusion of the con- tract and thereafter at least once a year.

Art. 4131 Protection of minors Telecommunications service providers shall bar access to the following services to customers or users under 16 years of age provided their age is known to the pro- vider:

a. value-added services with erotic or pornographic content (0906 numbers); b. SMS and MMS services with erotic or pornographic content provided via

short numbers; c. value-added services with erotic or pornographic content which are offered

neither via E.164 numbering plan addressing resources nor via SMS or MMS.

2 To determine whether it is appropriate to bar access, providers of mobile telecom- munications services shall:

a. record the age of the principal user, if he or she is less than 16 years of age, at the time of conclusion of the contract and the sale of new telecommunica- tions terminal equipment;

b. demand, in case of doubt, the production of a valid passport or identity card or another travel document recognised for entry into Switzerland.

Chapter 6: Dispute Resolution Service

Art. 42 Establishment 1 OFCOM shall establish a dispute resolution service or commission a third party (the Agent) to establish one within 15 months of the entry into force of these provi- sions. 2 It may transfer the task of dispute resolution if the Agent:

a. guarantees to comply with the applicable legislation;

31 Amended by No I of the Ordinance of 9 Dec. 2011, in force since 1 March 2012

784.101.1 Telecommunications

20

b. proves that it is able to finance the dispute resolution activity in the long term;

c. undertakes to perform its duty independently, objectively, transparently and efficiently, and in particular ensures that the persons entrusted with the reso- lution of disputes are in possession of the necessary professional qualifica- tions;

d. guarantees the transparency of its activity to OFCOM and the public and in particular undertakes to publish an annual report on its activities.

3 OFCOM appoints the Agent for a limited term. It may carry out a public invitation to tender which is not subject to Articles 32 ff. of the Ordinance of 11 December 199532 on Public Procurement. 4 The transfer takes place in the form of a contract under administrative law. 5 OFCOM approves the appointment of the natural person responsible for the dis- pute resolution service.

Art. 43 Mission 1 The dispute resolution service is responsible for disputes in civil law between customers and their providers of telecommunications or value-added services. 2 It shall fulfil its dispute resolution mission independently, objectively, transpar- ently and efficiently. It is not subject to any general or particular instruction regard- ing the resolution of disputes.

Art. 44 Procedural Rules 1 The dispute resolution service shall issue procedural rules. 2 The Agent shall submit its procedural rules and its rules on charges and amend- ments thereto to OFCOM for approval.

Art. 45 Principles of the procedure 1 The dispute resolution service must be fair, expeditious and affordable for custom- ers. 2 An application for resolution of a dispute is permitted only if:

a. the party making the application has previously tried to reach an agreement with the other party to the dispute;

b. it is submitted under the conditions laid down in the procedural rules of the dispute resolution service;

c. it is not obviously abusive; d. no court or arbitration court is dealing with the matter.

32 SR 172.056.11

784.101.1Telecommunications Services

(AS 2009 5821).

21

3 The dispute resolution procedure is carried out in one of the Confederation’s official languages, at the choice of the customer. 4 The dispute resolution service may take all necessary measures to resolve the dispute which it is called upon to deal with. It shall make an appropriate proposal to resolve the dispute when the parties cannot agree on a solution by negotiation. It shall produce a report on the conduct of the resolution procedure which is issued to the parties on request. 5 The dispute resolution procedure ends with the withdrawal of the application, agreement between the parties, the resolution proposal or the rejection of the appli- cation as clearly abusive.

Art. 46 Relationship to other procedures 1 The submission of an application for resolution of a dispute does not prevent a civil action. 2 The dispute resolution service shall terminate the procedure as soon as a court or arbitration court begins dealing with the matter.

Art. 47 Providers’ obligations 1 Any provider of telecommunications or value-added services which is involved in a dispute resolution application must take part in the dispute resolution procedure. It shall comply with the dispute resolution service’s requests for information. 2 Providers of telecommunications or value-added services shall on request provide the dispute resolution service with the telecommunications traffic data necessary for resolution of the dispute and the other personal data of their customers provided they hold such data. 3 Providers of telecommunications services shall inform their customers of the existence of the dispute resolution service on every bill. For customers with a con- nection with prepayment for services, they shall do this each time the user account is charged. Each time information is provided it shall be pointed out that the dispute resolution service is also competent for disputes in the area of value-added ser- vices.33

Art. 48 Data protection 1 The dispute resolution service may process the personal data of parties to the dispute if this is necessary to fulfil its mission and to receive the payment for which the parties are responsible. It may conserve this data for a maximum of five years after the conclusion of a dispute resolution procedure.34

33 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

34 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010

784.101.1 Telecommunications

(AS 2009 5821).

22

2 Persons performing a task for the dispute resolution service are bound by official secrecy in accordance with Article 320 of the Criminal Code35. ComCom is the supreme authority authorised to release them from the official secrecy obligation. 3 The dispute resolution service may request OFCOM to provide it with personal information which is necessary for the resolution of disputes. In particular, it may request information concerning administrative or criminal prosecutions and penalties against a provider of telecommunications or value-added services. 4 The dispute resolution service may publish its resolution proposals in full or in part on the internet, without making reference to the identity of the parties. It shall pub- lish a summary of its most important proposals. 5 It must communicate free of charge the personal data which it has available at the time of cessation of its dispute resolution activity to a new appointee or to OFCOM.36

Art. 49 Finance 1 DETEC or the Agent shall set the fees for the procedure and the other sources of revenue to finance the dispute resolution service. 2 The procedural fee demanded of customers must be low, except in the case of dispute resolution procedures which are clearly initiated in an abuse of the process. 3 Providers of telecommunications or value-added services shall pay a fee for each procedure in which they are involved or should be involved. The dispute resolution service may waive a fee in the case of dispute resolution procedures which a cus- tomer has clearly initiated in an abuse of the process. 4 The dispute resolution service may impose the procedural fees on the parties by way of an administrative decision.

Art. 50 Surveillance in the case of transfer 1 OFCOM shall exercise surveillance to ensure that the Agent complies with the applicable law in this area, in particular this chapter and the contract concluded under administrative law. 2 If there are indications that the Agent is not fulfilling its obligations, OFCOM shall conduct an examination. The Agent must provide all useful information. If it is established on the basis of the examination that the Agent is not fulfilling or is no longer fulfilling its obligations, it shall bear the costs of the examination. 3 If OFCOM establishes that the Agent is not fulfilling its obligations, it may:

a. instruct it to remedy the deficiency or take measures to prevent recurrence of the violation; the Agent shall inform OFCOM of the measures taken;

35 SR 311.0 36 Inserted by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010

784.101.1Telecommunications Services

(AS 2014 729).

23

b. require it to pay to the Confederation the revenue it has acquired by violating the law;

c. add conditions to the contract under administrative law; d. restrict, suspend or cancel the contract under administrative law without

compensation. 4 OFCOM shall cancel the contract without compensation if the Agent has ceased its activity or is bankrupt. 5 It may cancel the contract without compensation if the actual or legal conditions have changed and the cancellation is necessary to safeguard predominant public interests.

Chapter 7: Access to the Facilities and Services of Dominant Providers

Section 1: General Provisions

Art. 51 Entitlement All notified providers of telecommunications services (Art. 4 TCA) are entitled to access to the facilities and services of the provider with a dominant position in the market (the “dominant provider”).

Art. 52 Non-discrimination 1 The dominant provider shall allow other providers access to the facilities, services and the corresponding information without discrimination. 2 Other providers must not be treated less favourably than business units, subsidiar- ies or other partners of the dominant provider.37 2bis The difference between the access prices offered by the dominant provider and its end customer prices must allow a comparable, efficient provider to achieve cost- covering revenues.38 3 The dominant provider may provide only the technical reserves which are neces- sary for current operation, maintenance and replacement of its own installations. On request it must allow other providers to inspect its installations and where applicable justify in writing why the capacities are not sufficient. 4 It shall process the orders of other providers immediately in the order in which they are received. It may reject an order if there are well-founded doubts that it corresponds to the actual requirements of the other provider.39

37 Amended by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

38 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

39 Amended by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014

784.101.1 Telecommunications

40 Amended by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

24

Art. 53 Transparency 1 The dominant provider shall publish an updated reference offer for access to its facilities and services at least once a year. It shall present the derivation of the indi- vidual prices in a summarised and comprehensible form. 2 It must give notice of changes in the reference offer at least three months in ad- vance. 3 It provides other providers with up-to-date online information as required for the individual forms of access and their co-location and enables online standardised ordering, processing, operation and cancellation of the individual access and co- location services. 4 If the dominant provider makes technical or operational changes to the access and co-location services after the order which are disadvantageous to the other provider, it shall give adequate notice of these. If the changes involve substantial costs to the provider concerned, the period of notice shall be at least 24 months. Changes may be made at any time with the agreement of the other provider. 5 The dominant provider regularly publishes statistics on the access and co-location services it provides, with the relevant details of demand, actual availability and delivery periods. If services are comparable, it compares the details relating to its own customers with those for other providers.

Art. 5440 Cost-oriented pricing: Principle 1 The access prices may as a maximum be the costs causally linked to granting access to services and facilities in accordance with Article 11 paragraph 1 TCA (the relevant costs). 2 Unless otherwise provided, the calculation is based on the costs incurred by an efficient provider on a forward-looking basis and are governed by the following rules:

a. The costs correspond to the replacement costs of modern equivalent assets (MEAs).

b. Account shall be taken of the long-term additional costs of the network components used and the long-term additional costs incurred solely due to access services (the long run incremental costs, LRIC).

c. A constant premium shall be added, based on a proportional share of the relevant joint and common costs (the constant mark up).

d. A return, at the rate customary in the sector, on the capital used for invest- ments is also added.

3 Access services must be charged and billed separately from other services.

784.101.1Telecommunications Services

(AS 2014 729).

25

Art. 54a41 Cost-oriented pricing: Valuation of cable ducts

1 The costs of the cable ducts are determined based on the costs incurred by the dominant provider for maintaining and modifying the cable ducts. 2 The depreciation costs correspond to the average of the investments in the cable duct infrastructure that have been made and that are planned over an appropriate number of years (the infrastructure maintenance and modification ratio). They are expressed for one calendar year. 3 The dominant provider's capital cost rate is used to calculate the imputed interest on the capital invested. 4 The invested capital is the average capital employed; this is calculated according to the following rules:

a. In the first calculation year, the average capital employed is calculated by, reducing half of replacement investment made by an efficient provider in the cable duct infrastructure by the infrastructure maintenance and modification ratio and increasing it by the investments made by the dominant provider in the previous year.

b. In the following years, the average capital employed is calculated by index- ing the previous year value using a averaged production cost index for the categories of utility line and surfacing construction work in a ratio of 7:3; this value is then reduced by the the infrastructure maintenance and modifi- cation ratio and increased by the investments made by the dominant provider in the previous year.

Art. 54b42 Cost-oriented pricing: lower price limit 1 A lower price limit applies to the access prices calculated in accordance with Articles 54 and 54a. 2 The lower price limit corresponds to the costs to an efficient provider comprising the short-term additional costs of network components used, the short-term addi- tional costs incurred solely due to access services, and the joint and common costs (short run incremental costs plus, SRIC+).

Art. 54c43 Cost-oriented pricing: price-related discrimination If the application of Articles 54–54b fails to generate cost-covering revenues in accordance with Article 52 paragraph 2bis, the relevant access prices shall be calcu- lated by reducing the turnovers that the dominant provider achieves with the end customer services provided on the basis of the form of access concerned by the

41 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

42 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

43 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014

784.101.1 Telecommunications

44 Amended by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

26

downstream costs of providing these services and thereafter breaking the results down into a single unit (retail minus).

Art. 5544 Interfaces 1 OFCOM shall publish a list of recommended interfaces for access and their techni- cal specifications. Internationally harmonised interfaces shall be given priority. 2 Other providers may demand from the dominant provider the interfaces recom- mended by OFCOM or the interfaces that the dominant provider uses for its own services. In addition, they may demand interfaces from the dominant provider if these:

a. correspond to international harmonisation; b. can be implemented technically; and c. represent a substantial economic advantage for the planned introduction of

services.

Art. 56 Principles of co-location 1 At all sites necessary for access, the dominant provider shall offer other providers the possibility of using the site and putting in and operating installations there, in a non-discriminatory manner. 2 When it does so, it allows other providers in particular:

a. to access the site under the same conditions, particularly with regard to ac- cess routes, access times and accompaniment, as the dominant provider;

b. to connect different forms of access in the co-location premises; c. to connect their installations at the site with their networks via the same

types of feed as is possible for the dominant provider, and in all cases via ra- dio relay;

d. to connect their installations at the site to those of third-party providers. e. to acquire access services for third-party providers.

3 The offering shall consist at least of use of the site without constructional separa- tion. 4 Other providers shall immediately release co-location areas which have not been used for at least three months in the event of a shortage of space.

Art. 57 Co-location in the case of a shortage of space 1 If the co-location area is not sufficient given optimal use of the available space, the dominant provider shall provide additional space at its location.

784.101.1Telecommunications Services

27

2 If, as a result, co-location cannot be assured for the other provider under conditions which are reasonable for the dominant provider, the latter shall operate the other provider’s installations under the same technical and operational conditions as it operates its own installations, or it shall tolerate the other provider putting in and operating installations in premises adjacent to the site or nearby, and enable it to connect these installations to the dominant provider’s network. 3 The other provider shall decide which of the variants in accordance with para- graph 2 is chosen, within the framework of technical feasibility.

Section 2: Special Provisions

Art. 58 Fully unbundled access to the local loop 1 In its reference offer, the dominant provider shall publish the technical and com- mercial conditions for fully unbundled access to the local loop, in particular:

a. the modalities for the use of the unbundled local loop or a partial section, in each case without upstream connection of transmission or switching tech- nology;

b. the specifications of the relevant interfaces; c. the specifications of the physical access to distributors; d. the specifications of network compatibility.

2 It shall constantly examine internationally standardised technologies that corre- spond to the state of the art for network compatibility. It shall provide the available spectrum in the copper-based access network in a technology-neutral and non- discriminatory manner, taking account of interference-free operation. 3 The price of the fully unbundled access to the local loop is determined independ- ently of the price ceiling for the connection in accordance with Article 22 paragraph 1 letter a. 3 If the calculation of the replacement costs of modern equivalent assets under Article 54 paragraph 2 letter a relates to new technology no longer based on the twisted metallic pair, then in calculating the price, the difference in value between the modern equivalent assets and the assets based on the twisted metallic pair must be taken into account. In doing so, the following applies:

a. The difference in value between the assets is derived from the difference in the revenues that can be achieved in the end customer market, taking ac- count of the difference in the variable downstream costs.

b. The different potential revenues and the variable downstream costs relate to the services and bundles of services that are provided by the different assets.

c. A quotient must be obtained from the various values, the numerator of which is the value of the assets based on the twisted metallic pair and the denomi- nator of which is the value of the modern equivalent assets (quotient method).

784.101.1 Telecommunications

45 Amended by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

28

d. The replacement costs are calculated by multiplying the quotient by the re- placement costs of the modern equivalent assets.45

4 In the case of access to a partial section, the dominant provider may keep free the reserve space in its local distribution cabinets which it needs to meet its expected customers’ demand in the near future for services provided via the local distribution cabinets. On request, it shall disclose the expected demand and the reserve space and provide justification for these.

Art. 59 Fast bitstream access 1 In its reference offer, the dominant provider shall publish the technical and com- mercial conditions for fast bitstream access, in particular:

a. the modalities for use of the bitstream connection; b. the specifications of the relevant interfaces; c. the specifications of the physical access to the access multiplexer and the

access points; d. the specifications of network compatibility.

2 The dominant provider must provide fast bitstream access regardless of whether a customer uses its voice telephony service. It may not shut down bitstream access if the customer cancels only its voice telephony service. 3 The period of four years provided for in Article 11 paragraph 1 letter b TCA begins at the time of effective availability of a national offering which complies with the legal requirements.

Art. 60 Rebilling of the connection 1 In its reference offer, the dominant provider shall publish the technical and com- mercial conditions for the rebilling of the fixed network connection. 2 The cost-oriented price as defined in Article 11 paragraph 1 TCA is calculated:

a. by reducing the price for a connection actually charged by the dominant provider on a pro rata basis according to those costs which the dominant provider incurs because it charges all its customers for the connection;

b. by increasing the price for a connection actually charged by the dominant provider on a pro rata basis according to those costs which it incurs as a re- sult of charging the connection to other providers.

3 Only the provider pre-selected by the customer as the provider for national and international calls is entitled to bill for the local loop.

784.101.1Telecommunications Services

29

Art. 61 Interconnection 1 In its reference offer, the dominant provider shall publish the technical and com- mercial conditions for interconnection services, in particular:

a. the description of all standard interconnection points and the access condi- tions, both for the case in which the other provider wishes to establish the joining link itself and for the case in which it wishes to leave this to the dominant provider;

b. the specifications of the interconnection interfaces used and the signalling protocols.

2 The dominant provider of the public telephone service shall provide at least the following interconnection services:

a. originating, terminating and transit of calls; b. identification of the calling line, identification of the connected line, and

suppression of this information; c. access to the value-added services 08xx and 09xx; d. the physical connection between the telecommunication installations of dif-

ferent providers as required for the connection of services. 3 In addition to minute and call-based access prices, the dominant provider shall offer capacity-based access prices (capacity based charges) based on the maximum bandwidth used by the interconnection partner.46 4 If the calculation of the replacement costs of modern equivalent assets in accor- dance with Article 54 paragraph 2 letter a is based on new technology that is signifi- cantly different from the previously used technology, the following applies:

a. When the price is calculated for the first time, the costs in accordance with Article 54 paragraph 2 shall be based two thirds on the last-used previous as- sets and one third on the new assets.

b. In the following year, the costs in accordance with Article 54 paragraph 2 shall be based one third on the last-used previous assets and two thirds on the new assets.

c. In the following years, the costs in accordance with Article 54 paragraph 2 shall be based in their entirety on the new assets.47

Art. 62 Leased lines 1 In its reference offer, the dominant provider shall publish the technical and com- mercial conditions for leased lines, in particular:

a. the technical specifications of leased lines;

46 Amended by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

47 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

784.101.1 Telecommunications

48 Inserted by No I of the Ordinance of 14 March 2014, in force since 1 July 2014 (AS 2014 729).

30

b. the technical specifications for access and termination points; c. the specifications of the interfaces.

2 If the calculation of the replacement costs of modern equivalent assets in accor- dance with Article 54 paragraph 2 letter a is based on new technology that is signifi- cantly different from the previously used technology, the following applies:

a. When the price is calculated for the first time, the costs in accordance with Article 54 paragraph 2 shall be based two thirds on the last-used previous as- sets and one third on the new assets.

b. In the following year, the costs in accordance with Article 54 paragraph 2 shall be based one third on the last-used previous assets and two thirds on the new assets.

c. In the following years, the costs in accordance with Article 54 paragraph 2 shall be based in their entirety on the new assets.48

Art. 63 Access to cable ducts 1 In its reference offer, the dominant provider shall publish the technical and com- mercial conditions for access to cable ducts, in particular:

a. the modalities for access to cable ducts and for laying, maintaining and re- moving cables;

b. the technical specifications of the transmission systems used. 2 The dominant provider’s online system shall provide other providers with the following information, in particular:

a. the route of cable ducts which link specific geographical points; b. if known, the capacities used and those still available; c. the location of access chambers.

Section 3: Access Agreements and Procedure

Art. 64 Access agreements Access agreements must be set down in writing and include at least the following main points:

a. general commercial conditions; b. description of the access services; c. technical characteristics of these services; d. conditions for commissioning, operating and decommissioning access.

784.101.1Telecommunications Services

31

Art. 65 Confidentiality of the information 1 Information concerning the access negotiations is confidential. It may not be provided to other business units, subsidiaries, partners or third parties. 2 Information concerning customers which a provider obtains in connection with the processing of an access relationship may be used only within the framework of the access and for billing purposes. 3 An exception is the use of information to the effect that a customer has freely chosen a provider for national and international calls, has cancelled such a choice or has ported the telephone number to another provider, if:

a. this information is similarly available to all the providers concerned; b. this information is used only by the surrendering or accepting provider; and c. the customer has consented to the use of this information.

4 Confidentiality in accordance with paragraphs 1 and 2 does not apply in respect of ComCom and OFCOM.

Art. 66 Notification of the initiation of negotiations 1 A provider wishing to conclude an access arrangement may notify OFCOM in writing of the opening or resumption of negotiations, for purposes of proof. 2 In the case of changes to the agreement, the assumption that the negotiations began with the making of the corresponding offer applies.

Art. 67 Obligation to notify 1 Access agreements shall be delivered to OFCOM within 2 weeks from the signing thereof. The same rule shall apply if the agreement is amended or terminated. 2 Any clause containing commercial secrets may be concealed for an inspection by third parties provided that it is summarised elsewhere. If the summary is incomplete, OFCOM may demand additional information.

Art. 68 Right to consult If requested, OFCOM shall allow consultation of access agreements and decisions.

Art. 69 Extended scope Articles 64-68 apply regardless of the dominance of a provider in the market.

Art. 70 Application for a decision concerning access 1 An application for a decision concerning access must include:

a. the requests; b. the main facts;

784.101.1 Telecommunications

32

c.49 the form provided by OFCOM, if the application is justified by the dominant position of the opponent of the application and the latter disputes the domi- nant position.

d. …50 2 …51 3 OFCOM shall conduct the examination. If it deems the application to be incom- plete or unclear, it shall allow the applicant a brief period to make an improvement. It shall inform the applicant that it will make a proposal to ComCom not to assess the application if the deficiency is not rectified within this period.

Art. 71 Provisional measures After having received the application, ComCom may decree provisional measures on its own initiative or at the request of one of the parties, in order to ensure access during the proceedings.

Art. 72 Competition Commission When the Competition Commission is consulted, it shall give an opinion within four weeks.

Art. 73 Conciliation proceedings Within the framework of its examination, OFCOM may institute conciliation pro- ceedings.

Art. 74 Access decision 1 On conclusion of the examination, OFCOM shall make a proposal to ComCom for a decision. 2 ComCom decides on the access conditions according to the principles which are customary in the market and in the sector. 3 If the dominant provider cannot provide evidence of compliance with cost- orientation, ComCom decides on the basis of comparable values in the market and in the sector. It may also decide prices on the basis of its own pricing and costing models or other appropriate methods, in particular if no suitable comparable values are available.

49 Amended by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, in force since 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

50 Repealed by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, with effect from 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

51 Repealed by No I of the Ordinance of 4 Nov. 2009, with effect from 1 Jan. 2010 (AS 2009 5821).

784.101.1Telecommunications Services

33

Chapter 8: Use of Land in Public Use and Joint Use

Art. 75 Co-ordination with other building projects 1 Owners of land in public use may make permission to use that land subject to the condition that the telecommunications service provider must co-ordinate its building project with another, provided that the project can be completed within three months and that such temporary co-ordination does not excessively impede the intended use of the land in question. 2 Owners may require the provider to obtain information from other enterprises concerning the projects they are planning on a plot of land in public use. They shall advise the provider of the enterprises from which it must request such information. The provider may also request such information from other enterprises. The latter are obliged to reply within four weeks.

Art. 76 Relocation of lines and public pay telephones 1 The owner of land in public use shall notify the telecommunications service pro- vider in writing of any relocation of lines or public pay telephones, stating the rea- sons. The latter shall express its position on the type and manner of the relocation, the costs and the bearing of the costs. If no agreement is reached on the type and manner of the relocation, the owner shall order the relocation, taking account of the information from the provider. 2 The costs of the relocation are generally borne by the provider. Owners of land in public use must, however, contribute appropriately, provided:

a. the current position of the line or public pay telephone corresponds to their explicit request;

b. there is co-use of the line for their own purposes; c. the relocation of the line or public pay telephone is requested within one year

of its installation; d. the costs of other reasonable measures would be lower than those of reloca-

tion. 3 If the relocation takes place for the benefit of third parties, these are to be involved in the procedure. They shall contribute appropriately to the relocation costs.

Art. 77 Land owned by railway undertakings 1 Article 35 TCA applies by analogy to lines which cross land owned by railway undertakings by the most direct possible route. 2 The telecommunications service provider shall be liable for costs caused to the railway undertaking by the construction or maintenance of the lines.

784.101.1 Telecommunications

34

Art. 78 Utilisation of roads 1 The owners of roads, with the exception of access roads, shall determine where telecommunications service providers lay their lines within the perimeter of the road. 2 Provided this is reasonable for providers, owners in accordance with paragraph 1 may request that their free infrastructures be used, for appropriate compensation. The compensation shall not be more than the provider’s estimated costs for laying its own lines. 3 Differing agreements between the parties involved concerning the use of land are reserved. 4 Article 76 paragraph 2 letter a is not applicable to roads, with the exception of access roads.

Art. 79 Joint use Appropriate compensation for the joint use of installations of other providers shall be the corresponding proportion of the total costs.

Chapter 9: Telecommunications Confidentiality and Data Protection

Art. 80 Processing traffic and billing data 1 Telecommunications service providers may process the personal data of their customers in so far and for as long as this is necessary for establishing communica- tions, providing information on post and telecommunications traffic in accordance with Article 5 of the Federal Act of 6 October 200052 on the Surveillance of Post and Telecommunications (BÜPF), and for obtaining due payment for their services.

Art. 81 Communication of traffic and billing data 1 During the period in which they may dispute an invoice, customers may ask their telecommunications service provider to supply them with the following information, on a one-off basis or for each bill, provided this is used for billing:

a. the complete addressing resources of the connections called or the numbers of the calling connections excluding the last four digits;

b. date, time and duration of the call; c. payment owed for each call.

2 Data concerning calls to the 147 number may not be communicated. 3 In the case of connections with prepayment for services, the data must be commu- nicated on request within one month of charging of the fee.

52 SR 780.1

784.101.1Telecommunications Services

35

4 If customers dispute the bill for a value-added service or do not pay it on time, the telecommunications service provider may communicate to the value-added services provider concerned the available personal data of these customers which is neces- sary to enforce the claim.

Art. 82 Communication of data to identify nuisance calls and unfair mass advertising

1 Where a customer credibly shows in writing that he is the victim of nuisance calls or has received unfair mass advertising, the telecommunications service provider must supply him with the following information provided it is available to it:

a. date, time and duration of the calls or date and time of the message; b. addressing resources, names and addresses of the customers whose connec-

tions were used for the calls or from which the unfair mass advertising was sent.

2 If the data cannot be provided retrospectively and a continuation of the nuisance calls or unfair mass advertising is probable, the provider must assemble the neces- sary data and communicate the data which may be requested to customers. 3 If nuisance calls or the sending of unfair mass advertising are made from connec- tions of customers of another telecommunications service provider, the latter must communicate the data to the telecommunications service provider of the customers making the request.

Art. 83 Unfair mass advertising 1 Telecommunications service providers must protect their customers from receiving unfair mass advertising, as far as the state of the art permits. 2 They may suppress unfair mass advertising. 3 If a provider is aware that one of its customers is sending or forwarding unfair mass advertising via its telecommunication network, it must immediately bar the sending of these messages and prevent the establishment of the corresponding con- nections. It may disconnect customers which send or forward unfair mass advertis- ing from the telecommunication network. 4 Each provider must operate a notification service for unfair mass advertising which originates from its telecommunication network or which is forwarded via its tele- communication network. 5 OFCOM may issue technical and administrative regulations concerning the protec- tion of customers from receiving unfair mass advertising. 6 In the case of violations of Article 3 letter o of the Unfair Competition Act of 19 December 198653 or corresponding foreign regulations, the competent federal office may obtain the information and request documents from providers as required

53 SR 241

784.101.1 Telecommunications

36

in order to exercise its right to file an action and to provide administrative assistance in accordance with the above-mentioned Act.

Art. 84 Calling line identification 1 When technically feasible with justifiable outlay, telecommunications service providers must offer their customers a simple and free-of-charge facility for conceal- ing – for individual calls or permanently – the indication of their number that ap- pears on the called person’s equipment. 2 They must expressly draw their customers’ attention to this facility when the subscription contract is concluded. 3 They must in all cases guarantee identification of the calling line for calls for which location must be guaranteed in accordance with Article 29 paragraph 1 and Article 90 paragraph 4 and for calls to the transcription service for the hearing impaired in accordance with Article 15 paragraph 1 letter f. Other than in the case of calls to their own fault service, no other customer shall be provided with an indica- tion of the number of a caller who has requested suppression of the calling line identification.

Art. 85 Called line identification 1 When technically feasible with justifiable outlay, telecommunications service providers shall offer their customers a facility for concealing the indication of their number on the equipment of the caller. 2 They must expressly draw their customers’ attention to this facility when the subscription contract is concluded.

Art. 86 Automatic call forwarding When technically feasible with justifiable outlay, telecommunications service pro- viders must, without charge, offer their customers a facility for stopping automatic call forwarding by a third party to their equipment.

Art. 87 Security of telecommunications services 1 Telecommunications service providers shall inform their customers of the risks involved in using their services with regard to interception and intervention by unauthorised third parties. 2 They must offer or indicate appropriate means of eliminating those risks.

Art. 88 Directories 1 Customers appearing in a directory shall have the right to state clearly therein that they do not wish to receive advertising communications from third parties and that their particulars may not be communicated for direct canvassing. 2 Suppliers of an electronic directory service may:

784.101.1Telecommunications Services

37

a. provide customers with data search tools which, in particular, make it possi- ble to obtain a list of professionals, classified under headings;

b. allow the customer to examine the entire directory when searching for in- formation.

3 Copies of online directories must comply with the international standards and the regulations issued by OFCOM; suppliers of such directories shall take the necessary steps to ensure that no copy becomes available in countries which do not offer the same level of protection for personal data as Switzerland. 4 Suppliers of online directories shall adopt the appropriate technical and organisa- tional measures to prevent the contents of an entry or part of the directory from being changed or deleted by unauthorised persons.

Art. 89 Data protection legislation Provided this Ordinance does not contain any special regulations, the Federal Act of 19 June 199254 on Data Protection applies.

Chapter 10: Vital National Interests

Section 1: Services in Extraordinary Circumstances

Art. 90 Services 1 Telecommunications service providers may be required to provide the following services to bodies responsible for coping with extraordinary circumstances in accor- dance with Article 91:

a. services of the universal service; b. high-speed data transmission; c. leased lines; d. pager services.

2 The providers subject to the obligation in accordance with Article 92 must take the necessary preparatory measures to this end and must ensure that the necessary infrastructure can be operated from within the country and independently. 3 If necessary, they must allow joint use of their premises and installations and allow exercises to be carried out provided normal operation of their services is not im- paired thereby. 4 On request by the bodies in accordance with Article 91, OFCOM shall determine the numbers for which caller location is to be guaranteed. For these numbers, the bodies receive access to the service described in Article 29 paragraph 2.

54 SR 235.1

784.101.1 Telecommunications

55 SR 510.10

38

Art. 91 Authorised bodies The following bodies may make use of the services referred to in Article 90:

a. the armed forces, civil defence, national economic supply and the civil ex- ecutive staffs;

b. the police, fire brigade and bodies charged by the communities with rescue missions and health services;

c. bodies which can be drawn on to provide assistance to the civil authorities as referred to in Article 67 of the Armed Forces Act of 3 February 199555.

Art. 92 Providers 1 In principle, the body responsible for preparing communications in extraordinary circumstances shall order on a contractual basis the services which they require from the telecommunications service provider of their choice. 2 Following an unsuccessful invitation to tender, the body may ask OFCOM to require a provider to provide the necessary services. 3 The Federal Council may require telecommunications service providers whose installations or services are of importance in extraordinary circumstances to prepare for such situations.

Art. 93 Compensation 1 Compensation for telecommunications service providers for their services shall be governed by contract with the bodies responsible for preparing communications in extraordinary circumstances. It shall be based on the following cost factors:

a. the normal prices for using public services; b. the normal prices for networks operated by the police, rescue organisations

and health services; c. the costs incurred for preparing the telecommunications installations and

premises; d. the costs incurred for permanent networks; if those networks are used for

other purposes, the normal prices shall apply; e. for exercises:

1. the normal prices for using public services, 2. the costs of preparing the installations used and the costs of taking them

out of service, 3. the costs for the actual period of use of the installations.

2 When a provider is obliged to provide the requested services, OFCOM shall fix the compensation in accordance with the factors mentioned in the first paragraph.

784.101.1Telecommunications Services

39

Section 2: Restriction of Telecommunications

Art. 94 Measures 1 DETEC may order, provided the chosen technology allows, that civil telecommu- nications be restricted to only those customers with important duties to fulfil in extraordinary circumstances. It may decree that the telecommunications traffic of these customers be prioritised over other civil telecommunications traffic. 2 The priority treatment of customers with important duties to fulfil in extraordinary circumstances must not be adversely affected by prioritisations of other customers. If the implemented method of prioritisation permits, in extraordinary circumstances the National Emergency Operations Centre may restrict telecommunications in accordance with the first paragraph for a maximum of 36 hours. It shall immediately inform OFCOM. 3 Telecommunications service providers are authorised to restrict telecommunica- tions partially for no more than 36 hours if they find that their network is over- loaded. They shall immediately inform OFCOM. 4 OFCOM may issue technical and administrative regulations concerning the restric- tion of civil telecommunications traffic in extraordinary circumstances.

Art. 95 Preparatory measures 1 The bodies designated by the Federal Council for telematics coordination shall, together with telecommunications service providers, prepare the measures in accor- dance with Article 94 paragraphs 1 and 2. 2 If prioritisation in accordance with Article 94 is not used commercially, the Con- federation bears the costs of the preparatory measures.

Section 3: Security and Availability

Art. 96

1 Telecommunications service providers must immediately inform OFCOM of faults in the operation of their networks which affect a relevant number of customers. 2 OFCOM shall issue the technical and administrative regulations concerning the handling of information security and other measures which make a contribution to the security and availability of telecommunications infrastructures and services. It may declare internationally harmonised standards concerning security and availabil- ity of telecommunications infrastructures and services to be binding.

784.101.1 Telecommunications

56 SR 431.011

40

Chapter 11: Official Telecommunications Statistics

Art. 97 OFCOM’s powers 1 OFCOM shall produce the official telecommunications statistics, in particular in order to perform the evaluation of the telecommunications legislation, to take the necessary regulatory decisions and to ensure the implementation of the universal service. 2 It shall ensure the collection and processing of the data as well as all statistical work within the framework of paragraph 1. 3 Pursuant to the Ordinance of 30 June 1993 on the Conduct of Statistical Surveys by the Confederation56, it shall co-ordinate its statistical work with the Federal Statistical Office and co-operate with that office.

Art. 98 Data collected by OFCOM 1 OFCOM shall collect the data required for production of the official telecommuni- cations statistics from the telecommunications service providers. It may also incor- porate the data obtained through the implementation of telecommunications legisla- tion or by other authorities implementing federal legislation. 2 By means of an annual questionnaire, it shall collect data on the networks and services of the providers, in particular with regard to:

a. the companies themselves (in particular name or company name, address and other contact information, area of activity);

b. the network characteristics (in particular the type, technical characteristics, number and type of connections, coverage in relation to population and area, number of orders completed with regard to carrier pre-selection);

c. the various types of service provided on their networks, their characteristics and the use thereof (in particular price, number of customers, turnover per service, duration and number of calls, volume of calls per service, number of resellers, services in favour of third parties provided via non-geographical service numbers, type and extent of the infrastructure leased to third parties).

3 It shall collect data by means of an annual questionnaire on the financial status of the providers, in particular with regard to:

a. the companies themselves (in particular name or company name, address and other contact information, area of activity);

b. the operating revenue per type of service; c. the operating costs, in particular the purchase of products, purchase of ser-

vices (services provided by other operators per type of network and other services), personnel costs and depreciation;

784.101.1Telecommunications Services

41

d. the results, in particular the operating profit, non-operating profit, pre-tax profit and net profit;

e. capital expenditure, in particular on fixed assets, such as investment in oper- ating equipment for telecommunications services per type of network and investment in intangible assets and financial assets;

f. number of employees. 4 Data may be collected by other means, in particular by means of one-time distrib- uted questionnaires.

Art. 99 Obligations of the telecommunications service providers 1 The telecommunications service providers shall provide OFCOM with the infor- mation necessary to produce the official telecommunications statistics free of charge. 2 They must in particular complete OFCOM’s questionnaires in full, truthfully and in good time.

Art. 100 Use of the data 1 The personal data collected for statistical purposes may be made available to public or private services and statistical services of international organisations which require such data to carry out statistical work, provided:

a. it is rendered anonymous, if the purpose of the processing so permits; b. the recipient undertakes not to forward the data to third parties and to de-

stroy it or return it to OFCOM on completion of the work; c. the persons concerned cannot be identified because of the form selected by

the recipient for the publication of the results; d. everything indicates that the recipient will comply with statistical secrecy

and will comply with federal law on data protection; e. no overriding public or private interests preclude this.

Art. 101 OFCOM’s data protection measures OFCOM shall take the technical and organisational measures to protect the collected data from misuse. In particular it shall entrust the statistical work to an independent organisational unit which does not exercise any administrative or supervisory func- tion.

Art. 102 Official secrecy The persons entrusted with carrying out statistical work are subject to professional confidentiality with regard to the data on natural or legal persons which they have acquired in the exercise of their activity.

784.101.1 Telecommunications

42

Art. 103 Dissemination of the statistical results 1 OFCOM shall publish the statistical results which are of public interest or shall make them accessible by means of a request procedure. It may provide the non- published data or data not made available via a request procedure on demand and for a fee, provided no public or private interests preclude this. 2 The results must be in a form which does not permit any conclusions to be drawn about the situation of a natural or legal person, unless the processed data has been made accessible to the public by the person concerned or they have given their consent. 3 The use or reproduction of statistical results is permitted subject to acknowledge- ment of the source. OFCOM may provide for exceptions.

Chapter 12: Participation in the Activities of the International Telecommunication Union

Art. 104

1 Providers of international telecommunications services or providers whose services might cause damaging interference shall have the status of “Recognised Operating Agencies” as defined in Article 19 of the International Telecommunication Union Convention of 22 December 199257 (ITU Convention). 2 OFCOM may recognise as “Sector Members” (Article 19, ITU Convention) other telecommunications service providers and other organisations or institutions with a registered office or commercial activities in Switzerland if they guarantee that they fulfil the requirements of the International Telecommunication Union.

Chapter 13: Final Provisions

Section 1: Implementation

Art. 105

1 OFCOM shall issue the technical and administrative regulations. 2 It is authorised to conclude international agreements on technical or administrative matters pertaining to this Ordinance.

57 SR 0.784.02

784.101.1Telecommunications Services

43

Section 2: Repeal and Amendment of Existing Legislation

Art. 106 Repeal of Existing Legislation The Ordinance on Telecommunications Services of 31 October 200158 is repealed.

Art. 107 Amendment of Current Legislation …59

Section 3: Transitional Provisions

Art. 108 Headquarters or branch office in Switzerland Providers of value-added services which on the commencement of this Ordinance have their headquarters abroad must within six months designate a headquarters or branch office in a contracting state to the Convention of 16 September 1988 on Jurisdiction and the Enforcement of Judgements in Civil and Commercial Matters60 in accordance with Article 37 paragraph 2.

Section 4: Commencement

Art. 109

1 This Ordinance comes into force on 1 April 2007, with the exception of the provi- sions cited in paragraphs 2 and 3. 2 Articles 15, 16, 17 paragraph 2, 21 paragraph 1 and 22 paragraphs 1 and 2 come into force on 1 January 2008. 3 Article 9 comes into force on 1 October 2008.

58 [AS 2001 2759, 2002 158 271, 2003 544 4767, 2005 669 3555, 2006 3939] 59 The amendments may be consulted under AS 2007 945. 60 SR 0.275.11

784.101.1 Telecommunications

44

 Ordinance of March 9, 2007 on Telecommunications Services (as amended up to July 1, 2014)

1

Ordonnance sur les services de télécommunication (OST)

du 9 mars 2007 (Etat le 1er juillet 2014)

784.101.1

Le Conseil fédéral suisse, vu les art. 4, al. 2 et 3, 11, al. 3, 12a, al. 1 et 2, 12b, 12c, al. 4, 12d, al. 2, 13a, al. 3, 14, al. 3, 16, al. 1, let. d, 2 et 3, 17, 19, al. 3, 21a, al. 2 et 3, 35, al. 3, 38, al. 3 et 4, 41, al. 1, 45a, al. 2, 46, 47, al. 1, 48, al. 1, 48a, 59, al. 3, 62, 64, al. 2, et 69 de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications (LTC)1, arrête:

Chapitre 1 Définitions

Art. 1 Au sens de la présente ordonnance, on entend par:

a. utilisateur: toute personne qui utilise les services d’un fournisseur de servi- ces de télécommunication;

b. client: toute personne qui a conclu un contrat avec un fournisseur de services de télécommunication portant sur l’utilisation de ses services;

c. service à valeur ajoutée: toute prestation de service fournie par le biais d’un service de télécommunication et facturée par un fournisseur de services de télécommunication en sus de services de télécommunication;

d.2 prix d’accès: le prix de l’accès aux services et aux ressources des fournis- seurs occupant une position dominante sur le marché selon l’art. 11, al. 1, LTC.

Chapitre 2 Dispositions communes sur les services de télécommunication

Art. 2 Fourniture de services de télécommunication N’est pas réputé fournir un service de télécommunication quiconque transmet des informations:

a. à l’intérieur d’un bâtiment;

RO 2007 945 1 RS 784.10 2 Introduite par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014

(RO 2014 729).

2

784.101.1 Télécommunications

b. sur un bien-fonds, sur deux biens-fonds contigus ou sur deux biens-fonds opposés, séparés par une route, une rue, un chemin, une ligne ferroviaire ou un cours d’eau;

c. au sein d’une entreprise, entre la société-mère et les filiales ou au sein d’un groupe;

d. au sein des corporations de droit public et entre elles.

Art. 3 Exceptions à l’obligation d’annoncer 1 Ne sont pas soumis à l’obligation d’annoncer:

a. les fournisseurs de services de télécommunication internationaux qui confient la terminaison de leurs liaisons en Suisse à d’autres fournisseurs ayant annoncé leurs services;

b. les fournisseurs qui n’offrent des services de télécommunication que dans le cadre d’une concession de radiocommunication valable pendant moins d’un mois;

c.3 les fournisseurs dont les services de télécommunication se limitent à la dif- fusion de programmes sur des lignes au sens des art. 2, let. g, et 59 à 62 de la loi fédérale du 24 mars 2006 sur la radio et la télévision (LRTV)4, pour au- tant qu’ils aient moins de 5000 clients.

2 L’Office fédéral de la communication (OFCOM) peut exempter de l’obligation d’annoncer les fournisseurs de services de télécommunication de faible importance économique et technique destinés exclusivement à des applications scientifiques.

Art. 4 Liste des fournisseurs annoncés 1 L’OFCOM dresse une liste des fournisseurs de services de télécommunication annoncés. 2 Il raye de la liste les fournisseurs de services de télécommunication qui ont cessé toute activité ou qui tombent sous une des exceptions mentionnées à l’art. 3. Pour ce faire, il se base notamment sur les données que les fournisseurs lui ont communi- quées à des fins statistiques.5

Art. 5 Adresse de correspondance en Suisse Les fournisseurs de services de télécommunication obligés de s’annoncer dont le siège se trouve à l’étranger doivent indiquer une adresse de correspondance en Suisse à laquelle des communications, des citations et des décisions peuvent no- tamment leur être valablement notifiées.

3 Introduite par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

4 RS 784.40 5 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010

(RO 2009 5821).

3

784.101.1Services de télécommunication. O

Art. 6 Droit de raccorder une installation terminale de télécommunication 1 Le fournisseur de services de télécommunication ne peut refuser le raccordement d’une installation terminale de télécommunication aux interfaces appropriées pour des raisons techniques lorsqu’elle est conforme aux exigences figurant à l’art. 7 de l’ordonnance du 14 juin 2002 sur les installations de télécommunication (OIT)6. 2 L’OFCOM peut autoriser un fournisseur de services de télécommunication à refuser ou à supprimer le raccordement d’une installation terminale de télécommu- nication pourtant conforme aux exigences de l’art. 7 OIT, ou à cesser la fourniture du service pour cette installation, si cette dernière risque d’occasionner des perturba- tions radioélectriques ou une atteinte au réseau ou à son fonctionnement. Il peut également prendre d’autres mesures appropriées. 3 En cas d’urgence, le fournisseur de services de télécommunication peut immédia- tement déconnecter une installation du réseau si la protection de ce dernier l’exige et si une solution de rechange peut être offerte gratuitement et sans délai à l’utilisateur. Il en informe immédiatement l’OFCOM.

Art. 7 Interfaces de réseaux de télécommunication 1 Tout fournisseur de services de télécommunication est tenu de communiquer à l’OFCOM les types d’interfaces qu’il offre pour l’accès aux réseaux de télécommu- nication. 2 Il doit publier des spécifications techniques précises et suffisantes de ces interfaces avant de rendre accessibles au public les services fournis par l’intermédiaire de ces interfaces. Il doit publier immédiatement les spécifications actualisées. 3 Les spécifications doivent être suffisamment détaillées pour permettre la fabrica- tion d’installations terminales de télécommunication capables d’utiliser tous les services fournis par l’intermédiaire de l’interface correspondante. 4 L’OFCOM édicte les prescriptions techniques et administratives nécessaires.

Art. 8 Utilisation du spectre des fréquences L’ordonnance du 9 mars 2007 sur la gestion des fréquences et les concessions de radiocommunication (OGC)7 est applicable à tout fournisseur de services de télé- communication utilisant le spectre des fréquences.

Art. 9 Places d’apprentissage 1 Au plus tard 18 mois après l’enregistrement de l’annonce, les fournisseurs de services de télécommunication doivent fournir au moins 3 % des postes de travail sous la forme de places d’apprentissage. Les postes à temps partiel sont comptés selon le degré d’activité.

6 RS 784.101.2 7 RS 784.102.1

4

784.101.1 Télécommunications

2 Les fournisseurs peuvent remplir cette obligation en collaboration avec des tiers de la branche des télécommunications.

Art. 10 Transparence des prix 1 Lorsque des taxes plus élevées sont facturées pour des appels entre des clients de divers fournisseurs de services de télécommunication mobiles que pour des appels entre clients d’un même fournisseur, les personnes qui appellent doivent, lors de l’établissement de la communication, en être informées gratuitement, sans publicité et de manière simple. Cela vaut également pour les appels entre divers groupes de clients d’un même fournisseur. Les fournisseurs doivent permettre à leurs clients de renoncer gratuitement à recevoir ces informations. 2 S’il offre une part limitée de services de télécommunication gratuitement ou à un prix réduit, le fournisseur doit permettre au client de s’informer gratuitement de la part de services déjà utilisée ou de la part encore à disposition. 3 Les al. 1 et 2 ne s’appliquent ni aux appels vers les services à valeur ajoutée, ni aux communications vers l’étranger, ni à l’utilisation des réseaux de téléphonie mobile étrangers (itinérance internationale).8

Art. 10a9 Tarifs d’itinérance internationale 1 Les fournisseurs de services de télécommunication mobiles indiquent à leurs clients, par écrit, de manière compréhensible, au moment de la conclusion du contrat, comment et où ceux-ci peuvent prendre connaissance des tarifs pratiqués et des options tarifaires disponibles en vue de réduire les prix. 2 Lors du passage sur un réseau de téléphonie mobile étranger, ils informent leurs clients sans délai, gratuitement et de manière compréhensible, sur les coûts maxi- maux des services d’itinérance internationale suivants:

a. appels vers la Suisse; b. appels entrants; c. appels locaux; d. envoi de SMS; e. transmission de données, y compris envoi de MMS.

3 Ils permettent à leurs clients de désactiver et de réactiver aisément et gratuitement cette annonce. Ils informent leurs clients de cette possibilité au moment de la conclusion du contrat, puis au moins une fois par année.

8 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

9 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821). Les al. 2 et 3 entrent en vigueur le 1er juil. 2010.

5

784.101.1Services de télécommunication. O

Art. 11 Inscription dans les annuaires L’inscription d’un client dans les annuaires de services de télécommunication se compose au minimum:

a. de la ressource d’adressage par laquelle le client du service de télécommuni- cation en question peut être contacté;

b. du nom et du prénom ou de la raison sociale du client; c. le cas échéant, de la rubrique sous laquelle il a décidé d’apparaître; d. de son adresse complète; e. le cas échéant, du signe distinctif lui permettant de signaler qu’il ne souhaite

pas recevoir de messages publicitaires de la part de tiers et que les données le concernant ne peuvent être communiquées à des fins de prospection pu- blicitaire directe (art. 88, al. 1);

f. s’il s’agit de la ressource d’adressage d’un service à valeur ajoutée payant: du prix à payer, selon l’art. 13, al. 1bis, de l’ordonnance du 11 décembre 1978 sur l’indication des prix (OIP)10.

Chapitre 3 Service universel Section 1 Concession de service universel

Art. 12 Octroi de la concession 1 La concession de service universel est octroyée selon certains critères. 2 Tout fournisseur requérant une concession de service universel doit ajouter à son projet la planification commerciale prévue pour toute la durée de la concession ainsi que les prix et les investissements envisagés. 3 La concession de service universel est octroyée au candidat qui remplit les condi- tions d’octroi et qui ne demande pas de compensation financière. Lorsque plusieurs candidats remplissent les conditions sans demander de compensation financière, la concession est octroyée à celui qui satisfait le mieux aux critères utilisés pour l’évaluation qualitative. 4 Lorsque tous les candidats remplissant les conditions d’octroi demandent une com- pensation financière, celui qui propose le meilleur rapport entre les résultats de l’éva- luation qualitative et le montant de la compensation requise reçoit la concession. 5 La Commission fédérale de la communication (ComCom) fait appel à un ou plu- sieurs fournisseurs de services de télécommunication pour assurer le service univer- sel:

a. s’il apparaît d’emblée que l’appel d’offres public ne pourra pas se dérouler dans des conditions de concurrence;

b. si l’appel d’offres n’a suscité aucune candidature;

10 RS 942.211

6

784.101.1 Télécommunications

c. si l’appel d’offres s’est déroulé dans des conditions non concurrentielles, no- tamment s’il n’y a eu qu’une seule candidature;

d. si, au terme de l’appel d’offres, aucun candidat ne satisfait aux conditions d’octroi de la concession.

6 Le concessionnaire désigné en vertu de l’al. 5 peut faire valoir son droit à une compensation financière. 7 La nouvelle concession de service universel est octroyée au plus tard six mois avant l’expiration de la concession en vigueur.

Art. 13 Compensation financière 1 La compensation financière sert exclusivement au financement des frais non cou- verts du service universel. 2 Les frais non couverts correspondent au coût total net du service universel. Le coût total net équivaut à la différence entre le coût supporté par l’entreprise qui fournit le service universel et celui qu’elle devrait supporter si elle ne le fournissait pas.

Art. 14 Calcul du coût total net 1 Le coût net du service universel correspond aux dépenses consenties par un four- nisseur efficace pour assurer la fourniture des prestations du service universel. Le calcul du coût net doit être établi séparément pour chaque prestation et reposer sur les principes suivants:

a. l’estimation repose sur des bases actuelles; b. les coûts du réseau sont calculés sur la base des données figurant dans les

comptes; c. la rémunération du capital utilisé pour les investissements est la rémunéra-

tion usuelle dans le secteur, laquelle doit être pondérée en fonction du risque inhérent à la fourniture du service universel;

d. la méthode d’amortissement doit tenir compte de la durée de vie des inves- tissements, laquelle doit correspondre à leur durée de vie économique;

e. les recettes directes et indirectes doivent être déduites des coûts. 2 Le coût total net du service universel correspond à la somme des coûts nets établis séparément pour chaque prestation, déduction faite des avantages immatériels. 3 Les données utilisées pour le calcul doivent être étayées, c’est-à-dire être transpa- rentes et provenir de sources fiables. A cette fin, les recommandations relatives à l’établissement et à la présentation des comptes (RPC), les «international accounting standards» (IAS) ou des prescriptions similaires reconnues sur le plan international s’appliquent.

784.101.1Services de télécommunication. O

11 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

7

Section 2 Obligations du concessionnaire du service universel

Art. 15 Prestations du service universel 1 Les prestations du service universel sont définies comme suit:

a. service téléphonique public: la prestation consistant à permettre aux clients de faire et de recevoir, en temps réel, des appels téléphoniques nationaux et internationaux ainsi que des communications par télécopie;

b. service additionnel: le blocage des communications sortantes; c. appels d’urgence: l’accès aux services d’appel d’urgence (numéros 112, 117,

118, 143, 144, 147); d. service de transmission de données; e. postes téléphoniques payants publics: la mise à disposition 24 heures sur 24

d’un nombre suffisant de postes téléphoniques payants publics permettant de faire et de recevoir, en temps réel, des appels téléphoniques nationaux, de faire, en temps réel, des appels téléphoniques internationaux et de donner accès aux services d’appel d’urgence et aux inscriptions des clients des an- nuaires de tous les fournisseurs de prestations relevant du service universel en Suisse dans les trois langues officielles;

f. services pour malentendants: la mise à disposition, 24 heures sur 24, d’un service de transcription, traitant également les appels d’urgence, ainsi que d’un service de relais des messages courts (SMS);

g.11 annuaire et service de commutation pour malvoyants et personnes à mobilité réduite: l’accès, sous la forme d’un service de renseignements dans les trois langues officielles, aux données d’annuaires des clients de tous les fournis- seurs de prestations relevant du service universel en Suisse, y compris aux données mentionnées à l’art. 31, al. 2bis, et la mise à disposition d’un service de commutation, 24 heures sur 24 (numéro 1145).

2 Le concessionnaire du service universel est tenu de fournir ces prestations pendant toute la durée de la concession. 3 L’OFCOM fixe les spécifications applicables aux prestations du service universel. Ces spécifications se basent sur les normes internationales harmonisées.

Art. 16 Raccordement 1 Les prestations énumérées à l’art. 15, al. 1, doivent être fournies au moyen d’un raccordement jusqu’au point de terminaison du réseau. 2 Le concessionnaire du service universel est tenu de fournir à l’intérieur des locaux d’habitation ou commerciaux du client, et au choix de ce dernier, l’un des raccorde- ments suivants:

784.101.1 Télécommunications

12 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 9 déc. 2011, en vigueur depuis le 1er mars 2012 (RO 2012 367).

8

a. un point fixe de terminaison du réseau, y compris un canal vocal, un numéro de téléphone et une inscription dans l’annuaire du service téléphonique pu- blic, permettant la transmission de données par bande étroite;

b. un point fixe de terminaison du réseau, y compris deux canaux vocaux, trois numéros de téléphone et une inscription dans l’annuaire du service télépho- nique public, permettant la transmission de données par bande étroite;

c.12 un point fixe de terminaison du réseau, y compris un canal vocal, un numéro de téléphone, une inscription dans l’annuaire du service téléphonique public et la connexion à Internet garantissant un débit de transmission de 1000/100 Kbit/s; lorsque le raccordement ne permet pas de fournir une telle connexion à Internet pour des raisons techniques ou économiques et qu’il n’y a pas sur le marché une offre alternative à des conditions comparables, l’étendue des prestations peut être réduite dans des cas exceptionnels.

3 L’OFCOM fixe les spécifications applicables au point de terminaison du réseau. Ces spécifications se basent sur les normes internationales harmonisées.

Art. 17 Point d’introduction au bâtiment 1 Le concessionnaire du service universel doit mettre à disposition les installations de télécommunication nécessaires à la fourniture des prestations du service universel jusqu’au point d’introduction au bâtiment. Il n’est pas tenu de fournir les installa- tions domestiques. 2 S’il introduit une nouvelle technologie qui exige une adaptation des installations domestiques, il assume les coûts de cette adaptation. 3 Pour la première mise à disposition des installations, le propriétaire peut choisir l’endroit où se situe le point d’introduction au bâtiment. 4 Pour les installations déjà mises à disposition, le concessionnaire ne peut pas exiger la modification du point d’introduction au bâtiment. 5 L’OFCOM peut édicter des prescriptions techniques relatives au point d’introduc- tion au bâtiment.

Art. 18 Raccordements situés hors des zones habitées 1 Lorsque la mise en place ou l’entretien d’un raccordement hors des zones habitées entraîne des coûts particulièrement élevés ou que la fourniture du service universel est particulièrement onéreuse, la personne qui demande le raccordement peut être obligée d’assumer une partie des coûts ou l’étendue des prestations peut être réduite. 2 Le Département fédéral de l’environnement, des transports, de l’énergie et de la communication (DETEC) règle les détails.

784.101.1Services de télécommunication. O

13 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

9

Art. 19 Blocage des communications sortantes 1 Le concessionnaire du service universel doit offrir la possibilité de bloquer de manière permanente toutes les communications sortantes, moyennant le paiement d’un montant unique raisonnable et destiné à couvrir le seul coût causé par l’activation du blocage. Ce montant n’est pas exigible si le blocage est demandé à la conclusion du contrat. 2 En cas de rétablissement de toutes les communications sortantes, le concessionnai- re du service universel peut demander le paiement d’un montant unique raisonnable et destiné à couvrir le seul coût causé par la désactivation du blocage.

Art. 20 Emplacements des postes téléphoniques payants publics 1 La ComCom définit périodiquement le nombre d’emplacements par commune où doit se trouver au moins un poste téléphonique payant public. Pour déterminer le nombre d’emplacements obligatoires par commune, elle tient compte notamment de la population, de la surface et des spécificités des communes politiques. Elle doit garantir l’installation d’au moins un poste téléphonique payant public dans chaque commune politique, à moins que cette dernière y renonce.13 2 La ComCom désigne, sur proposition conjointe du concessionnaire du service universel et de l’autorité communale, le ou les emplacements exacts auxquels la commune a droit. 3 Lorsque l’autorité communale et le concessionnaire du service universel n’arrivent pas à s’entendre sur le ou les emplacements, la ComCom décide en dernier ressort.

Art. 21 Qualité du service universel 1 Le concessionnaire du service universel évalue, en moyenne annuelle, les presta- tions qu’il fournit (art. 15, al. 1, et art. 16) en fonction des critères de qualité sui- vants:

a. concernant les raccordements: 1. délai de mise en service d’un raccordement, 2. disponibilité du raccordement, 3. taux de défaillance par raccordement et par année, 4. temps de réparation;

b. concernant le service téléphonique public: 1. qualité de transmission de la parole, 2. disponibilité du service, 3. durée d’établissement de la communication, 4. taux de défaillance des appels due à une surcharge du réseau ou à un

défaut de ce dernier, 5. précision de la facturation;

784.101.1 Télécommunications

14 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 9 déc. 2011, en vigueur depuis le 1er mars 2012 (RO 2012 367).

10

c. concernant le service de transmission de données et de communication de télécopies: 1. qualité de transmission des données, 2. disponibilité du service, 3. précision de la facturation;

d. concernant les autres obligations: 1. temps de réponse des services connectés, 2. proportion de postes téléphoniques payants publics en état de fonction-

nement. 2 L’OFCOM règle les détails techniques et fixe les valeurs à atteindre concernant les différents critères de qualité. Il tient compte de l’évolution de la qualité et des pro- grès technologiques. 3 Le concessionnaire du service universel est tenu de garantir à la ComCom l’accès aux installations de manière à ce qu’elle puisse contrôler le respect des valeurs à atteindre concernant les critères de qualité. 4 La ComCom peut mandater un expert indépendant afin de contrôler le respect des valeurs à atteindre concernant les critères de qualité. Les résultats de cette expertise peuvent être publiés.

Art. 22 Prix plafonds 1 Dès le 1er janvier 2008, les prix plafonds suivants (taxe sur la valeur ajoutée non comprise) sont applicables:

a. raccordement (art. 16): 1. taxe unique de 40 francs pour la mise en service du raccordement, 2. 23 fr. 45 par mois pour le raccordement visé à l’art. 16, al. 2, let. a, 3. 40 francs par mois pour le raccordement visé à l’art. 16, al. 2, let. b, 4.14 55 francs par mois pour le raccordement visé à l’art. 16, al. 2, let. c;

b. communications nationales en direction des raccordements fixes, facturées à la seconde et arrondies aux 10 centimes supérieurs: 7,5 centimes par minute;

c. supplément pour l’utilisation d’un poste téléphonique payant public: 19 cen- times par tranche d’une minute entamée, à l’exception des appels au numéro 143 ainsi qu’au service de transcription, pour lesquels un supplément unique de 50 centimes (taxe sur la valeur ajoutée comprise) par appel est exigible;

d. utilisation du service de transcription facturée à la seconde et arrondie aux 10 centimes supérieurs (art. 15, al. 1, let. f): 3,4 centimes par minute.

784.101.1Services de télécommunication. O

16 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

11

2 Si l’application, pour l’utilisation d’un poste téléphonique payant public, d’un supplément proportionnel à la durée de la communication n’est pas techniquement réalisable à des conditions raisonnables, un supplément unique de 50 centimes (taxe sur la valeur ajoutée comprise) par appel peut être exigé. 3 Le concessionnaire du service universel annonce à l’OFCOM toute modification de ses tarifs, 30 jours au moins avant son introduction.

Art. 23 Factures impayées et sûretés 1 Si le client ne paie pas à l’échéance fixée sa facture établie pour les prestations fournies dans le cadre de la concession de service universel, le concessionnaire du service universel est tenu de lui envoyer un rappel indiquant les mesures auxquelles il s’expose. 2 En cas de contestation motivée de la facture ou lorsque la facture ne porte pas sur des prestations fournies dans le cadre de la concession de service universel, le concessionnaire du service universel n’a pas le droit de bloquer le raccordement ou de résilier le contrat avant la résolution du litige. 3 Le concessionnaire du service universel peut exiger des sûretés, rémunérées au taux d’intérêt appliqué aux comptes d’épargne, si la solvabilité du client est douteu- se. Le montant de ces sûretés ne peut cependant excéder la couverture du risque vraisemblable couru par le concessionnaire du service universel.

Section 3 Financement du service universel

Art. 24 Détermination de la compensation financière 1 Le coût total net est calculé annuellement sur la base des principes mentionnés à l’art. 14. 2 Le coût prévisionnel doit parvenir à l’OFCOM avant le 31 juillet de l’année précé- dant celle pour laquelle le budget est réalisé. Pendant les deux premières années de la concession, le coût prévisionnel doit ressortir directement de l’appel d’offres.15 3 Le coût effectif doit parvenir à l’OFCOM au plus tard deux mois après l’année écoulée. Le concessionnaire du service universel est tenu de livrer à l’OFCOM toutes les données nécessaires au contrôle du coût effectif.16 4 La ComCom détermine la compensation financière sur la base du coût effectif. Les différences entre le coût prévisionnel et le coût effectif doivent être justifiées par des motifs valables pour faire l’objet d’une compensation.

15 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

784.101.1 Télécommunications

17 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

12

5 Le concessionnaire avance la compensation financière annuelle. L’avance est rémunérée au taux d’intérêt applicable, au moment de l’indemnisation, pour les obligations fédérales portant sur une période identique ou comparable de même durée. 6 L’OFCOM peut demander un audit relatif aux données comptables et au calcul du coût.17 7 Si le concessionnaire n’a pas livré les informations requises douze mois après l’année écoulée, le droit à la compensation financière se périme.

Art. 25 Redevances destinées au financement du service universel 1 Le chiffre d’affaires déterminant pour le calcul de la redevance est celui qui résulte des services de télécommunication offerts sur le territoire national, déduction faite du coût des services de télécommunication achetés à des fournisseurs tiers sur le marché de gros et des services de télécommunication facturés pour le compte de tiers. 2 Les fournisseurs de services de télécommunication fournissent à l’OFCOM les indications relatives au chiffre d’affaires de l’année précédente au plus tard le 30 avril, la première fois en 2009. 3 Si un fournisseur de services de télécommunication ne fournit pas les données nécessaires au calcul de la redevance, l’OFCOM fixe le montant en se basant sur le chiffre d’affaires total soumis à la taxe sur la valeur ajoutée. 4 L’OFCOM peut prévoir un système de contrôle externe afin de vérifier l’exactitude des données fournies par les fournisseurs de services de télécommunication. 5 Si les sommes dues par un fournisseur de services de télécommunication défaillant ne sont pas recouvrées dans l’année qui suit le délai fixé dans la mise en demeure, elles sont reportées sur le coût total net de l’exercice suivant cette constatation. L’obligation de paiement ne s’éteint pas avec le report. Les sommes finalement recouvrées sont versées à l’organisme chargé de gérer le mécanisme de financement et déduites du coût total net de l’exercice suivant le recouvrement. 6 Les fournisseurs de services de télécommunication dont le chiffre d’affaires déter- minant (al. 1) est inférieur à 5 millions de francs par année sont exonérés du paie- ment de la redevance. 7 L’OFCOM édicte des prescriptions administratives sur la détermination du chiffre d’affaires et la fourniture des informations nécessaires à la répartition du coût.

Art. 26 Gestion du mécanisme de financement 1 L’OFCOM gère le mécanisme de financement. Il peut édicter des prescriptions techniques et administratives à cet effet. 2 Il publie périodiquement un rapport sur le financement du service universel.

784.101.1Services de télécommunication. O

(RO 2009 5821).

13

3 Les frais imputables à la gestion du mécanisme de financement sont couverts par les redevances destinées au financement du service universel.

Chapitre 418 Obligations découlant de la fourniture de services spécifiques

Art. 26a19 Transmission de numéros d’appel 1 Les fournisseurs du service téléphonique public qui établissent des liaisons s’assurent qu’au moins un numéro d’appel du plan suisse de numérotation E.164 est transmis comme numéro d’appel du raccordement appelant. 2 Ils transmettent le numéro d’appel attribué au client pour le service dans le cadre duquel la communication est établie. Les autres fournisseurs de services de télé- communication intervenant dans la communication ne peuvent pas modifier les numéros d’appel transmis. 3 Les fournisseurs du service téléphonique public peuvent autoriser leurs clients à transmettre d’autres numéros d’appel lors de l’établissement d’une liaison pour autant que lesdits clients puissent prouver qu’ils possèdent un droit d’utilisation. S’ils ont connaissance du fait que leurs clients transmettent des numéros d’appel sans droit d’utilisation, ils doivent prendre les mesures nécessaires pour empêcher la transmission de ces numéros. 4 La transmission de numéros d’appel est accompagnée d’un indicateur signalant s’ils reposent sur les données fournies par le client appelant ou sur les informations du fournisseur générant la communication et si celui-ci a vérifié les données fournies par le client. 5 La transmission de numéros d’appel des plages 0900, 0901 et 0906 comme numé- ros d’appel de raccordements appelants n’est pas autorisée.

Art. 27 Accès aux services d’appels d’urgence 1 L’accès aux services d’appels d’urgence (numéros 112, 117, 118, 143, 144 et 147) doit être assuré à partir de n’importe quel raccordement téléphonique, y compris à partir des postes téléphoniques payants publics. L’accès aux numéros 112, 117, 118, 144 et 147 doit être gratuit et possible sans utilisation d’un moyen de paiement quelconque (pièces ou cartes). Une taxe forfaitaire de 20 centimes et le supplément selon l’art. 22, al. 1, let. c, peuvent être prélevés pour le numéro 143. 2 Les fournisseurs de services de télécommunication mobiles par satellite relevant du service universel auxquels des ressources d’adressage ont été attribuées par l’Union internationale des télécommunications doivent uniquement garantir, gratuitement, l’accès au numéro 112.

18 Anciennement avant l’art. 27. 19 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010

784.101.1 Télécommunications

(RO 2009 5821).

14

Art. 28 Acheminement des appels d’urgence Les fournisseurs du service téléphonique public doivent garantir l’acheminement des appels d’urgence vers les centrales d’alarme compétentes (numéros 112, 117, 118, 143, 144 et 147).

Art. 29 Localisation des appels d’urgence 1 Dans la mesure où la technique choisie le permet, la localisation d’un appel doit être garantie en ligne pour les numéros 112, 117, 118 et 144. Elle doit également être garantie pour les clients qui ont choisi de ne pas s’inscrire dans un annuaire public. Sur demande, l’OFCOM peut désigner d’autres numéros destinés exclusive- ment aux services d’appels d’urgence de la police, des pompiers et des services sanitaires et de sauvetage, pour lesquels la localisation des appels doit être garantie. Il publie la liste de ces numéros. 2 Le concessionnaire du service universel fournit, en collaboration avec les autres fournisseurs du service téléphonique public, en faveur des centrales d’alarme, un service permettant de localiser tous les clients des prestations relevant du service universel. Ce service doit également être accessible aux centrales d’alarme qui ne sont pas raccordées auprès du concessionnaire du service universel. S’il existe plusieurs concessionnaires du service universel, la ComCom peut obliger l’un d’eux à fournir le service de localisation. 3 La collaboration entre le concessionnaire du service universel et les autres fournis- seurs du service téléphonique public est régie par les principes de l’alignement sur les coûts au sens de l’art. 54. Les fournisseurs du service téléphonique public sup- portent les coûts d’investissement et d’exploitation engendrés par la mise à disposi- tion d’un service de localisation des appels d’urgence. Ils ne peuvent répercuter ces coûts sur les centrales d’alarme.

Art. 30 Dispositions particulières sur les appels d’urgence 1 Tant que, pour la transmission de la parole par le protocole Internet, l’achemine- ment correct des appels d’urgence n’est pas techniquement réalisable pour tous les emplacements, il ne doit être assuré que pour les appels provenant de l’emplacement principal indiqué dans le contrat. Il en va de même pour la localisation des appels d’urgence lorsque le numéro d’appel du client est transmis au sens de l’art. 26a.20 1bis Les fournisseurs s’assurent que les clients sont informés de ces restrictions et qu’ils confirment expressément en avoir pris connaissance. Ils leur signalent qu’ils doivent utiliser, autant que possible, un moyen de communication plus approprié pour les appels d’urgence.21

20 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

21 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010

784.101.1Services de télécommunication. O

(RO 2009 5821).

15

2 Dans la mesure où la technique choisie le permet, les appels d’urgence dans des situations extraordinaires ne peuvent pas être interrompus par l’acheminement prioritaire des télécommunications civiles des clients chargés de remplir des tâches importantes dans de telles situations. 3 L’OFCOM peut édicter des prescriptions techniques et administratives sur l’acheminement des appels d’urgence et sur leur localisation.

Art. 31 Collecte et mise à disposition des données d’annuaire relevant du service universel

1 Les fournisseurs de prestations relevant du service universel sont responsables de la collecte des données d’annuaire auprès de leurs clients respectifs et sont les seuls à pouvoir les modifier, sur demande de ces derniers. Ils ne sont pas tenus d’en véri- fier l’exactitude mais doivent garantir qu’elles sont conformes aux indications fournies par leurs clients. Ils peuvent refuser d’inscrire dans l’annuaire ou supprimer de l’annuaire toute indication manifestement inexacte ou servant à des fins illicites. 2 Ils sont tenus de fournir aux ayants droit selon l’art. 21, al. 2 et 3, LTC aussi bien l’accès en ligne que le transfert en bloc des données d’annuaire de leurs clients avec option de mises à jour au minimum quotidiennes. Ils ne peuvent facturer que les coûts relatifs à la mise à disposition effective des données, conformément à l’art. 54. 2bis Aux mêmes conditions qu’à l’al. 2, ils donnent aux fournisseurs d’un service d’établissement de communications vers les clients qui ne sont pas inscrits dans l’annuaire, mais qui consentent à être atteints dans le cadre d’un tel service, la possi- bilité d’accéder aux données suivantes:

a. le nom et le prénom ou la raison sociale du client; b. son adresse complète; c. la ressource d’adressage par laquelle il peut être contacté.22

2ter Ils informent de manière claire et circonstanciée leurs clients du fait que si ceux- ci consentent à être atteints dans le cadre d’un service d’établissement de communi- cations, les données mentionnées à l’al. 2bis doivent être transmises à tout fournis- seur d’un tel service qui le demande.23 3 Aux fins de la réalisation de leurs obligations au sens des al. 1, 2 et 2bis, ils peuvent faire appel à des tiers dans le cadre d’une relation contractuelle.24 4 Quiconque a obtenu les données d’annuaire visées aux al. 2 et 2bis doit respecter leur intégrité; il ne peut en aucun cas en modifier le contenu.25

22 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

23 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

24 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

25 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010

784.101.1 Télécommunications

(RO 2009 5821).

16

4bis Les fournisseurs qui ont accès aux données mentionnées à l’al. 2bis ne peuvent traiter ces données que pour fournir un service d’établissement de communications. Ils ne peuvent notamment ni les publier, ni les utiliser à des fins de prospection publicitaire, ni les communiquer à des tiers.26 5 L’OFCOM édicte les prescriptions techniques et administratives.

Art. 32 Interopérabilité 1 Quiconque fournit une prestation relevant du service universel au sens de l’art. 15 doit assurer la capacité de communication entre les utilisateurs de cette prestation (art. 21a, al. 1, LTC). A cet effet, le fournisseur doit garantir l’interconnexion soit directement, soit indirectement. Il doit respecter les dispositions sur:

a. la transparence de l’offre de base (art. 53, al. 1, 2 et 4); b. l’indication des conditions techniques et commerciales à l’égard des fournis-

seurs demandant l’interconnexion (art. 61); c. les interfaces (art. 55, al. 1 à 3).

2 La procédure pour la résolution des litiges en matière d’interopérabilité est régie par analogie par les art. 70 à 74. 3 La ComCom fixe les conditions de l’interconnexion selon les principes usuels du marché et du secteur en question.

Art. 33 Services pour malentendants, malvoyants et personnes à mobilité réduite

1 Les services pour malentendants, malvoyants et personnes à mobilité réduite doivent être gratuits, que les fournisseurs de prestations relevant du service universel les offrent eux-mêmes ou donnent l’accès à des services de tiers. 2 Les prix des communications facturés aux malentendants, aux malvoyants et aux personnes à mobilité réduite dans le cadre de ces services doivent être non discrimi- natoires par rapport aux autres tarifs.

Art. 34 Lignes louées 1 Lorsque, dans une zone donnée, des lignes louées conformes aux normes internatio- nales ne sont pas disponibles ou ne le sont qu’en partie malgré une demande suffisante, la ComCom peut obliger les fournisseurs de services de télécommunication à en four- nir dans leur zone. Ce faisant, elle tient compte de l’infrastructure présente dans la zone en question et soumet à l’obligation le fournisseur le plus approprié.27

26 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

27 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010

784.101.1Services de télécommunication. O

17

2 Lorsqu’une zone donnée n’est couverte par aucun fournisseur de services de télé- communication, la ComCom soumet à l’obligation le fournisseur dont l’infrastruc- ture est la plus proche. 3 Les fournisseurs de services de télécommunication obligés de fournir des lignes louées établissent pour ces dernières une comptabilité séparée. La méthode de calcul des coûts se base sur les principes relatifs aux prestations en matière d’accès. 4 Les tarifs et les conditions de livraison doivent être communiqués à l’OFCOM. Celui-ci peut les publier. 5 L’OFCOM édicte les prescriptions techniques sur les interfaces et la qualité des services.

Chapitre 5 Services à valeur ajoutée

Art. 35 Exceptions 1 Les dispositions du présent chapitre ne s’appliquent pas aux services à valeur ajoutée fournis par l’intermédiaire des numéros du plan de numérotation E.164 de type 0800 (numéros gratuits), 084x (numéros à coûts partagés) et 0878 (numéros personnels). 2 Seuls les art. 36, al. 4 et 5, 38, al. 4, 40 et 41 s’appliquent aux services à valeur ajoutée qui ne sont fournis ni au moyen d’une ressource d’adressage du plan de numérotation E.164, ni par SMS ou MMS.

Art. 36 Identification des services à valeur ajoutée 1 Les services à valeur ajoutée doivent pouvoir être clairement reconnaissables par les utilisateurs. 2 Les services à valeur ajoutée offerts par l’intermédiaire de ressources d’adressage du plan de numérotation E.164 ne peuvent être fournis que par les numéros d’appel attribués individuellement au sens des art. 24b à 24i de l’ordonnance du 6 octobre 1997 sur les ressources d’adressage dans le domaine des télécommunications (ORAT)28 et les numéros courts au sens des art. 29 à 32 et 54, al. 7, ORAT. 3 Les services à valeur ajoutée offerts par l’intermédiaire de services SMS ou MMS ne peuvent être fournis que par les numéros courts pour services SMS et MMS au sens des art. 15a à 15f ORAT. 4 Les services à valeur ajoutée qui ne sont fournis ni au moyen d’une ressource d’adressage du plan de numérotation E.164, ni par SMS ou MMS doivent être clairement et expressément désignés comme tels. 5 Les services à valeur ajoutée à caractère érotique ou pornographique doivent faire l’objet d’une catégorie à part, clairement identifiable par le client.

28 RS 784.104

784.101.1 Télécommunications

29 RS 0.275.11

18

Art. 37 Fournisseurs de services à valeur ajoutée 1 Sont considérés comme fournisseurs de services à valeur ajoutée les titulaires des numéros utilisés pour la fourniture de services à valeur ajoutée au sens de l’art. 36, al. 2 et 3. 2 Les fournisseurs de services à valeur ajoutée sont tenus d’exploiter leurs services à partir d’un siège ou d’une succursale située dans un Etat partie à la Convention du 16 septembre 1988 concernant la compétence judiciaire et l’exécution des décisions en matière civile et commerciale29.

Art. 38 Facturation des services à valeur ajoutée 1 Aussi longtemps qu’ils peuvent contester la facture, les clients peuvent exiger de leur fournisseur qu’il leur communique dans une rubrique séparée, de manière ponctuelle gratuitement, ou à l’occasion de chaque facture, les données suivantes, à condition qu’elles soient utilisées pour la facturation:

a. la ressource d’adressage par laquelle le service à valeur ajoutée est fourni, pour autant qu’elle soit disponible;

b. la date et l’heure de la fourniture du service à valeur ajoutée; c. le cas échéant, la durée de la communication; d. la rémunération due pour le service à valeur ajoutée.

2 Le fournisseur de services de télécommunication fournit les indications énumérées à l’al. 1 sur demande pour les raccordements avec prépaiement des frais de commu- nication. La fourniture d’indications doit être gratuite oralement. Par écrit, seul un montant restreint peut être prélevé. 3 Le fournisseur de services de télécommunication est tenu d’indiquer de manière claire sur la facture le moyen d’obtenir l’identité et l’adresse du fournisseur du service à valeur ajoutée. 4 Lorsqu’un client conteste la facture portant sur des services à valeur ajoutée, le fournisseur de services de télécommunication ne peut pas bloquer le raccordement ou résilier le contrat pour ce motif avant la résolution du litige. Cela vaut également lorsque le service à valeur ajoutée n’est pas fourni, mais seulement offert par le biais d’un service de télécommunication. Le fournisseur de services de télécommunica- tion peut toutefois bloquer l’accès aux services à valeur ajoutée.

Art. 39 Prix plafonds des services à valeur ajoutée 1 Ni les taxes de base ni les taxes fixes perçues pour les services à valeur ajoutée ne peuvent excéder 100 francs. 2 Le prix par minute ne peut jamais excéder 10 francs.

784.101.1Services de télécommunication. O

19

3 Lorsque les services à valeur ajoutée requièrent l’inscription préalable du client et peuvent impliquer la transmission de plusieurs unités d’information, ni la taxe par unité d’information ni la somme des taxes perçues pour les unités d’information transmises par le fournisseur en l’espace d’une minute ne peuvent excéder 5 francs. 4 La somme de toutes les taxes (taxe de base, taxes fixes et taxes calculées en fonc- tion du temps d’utilisation du service) ne peut pas excéder 400 francs par communi- cation ou par inscription.

Art. 40 Blocage de l’accès aux services à valeur ajoutée 1 Les fournisseurs de services de télécommunication doivent offrir à leurs clients la possibilité de bloquer l’accès à l’ensemble des numéros de services à valeur ajoutée de type 090x ou seulement aux numéros de services à valeur ajoutée à caractère érotique ou pornographique (numéros 0906). 2 Les fournisseurs de services de télécommunication au bénéfice d’une autorisation de gérer et d’attribuer des numéros courts pour services SMS et MMS au sens des art. 15a ss ORAT donnent à leurs clients la possibilité de bloquer l’accès aux numé- ros courts qu’ils ont attribués pour tous les services SMS et MMS payants ou seule- ment pour les services SMS et MMS à caractère érotique ou pornographique. Cette possibilité doit comprendre le blocage de la réception des services SMS et MMS correspondants. 3 Les fournisseurs de services de télécommunication donnent à leurs clients la possi- bilité de bloquer l’accès à l’ensemble des services à valeur ajoutée au sens de l’art. 35, al. 2, ou seulement aux services à valeur ajoutée à caractère érotique ou pornographique. 4 Ces blocages doivent pouvoir être aisément et gratuitement activés et désactivés par les clients à tout moment. Cette règle ne vaut pas pour les clients visés à l’art. 38, al. 4, 3e phrase, et à l’art. 41. 5 Les fournisseurs de services de télécommunication visés aux al. 1, 2 et 3 signalent ces possibilités de blocage à leurs clients lors de la conclusion du contrat, puis au moins une fois par année.

Art. 4130 Protection des mineurs 1 Les fournisseurs de services de télécommunication bloquent les accès suivants aussi longtemps que le client ou l’utilisateur principal est âgé de moins de 16 ans, pour autant qu’ils aient pu prendre connaissance de cette information:

a. l’accès aux numéros de services à valeur ajoutée à caractère érotique ou pornographique (numéros 0906);

b. l’accès aux numéros courts pour les services SMS et MMS à caractère érotique ou pornographique;

30 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 9 déc. 2011, en vigueur depuis le 1er mars 2012 (RO 2012 367).

784.101.1 Télécommunications

31 RS 172.056.11

20

c. l’accès aux services à valeur ajoutée à caractère érotique ou pornographique qui ne sont fournis ni au moyen d’une ressource d’adressage du plan de numérotation E.164, ni par SMS ou MMS.

2 Pour déterminer s’il y a lieu de bloquer les accès, les fournisseurs de services de télécommunication mobiles:

a. enregistrent l’âge de l’utilisateur principal, si celui-ci est âgé de moins de 16 ans, lors de la conclusion du contrat et lors de la vente d’une nouvelle installation terminale de télécommunication;

b. exigent, en cas de doute, la production d’un passeport ou d’une carte d’identité valables ou d’un autre document de voyage reconnu pour entrer en Suisse.

Chapitre 6 Organe de conciliation

Art. 42 Institution 1 L’OFCOM crée un organe de conciliation ou charge un tiers (délégataire) de le faire dans les 15 mois suivant l’entrée en vigueur des présentes dispositions. 2 Il peut charger un délégataire d’exercer la tâche incombant à l’organe de concilia- tion lorsque le délégataire:

a. garantit qu’il respectera le droit applicable; b. atteste de sa capacité à financer sur le long terme les activités de concilia-

tion; c. s’engage à exercer sa tâche de manière indépendante, impartiale, transparen-

te et efficace, et s’assure en particulier que les personnes à qui il confie le soin de régler les litiges disposent des compétences professionnelles requi- ses;

d. garantit la transparence de son activité à l’égard de l’OFCOM et de l’ensemble de la collectivité, et s’engage en particulier à publier chaque an- née un rapport d’activité.

3 L’OFCOM désigne le délégataire pour une durée déterminée. Il peut le faire en lançant un appel d’offres public qui n’est pas soumis aux art. 32 ss de l’ordonnance du 11 décembre 1995 sur les marchés publics31. 4 La délégation doit revêtir la forme d’un contrat de droit administratif. 5 L’OFCOM approuve la nomination de la personne physique désignée en tant que personne responsable de l’organe de conciliation.

784.101.1Services de télécommunication. O

21

Art. 43 Tâche 1 L’organe de conciliation connaît de tout différend relevant du droit civil survenant entre un client et son fournisseur de services de télécommunication ou son fournis- seur de services à valeur ajoutée. 2 Il exerce sa tâche de conciliation de manière indépendante, impartiale, transparente et efficace. Il ne peut être soumis à aucune directive générale ou particulière concer- nant la solution d’un litige.

Art. 44 Règlement de procédure 1 L’organe de conciliation se dote d’un règlement de procédure. 2 Le délégataire soumet son règlement de procédure et le tarif de ses émoluments, ainsi que toute modification ultérieure, à l’approbation de l’OFCOM.

Art. 45 Principes de procédure 1 La procédure de conciliation doit être équitable, rapide et économique pour les clients. 2 Une requête en conciliation est recevable uniquement:

a. si la partie requérante a préalablement cherché une solution auprès de l’autre partie au litige;

b. si la requête est déposée conformément aux conditions prévues par le règle- ment de procédure de l’organe de conciliation;

c. si elle n’est pas manifestement abusive; d. si aucun tribunal ou aucun tribunal arbitral n’a été saisi.

3 La procédure de conciliation se déroule, au choix du client, dans l’une des langues officielles de la Confédération. 4 L’organe de conciliation peut entreprendre toutes les démarches nécessaires à la solution d’un litige dont il est saisi. Il rend une proposition de conciliation en équité lorsque les parties ne peuvent s’entendre sur une solution négociée. Il établit un rapport consignant le déroulement de la procédure de conciliation, qui est remis aux parties si elles en font la demande. 5 La procédure de conciliation prend fin avec le retrait de la requête, la conclusion d’un accord entre les parties, la proposition de l’organe de conciliation ou le classe- ment de la requête en raison de son caractère manifestement abusif.

Art. 46 Rapports avec les autres procédures 1 Le dépôt d’une requête en conciliation ou tout autre acte lié à la procédure de conciliation n’empêche pas la formation d’une action devant un juge civil. 2 L’organe de conciliation met un terme à la procédure dès qu’un tribunal ou un tribunal arbitral est saisi du litige.

784.101.1 Télécommunications

(RO 2009 5821).

22

Art. 47 Obligations des fournisseurs 1 Tout fournisseur de services de télécommunication ou de services à valeur ajoutée concerné par une requête en conciliation est tenu de participer à la procédure de conciliation. Il se conforme aux demandes de renseignement de l’organe de concilia- tion. 2 Les fournisseurs de services de télécommunication et les fournisseurs de services à valeur ajoutée communiquent sur demande à l’organe de conciliation les données relatives au trafic des télécommunications et les autres données personnelles de leurs clients qui se révèlent nécessaires à la résolution d’un litige, pour autant qu’ils en disposent. 3 Les fournisseurs de services de télécommunication informent leurs clients de l’existence de l’organe de conciliation sur chaque facture. Ils sont tenus de le faire lors de chaque recharge pour leurs clients titulaires d’un raccordement avec pré- paiement des frais de communication. Chaque information doit signaler que l’organe de conciliation connaît également des différends en matière de services à valeur ajoutée.32

Art. 48 Protection des données 1 L’organe de conciliation peut traiter les données personnelles concernant les par- ties à un litige si cela est nécessaire à l’accomplissement de sa tâche et à l’obtention du paiement dû par les parties. Il peut conserver ces données au maximum pendant cinq ans après la fin d’une procédure de conciliation.33 2 Les personnes chargées d’accomplir une tâche pour l’organe de conciliation sont tenues au secret de fonction au sens de l’art. 320 du code pénal34. La ComCom est réputée autorité supérieure habilitée à délier une personne du secret de fonction. 3 L’organe de conciliation peut demander à l’OFCOM de lui transmettre des infor- mations personnelles qui se révèlent nécessaires pour résoudre un litige. Il peut en particulier lui demander des informations sur l’ouverture d’une procédure adminis- trative et sur les sanctions ou mesures administratives prises à l’encontre d’un four- nisseur de services de télécommunication ou de services à valeur ajoutée. 4 L’organe de conciliation peut publier intégralement ou partiellement ses proposi- tions de conciliation sur Internet, à l’exception du nom et d’autres indications per- mettant d’identifier les parties. Il publie un résumé non nominatif de ses principales propositions. 5 Il est tenu de communiquer gratuitement à un nouveau délégataire ou à l’OFCOM les données personnelles qu’il détient au moment où il cesse ses activités de conci- liation.35

32 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

33 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

34 RS 311.0 35 Introduit par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010

784.101.1Services de télécommunication. O

23

Art. 49 Financement 1 Le DETEC ou le délégataire détermine les émoluments de procédure et les autres sources de revenus destinés à assurer le financement de l’organe de conciliation. 2 L’émolument de procédure demandé aux clients doit être modique, sous réserve des procédures de conciliation ouvertes de manière manifestement abusive par un client. 3 Les fournisseurs de services de télécommunication ou de services à valeur ajoutée s’acquittent d’un émolument pour chaque procédure à laquelle ils sont ou devraient être parties. L’organe de conciliation peut renoncer à exiger un émolument pour les procédures de conciliation ouvertes de manière manifestement abusive par un client. 4 L’organe de conciliation peut percevoir les émoluments de procédure auprès des parties au moyen d’une décision.

Art. 50 Surveillance en cas de délégation 1 L’OFCOM veille à ce que le délégataire respecte le droit applicable en la matière, en particulier le présent chapitre et le contrat de droit administratif. 2 S’il y a lieu de soupçonner que le délégataire ne respecte pas ses obligations, l’OFCOM procède à une vérification. Le délégataire doit fournir tous les renseigne- ments utiles. Si la vérification permet d’établir que le délégataire ne remplit pas ou plus ses obligations, ce dernier en supporte les coûts. 3 S’il constate que le délégataire ne respecte pas ses obligations, l’OFCOM peut:

a. le sommer de remédier à ce manquement ou de prendre les mesures propres à prévenir toute récidive; le délégataire informe l’OFCOM des dispositions prises;

b. l’obliger à céder à la Confédération l’avantage financier illicitement acquis; c. assortir de charges le contrat de droit administratif; d. restreindre ou suspendre le contrat de droit administratif, ou encore résilier

ce contrat sans indemnisation. 4 L’OFCOM résilie le contrat sans indemnisation lorsque le délégataire cesse toute activité ou fait faillite. 5 Il peut résilier le contrat sans indemnisation si les conditions de fait ou de droit ont changé et si la résiliation est nécessaire pour préserver des intérêts publics prépondé- rants.

784.101.1 Télécommunications

(RO 2014 729).

24

Chapitre 7 Accès aux ressources et aux services des fournisseurs occupant une position dominante sur le marché Section 1 Dispositions générales

Art. 51 Ayants droit Les ayants droit à l’accès aux ressources et aux services du fournisseur occupant une position dominante sur le marché sont tous les fournisseurs de services de télécom- munication qui sont annoncés (art. 4 LTC).

Art. 52 Non-discrimination 1 Tout fournisseur occupant une position dominante sur le marché fournit aux autres fournisseurs un accès à ses ressources et à ses services ainsi qu’aux informations y relatives de manière non discriminatoire. 2 Les autres fournisseurs doivent bénéficier au moins des mêmes conditions que les services commerciaux, les filiales et les autres partenaires du fournisseur occupant une position dominante sur le marché.36 2bis La différence entre les prix d’accès proposés par le fournisseur occupant une position dominante sur le marché et ses prix de détail doit permettre à un fournisseur efficace comparable de réaliser des recettes couvrant les coûts.37 3 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché ne peut constituer que les réserves techniques nécessaires à l’exploitation, à l’entretien et au rempla- cement actuels de ses propres installations. Sur demande, il doit permettre aux autres fournisseurs la visite de ses installations et, le cas échéant, justifier par écrit l’insuffisance de capacités. 4 Il traite rapidement les commandes des autres fournisseurs dans l’ordre de leur arrivée. Il peut rejeter une commande lorsqu’il existe de sérieux doutes qu’elle corresponde à un besoin effectif du fournisseur requérant.

Art. 53 Transparence 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie au moins chaque année une offre de base actualisée relative à l’accès à ses ressources et à ses services. Il présente les bases de calcul des différents prix sous une forme agrégée appropriée et compréhensible. 2 Il doit annoncer les modifications de l’offre de base au moins trois mois à l’avance. 3 Il fournit en ligne et de manière actualisée aux autres fournisseurs les informations nécessaires aux différentes formes d’accès et à la colocalisation et offre la possibilité

36 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

37 Introduit par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014

784.101.1Services de télécommunication. O

38 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

25

de commander, gérer, exploiter et résilier, en ligne et sous une forme standardisée, les différentes prestations en matière d’accès et de colocalisation. 4 Lorsque, une fois la commande passée, le fournisseur occupant une position domi- nante apporte des modifications techniques ou en matière d’exploitation à des pres- tations d’accès et de colocalisation en défaveur de l’autre fournisseur, il les annonce dans un délai raisonnable. Ce délai est d’au moins 24 mois si les modifications nécessitent des investissements importants de la part de l’autre fournisseur. Des modifications peuvent être apportées à tout moment avec l’accord de ce dernier. 5 Le fournisseur occupant une position dominante publie périodiquement une statis- tique sur ses prestations en matière d’accès et de colocalisation comprenant des informations pertinentes sur la demande, la disponibilité effective et les délais de mise à disposition. Pour les prestations semblables, il compare les informations sur ses propres clients avec celles valables pour d’autres fournisseurs.

Art. 5438 Alignement des prix sur les coûts: principe 1 Les prix d’accès doivent correspondre au maximum aux coûts causés par la garan- tie de l’accès à des services et à des ressources au sens de l’art. 11, al. 1, LTC (rele- vant costs). 2 Sauf disposition contraire, le calcul repose sur les coûts incombant à un fournisseur efficace sur une base actuelle (forward looking) et obéit aux règles suivantes:

a. les coûts correspondent aux investissements de renouvellement d’une infra- structure moderne équivalente (modern equivalent assets, MEA);

b. sont pris en compte les coûts additionnels à long terme des composants de réseau pris en considération ainsi que les coûts additionnels à long terme découlant exclusivement de la fourniture d’une prestation en matière d’accès (long run incremental costs, LRIC);

c. est ajouté un supplément constant (constant mark up) équivalant à une partie équitable des coûts joints et des frais généraux pertinents (joint and common costs);

d. est prise en compte dans le calcul la rémunération, conforme aux usages en vigueur dans le secteur, du capital utilisé pour les investissements.

3 Les prestations en matière d’accès doivent être calculées et facturées séparément des autres services.

784.101.1 Télécommunications

26

Art. 54a39 Alignement des prix sur les coûts: évaluation des canalisations de câbles

1 Les coûts des canalisations de câbles sont déterminés sur la base des coûts de maintien et d’aménagement des canalisations de câbles consentis par le fournisseur occupant une position dominante sur le marché. 2 Les coûts d’amortissement correspondent à la moyenne des investissements consentis et planifiés dans l’infrastructure de canalisations de câbles sur un nombre d’années approprié (charge pour le maintien et l’adaptation de l’infrastructure). Ils sont indiqués pour une année civile. 3 Les intérêts du capital investi sont calculés sur la base du coût du capital (taux) du fournisseur occupant une position dominante sur le marché. 4 Le capital investi correspond au capital moyen immobilisé, déterminé selon les règles suivantes:

a. la première année, le capital moyen immobilisé se calcule en soustrayant la charge pour le maintien et l’adaptation de l’infrastructure de la moitié des investissements de renouvellement consentis dans l’infrastructure de canali- sations de câbles par un fournisseur efficace, puis en ajoutant au résultat obtenu les investissements consentis l’année précédente par le fournisseur occupant une position dominante sur le marché;

b. les années suivantes, le capital moyen immobilisé se calcule en indexant la valeur de l’année précédente à l’aide d’un indice pondéré des coûts de pro- duction dans les catégories des conduites industrielles et du revêtement, dans un rapport de 7 à 3; ensuite, on soustrait de la valeur ainsi obtenue la charge pour le maintien et l’adaptation de l’infrastructure, puis on ajoute les inves- tissements consentis l’année précédente par le fournisseur occupant une position dominante sur le marché.

Art. 54b40 Alignement des prix sur les coûts: prix plancher 1 Les prix d’accès calculés sur la base des art. 54 et 54a sont soumis à un prix plan- cher. 2 Le prix plancher correspond aux coûts incombant à un fournisseur efficace; ils se composent des coûts additionnels à court terme des composants de réseau pris en considération, des coûts additionnels à court terme découlant exclusivement de la fourniture d’une prestation en matière d’accès ainsi que des coûts joints et des frais généraux (short run incremental costs plus, SRIC+).

39 Introduit par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

40 Introduit par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

784.101.1Services de télécommunication. O

42 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

27

Art. 54c41 Alignement des prix sur les coûts: discrimination par les prix Si, en application des art. 54 à 54b, il n’est pas possible d’obtenir des recettes cou- vrant les coûts au sens de l’art. 52, al. 2bis, les prix d’accès concernés se calculent en soustrayant du chiffre d’affaires, enregistré sur le marché de détail par le fournisseur occupant une position dominante sur le marché au moyen des services fournis sur la base d’une forme d’accès spécifique, les coûts en aval consentis pour la mise à disposition de ces services, puis en ramenant le résultat obtenu à une unité (retail minus).

Art. 5542 Interfaces 1 L’OFCOM publie un catalogue des interfaces recommandées en matière d’accès et leurs spécifications techniques. Ce faisant, il doit privilégier les interfaces harmoni- sées à l’échelle internationale. 2 Les autres fournisseurs peuvent exiger du fournisseur occupant une position domi- nante sur le marché la mise en œuvre des interfaces recommandées par l’OFCOM et de celles qu’il utilise pour ses propres services. Ils peuvent en outre exiger de ce fournisseur la mise en œuvre d’autres interfaces pour autant:

a. qu’elles respectent les normes harmonisées à l’échelle internationale; b. qu’elles soient techniquement réalisables; et c. qu’elles présentent des avantages économiques non négligeables pour la

fourniture de services.

Art. 56 Principes relatifs à la colocalisation 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché offre de manière non discriminatoire aux autres fournisseurs la possibilité d’utiliser tous les empla- cements nécessaires à l’accès et d’y mettre en place et d’exploiter des installations. 2 Il permet notamment aux autres fournisseurs:

a. d’accéder aux emplacements aux mêmes conditions que pour lui-même, en particulier en ce qui concerne les voies d’accès, les horaires et l’accompa- gnement;

b. d’acheminer différentes formes d’accès dans les espaces de colocalisation; c. de raccorder, sur les emplacements, leurs installations à leurs réseaux par les

mêmes modes d’acheminement dont il dispose, en tous les cas cependant par faisceaux hertziens;

d. de raccorder, sur les emplacements, leurs installations à celles d’autres four- nisseurs;

41 Introduit par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

784.101.1 Télécommunications

28

e. d’obtenir des prestations en matière d’accès pour le compte d’autres fournis- seurs.

3 L’offre de base comprend au moins une utilisation des emplacements sans sépara- tion par des éléments de construction. 4 En cas de manque de place, les autres fournisseurs libèrent immédiatement une surface de colocalisation qui n’a pas été utilisée pendant trois mois au moins.

Art. 57 Colocalisation en cas de place limitée 1 Lorsque la surface de colocalisation ne suffit pas malgré une utilisation optimale de l’espace existant, le fournisseur occupant une position dominante sur le marché met à disposition un espace supplémentaire sur le même emplacement. 2 Lorsqu’il ne peut garantir la colocalisation de cette manière à des conditions sup- portables, le fournisseur occupant une position dominante sur le marché exploite les installations des autres fournisseurs aux mêmes conditions techniques et d’exploitation auxquelles il exploite ses propres installations, ou il tolère que les autres fournisseurs mettent en place et exploitent des installations dans des locaux ou des bâtiments limitrophes ou proches de ses emplacements et leur permet de relier ces installations à son réseau. 3 Les autres fournisseurs décident, dans le cadre des possibilités techniques, de la variante applicable selon l’al. 2.

Section 2 Dispositions particulières

Art. 58 Accès totalement dégroupé à la boucle locale 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie dans son offre de base les conditions techniques et commerciales de l’accès totalement dé- groupé à la boucle locale, en particulier:

a. les modalités de l’utilisation de la boucle locale dégroupée ou d’une partie de cette dernière, sans élément de transmission ou de commutation;

b. les spécifications des interfaces pertinentes; c. les spécifications de l’accès physique aux répartiteurs; d. les spécifications concernant la compatibilité du réseau.

2 Il contrôle en permanence la compatibilité avec le réseau des technologies standar- disées au niveau international qui correspondent à l’état actuel de la technique. Il offre le spectre disponible dans le réseau d’accès basé sur le cuivre de manière technologiquement neutre et non discriminatoire en tenant compte d’une exploita- tion exempte de toute perturbation.

784.101.1Services de télécommunication. O

43 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

29

3 Si, pour la fixation des coûts de renouvellement d’une infrastructure moderne équivalente selon l’art. 54, al. 2, let. a, il convient de se baser sur une nouvelle technologie ne reposant plus sur la paire torsadée métallique, il faut tenir compte de la différence de valeur entre l’infrastructure moderne équivalente et l’infrastructure basée sur la paire torsadée métallique. Les règles suivantes s’appliquent:

a. la différence de valeur entre les infrastructures est établie d’après la diffé- rence des recettes qui peuvent être obtenues sur le marché de détail, compte tenu des différents coûts variables en aval (variable downstream costs);

b. les différentes possibilités de recettes et les coûts variables en aval se réfè- rent aux services et aux bouquets de services offerts au moyen des diffé- rentes infrastructures;

c. un quotient est formé sur la base des différentes valeurs obtenues; il se com- pose, dans le numérateur, de la valeur de l’infrastructure basée sur la paire torsadée métallique et, dans le dénominateur, de la valeur de l’infrastructure moderne équivalente (méthode du quotient);

d. les coûts de renouvellement s’obtiennent en multipliant le quotient par les coûts de renouvellement de l’infrastructure moderne équivalente.43

4 En cas d’accès à une partie de la boucle locale, le fournisseur occupant une posi- tion dominante sur le marché peut réserver la place qui lui est nécessaire dans ses répartiteurs de quartiers pour satisfaire la demande de ses propres clients, attendue dans un proche avenir, en matière de services fournis par l’intermédiaire de ces répartiteurs. Sur demande, il fournit les informations et les justifications nécessaires sur la demande attendue et les réserves prévues.

Art. 59 Accès à haut débit 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie dans son offre de base les conditions techniques et commerciales de l’accès à haut débit, en particulier:

a. les modalités de l’utilisation de la liaison à haut débit; b. les spécifications des interfaces pertinentes; c. les spécifications de l’accès physique au multiplexeur d’accès et aux points

d’accès; d. les spécifications concernant la compatibilité du réseau.

2 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché doit offrir l’accès à haut débit même si le client n’utilise pas son service de téléphonie vocale. Il ne peut interrompre l’accès à haut débit lorsque le client ne résilie que son service de télé- phonie vocale.

784.101.1 Télécommunications

30

3 Le délai de quatre ans prévu à l’art. 11, al. 1, let. b, LTC commence à courir au moment de la mise à disposition effective sur tout le territoire d’une offre de base répondant aux exigences légales.

Art. 60 Facturation du raccordement 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie dans son offre de base les conditions techniques et commerciales de la facturation des raccor- dements du réseau fixe. 2 Le prix fixé en fonction des coûts au sens de l’art. 11, al. 1, LTC se calcule sur la base du prix du raccordement demandé par le fournisseur occupant une position dominante sur le marché:

a. en déduisant les coûts que ce fournisseur supporte parce qu’il facture le rac- cordement à tous ses clients; et

b. en rajoutant les coûts qu’il a du fait de la facturation des raccordements aux autres fournisseurs.

3 N’a le droit de facturer le raccordement que le fournisseur de services de télécom- munication qui a été choisi par le client de manière prédéterminée comme fournis- seur des communications nationales et internationales.

Art. 61 Interconnexion 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie dans son offre de base les conditions techniques et commerciales des services d’inter- connexion, en particulier:

a. la description de l’ensemble des points d’interconnexion standard et des conditions d’accès à ceux-ci aussi bien dans le cas où l’autre fournisseur en- tend assurer lui-même la liaison d’interconnexion que dans le cas où il sou- haite en charger le fournisseur occupant une position dominante sur le mar- ché;

b. les spécifications des interfaces d’interconnexion et des protocoles de signa- lisation.

2 Le fournisseur du service téléphonique public occupant une position dominante sur le marché offre au moins les services d’interconnexion suivants:

a. l’établissement, la terminaison et le transit des communications; b. l’identification de la ligne appelante et de la ligne connectée de même que la

suppression de cette identification; c. l’accès aux services à valeur ajoutée 08xx et 09xx; d. la liaison physique entre les installations de télécommunication de différents

fournisseurs, nécessaire à la liaison des services.

784.101.1Services de télécommunication. O

31

3 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché offre des prix d’accès non seulement à la minute et par appel, mais également basés sur la capacité (capacity based charges), en fonction de la largeur de bande maximale demandée par le partenaire d’interconnexion.44 4 Si, pour la fixation des coûts de renouvellement d’une infrastructure moderne équivalente selon l’art. 54, al. 2, let. a, il convient de se baser sur une nouvelle technologie différant fondamentalement de celle utilisée jusque-là, les règles suivan- tes s’appliquent:

a. la première année, les coûts définis à l’art. 54, al. 2, correspondent pour deux tiers à ceux de l’infrastructure précédente utilisée pour la dernière fois et pour un tiers à ceux de la nouvelle infrastructure;

b. l’année d’après, les coûts définis à l’art. 54, al. 2, correspondent pour un tiers à ceux de l’infrastructure précédente utilisée pour la dernière fois et pour deux tiers à ceux de la nouvelle infrastructure;

c. les années suivantes, les coûts définis à l’art. 54, al. 2, correspondent à ceux de la nouvelle infrastructure.45

Art. 62 Lignes louées 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie dans son offre de base les conditions techniques et commerciales applicables aux lignes louées, en particulier:

a. les spécifications techniques de celles-ci; b. les spécifications techniques applicables aux points d’accès et de terminai-

son; c. les spécifications des interfaces.

2 Si, pour la fixation des coûts de renouvellement d’une infrastructure moderne équivalente selon l’art. 54, al. 2, let. a, il convient de se baser sur une nouvelle technologie différant fondamentalement de celle utilisée jusque-là, les règles suivan- tes s’appliquent:

a. la première année, les coûts définis à l’art. 54, al. 2, correspondent pour deux tiers à ceux de l’infrastructure précédente utilisée pour la dernière fois et pour un tiers à ceux de la nouvelle infrastructure;

b. l’année d’après, les coûts définis à l’art. 54, al. 2, correspondent pour un tiers à ceux de l’infrastructure précédente utilisée pour la dernière fois et pour deux tiers à ceux de la nouvelle infrastructure;

44 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

45 Introduit par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

784.101.1 Télécommunications

32

c. les années suivantes, les coûts définis à l’art. 54, al. 2, correspondent à ceux de la nouvelle infrastructure.46

Art. 63 Accès aux canalisations de câbles 1 Le fournisseur occupant une position dominante sur le marché publie dans son offre de base les conditions techniques et commerciales de l’accès aux canalisations de câbles, en particulier:

a. les modalités de l’accès aux canalisations de câbles ainsi que de la pose, de l’entretien et de l’enlèvement des câbles;

b. les spécifications techniques des systèmes de transmission utilisés. 2 Le système en ligne du fournisseur occupant une position dominante donne aux autres fournisseurs en particulier les informations suivantes:

a. les tracés des canalisations de câbles reliant des points géographiques déter- minés;

b. si elles sont connues, les capacités utilisées et celles qui sont encore disponi- bles;

c. l’emplacement des chambres d’accès.

Section 3 Accords en matière d’accès et procédure

Art. 64 Accords en matière d’accès Tout accord en matière d’accès doit être rédigé par écrit et comprendre au moins les points suivants:

a. les conditions commerciales générales; b. la description des services d’accès; c. les caractéristiques techniques de ces derniers; d. les modalités de mise en œuvre, de fonctionnement et de mise hors service

de l’accès.

Art. 65 Confidentialité des informations 1 Les informations relatives aux négociations en matière d’accès sont confidentiel- les. Elles ne peuvent être remises à d’autres services commerciaux, à des filiales, à des partenaires ou à des tiers. 2 Les informations sur les clients que reçoivent les fournisseurs dans le cadre de l’exécution d’un rapport en matière d’accès ne peuvent être utilisées que dans le cadre de l’accès et pour la facturation.

46 Introduit par le ch. I de l’O du 14 mars 2014, en vigueur depuis le 1er juil. 2014 (RO 2014 729).

784.101.1Services de télécommunication. O

33

3 Est exceptée l’utilisation des informations indiquant qu’un client a choisi librement un fournisseur pour ses communications nationales et internationales, qu’il a sup- primé ce choix ou qu’il a porté le numéro vers un autre fournisseur, pour autant que:

a. tous les fournisseurs concernés disposent d’égale manière de cette informa- tion;

b. seul le fournisseur qui remet ou reprend le numéro utilise cette information; c. le client ait approuvé l’utilisation de cette information.

4 La confidentialité des informations prévue aux al. 1 et 2 ne s’applique pas vis-à-vis de la ComCom ou de l’OFCOM.

Art. 66 Notification de l’ouverture des négociations 1 Le fournisseur désireux de conclure un accord en matière d’accès peut notifier par écrit à l’OFCOM, à des fins de preuve, l’ouverture ou la reprise des négociations. 2 Pour les modifications du contrat, les négociations sont présumées avoir com- mencé avec le dépôt de l’offre.

Art. 67 Obligation de notifier 1 Tout accord en matière d’accès doit être remis à l’OFCOM au plus tard deux semaines après sa signature. La même règle s’applique en cas de modification ou de dénonciation de l’accord. 2 Toute clause contenant des secrets d’affaires peut être cachée en vue de sa consul- tation par des tiers, à condition qu’elle soit résumée. Si le résumé est incomplet, l’OFCOM peut exiger de plus amples renseignements.

Art. 68 Droit de consulter Sur demande, l’OFCOM permet la consultation des accords et des décisions en matière d’accès.

Art. 69 Champ d’application étendu Les art. 64 à 68 sont applicables indépendamment de la position dominante occupée par un fournisseur.

Art. 70 Demande de décision en matière d’accès 1 Toute demande de décision en matière d’accès doit comprendre les données sui- vantes:

a. les conclusions; b. les faits principaux;

784.101.1 Télécommunications

34

c.47 le formulaire de l’OFCOM, si la demande est motivée par la position domi- nante de la partie intimée et que celle-ci conteste le fait qu’elle occupe une position dominante.

d.48 … 2 …49 3 L’OFCOM instruit la demande. S’il la juge incomplète ou pas claire, il impartit au requérant un court délai supplémentaire pour la régulariser. Il l’avise que si les défauts ne sont pas corrigés dans ce délai, il proposera à la ComCom de la déclarer irrecevable.

Art. 71 Mesures provisionnelles Après avoir reçu la demande, la ComCom peut prendre des mesures provisionnelles, d’office ou à la demande d’une partie, afin de garantir l’accès pendant la procédure.

Art. 72 Commission de la concurrence Lorsque la Commission de la concurrence est consultée, elle prend position dans un délai de quatre semaines.

Art. 73 Procédure de conciliation Dans le cadre de l’instruction, l’OFCOM peut mener des négociations en vue d’une conciliation.

Art. 74 Décision en matière d’accès 1 Lorsque l’instruction de la demande est terminée, l’OFCOM propose à la Com- Com de prendre une décision. 2 La ComCom statue sur les conditions de l’accès selon les principes usuels du marché et du secteur en question. 3 Lorsque le fournisseur occupant une position dominante ne peut prouver qu’il respecte le principe de l’alignement sur les coûts, la ComCom décide sur la base de valeurs comparables conformes aux usages du marché et du secteur en question. Elle peut également fixer les prix sur la base de ses propres modélisations des prix et des coûts ou d’autres méthodes appropriées, en particulier lorsqu’aucune valeur compa- rable n’est disponible.

47 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, en vigueur depuis le 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

48 Abrogée par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, avec effet au 1er janv. 2010 (RO 2009 5821). 49 Abrogé par le ch. I de l’O du 4 nov. 2009, avec effet au 1er janv. 2010 (RO 2009 5821).

784.101.1Services de télécommunication. O

35

Chapitre 8 Utilisation de terrains du domaine public et co-utilisation

Art. 75 Coordination avec d’autres projets de construction 1 Le propriétaire d’un terrain qui fait partie du domaine public peut assortir l’autorisation d’utiliser ce dernier d’une obligation contraignant le fournisseur de services de télécommunication à coordonner son projet avec un autre projet, à condi- tion que le premier puisse être réalisé dans un délai de trois mois et que cette coordi- nation temporaire n’entrave pas outre mesure l’affectation prévue du terrain en question. 2 Il peut exiger du fournisseur qu’il s’informe auprès d’autres entreprises des projets qu’elles entendent réaliser sur un terrain qui fait partie du domaine public. Il lui indique les entreprises auxquelles il doit demander ces informations. Le fournisseur peut également demander de telles informations à d’autres entreprises. Ces dernières sont tenues de répondre dans un délai de quatre semaines.

Art. 76 Déplacement de lignes et de postes téléphoniques payants publics 1 Le propriétaire d’un terrain qui fait partie du domaine public annonce par écrit au fournisseur de services de télécommunication le déplacement de lignes ou de postes téléphoniques payants publics, en indiquant les motifs. Le fournisseur est tenu de se prononcer sur les modalités du déplacement, sur les coûts et sur la prise en charge de ces derniers. Si aucun accord n’intervient sur le déplacement et ses modalités, le propriétaire ordonne le déplacement en tenant compte des indications du fournisseur. 2 Les coûts du déplacement sont généralement supportés par le fournisseur. Cepen- dant, le propriétaire d’un terrain qui fait partie du domaine public doit y participer de manière appropriée pour autant:

a. que la situation de la ligne ou du poste téléphonique payant public à ce mo- ment-là corresponde à son souhait explicite;

b. qu’il utilise en commun la ligne pour ses propres besoins; c. que le déplacement de la ligne ou du poste téléphonique payant public soit

exigé dans le délai d’une année à compter de la mise en place; d. que les coûts découlant d’autres mesures supportables soient plus bas que

ceux résultant du déplacement. 3 Si le déplacement est effectué pour le compte de tiers, ceux-ci doivent être partie prenante à la procédure et participer de manière appropriée aux coûts de l’opération.

Art. 77 Terrains appartenant aux chemins de fer 1 L’art. 35 LTC s’applique par analogie aux lignes traversant les terrains appartenant aux chemins de fer de la manière la plus directe possible. 2 Le fournisseur de services de télécommunication supporte les coûts causés à l’entreprise de chemin de fer par la construction ou l’entretien des lignes.

784.101.1 Télécommunications

36

Art. 78 Utilisation des routes 1 Les propriétaires de routes, à l’exception des routes d’accès, déterminent l’endroit où les fournisseurs de services de télécommunication posent leurs lignes dans le périmètre de la route. 2 Pour autant que cela soit acceptable pour les fournisseurs, les propriétaires visés à l’al. 1 peuvent exiger que leurs infrastructures libres soient utilisées contre un dé- dommagement équitable. Le dédommagement ne doit pas excéder les coûts qu’aurait assumés le fournisseur pour la pose de ses propres lignes. 3 Les accords contraires conclus entre les parties au sujet de l’utilisation de terrains du domaine public sont réservés. 4 L’art. 76, al. 2, let. a, n’est pas applicable aux routes, à l’exception des routes d’accès.

Art. 79 Co-utilisation Est réputée dédommagement approprié pour l’utilisation d’installations d’autres fournisseurs, la part correspondante des coûts totaux.

Chapitre 9 Secret des télécommunications et protection des données

Art. 80 Traitement des données relatives au trafic et à la facturation Les fournisseurs de services de télécommunication traitent les données personnelles concernant leurs clients dans la mesure où et aussi longtemps que cela est nécessaire à l’établissement des communications, à l’octroi de renseignements sur la corres- pondance par poste ou télécommunication en vertu de l’art. 5, al. 2, de la loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la surveillance de la correspondance par poste et télécommu- nication (LSCPT)50 et à l’obtention du paiement dû pour leurs prestations.

Art. 81 Communication des données relatives au trafic et à la facturation 1 Aussi longtemps qu’ils peuvent contester la facture, les clients peuvent exiger de leur fournisseur de services de télécommunication qu’il leur communique, ponctuel- lement ou de manière permanente à l’occasion de l’établissement de chaque facture, les données suivantes, à condition qu’elles soient utilisées pour la facturation:

a. les ressources d’adressage complètes des raccordements appelés ou les nu- méros d’appel des raccordements appelants sans les quatre derniers chiffres;

b. la date, l’heure et la durée des communications; c. la rémunération due pour chaque communication.

2 Les données ne doivent pas être communiquées en cas d’appels au numéro 147.

50 RS 780.1

784.101.1Services de télécommunication. O

37

3 Les données doivent être fournies sur demande pour les raccordements avec pré- paiement des frais de communications pendant un mois à compter de la comptabili- sation du prix. 4 Lorsque les clients contestent ou ne paient pas dans les délais la facture d’un service à valeur ajoutée, le fournisseur de services de télécommunication peut com- muniquer au fournisseur de services à valeur ajoutée concerné les données person- nelles de ces clients dont il dispose et qui sont nécessaires à l’obtention du paiement des sommes dues.

Art. 82 Communication des données en cas de communications abusives et de publicité de masse déloyale

1 Lorsqu’un client établit de manière vraisemblable, par écrit, qu’il reçoit des com- munications abusives ou de la publicité de masse déloyale, le fournisseur de services de télécommunication doit lui communiquer les données suivantes, pour autant qu’il en dispose:

a. la date, l’heure et la durée des communications, ou la date et l’heure des messages;

b. les ressources d’adressage ainsi que le nom et l’adresse des titulaires des raccordements ayant servi à établir les communications ou à envoyer la pu- blicité de masse déloyale.

2 Si les données ne peuvent être fournies rétroactivement et qu’il est vraisemblable que les communications abusives ou que les envois de publicité de masse déloyale vont se poursuivre, le fournisseur de services de télécommunication doit collecter les données nécessaires et communiquer au client celles qui sont exigibles. 3 Lorsque les communications abusives ou les envois de publicité de masse déloyale proviennent d’un client d’un autre fournisseur de services de télécommunication, ce dernier doit livrer les données au fournisseur de services de télécommunication du client ayant émis la requête.

Art. 83 Publicité de masse déloyale 1 Les fournisseurs de services de télécommunication sont tenus de protéger leurs clients contre l’envoi de publicité de masse déloyale, pour autant que cela soit tech- niquement possible. 2 Ils peuvent supprimer la publicité de masse déloyale. 3 Lorsqu’un fournisseur apprend qu’un de ses clients envoie ou transmet de la publi- cité de masse déloyale par le biais de son réseau de télécommunication, il doit blo- quer immédiatement l’envoi de ces messages et empêcher l’établissement des com- munications y relatives. Il peut exclure de son réseau les clients qui envoient ou transmettent de la publicité de masse déloyale. 4 Tout fournisseur de services de télécommunication doit exploiter un service auquel peut être annoncée la publicité de masse déloyale qui provient de son réseau ou qui est transmise par le biais de son réseau.

784.101.1 Télécommunications

38

5 L’OFCOM peut édicter des prescriptions techniques et administratives pour proté- ger les clients contre l’envoi de publicité de masse déloyale. 6 En cas de violation de l’art. 3, let. o, de la loi fédérale du 19 décembre 1986 contre la concurrence déloyale (LCD)51 ou de dispositions étrangères similaires, l’autorité fédérale compétente peut demander aux fournisseurs de services de télécommunica- tion de lui fournir les informations et les documents nécessaires pour exercer son droit d’action et pour garantir l’entraide administrative selon la LCD.

Art. 84 Identification de la ligne appelante 1 Lorsque cela est techniquement réalisable à des conditions raisonnables, les four- nisseurs de services de télécommunication doivent offrir à leurs clients, par un moyen simple et gratuit, la possibilité de supprimer, appel par appel ou en perma- nence, l’affichage de l’identification de leur ligne sur l’installation du client appelé. 2 Ils doivent indiquer expressément à leurs clients cette possibilité lors de la sous- cription d’un abonnement. 3 Dans tous les cas, ils doivent assurer l’affichage du numéro de l’appelant pour les appels dont la localisation doit être garantie conformément aux art. 29, al. 1, et 90, al. 4, et pour ceux destinés au service de transcription pour malentendants selon l’art. 15, al. 1, let. f. Sauf pour les appels destinés à leur propre service d’enregistre- ment des dérangements, ils ne peuvent offrir à aucun autre client l’affichage du numéro des appelants ayant opté pour le service de suppression de l’affichage du numéro.

Art. 85 Identification de la ligne connectée 1 Lorsque cela est techniquement réalisable à des conditions raisonnables, les four- nisseurs de services de télécommunication doivent offrir à leurs clients, par un moyen simple et gratuit, la possibilité de supprimer l’affichage de l’identification de leur ligne sur l’installation du client appelant. 2 Ils doivent indiquer expressément à leurs clients cette possibilité lors de la sous- cription d’un abonnement.

Art. 86 Déviation automatique des appels Lorsque cela est techniquement réalisable à des conditions raisonnables, les fournis- seurs de services de télécommunication doivent offrir à leurs clients, par un moyen simple et gratuit, la possibilité de mettre fin à la déviation automatique des appels d’un tiers sur leur installation.

Art. 87 Sécurité des services de télécommunication 1 Les fournisseurs de services de télécommunication doivent informer leurs clients des risques que comporte l’utilisation de leurs services en matière d’écoute et d’ingérence par des personnes non autorisées.

51 RS 241

784.101.1Services de télécommunication. O

39

2 Ils doivent leur offrir ou leur indiquer des moyens propres à écarter ces risques.

Art. 88 Annuaires 1 Les clients figurant dans un annuaire ont le droit d’y faire mentionner clairement qu’ils ne souhaitent pas recevoir de messages publicitaires de tiers et que les don- nées les concernant ne peuvent pas être communiquées à des fins de prospection publicitaire directe. 2 Le fournisseur d’un service d’annuaire électronique peut:

a. mettre à la disposition des clients des mécanismes de recherche d’informa- tions, qui permettent notamment d’obtenir une liste des professionnels clas- sés par rubrique;

b. laisser le client parcourir l’annuaire à la recherche d’informations. 3 Les copies d’annuaires en ligne doivent être conformes aux normes internationales et aux prescriptions fixées par l’OFCOM; le fournisseur d’un tel annuaire doit prendre les mesures nécessaires pour qu’aucune copie ne parvienne dans des pays qui n’offrent pas un niveau de protection des données personnelles équivalent à celui de la Suisse. 4 Le fournisseur d’un annuaire en ligne doit prendre les mesures techniques et orga- nisationnelles appropriées pour empêcher que le contenu d’un enregistrement ou d’une partie de l’annuaire soit modifié ou effacé par une personne non autorisée.

Art. 89 Législation sur la protection des données Dans la mesure où la présente ordonnance ne contient pas de disposition particulière, la loi fédérale du 19 juin 1992 sur la protection des données52 est applicable.

Chapitre 10 Intérêts nationaux importants Section 1 Prestations lors de situations extraordinaires

Art. 90 Prestations 1 Les fournisseurs de services de télécommunication peuvent être amenés à assurer les prestations suivantes en faveur des organismes chargés de faire face à des situa- tions extraordinaires, visés à l’art. 91:

a. des prestations relevant du service universel; b. la transmission de données à haut débit; c. la mise à disposition de lignes louées; d. des services de radiomessagerie.

52 RS 235.1

784.101.1Services de télécommunication. O

53 RS 510.10

40

2 Les fournisseurs de services de télécommunication soumis aux conditions de l’art. 92 doivent à cet effet prendre les mesures préparatoires qui s’imposent et garantir que l’infrastructure nécessaire pourra être exploitée à l’intérieur du pays et de manière indépendante. 3 Au besoin, ils doivent permettre la co-utilisation de leurs locaux et installations et le déroulement d’exercices dans la mesure où l’exploitation normale de leurs servi- ces n’en est pas entravée. 4 Sur demande des organismes visés à l’art. 91, l’OFCOM désigne les numéros pour lesquels la localisation des appels doit être garantie. Pour les numéros ainsi désignés, ces organismes ont accès au service mentionné à l’art. 29, al. 2.

Art. 91 Bénéficiaires Peuvent bénéficier des prestations mentionnées à l’art. 90 les organismes suivants:

a. l’armée, la protection civile, l’approvisionnement économique du pays et les états-majors civils de conduite;

b. la police, les pompiers ainsi que les organismes chargés par les collectivités publiques de missions de sauvetage et de services sanitaires;

c. les organes pouvant être engagés pour fournir une aide aux autorités civiles au sens de l’art. 67 de la loi fédérale du 3 février 1995 sur l’armée et l’administration militaire53.

Art. 92 Désignation des fournisseurs 1 En principe, l’organisme chargé de préparer les transmissions dans des situations extraordinaires commande, sur une base contractuelle, les prestations dont il a be- soin auprès du fournisseur de services de télécommunication de son choix. 2 Après avoir procédé à un appel d’offres public infructueux, il peut demander à l’OFCOM d’obliger un fournisseur de services de télécommunication à fournir les prestations nécessaires. 3 Le Conseil fédéral peut obliger les fournisseurs de services de télécommunication dont les installations ou les services sont essentiels dans des situations extraordinai- res à s’organiser en prévision de telles situations.

Art. 93 Indemnisation 1 L’indemnisation des fournisseurs de services de télécommunication pour leurs prestations est réglée par contrat avec les organismes chargés de préparer les trans- missions dans des situations extraordinaires. Elle se base sur les éléments de coûts suivants:

a. les prix usuels pour l’utilisation des services publics;

784.101.1 Télécommunications

54

b. les prix usuels pour les réseaux exploités par la police, les organisations de sauvetage et les services sanitaires;

c. les frais encourus pour préparer des installations de télécommunication et des locaux;

d. les frais encourus pour les réseaux exploités en permanence; lorsque ces ré- seaux sont utilisés à d’autres fins, les prix usuels s’appliquent;

e. dans le cadre d’exercices: 1. les prix usuels pour l’utilisation des services publics, 2. les frais de préparation et de mise hors service des installations utili-

sées, 3. les frais d’utilisation des installations, en fonction de la durée effective.

2 Lorsqu’un fournisseur de services de télécommunication est tenu de fournir les prestations requises, l’OFCOM fixe son indemnisation en fonction des éléments mentionnés à l’al. 1.

Section 2 Restrictions des télécommunications

Art. 94 Mesures 1 Le DETEC peut ordonner que les télécommunications civiles, pour autant que la technique choisie le permette, soient limitées aux clients ayant des tâches importan- tes à remplir dans des situations extraordinaires. Il peut décréter que les télécommu- nications de ces clients sont prioritaires sur les autres télécommunications civiles. 2 Le traitement prioritaire d’autres clients ne doit pas porter atteinte à celui des clients ayant des tâches importantes à remplir dans des situations extraordinaires. Lors de telles situations, la Centrale nationale d’alarme peut faire limiter les télé- communications selon l’al. 1 pendant 36 heures au maximum, pour autant que la méthode de priorisation adoptée le permette. Elle en informe immédiatement l’OFCOM. 3 Les fournisseurs de services de télécommunication sont habilités à limiter partiel- lement les télécommunications pendant 36 heures au plus lorsqu’ils constatent une surcharge de leur réseau. Ils en informent immédiatement l’OFCOM. 4 L’OFCOM peut édicter des prescriptions techniques et administratives sur la restriction des télécommunications civiles lors de situations extraordinaires.54

Art. 95 Mesures préparatoires 1 Les organes désignés par le Conseil fédéral pour la coordination de la télématique prennent les mesures prévues à l’art. 94, al. 1 et 2, en collaboration avec les fournis- seurs de services de télécommunication.

54 RO 2012 7505

784.101.1Services de télécommunication. O

55 RS 431.011

42

2 La Confédération prend en charge les frais des mesures préparatoires pour autant que la priorisation selon l’art. 94 ne soit pas utilisée à des fins commerciales.

Section 3 Sécurité et disponibilité

Art. 96 1 Les fournisseurs de services de télécommunication doivent annoncer immédiate- ment à l’OFCOM toute perturbation de l’exploitation de leurs réseaux touchant un nombre élevé de clients. 2 L’OFCOM édicte les prescriptions techniques et administratives sur la gestion de la sécurité de l’information et toute autre mesure susceptible de contribuer à la sécurité et à la disponibilité des infrastructures et services de télécommunication. Il peut déclarer applicables des normes techniques internationales sur la sécurité et la disponibilité des infrastructures et services de télécommunication.

Chapitre 11 Statistique officielle sur les télécommunications

Art. 97 Compétences de l’OFCOM 1 L’OFCOM établit la statistique officielle sur les télécommunications, notamment afin de procéder à l’évaluation de la législation en matière de télécommunications, de prendre les décisions régulatrices qui s’imposent et d’assurer le suivi du service universel. 2 Il assure la collecte et le traitement des données, ainsi que l’ensemble des travaux statistiques dans le cadre de l’al. 1. 3 Il collabore et coordonne ses travaux statistiques avec l’Office fédéral de la statis- tique en application de l’ordonnance du 30 juin 1993 concernant l’organisation de la statistique fédérale55.

Art. 98 Données collectées par l’OFCOM 1 L’OFCOM collecte auprès des fournisseurs de services de télécommunication les données nécessaires à l’établissement de la statistique officielle sur les télécommu- nications. Il peut également recourir aux données acquises en application de la législation sur les télécommunications et à celles acquises par d’autres autorités en application du droit fédéral. 2 Il collecte, au moyen d’un questionnaire annuel sur les réseaux et les services des fournisseurs de services de télécommunication, des données portant en particulier sur:

a. les entreprises elles-mêmes (notamment leur nom ou raison sociale, leur adresse et autres coordonnées, leur champ d’activité);

784.101.1 Télécommunications

56

b. les caractéristiques des réseaux (notamment leur type, leurs caractéristiques techniques, le nombre et le type de leurs raccordements, le taux de desserte de la population et du territoire, le nombre d’ordres de présélection effectués);

c. les différents types de services offerts sur les réseaux quels qu’ils soient, leurs caractéristiques et la consommation qui en est faite (notamment leurs prix, le nombre de clients, le chiffre d’affaires par service, la durée et le nombre des communications, le volume des communications par service, le nombre de revendeurs, les services offerts à des tiers par l’intermédiaire de numéros de service à caractère non géographique, le type et le volume de l’infrastructure louée à des tiers).

3 Il collecte, au moyen d’un questionnaire annuel sur la situation financière des fournisseurs de services de télécommunication, des données portant en particulier sur:

a. les entreprises elles-mêmes (notamment leur nom ou raison sociale, leur adresse et autres coordonnées, leur champ d’activité);

b. les produits opérationnels désagrégés par type de services; c. les charges opérationnelles, notamment les achats de biens, les achats de

services (services acquis auprès d’autres opérateurs par type de réseaux et autres services), les charges de personnel et les amortissements;

d. les résultats, notamment le résultat d’exploitation, hors exploitation, avant impôt, net;

e. les investissements, notamment les investissements en immobilisations cor- porelles telles que les installations d’exploitation nécessaires aux services de télécommunication par type de réseaux, et les investissements en immobili- sations incorporelles et financières;

f. les effectifs. 4 Il peut collecter des données par d’autres moyens, notamment par des questionnai- res uniques.

Art. 99 Obligations des fournisseurs de services de télécommunication 1 Les fournisseurs de services de télécommunication sont tenus de transmettre gra- tuitement à l’OFCOM les renseignements nécessaires à l’établissement de la statisti- que officielle sur les télécommunications. 2 Ils doivent en particulier remplir de manière exhaustive, véridique et dans le délai imparti les questionnaires établis par l’OFCOM.

Art. 100 Utilisation des données Les données personnelles collectées à des fins de statistiques peuvent être mises à la disposition de services publics ou privés ou de services statistiques d’organisations internationales qui en ont besoin pour effectuer des travaux statistiques, à condition:

a. qu’elles soient rendues anonymes dès que le but du traitement le permet;

784.101.1 Télécommunications

44

b. que leur destinataire s’engage à ne pas les communiquer à des tiers et à les rendre à l’OFCOM ou à les détruire une fois ses travaux achevés;

c. que la forme choisie par le destinataire pour publier les résultats ne permette pas d’identifier les personnes concernées;

d. que tout porte à croire que le destinataire respectera le secret statistique et la législation fédérale en matière de protection des données; et

e. qu’aucun intérêt public ou privé prépondérant ne s’oppose à la mise à dispo- sition.

Art. 101 Mesures de protection des données au sein de l’OFCOM L’OFCOM prend les mesures techniques et organisationnelles propres à protéger les données collectées de tout traitement abusif. En particulier, il confie les travaux statistiques à une unité organisationnelle indépendante n’ayant pas de fonction de gestion ou de contrôle.

Art. 102 Secret de fonction Les personnes chargées des travaux statistiques sont tenues de garder le secret sur les données concernant des personnes physiques ou morales dont elles ont eu connaissance dans l’exercice de leur fonction.

Art. 103 Diffusion des résultats statistiques 1 L’OFCOM publie ou rend accessible par procédure d’appel les résultats statisti- ques s’ils présentent un intérêt public. Il peut fournir, sur demande et contre paie- ment, les résultats non publiés ou non accessibles par procédure d’appel si aucun intérêt public ou privé ne s’y oppose. 2 Les résultats doivent être présentés sous une forme qui rend impossible toute déduction sur la situation d’une personne physique ou morale, sauf si les données traitées ont été rendues publiques par la personne concernée ou si elle y consent. 3 L’utilisation ou la reproduction des résultats est autorisée moyennant l’indication de la source. L’OFCOM peut prévoir des exceptions.

Chapitre 12 Participation aux activités de l’Union internationale des télécommunications

Art. 104 1 Les fournisseurs de services de télécommunication internationaux ou les fournis- seurs dont les services sont susceptibles de causer des brouillages préjudiciables ont le statut «d’exploitation reconnue» au sens de l’art. 19 de la Convention de l’Union

784.101.1Services de télécommunication. O

45

internationale des télécommunications du 22 décembre 199256 (Convention de l’UIT). 2 L’OFCOM peut reconnaître comme «membre des Secteurs» (art. 19 de la Conven- tion de l’UIT) tout autre fournisseur de services de télécommunication ainsi que toute autre organisation ou institution ayant son siège ou son activité commerciale en Suisse, s’ils garantissent qu’ils satisfont aux exigences de l’Union internationale des télécommunications.

Chapitre 13 Dispositions finales Section 1 Exécution

Art. 105 1 L’OFCOM édicte les prescriptions techniques et administratives. 2 Il est habilité à conclure des accords internationaux portant sur des questions techniques ou administratives relatives à la présente ordonnance.

Section 2 Abrogation et modification du droit en vigueur

Art. 106 Abrogation du droit en vigueur L’ordonnance du 31 octobre 2001 sur les services de télécommunication57 est abro- gée.

Art. 107 Modification du droit en vigueur …58

Section 3 Dispositions transitoires

Art. 108 Siège ou établissement en Suisse Les fournisseurs de services à valeur ajoutée dont le siège se trouve à l’étranger au moment de l’entrée en vigueur de la présente ordonnance doivent indiquer dans un délai de six mois un siège ou un établissement dans un Etat partie à la Convention du 16 septembre 1988 concernant la compétence judiciaire et l’exécution des déci- sions en matière civile et commerciale59, conformément à l’art. 37, al. 2.

56 RS 0.784.02 57 [RO 2001 2759, 2002 158 271, 2003 544 4767, 2005 669 3555, 2006 3939] 58 La mod. peut être consultée au RO 2007 945. 59 RS 0.275.11

784.101.1 Télécommunications

46

Section 4 Entrée en vigueur

Art. 109 1 Sous réserve des al. 2 et 3, la présente ordonnance entre en vigueur le 1er avril 2007. 2 Les art. 15, 16, 17, al. 2, 21, al. 1, et 22, al. 1 et 2, entrent en vigueur le 1er janvier 2008. 3 L’art. 9 entre en vigueur le 1er octobre 2008.

 Ordinance of March 9, 2007 on Telecommunications Services (as amended up to July 1, 2014)

1

Ordinanza sui servizi di telecomunicazione (OST)

del 9 marzo 2007 (Stato 1° luglio 2014)

784.101.1

Il Consiglio federale svizzero,

visti gli articoli 4 capoversi 2 e 3, 11 capoverso 3, 12a capoversi 1 e 2, 12b, 12c capoverso 4, 12d capoverso 2, 13a capoverso 3, 14 capoverso 3, 16 capoversi 1 lettera d, 2 e 3, 17, 19 capoverso 3, 21a capoversi 2 e 3, 35 capoverso 3, 38 capoversi 3 e 4, 41 capoverso 1, 45a capoverso 2, 46, 47 capoverso 1, 48 capoverso 1, 48a, 59 capoverso 3, 62, 64 capoverso 2 e 69 della legge del 30 aprile 19971 sulle telecomunicazioni (LTC), ordina:

Capitolo 1: Definizioni

Art. 1 Nella presente ordinanza, s’intende per:

a. utente: chi utilizza i servizi di un fornitore di servizi di telecomunicazione; b. cliente: chi ha concluso con un fornitore di servizi di telecomunicazione un

contratto sulla fruizione di tali servizi; c. servizio a valore aggiunto: ogni prestazione fornita mediante un servizio di

telecomunicazione e fatturata dal fornitore in sovrappiù; d.2 prezzo di accesso: il prezzo per l’accesso a servizi e dispositivi di fornitori

che detengono una posizione dominante sul mercato secondo l’articolo 11 capoverso 1 LTC.

Capitolo 2: Disposizioni comuni sui servizi di telecomunicazione

Art. 2 Portata dei servizi di telecomunicazione Non fornisce servizi di telecomunicazione chi trasmette informazioni:

a. all’interno di un edificio;

RU 2007 945 1 RS 784.10 2 Introdotta dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

2

784.101.1 Telecomunicazioni

b. nei limiti di un immobile, di due immobili contigui oppure di due immobili dirimpettai separati da una strada, un vicolo, una linea ferroviaria o un corso d’acqua;

c. all’interno di una stessa azienda, tra società madre e filiali o all’interno di un gruppo;

d. all’interno delle corporazioni di diritto pubblico e tra di esse.

Art. 3 Eccezioni all’obbligo di notifica 1 Non sottostanno all’obbligo di notifica:

a. i fornitori stranieri di servizi di telecomunicazione internazionali, che dele- gano la terminazione dei loro collegamenti in Svizzera ad altri fornitori rego- larmente annunciati;

b. i fornitori che offrono servizi di telecomunicazione unicamente nei limiti di una concessione per le radiocomunicazioni, di durata inferiore a un mese;

c.3 i fornitori i cui servizi di telecomunicazione si limitano alla diffusione di programmi su linea ai sensi degli articoli 2 lettera g e 59–62 della legge federale del 24 marzo 20064 sulla radiotelevisione (LRTV), a condizione che abbiano meno di 5 000 clienti.

2 L’Ufficio federale delle comunicazioni (UFCOM) può esonerare dall’obbligo di notifica i fornitori che offrono servizi di telecomunicazione di scarsa rilevanza economica e tecnica, destinati esclusivamente ad applicazioni scientifiche.

Art. 4 Lista dei fornitori annunciati 1 L’UFCOM tiene una lista dei fornitori di servizi di telecomunicazione notificati. 2 Stralcia dalla lista i fornitori di servizi di telecomunicazione che hanno cessato la loro attività o che rientrano in una delle eccezioni di cui all’articolo 3. Al riguardo si fonda segnatamente sui dati che i fornitori gli hanno presentato a scopi statistici.5

Art. 5 Indirizzo postale in Svizzera I fornitori di servizi di telecomunicazione sottoposti all’obbligo di notifica e con sede all’estero devono indicare un indirizzo postale in Svizzera, che faccia legal- mente stato per il recapito di comunicazioni, ordini di comparizione e decisioni.

Art. 6 Diritto di collegamento di un impianto terminale di telecomunicazione

1 Il fornitore di servizi di telecomunicazione non può rifiutare per motivi tecnici il collegamento di impianti terminali di telecomunicazione alle relative interfacce, se

3 Introdotta dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821). 4 RS 784.40 5 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010

(RU 2009 5821).

3

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

tali impianti soddisfano le esigenze di cui all’articolo 7 dell’ordinanza del 14 giugno 20026 sugli impianti di telecomunicazione (OIT). 2 L’UFCOM può autorizzare un fornitore di servizi di telecomunicazione a rifiutare o sopprimere il collegamento di un impianto terminale di telecomunicazione che soddisfa le esigenze di cui all’articolo 7 OIT oppure a non fornire più alcun servizio a tale impianto, qualora vi sia il pericolo che quest’ultimo provochi interferenze radiotecniche o danni alla rete o al suo funzionamento. L’UFCOM può inoltre adottare altre misure appropriate. 3 In caso di emergenza, un fornitore di servizi di telecomunicazione può escludere immediatamente dalla rete un impianto terminale di telecomunicazione, se necessa- rio per proteggere la rete e se all’utente può essere fornita gratuitamente e rapida- mente un’alternativa. Il fornitore informa senza indugio l’UFCOM.

Art. 7 Interfacce delle reti di telecomunicazione 1 Il fornitore di servizi di telecomunicazione deve segnalare all’UFCOM i tipi di interfacce che mette a disposizione per accedere alle reti. 2 Prima di mettere a disposizione del pubblico i servizi offerti mediante tali inter- facce, deve rendere noti i dati tecnici che le concernono, in modo preciso e adeguato. Gli aggiornamenti di questi dati tecnici devono essere resi noti senza indugio. 3 I dati tecnici devono essere sufficientemente dettagliati, così da consentire la fabbricazione di impianti terminali in grado di utilizzare tutti i servizi di telecomuni- cazione offerti mediante l’interfaccia corrispondente. 4 L’UFCOM emana le necessarie prescrizioni tecniche e amministrative.

Art. 8 Utilizzazione dello spettro delle radiofrequenze L’ordinanza del 9 marzo 20077 sulla gestione delle frequenze e sulle concessioni di radiocomunicazione (OGC) è applicabile a tutti i fornitori di servizi di telecomuni- cazione che utilizzano lo spettro delle radiofrequenze.

Art. 9 Posti di tirocinio 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione sono tenuti a offrire, al più tardi 18 mesi dopo la registrazione della notifica, almeno il tre per cento dei posti di lavoro sotto forma di posti di tirocinio. I posti a tempo parziale sono calcolati secondo il grado di attività. 2 I fornitori possono adempiere quest’obbligo anche in collaborazione con terzi attivi nel settore delle telecomunicazioni.

6 RS 784.101.2 7 RS 784.102.1

4

784.101.1 Telecomunicazioni

Art. 10 Trasparenza dei prezzi 1 Se per una chiamata tra clienti di fornitori di servizi di telecomunicazione mobile diversi vengono fatturate tasse più elevate rispetto alle chiamate a clienti dello stesso fornitore, chi chiama deve esserne informato al momento in cui viene stabilito il collegamento, in modo gratuito, semplice e senza fare uso di pubblicità. Questo vale anche per le chiamate tra gruppi di clienti diversi dello stesso fornitore. I fornitori devono permettere ai loro clienti di rinunciare gratuitamente a ricevere tale informa- zione. 2 Se offre una quota limitata di servizi di telecomunicazione gratuitamente o a prez- zo ridotto, il fornitore deve permettere al cliente di informarsi gratuitamente sulle quote già utilizzate oppure ancora disponibili. 3 I capoversi 1 e 2 non si applicano alle chiamate ai servizi a valore aggiunto, alle chiamate all’estero e all’utilizzo di reti di telefonia mobile estere (roaming interna- zionale).8

Art. 10a9 Tariffe del roaming internazionale 1 Al momento della conclusione del contratto, i fornitori di servizi di telecomunica- zione mobile indicano per scritto e in modo chiaro ai loro clienti come e dove infor- marsi sulle tariffe praticate per il roaming internazionale, comprese le opzioni tarif- farie più vantaggiose. 2 Se un loro cliente entra in una rete di telefonia mobile estera, sono tenuti a infor- marlo senza indugio, gratuitamente e in forma chiara riguardo ai seguenti costi massimi dei servizi di roaming internazionale:

a. chiamate verso la Svizzera; b. chiamate in entrata; c. chiamate locali; d. invio di SMS; e. trasmissione di dati, compreso l’invio di MMS.

3 Devono permettere ai loro clienti di disattivare e riattivare facilmente e gratuita- mente tale servizio di informazione. Sono tenuti a informarli in merito a questa pos- sibilità al momento della conclusione del contratto e, in seguito, almeno una volta all’anno.

Art. 11 Iscrizione negli elenchi L’iscrizione di un cliente in elenchi di servizi di telecomunicazione si compone almeno di:

8 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

9 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821). I cpv. 2 e 3 entrano in vigore il 1° lug. 2010.

5

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

a. l’elemento d’indirizzo attraverso il quale il cliente del servizio di telecomu- nicazione in questione può essere contattato;

b. il cognome e il nome oppure la ragione sociale del cliente; c. eventualmente la rubrica sotto la quale il cliente vuole figurare; d. l’indirizzo completo del cliente; e. eventualmente il simbolo grazie al quale il cliente può segnalare che non

desidera ricevere messaggi pubblicitari e che i dati che lo concernono non possono essere comunicati ai fini della pubblicità diretta (art. 88 cpv. 1);

f. nel caso di un elemento d’indirizzo di un servizio a valore aggiunto a paga- mento: l’indicazione dei prezzi conformemente all’articolo 13 capoverso 1bis dell’ordinanza dell’11 dicembre 197810 sull’indicazione dei prezzi (OIP).

Capitolo 3: Servizio universale Sezione 1: Concessione per il servizio universale

Art. 12 Rilascio della concessione 1 La concessione per il servizio universale è rilasciata sulla base di determinati criteri. 2 Il richiedente di una concessione per il servizio universale deve allegare al suo progetto la pianificazione aziendale per l’intera durata della concessione, le tariffe e gli investimenti previsti. 3 La concessione per il servizio universale è rilasciata al candidato che soddisfa le condizioni poste e non chiede un’indennità finanziaria. Se più candidati soddisfano le condizioni e non chiedono un’indennità finanziaria, la concessione è rilasciata a quello che meglio soddisfa i criteri applicati per la valutazione qualitativa. 4 Se tutti i candidati che soddisfano le condizioni poste chiedono un’indennità finan- ziaria, la concessione è rilasciata al candidato che propone il migliore rapporto tra i risultati della valutazione qualitativa e l’indennità richiesta. 5 La Commissione federale delle comunicazioni (ComCom) ricorre a uno o più fornitori di servizi di telecomunicazione per garantire il servizio universale se:

a. risulta subito chiaro che la pubblica gara non potrà svolgersi in condizioni concorrenziali;

b. non è stata inoltrata alcuna candidatura alla pubblica gara; c. la pubblica gara si è svolta in condizioni non concorrenziali, in particolare se

è pervenuta una sola candidatura; d. alla conclusione della pubblica gara, nessun candidato soddisfa le condizioni

poste.

10 RS 942.211

6

784.101.1 Telecomunicazioni

6 Il concessionario designato in virtù del capoverso 5 può far valere il suo diritto a un’indennità finanziaria. 7 La nuova concessione per il servizio universale è rilasciata al più tardi sei mesi prima dello scadere della concessione in vigore.

Art. 13 Indennità finanziaria 1 L’indennità finanziaria serve esclusivamente a coprire i costi non coperti del servi- zio universale. 2 I costi non coperti corrispondono al costo totale netto del servizio universale. Il costo totale netto equivale alla differenza tra le spese sostenute dall’azienda che fornisce il servizio universale e quelle che dovrebbe sostenere se non lo fornisse.

Art. 14 Calcolo del costo totale netto 1 Il costo netto del servizio universale corrisponde alle spese sostenute da un fornito- re efficace per garantire le prestazioni del servizio universale. Il calcolo del costo netto, effettuato separatamente per ogni singola prestazione, rispetta i seguenti principi:

a. il calcolo si fonda su basi attuali; b. i costi della rete sono calcolati in base ai dati contabili; c. il reddito del capitale utilizzato per gli investimenti è il reddito abituale nel

settore, che deve essere calcolato in funzione del rischio intrinseco alla for- nitura del servizio universale;

d. il metodo d’ammortamento tiene conto della durata di vita degli investimen- ti, che deve corrispondere alla loro durata di vita economica;

e. i proventi diretti e indiretti sono dedotti dai costi. 2 Il costo totale netto del servizio universale corrisponde alla somma dei costi netti calcolati separatamente per ogni prestazione, dedotti i benefici immateriali. 3 I dati utilizzati per il calcolo devono avere un fondamento, ossia essere trasparenti e provenire da fonti sicure. A tale scopo, vanno applicate le Raccomandazioni per la prestazione dei conti (RPC), la Norma contabile internazionale (International Accounting Standards, IAS) o le prescrizioni analoghe riconosciute sul piano inter- nazionale nel settore contabile.

Sezione 2 Obblighi del concessionario del servizio universale

Art. 15 Prestazioni del servizio universale 1 Le prestazioni del servizio universale sono definite come segue:

a. servizio telefonico pubblico: servizio grazie al quale i clienti possono effet- tuare e ricevere, in tempo reale, chiamate telefoniche nazionali e internazio- nali e comunicazioni via fax;

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

(RU 2012 367).

7

b. servizio supplementare: blocco delle comunicazioni uscenti; c. chiamate d’emergenza: accesso ai servizi d’emergenza (n. 112, 117, 118,

143, 144, 147); d. servizio di trasmissione dati; e. telefoni pubblici: messa a disposizione, 24 ore su 24, di un numero sufficien-

te di telefoni pubblici che consentano di effettuare e ricevere, in tempo reale, chiamate telefoniche nazionali, di effettuare, in tempo reale, chiamate tele- foniche internazionali, e di accedere ai servizi d’emergenza e alle iscrizioni degli elenchi dei clienti di tutti i fornitori di prestazioni del servizio univer- sale in Svizzera, nelle tre lingue ufficiali;

f. servizio per audiolesi: messa a disposizione, 24 ore su 24, di un servizio di trascrizione, che tratta anche le chiamate d’emergenza, e di un servizio di intermediazione di messaggi brevi (SMS);

g.11 elenco e servizio di commutazione per ipovedenti e persone con difficoltà motorie: accesso, sotto forma di servizio informazioni nelle tre lingue uffi- ciali, ai dati degli elenchi dei clienti di tutti i fornitori di prestazioni del ser- vizio universale in Svizzera, compresi i dati di cui all’articolo 31 capo- verso 2bis, e messa a disposizione, 24 ore su 24, di un servizio di commuta- zione (numero 1145).

2 Il concessionario del servizio universale è tenuto a fornire queste prestazioni durante tutta la durata della concessione. 3 L’UFCOM determina i dati tecnici applicabili alle prestazioni del servizio univer- sale. Essi si fondano sulle norme internazionali armonizzate.

Art. 16 Collegamento 1 Le prestazioni di cui all’articolo 15 capoverso 1 devono essere fornite mediante un collegamento fino al punto terminale di rete. 2 All’interno dei locali abitativi o commerciali del cliente, il concessionario del servizio universale è tenuto a fornire uno dei seguenti collegamenti, scelti dal cliente stesso:

a. un punto terminale di rete fisso che permette la trasmissione di dati su banda stretta, compresi un canale vocale, un numero telefonico e un’iscrizione nell’elenco del servizio telefonico pubblico;

b. un punto terminale di rete fisso che permette la trasmissione di dati su banda stretta, compresi due canali vocali, tre numeri telefonici e un’iscrizione nell’elenco del servizio telefonico pubblico;

c.12 un punto terminale di rete fisso, compresi un canale vocale, un numero tele- fonico, un’iscrizione nell’elenco del servizio telefonico pubblico e la con-

11 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

12 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 9 dic. 2011, in vigore dal 1° mar. 2012

784.101.1 Telecomunicazioni

8

nessione a Internet a banda larga che garantisca una velocità di trasmissione di 1000/100 kbit/s; se, per motivi tecnici o economici, il collegamento non permette di fornire una connessione a Internet a banda larga di questo tipo e se il mercato non offre un’alternativa a condizioni paragonabili, la portata delle prestazioni può eccezionalmente essere ridotta.

3 L’UFCOM determina i dati tecnici applicabili al punto terminale di rete. Essi si fondano sulle norme internazionali armonizzate.

Art. 17 Punto d’entrata nell’edificio 1 Il concessionario del servizio universale deve mettere a disposizione gli impianti di telecomunicazione necessari a fornire le relative prestazioni fino al punto d’entrata nell’edificio. Non è tenuto a fornire gli impianti domestici. 2 Se il concessionario del servizio universale introduce una nuova tecnologia che richiede l’adattamento degli impianti domestici, assume i costi di tale adattamento. 3 Se gli impianti sono messi a disposizione per la prima volta, il proprietario può scegliere dove situare il punto d’entrata nell’edificio. 4 Se gli impianti sono già a disposizione, il concessionario non può esigere il cam- biamento del punto d’entrata nell’edificio. 5 L’UFCOM può emanare prescrizioni tecniche relative al punto d’entrata nell’edificio.

Art. 18 Collegamenti al di fuori dei centri abitati 1 Se l’allestimento o la manutenzione di un collegamento al di fuori dei centri abitati provoca costi particolarmente elevati o se è particolarmente dispendioso garantire il servizio universale, la persona che chiede il collegamento può essere obbligata ad assumere una parte dei costi oppure può essere ridotta la gamma delle prestazioni. 2 Il Dipartimento federale dell’ambiente, dei trasporti, dell’energia e delle comuni- cazioni (DATEC) disciplina i particolari.

Art. 19 Blocco delle comunicazioni uscenti 1 Il concessionario del servizio universale è tenuto a offrire la possibilità di bloccare in modo permanente tutte le comunicazioni uscenti; può chiedere il pagamento di un importo unico e ragionevole, destinato esclusivamente a coprire le spese di attiva- zione del blocco. Non può esigere questo importo se il blocco è richiesto alla con- clusione del contratto. 2 Per il ripristino di tutte le comunicazioni uscenti, il concessionario del servizio universale può chiedere il pagamento di un importo unico e ragionevole, destinato esclusivamente a coprire le spese di disattivazione del blocco.

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

13 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

9

Art. 20 Ubicazione dei telefoni pubblici 1 La ComCom definisce periodicamente per ciascun comune il numero di luoghi in cui deve essere installato almeno un telefono pubblico. Per determinare il numero di luoghi obbligatori per comune, tiene conto in particolare del numero di abitanti, della superficie e delle particolarità dei comuni politici. Garantisce l’installazione di almeno un telefono pubblico per comune politico, sempre che quest’ultimo non vi rinunci.13 2 La ComCom designa, su proposta congiunta del concessionario del servizio uni- versale e dell’autorità comunale, i luoghi esatti cui il comune ha diritto. 3 Se l’autorità comunale e il concessionario del servizio universale non giungono a un accordo sui luoghi, la ComCom decide in ultima istanza.

Art. 21 Criteri qualitativi 1 Il concessionario del servizio universale valuta, in media annuale, le prestazioni che fornisce (art. 15 cpv. 1 e art. 16) sulla base dei seguenti criteri qualitativi:

a. per i collegamenti: 1. il termine per la messa in servizio di un collegamento, 2. la disponibilità del collegamento, 3. la frequenza annuale, per collegamento, dei tentativi infruttuosi, 4. la durata delle riparazioni;

b. per il servizio telefonico pubblico: 1. la qualità della trasmissione vocale, 2. la disponibilità del servizio, 3. il tempo necessario a stabilire la comunicazione, 4. la frequenza dei tentativi infruttuosi di stabilire la comunicazione cau-

sati dal sovraccarico o da errori della rete, 5. l’esattezza della fatturazione;

c. per il servizio di trasmissione dati e le comunicazioni via fax: 1. la qualità della trasmissione dei dati, 2. la disponibilità del servizio, 3. l’esattezza della fatturazione;

d. per gli altri obblighi: 1. il tempo di reazione dei servizi commutati, 2. la quota di telefoni pubblici funzionanti.

2 L’UFCOM disciplina i dettagli tecnici e stabilisce i valori di riferimento per i criteri qualitativi. Esso tiene conto dell’evoluzione della qualità e dei progressi tecnologici.

784.101.1 Telecomunicazioni

10

3 Il concessionario del servizio universale è tenuto a garantire alla ComCom l’accesso agli impianti affinché essa possa controllare che i valori di riferimento per i criteri qualitativi siano stati effettivamente raggiunti. 4 Per controllare che i criteri qualitativi abbiano raggiunto i valori di riferimento, la ComCom può avvalersi della collaborazione di un perito indipendente. I risultati di questa perizia possono essere resi pubblici.

Art. 22 Limiti massimi dei prezzi 1 I prezzi devono essere contenuti entro i seguenti limiti massimi (IVA esclusa):14

a. collegamento (art. 16): 1. tariffa unica di 40 franchi per la messa in servizio, 2. 23,45 franchi al mese per il collegamento di cui all’articolo 16 capo-

verso 2 lettera a, 3. 40 franchi al mese per il collegamento di cui all’articolo 16 capoverso 2

lettera b, 4.15 55 franchi al mese per il collegamento di cui all’articolo 16 capoverso 2

lettera c; b. comunicazioni nazionali verso collegamenti fissi, fatturate al secondo e arro-

tondate ai successivi 10 centesimi: 7,5 centesimi al minuto; c. supplemento per l’utilizzazione di un telefono pubblico: 19 centesimi per

minuto iniziato, eccetto per le chiamate al numero 143 e al servizio di tra- scrizione, per le quali è esigibile un supplemento unico di 50 centesimi (IVA inclusa) per chiamata;

d. utilizzazione del servizio di trascrizione fatturato al secondo e arrotondato ai successivi 10 centesimi (art. 15 cpv. 1 lett. f): 3,4 centesimi al minuto.

2 Se per l’utilizzazione del telefono pubblico non è tecnicamente possibile introdurre a costi ragionevoli un supplemento proporzionale alla durata della comunicazione, si può esigere un supplemento unico di 50 centesimi (IVA inclusa) per chiamata. 3 Il concessionario del servizio universale notifica all’UFCOM tutti i cambiamenti delle sue tariffe almeno 30 giorni prima della loro introduzione.

Art. 23 Fatture non pagate e cauzione 1 Se il cliente non paga entro il termine stabilito la fattura emessa per prestazioni del servizio universale, il concessionario è tenuto a inviargli un richiamo indicando le misure cui il cliente si espone.

14 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 9 dic. 2011, in vigore dal 1° mar. 2012 (RU 2012 367).

15 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 9 dic. 2011, in vigore dal 1° mar. 2012 (RU 2012 367).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

18 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

11

2 In caso di contestazione fondata della fattura o se la fattura non riguarda prestazio- ni del servizio universale, il concessionario non è autorizzato a bloccare il collega- mento o a rescindere il contratto prima che la controversia sia stata composta. 3 Se la solvibilità del cliente è dubbia, il concessionario del servizio universale può esigere una cauzione, remunerata al tasso d’interesse applicato ai conti di risparmio. L’importo della cauzione non può tuttavia eccedere la copertura del rischio verosi- milmente corso dal concessionario.

Sezione 3: Finanziamento del servizio universale

Art. 24 Calcolo dell’indennità finanziaria 1 Il costo totale netto è calcolato annualmente in base ai principi di cui all’arti- colo 14. 2 Il costo previsionale deve essere presentato all’UFCOM entro il 31 luglio dell’anno che precede quello per il quale viene compilato il bilancio preventivo. Per i primi due anni della concessione, il costo previsionale è precisato direttamente nella pubblica gara.16 3 Il costo effettivo deve essere presentato all’UFCOM al più tardi due mesi dopo la fine dell’anno. Il concessionario del servizio universale è tenuto a fornire all’UFCOM tutti i dati necessari al relativo controllo.17 4 La ComCom determina l’indennità finanziaria sulla base del costo effettivo. Per poter essere indennizzate, le differenze tra il costo previsionale e il costo effettivo devono essere giustificate con argomentazioni valide. 5 Il concessionario anticipa l’importo dell’indennità finanziaria annua. L’anticipo è remunerato al tasso d’interesse applicato, al momento dell’indennizzo, alle obbliga- zioni federali concernenti un periodo identico o equivalente. 6 L’UFCOM può chiedere un audit sui dati contabili e sul calcolo del costo.18 7 Se il concessionario non ha fornito le informazioni richieste entro dodici mesi dalla fine dell’anno, cessa il diritto a un’indennità finanziaria.

Art. 25 Tassa destinata a finanziare il servizio universale 1 La cifra d’affari determinante per il calcolo della tassa risulta dai servizi di tele- comunicazione offerti sul territorio nazionale, dedotto il costo dei servizi di tele- comunicazione acquistati sul mercato all’ingrosso a fornitori terzi e dei servizi di telecomunicazione fatturati per conto di terzi.

16 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

17 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

784.101.1 Telecomunicazioni

12 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

12

2 I fornitori di servizi di telecomunicazione presentano all’UFCOM le indicazioni relative alla cifra d’affari dell’anno precedente al più tardi entro il 30 aprile, la prima volta nel 2009. 3 Se un fornitore di servizi di telecomunicazione non presenta i dati necessari al calcolo della tassa, l’UFCOM stabilisce l’importo basandosi sulla cifra d’affari totale determinante per l’imposizione della tassa sul valore aggiunto. 4 L’UFCOM può prevedere un sistema di controllo esterno allo scopo di verificare l’esattezza dei dati presentati dai fornitori di servizi di telecomunicazione. 5 Se le somme dovute da un fornitore di servizi di telecomunicazione moroso non sono versate entro un anno a partire dal termine fissato nella messa in mora, sono stornate sul costo totale netto dell’esercizio seguente. L’obbligo di pagamento non si estingue al momento in cui le somme in questione sono stornate. Le somme infine pagate vengono versate all’organo che gestisce il meccanismo di finanziamento e sono dedotte dal costo totale netto dell’esercizio che segue il pagamento. 6 I fornitori di servizi di telecomunicazione la cui cifra d’affari determinante (cpv. 1) è inferiore a 5 milioni di franchi all’anno sono esonerati dal pagamento della tassa. 7 L’UFCOM emana prescrizioni amministrative relative al calcolo della cifra d’affari e alla presentazione delle informazioni necessarie alla ripartizione del costo.

Art. 26 Gestione del meccanismo di finanziamento 1 L’UFCOM gestisce il meccanismo di finanziamento. A tal fine può emanare prescrizioni tecniche e amministrative. 2 L’UFCOM pubblica periodicamente un rapporto sul finanziamento del servizio universale. 3 I costi imputabili alla gestione del meccanismo di finanziamento sono coperti dalle tasse destinate al finanziamento del servizio universale.

Capitolo 4:19 Obblighi derivanti dalla fornitura di servizi specifici

Art. 26a20 Indicazione del numero chiamante 1 I fornitori del servizio telefonico pubblico che stabiliscono collegamenti devono assicurarsi che almeno un numero chiamante del piano svizzero di numerazione E.164 sia trasmesso come numero di chiamata del collegamento chiamante. 2 Devono indicare il numero telefonico assegnato al cliente per il servizio abbinato al collegamento attivato. Gli altri fornitori di servizi di telecomunicazione che con- tribuiscono al collegamento non sono autorizzati a modificare i numeri telefonici indicati.

19 Originario avanti art. 27.

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

13

3 I fornitori del servizio telefonico pubblico possono permettere ai loro clienti di indicare altri numeri telefonici al momento di stabilire il collegamento a condizione che detti clienti possano dimostrare di avere un diritto d’utilizzazione. Se sono a conoscenza del fatto che i loro clienti trasmettono numeri di chiamata senza posse- dere un diritto d’utilizzazione, i fornitori devono prendere le misure necessarie per impedire la trasmissione di tali numeri. 4 I numeri telefonici indicati devono essere provvisti di una segnalazione che riveli se si basano sui dati indicati dal cliente chiamante o sulle informazioni del fornitore del collegamento e se quest’ultimo ha verificato i dati forniti dal cliente. 5 I numeri telefonici dei gruppi 0900, 0901 e 0906 non possono essere trasmessi quali numeri chiamanti.

Art. 27 Accesso ai servizi di chiamata d’emergenza 1 L’accesso ai servizi d’emergenza (n. 112, 117, 118, 143, 144 e 147) va garantito da ogni collegamento telefonico, compresi i telefoni pubblici. L’accesso ai numeri 112, 117, 118, 144 e 147 deve essere gratuito e possibile senza l’uso di mezzi di paga- mento (monete o carte). Per il numero 143 è possibile riscuotere una tassa forfettaria di 20 centesimi e il supplemento di cui all’articolo 22 capoverso 1 lettera c. 2 I fornitori di servizi di telecomunicazione mobile via satellite che dipendono dal servizio universale e ai quali l’Unione internazionale delle telecomunicazioni ha attribuito elementi d’indirizzo devono solo garantire l’accesso gratuito al nume- ro 112.

Art. 28 Istradamento delle chiamate d’emergenza I fornitori di servizi telefonici pubblici devono garantire l’istradamento delle chia- mate d’emergenza verso le centrali d’allarme responsabili (n. 112, 117, 118, 143, 144 e 147).

Art. 29 Localizzazione delle chiamate d’emergenza 1 Purché la tecnica scelta lo consenta, deve essere garantita online la possibilità di localizzare le chiamate verso i numeri 112, 117, 118 e 144. Questo vale anche per i clienti che hanno rinunciato all’iscrizione negli elenchi pubblici. Su richiesta, l’UFCOM può designare altri numeri destinati esclusivamente a servizi di chiamata d’emergenza alla polizia, ai pompieri, ai servizi medici e ai servizi di salvataggio, per i quali va garantita la localizzazione della chiamata. Ne pubblica una lista. 2 Per le centrali d’allarme, il concessionario del servizio universale gestisce, in collaborazione con gli altri fornitori del servizio telefonico pubblico, un servizio di localizzazione di tutti i clienti delle prestazioni del servizio universale. Questo servizio deve essere accessibile anche alle centrali d’allarme che non sono collegate alla rete del concessionario del servizio universale. Nel caso in cui il servizio univer- sale sia ripartito tra più fornitori, la ComCom può obbligare uno di loro a gestire il servizio di localizzazione.

784.101.1 Telecomunicazioni

14 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

14

3 La collaborazione tra il concessionario del servizio universale e gli altri fornitori del servizio telefonico pubblico si fonda sui principi della formazione dei prezzi di cui all’articolo 54. I fornitori del servizio telefonico pubblico assumono i costi di investimento e d’esercizio del servizio di localizzazione delle chiamate d’emer- genza. Non possono stornare tali costi sulle centrali d’allarme.

Art. 30 Disposizioni particolari sulle chiamate d’emergenza 1 Finché non sarà tecnicamente possibile istradare correttamente per tutte le ubica- zioni la trasmissione vocale mediante il protocollo Internet, questo servizio va garantito solo per le chiamate d’emergenza provenienti dall’ubicazione principale indicata nel contratto d’abbonamento. Lo stesso vale per la localizzazione delle chiamate d’emergenza, qualora il numero telefonico del cliente sia indicato ai sensi dell’articolo 26a.21 1bis I fornitori si assicurano che i clienti siano a conoscenza di queste restrizioni e che abbiano espressamente confermato di averne preso atto. Li informano che per le chiamate d’emergenza devono impiegare, per quanto possibile, un mezzo di comu- nicazione più adatto.22 2 Purché la tecnica scelta lo consenta, le chiamate d’emergenza in situazioni straor- dinarie non possono essere interrotte dall’istradamento prioritario del traffico civile delle telecomunicazioni di clienti che, in tali situazioni, sono chiamati ad assumere compiti importanti. 3 L’UFCOM può emanare prescrizioni tecniche e amministrative relative all’istradamento e alla localizzazione delle chiamate d’emergenza.

Art. 31 Raccolta e messa a disposizione di dati contenuti nell’elenco del servizio universale

1 I fornitori di prestazioni del servizio universale sono responsabili della raccolta di dati dell’elenco presso i loro clienti; sono gli unici a essere autorizzati a modificare i dati su richiesta di questi ultimi. Non sono tenuti a verificarne l’esattezza, ma devo- no garantire che siano conformi alle indicazioni ricevute dai clienti. Possono rifiuta- re o cancellare dall’elenco le informazioni palesemente inesatte o impiegate a scopi illeciti. 2 Sono tenuti a mettere a disposizione degli aventi diritto secondo l’articolo 21 capoversi 2 e 3 LTC tanto l’accesso online ai dati dell’elenco dei loro clienti, quanto la trasmissione dei dati in blocco, con l’opzione di aggiornamenti almeno quotidiani. Possono essere fatturati solo i costi derivati dalla messa a disposizione dei dati, nel rispetto dei termini di cui all’articolo 54. 2bis Alle stesse condizioni previste dal capoverso 2, danno ai fornitori che offrono un servizio di collegamento ai clienti non iscritti nell’elenco, ma disponibili a essere raggiunti nell’ambito di tale servizio, la possibilità di accedere ai dati seguenti:

21 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

15

a. il cognome e il nome o la ragione sociale del cliente; b. il suo indirizzo completo; c. l’elemento d’indirizzo attraverso il quale è possibile contattarlo.23

2ter Informano in modo chiaro e univoco i loro clienti che se essi acconsentono ad essere raggiunti nell’ambito di un servizio di collegamento, i dati menzionati nel capoverso 2bis devono essere trasmessi a ogni fornitore di tale servizio che lo richiede.24 3 Per adempiere i loro obblighi secondo i capoversi 1, 2 e 2bis possono avvalersi della collaborazione di terzi, sulla base di un contratto.25 4 Chi ha ottenuto dati dell’elenco conformemente ai capoversi 2 e 2bis deve garan- tirne l’integrità; non può in alcun caso modificarne il contenuto.26 4bis I fornitori che hanno accesso ai dati di cui al capoverso 2bis possono trattare questi dati unicamente per fornire un servizio di collegamento. Segnatamente, non possono pubblicare questi dati, né utilizzarli a fini pubblicitari né comunicarli a terzi.27 5 L’UFCOM emana le necessarie prescrizioni tecniche e amministrative.

Art. 32 Interoperabilità 1 Il fornitore di una delle prestazioni del servizio universale di cui all’articolo 15 deve garantirne la capacità di comunicazione (art. 21a cpv. 1 LTC). A tale scopo, i fornitori devono garantire, direttamente o indirettamente, l’interconnessione. Devo- no in particolare applicare le disposizioni in materia di:

a. trasparenza dell’offerta di base (art. 53 cpv. 1, 2 e 4); b. indicazione delle condizioni tecniche e commerciali ai fornitori che chiedo-

no un’interconnessione (art. 61); c. interfacce (art. 55 cpv. 1–3).

2 La procedura per la composizione di controversie in materia di interoperabilità è disciplinata per analogia dagli articoli 70–74. 3 La ComCom stabilisce le condizioni d’interconnessione secondo i principi usuali del mercato e del settore in questione.

23 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821). 24 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821). 25 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010

(RU 2009 5821). 26 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010

(RU 2009 5821). 27 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

784.101.1 Telecomunicazioni

29 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

16

Art. 33 Servizi per audiolesi, ipovedenti e persone con difficoltà motorie 1 I servizi per audiolesi, ipovedenti e persone con difficoltà motorie devono essere gratuiti, sia che il fornitore di prestazioni del servizio universale li offra direttamen- te, sia che dia l’accesso a servizi di terzi. 2 Le tariffe di collegamento fatturate ad audiolesi, ipovedenti e persone con difficol- tà motorie per questi servizi non devono essere discriminatorie rispetto alle altre tariffe.

Art. 34 Linee affittate 1 Se, nonostante l’esistenza di una domanda corrispondente, in una determinata zona le linee affittate conformi alle norme internazionali non sono disponibili, o lo sono solo in parte, la ComCom può obbligare i fornitori di servizi di telecomunicazione a porre rimedio a questa situazione nelle loro zone. A tale scopo, essa tiene conto dell’infrastruttura disponibile nella zona e affida il compito al fornitore più adatto.28 2 Se una determinata zona non è coperta da nessun fornitore di servizi di telecomu- nicazione, la ComCom affida il compito al fornitore più adatto che gestisce l’infrastruttura più vicina. 3 I fornitori di servizi di telecomunicazione che sono tenuti a mettere a disposizione linee affittate le fatturano separatamente dagli altri settori di attività. Il modello di calcolo dei costi si fonda, per analogia, sui principi relativi alle prestazioni in mate- ria di accesso. 4 Le tariffe e le condizioni di fornitura devono essere comunicate all’UFCOM. Quest’ultimo può renderle pubbliche. 5 L’UFCOM stabilisce le prescrizioni tecniche sulle interfacce e la qualità dei ser- vizi.

Capitolo 5: Servizi a valore aggiunto

Art. 35 Eccezioni 1 Le disposizioni del presente capitolo non si applicano ai servizi a valore aggiunto forniti mediante numeri del piano di numerazione E.164 del tipo 0800 (numeri gratuiti), 084x (numeri a costi suddivisi), 0878 (numeri personali). 2 Per i servizi a valore aggiunto che non sono forniti né mediante elementi d’indirizzo del piano di numerazione E.164 né mediante SMS o MMS, nell’ambito del presente capitolo si applicano soltanto gli articoli 36 capoversi 4 e 5, 38 capo- verso 4, 40 e 41.29

28 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

17

Art. 36 Identificazione dei servizi a valore aggiunto 1 Agli utenti va data la possibilità di riconoscere in modo chiaro i servizi a valore aggiunto. 2 I servizi a valore aggiunto offerti mediante elementi d’indirizzo del piano di nume- razione E.164 possono essere forniti solo con i numeri di chiamata attribuiti indivi- dualmente ai sensi degli articoli 24b–24i dell’ordinanza del 6 ottobre 199730 concer- nente gli elementi d’indirizzo nel settore delle telecomunicazioni (ORAT) e con i numeri brevi ai sensi degli articoli 29–32 e articolo 54 capoverso 7 ORAT. 3 I servizi a valore aggiunto offerti mediante SMS o MMS possono essere forniti solo con i numeri brevi di cui agli articoli 15a – 15f ORAT. 4 I servizi a valore aggiunto che non sono forniti né mediante elementi d’indirizzo del piano di numerazione E.164, né mediante SMS o MMS, vanno designati chiara- mente ed esplicitamente come tali. 5 I servizi a valore aggiunto a carattere erotico o pornografico devono essere com- presi in una categoria separata, chiaramente identificabile dal cliente.

Art. 37 Fornitori di servizi a valore aggiunto 1 Sono considerati fornitori di servizi a valore aggiunto i titolari di numeri utilizzati per la fornitura di servizi a valore aggiunto ai sensi dell’articolo 36 capoversi 2 e 3. 2 I fornitori di servizi a valore aggiunto devono fornire i loro servizi da una sede o una stabile organizzazione in uno Stato contraente della Convenzione del 16 settem- bre 198831 concernente la competenza giurisdizionale e l’esecuzione delle decisioni in materia civile e commerciale.

Art. 38 Fatturazione dei servizi a valore aggiunto 1 Finché sussiste la possibilità di contestare la fattura, i clienti possono chiedere al loro fornitore di servizi di telecomunicazione che comunichi loro gratuitamente, su singola richiesta o regolarmente a ogni fattura, i seguenti dati, a condizione che siano utilizzati per l’allestimento della fattura:

a. se disponibile, l’elemento d’indirizzo mediante il quale il servizio a valore aggiunto è stato fornito;

b. la data e l’ora della fornitura del servizio a valore aggiunto; c. se del caso, la durata della comunicazione; d. la tariffa del servizio a valore aggiunto.

2 Per le comunicazioni prepagate, il fornitore di servizi di telecomunicazione presen- ta, su richiesta, le indicazioni di cui al capoverso 1. La comunicazione orale deve essere gratuita. Per una comunicazione scritta può essere fatturato solo un importo esiguo.

30 RS 784.104 31 RS 0.275.11

784.101.1 Telecomunicazioni

32 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

18

3 Nella fattura, il fornitore di servizi di telecomunicazione è tenuto a indicare in modo chiaro come risalire all’identità e all’indirizzo del fornitore del servizio a valore aggiunto. 4 Se un cliente contesta una fattura che concerne i servizi a valore aggiunto, il forni- tore di servizi di telecomunicazione non può bloccare il collegamento o rescindere il contratto per tale motivo, prima che la controversia sia stata composta. Questo vale anche se il servizio a valore aggiunto non è fornito, ma solo offerto attraverso un servizio di telecomunicazione. Il fornitore di servizi di telecomunicazione può però bloccare l’accesso ai servizi a valore aggiunto.

Art. 39 Limiti massimi dei prezzi di servizi a valore aggiunto 1 Le tariffe di base e le tariffe fisse per servizi a valore aggiunto non possono supe- rare i 100 franchi. 2 La tariffa al minuto di servizi a valore aggiunto non può mai superare i 10 franchi. 3 Nel caso di servizi a valore aggiunto che richiedono la preventiva iscrizione del cliente e possono implicare la trasmissione di diverse singole informazioni, la tariffa per informazione singola e la somma delle tariffe delle informazioni singole fornite nel lasso di un minuto non possono superare i 5 franchi.32 4 Per i servizi a valore aggiunto, la somma di tutte le tariffe (tariffa di base, tariffa fissa e tariffa determinata dal tempo) non può superare i 400 franchi per collegamen- to o abbonamento.

Art. 40 Blocco dell’accesso ai servizi a valore aggiunto 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione devono garantire ai loro clienti la possi- bilità di bloccare l’accesso a tutti i numeri di servizi a valore aggiunto del tipo 090x, o solo ai numeri di servizi a valore aggiunto a carattere erotico o pornografico (n. 0906). 2 I fornitori di servizi di telecomunicazione che sono autorizzati a gestire e attribuire numeri brevi per servizi SMS e MMS ai sensi degli articoli 15a e seguenti ORAT riservano ai loro clienti la possibilità di bloccare l’accesso ai numeri brevi attribuiti per tutti i servizi SMS e MMS a pagamento o solo per i servizi SMS e MMS a carattere erotico o pornografico. Questa possibilità deve comprendere il blocco della ricezione dei relativi servizi SMS e MMS. 3 I fornitori di servizi di telecomunicazione riservano ai loro clienti la possibilità di bloccare l’accesso a tutti i servizi a valore aggiunto di cui all’articolo 35 capoverso 2 o solo a quelli a carattere erotico o pornografico. 4 Ai clienti va data la possibilità di attivare e disattivare i servizi bloccati, in qualsia- si momento in modo semplice e gratuito. Questo non vale per i clienti di cui all’articolo 38 capoverso 4 terzo periodo e all’articolo 41.

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

19

5 I fornitori di servizi di telecomunicazione di cui ai capoversi 1, 2 e 3 segnalano ai loro clienti la possibilità di bloccare i servizi a valore aggiunto al momento in cui concludono il contratto e, in seguito, almeno una volta all’anno.

Art. 4133 Tutela dei minorenni 1 Se è a conoscenza del fatto che il cliente o utente principale non ha ancora com- piuto 16 anni, il fornitore di servizi di telecomunicazione gli blocca automatica- mente l’accesso a:

a. numeri di servizi a valore aggiunto a carattere erotico o pornografico (n. 0906);

b. numeri brevi per servizi SMS e MMS a carattere erotico o pornografico; c. servizi a valore aggiunto a carattere erotico o pornografico che non sono

forniti né mediante elementi d’indirizzo del piano di numerazione E.164 né mediante SMS o MMS.

2 Per determinare la necessità di un blocco dell’accesso, i fornitori di servizi di telecomunicazione mobile:

a. registrano l’età dell’utente principale, qualora questi non abbia ancora com- piuto i 16 anni, al momento della conclusione del contratto e al momento della vendita di un nuovo impianto terminale di telecomunicazione;

b. esigono, in caso di dubbio, che venga prodotto un passaporto o una carta d’identità validi o un altro documento di viaggio riconosciuto per entrare in Svizzera.

Capitolo 6: Organo di conciliazione

Art. 42 Istituzione 1 L’UFCOM istituisce un organo di conciliazione o incarica un terzo (delegato) di farlo entro 15 mesi dall’entrata in vigore delle presenti disposizioni. 2 Può incaricare un delegato di esercitare il compito che spetta all’organo di conci- liazione, a condizione che il delegato:

a. garantisca di rispettare il diritto applicabile; b. dimostri di poter finanziare a lungo termine l’attività di conciliazione; c. si impegni a esercitare il suo compito in modo indipendente, imparziale, tra-

sparente ed efficace; in particolare garantisce che le persone a cui affida la composizione delle controversie dispongano delle necessarie competenze professionali;

33 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 9 dic. 2011, in vigore dal 1° mar. 2012 (RU 2012 367).

784.101.1 Telecomunicazioni

34 RS 172.056.11

20

d. garantisca la trasparenza della sua attività di fronte all’UFCOM e a tutta la collettività; in particolare si impegna a pubblicare annualmente un rapporto sul suo operato.

3 L’UFCOM designa il delegato per una durata determinata. A tale scopo può indire una pubblica gara che non soggiace agli articoli 32 e seguenti dell’ordinanza dell’11 dicembre 199534 sugli acquisti pubblici. 4 La delega deve essere fatta sotto forma di contratto di diritto amministrativo. 5 L’UFCOM approva la nomina della persona fisica designata quale responsabile dell’organo di conciliazione.

Art. 43 Compito 1 L’organo di conciliazione si occupa di ogni controversia di diritto civile che sorga tra un cliente e il suo fornitore di servizi di telecomunicazione o il suo fornitore di servizi a valore aggiunto. 2 Esercita il suo compito in modo indipendente, imparziale, trasparente ed efficace. Non può essere vincolato ad alcuna direttiva generale o particolare concernente la composizione di una controversia.

Art. 44 Regolamento di procedura 1 L’organo di conciliazione emana un regolamento di procedura. 2 Il delegato sottopone all’UFCOM, per approvazione, il suo regolamento di proce- dura e il suo regolamento sulle tasse, come pure ogni loro ulteriore modifica.

Art. 45 Principi procedurali 1 La procedura di conciliazione deve essere equa, rapida e comportare costi contenu- ti per i clienti. 2 Una richiesta di conciliazione può essere accolta solo se:

a. la parte richiedente ha dapprima cercato di risolvere la controversia pren- dendo direttamente contatto con l’altra parte;

b. è presentata nel rispetto delle condizioni previste dal regolamento di proce- dura dell’organo di conciliazione;

c. non è palesemente abusiva; d. non è stato adito alcun tribunale o tribunale arbitrale.

3 La procedura di conciliazione si svolge, su scelta del cliente, in una delle lingue ufficiali della Confederazione. 4 L’organo di conciliazione può adottare tutte le misure necessarie a comporre la controversia per la quale è stato adito. Se le parti non giungono a un accordo su una soluzione negoziata, formula una proposta di conciliazione equa. Redige un rapporto

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

21

in cui espone lo svolgimento della procedura di conciliazione che è consegnato, su domanda, alle parti. 5 La procedura di conciliazione si conclude con il ritiro della richiesta, l’ottenimento di un accordo tra le parti, la proposta dell’organo di conciliazione o il rigetto della richiesta poiché palesemente abusiva.

Art. 46 Rapporti con altre procedure 1 La presentazione di una richiesta di composizione o di qualsiasi altro atto legato alla procedura di conciliazione non preclude la possibilità di adire un tribunale civile. 2 L’organo di conciliazione pone termine alla procedura non appena un tribunale o un tribunale arbitrale è adito per decidere della controversia.

Art. 47 Obblighi dei fornitori 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione o di servizi a valore aggiunto coinvolti in una richiesta di conciliazione sono tenuti a partecipare alla procedura di conciliazio- ne. Ottemperano alle richieste di informazione dell’organo di conciliazione. 2 Su richiesta, i fornitori di servizi di telecomunicazione o di servizi a valore aggiun- to trasmettono all’organo di conciliazione i dati relativi al traffico delle telecomuni- cazioni e gli altri dati personali dei loro clienti necessari per comporre la controver- sia, purché ne siano in possesso. 3 I fornitori di servizi di telecomunicazione informano i loro clienti dell’esistenza dell’organo di conciliazione su ogni fattura. Nel caso delle comunicazioni prepagate, sono tenuti a farlo ad ogni ricarica effettuata dal cliente titolare del collegamento. Devono sempre segnalare che l’organo di conciliazione è competente anche per controversie in materia di servizi a valore aggiunto.35

Art. 48 Protezione dei dati 1 L’organo di conciliazione può trattare i dati personali concernenti le parti della controversia purché sia necessario all’adempimento dei compiti affidatigli e all’ottenimento del pagamento dovuto dalle parti. Può conservare i dati in questione al massimo per cinque anni dopo la conclusione della procedura di conciliazione.36 2 Le persone incaricate dall’organo di conciliazione di svolgere un compito sono tenute a rispettare il segreto d’ufficio ai sensi dell’articolo 320 del Codice penale svizzero37. La ComCom è l’autorità superiore autorizzata a sciogliere una persona dal segreto d’ufficio.

35 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

36 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

37 RS 311.0

784.101.1 Telecomunicazioni

22

3 L’organo di conciliazione può chiedere all’UFCOM di trasmettergli le informazio- ni personali necessarie per comporre la controversia. Può in particolare chiedergli informazioni riguardanti l’apertura di una procedura amministrativa e le sanzioni o misure amministrative decise nei confronti di un fornitore di servizi di telecomuni- cazione o di servizi a valore aggiunto. 4 L’organo di conciliazione può pubblicare le sue proposte di conciliazione su Internet, integralmente o in parte, ad eccezione del nome e di altre indicazioni sull’identità delle parti. Pubblica un compendio delle sue principali proposte. 5 Esso è tenuto a comunicare gratuitamente a un nuovo delegato o all’UFCOM i dati personali in suo possesso al momento in cui cessa le sue attività di conciliazione.38

Art. 49 Finanziamento 1 Il DATEC o il delegato determina le tasse di procedura e le altre fonti di reddito volte a garantire il finanziamento dell’organo di conciliazione. 2 Le tasse di procedura chieste al cliente devono essere modiche, salvo che egli abbia aperto la procedura di conciliazione in modo palesemente abusivo. 3 I fornitori di servizi di telecomunicazione o di servizi a valore aggiunto versano una tassa per ogni procedura alla quale prendono o dovrebbero prendere parte. L’organo di conciliazione può rinunciare a esigere una tassa per le procedure di conciliazione aperte da un cliente in modo palesemente abusivo. 4 L’organo di conciliazione può, mediante una decisione, riscuotere tasse procedurali dalle parti.

Art. 50 Vigilanza in caso di delega 1 L’UFCOM vigila affinché il delegato rispetti il diritto applicabile in materia, in particolare il presente capitolo e il contratto di diritto amministrativo. 2 Se vi è il sospetto che il delegato non rispetta i suoi obblighi, l’UFCOM procede a una verifica. Il delegato deve fornire tutte le informazioni utili. Se la verifica consen- te di stabilire che gli obblighi non sono rispettati, o non lo sono più, il delegato ne assume le spese. 3 Se accerta che il delegato non rispetta i suoi obblighi, l’UFCOM può:

a. esigere che il delegato ponga rimedio o prenda i provvedimenti necessari per evitare il ripetersi della violazione; in tal caso il delegato comunica all’UFCOM le disposizioni prese;

b. obbligarlo a versare alla Confederazione i proventi conseguiti illecitamente; c. stipulare, nel contratto di diritto amministrativo, degli oneri; d. limitare o sospendere il contratto di diritto amministrativo, oppure rescinder-

lo senza versare un’indennità.

38 Introdotto dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

23

4 Se il delegato cessa qualsiasi attività o fa fallimento, l’UFCOM rescinde il contrat- to senza versare un’indennità. 5 Se necessario per tutelare interessi pubblici preponderanti oppure se sono cambiate le condizioni di diritto o di fatto, può rescindere il contratto senza versare un’indennità.

Capitolo 7: Accesso alle risorse e ai servizi dei fornitori che detengono una posizione dominante sul mercato Sezione 1: Disposizioni generali

Art. 51 Aventi diritto Hanno diritto di accedere alle risorse e ai servizi del fornitore che detiene una posi- zione dominante sul mercato tutti i fornitori di servizi di telecomunicazione notifica- ti (art. 4 LTC).

Art. 52 Non discriminazione 1 Il fornitore di servizi di telecomunicazione che detiene una posizione dominante sul mercato garantisce ad altri fornitori, senza discriminazioni, un accesso ai suoi impianti e servizi e alle relative informazioni. 2 Ogni fornitore deve beneficiare delle medesime condizioni riservate alle unità aziendali, alle filiali e agli altri partner del fornitore che detiene una posizione domi- nante sul mercato.39 2bis La differenza tra i prezzi di accesso proposti dal fornitore che detiene una posi- zione dominante sul mercato e i prezzi che questi applica al dettaglio deve permet- tere a un analogo fornitore efficace di realizzare ricavi a copertura dei costi.40 3 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato può costituire solo le riserve tecniche necessarie alla gestione, alla manutenzione corrente e alla sostitu- zione dei suoi impianti. Se gli altri fornitori lo richiedono, deve consentire loro di visitare i suoi impianti e, se del caso, deve giustificare per iscritto l’insufficienza di capacità. 4 Esso tratta sollecitamente le ordinazioni degli altri fornitori nell’ordine di arrivo. Può rifiutare un’ordinazione se vi sono dubbi fondati che corrisponda all’effettivo bisogno del fornitore richiedente.41

39 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

40 Introdotto dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729). 41 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014

(RU 2014 729).

784.101.1 Telecomunicazioni

42 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

24

Art. 53 Trasparenza 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica almeno una volta all’anno un’offerta di base aggiornata concernente l’accesso alle sue risorse e servizi. Presenta in modo comprensibile e distinto nelle loro componenti le basi di calcolo dei singoli prezzi. 2 È tenuto ad annunciare i cambiamenti dell’offerta di base almeno con tre mesi d’anticipo. 3 Fornisce online agli altri fornitori le informazioni aggiornate necessarie alle diver- se forme di accesso e alla loro collocazione e consente di ordinare, gestire, esercitare e rescindere le prestazioni di accesso e di collocazione online e in un formato stan- dard. 4 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato è tenuto ad annuncia- re con un termine adeguato se, una volta ricevuta l’ordinazione, effettua modifiche tecniche o d’esercizio alle prestazioni d’accesso e di collocazione che comportano svantaggi per l’altro fornitore. I cambiamenti che comportano oneri considerevoli per l’altro fornitore sono annunciati almeno 24 mesi prima. Con l’accordo dell’altro fornitore le modifiche possono essere effettuate in qualunque momento. 5 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica periodica- mente una statistica sulle prestazioni di accesso e di collocazione che comprende informazioni rilevanti in merito alla domanda, alle effettive disponibilità e ai termini di messa a disposizione. Per le prestazioni simili, paragona le informazioni sui propri clienti con quelle valide per altri fornitori.

Art. 5442 Formazione dei prezzi in funzione dei costi: principio 1 I prezzi di accesso devono corrispondere al massimo ai costi causati dalla conces- sione dell’accesso a servizi e dispositivi secondo l’articolo 11 capoverso 1 LTC (relevant costs). 2 Se non è specificato altrimenti, il computo si fonda sui costi che un fornitore effi- cace deve sostenere su basi attuali (forward looking) ed è conforme alle regole seguenti:

a. i costi corrispondono ai costi di riacquisto di impianti moderni funzional- mente equivalenti (modern equivalent assets, MEA);

b. si considerano i costi supplementari a lungo termine delle componenti di rete utilizzate e quelli che derivano esclusivamente dalla fornitura di una presta- zione di accesso (long run incremental costs, LRIC);

c. si include un supplemento costante (constant mark up), basato su una quota proporzionale dei costi congiunti e dei costi comuni rilevanti (joint and common costs);

d. vi si aggiunge un reddito del capitale, usuale nel settore, per gli investimenti effettuati.

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

25

3 Le prestazioni di accesso devono essere calcolate e fatturate separatamente dagli altri servizi.

Art. 54a43 Formazione dei prezzi in funzione dei costi: valutazione delle canalizzazioni di cavi

1 I costi delle canalizzazioni di cavi sono determinati sulla base dei costi sostenuti dal fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato per la manutenzione e l’ampliamento delle canalizzazioni di cavi. 2 I costi di ammortamento corrispondono alla media degli investimenti effettuati e pianificati nell’infrastruttura di canalizzazione di cavi, calcolata su un numero ade- guato di anni (tasso per la manutenzione e l’ampliamento dell’infrastruttura). Essi sono indicati per un anno civile. 3 Per determinare l’interesse calcolatorio del capitale impiegato è usata l’aliquota di costo del capitale del fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato. 4 Per capitale impiegato si intende il capitale vincolato medio; esso è calcolato secondo le regole seguenti:

a. nel primo anno contabile il capitale vincolato medio si calcola sottraendo il tasso per la manutenzione e l’ampliamento dell’infrastruttura dalla metà dell’investimento di riacquisto che un fornitore efficace ha effettuato nell’infrastruttura di canalizzazione di cavi e aggiungendo al risultato otte- nuto gli investimenti effettuati l’anno precedente dal fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato;

b. negli anni successivi il capitale vincolato medio è calcolato indicizzando il valore ottenuto l’anno precedente con l’indice medio dei costi di produzione nelle categorie di lavoro delle condotte industriali e pavimentazioni in un rapporto pari a 7:3; in seguito si sottrae dal valore ottenuto il tasso per la manutenzione e l’ampliamento dell’infrastruttura e si aggiungono gli inve- stimenti effettuati l’anno precedente dal fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato.

Art. 54b44 Formazione dei prezzi in funzione dei costi: prezzo soglia 1 Per i prezzi di accesso calcolati secondo gli articoli 54 e 54a si applica un prezzo soglia. 2 Il prezzo soglia corrisponde ai costi di un fornitore efficace, che si compongono dei costi supplementari a breve termine delle componenti di rete utilizzate, dei costi supplementari a breve termine generati esclusivamente dalle prestazioni di accesso, nonché dai costi congiunti e dai costi comuni (short run incremental costs plus, SRIC+).

43 Introdotto dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729). 44 Introdotto dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

784.101.1 Telecomunicazioni

46 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

26

Art. 54c45 Formazione dei prezzi in funzione dei costi: prezzi discriminanti Se con l’applicazione degli articoli 54-54b non è possibile realizzare ricavi a coper- tura dei costi ai sensi dell’articolo 52 capoverso 2bis, i relativi prezzi di accesso sono calcolati sottraendo, dalla cifra d’affari che il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato consegue fornendo ai clienti finali servizi basati su una determinata forma d’accesso, i costi a valle per la fornitura di tali servizi e in seguito riportando il risultato ottenuto a un’unità (retail minus).

Art. 5546 Interfacce 1 L’UFCOM pubblica un catalogo delle interfacce raccomandate per l’accesso e i relativi dati tecnici. In questo caso deve dare la precedenza alle interfacce armoniz- zate a livello internazionale. 2 Altri fornitori possono domandare al fornitore che detiene una posizione dominan- te sul mercato le interfacce raccomandate dall’UFCOM e quelle che il suddetto fornitore utilizza per i propri servizi. Possono inoltre domandare al fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato altre interfacce, a condizione che esse:

a. rispettino le norme armonizzate a livello internazionale; b. siano tecnicamente realizzabili; e c. presentino considerevoli vantaggi economici per la fornitura di servizi.

Art. 56 Principi relativi alla collocazione 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato offre senza discrimi- nazione agli altri fornitori la possibilità di utilizzare tutti i suoi spazi necessari all’accesso e di installarvi ed esercitarvi degli impianti. 2 È in particolare tenuto a consentire agli altri fornitori di:

a. accedere agli spazi alle sue stesse condizioni, in particolare per quanto riguarda le vie d’accesso, gli orari e l’accompagnamento;

b. riunire varie forme d’accesso negli spazi di collocazione; c. collegare, negli spazi, i loro impianti alle loro reti mediante gli stessi tipi di

istradamento di cui dispone, ma in ogni caso in ponte radio; d. collegare, negli spazi, i loro impianti con quelli di fornitori terzi; e. ricevere prestazioni di accesso per fornitori terzi.

3 L’offerta di base contiene almeno l’utilizzo di uno spazio senza separazioni di tipo edile. 4 In caso di mancanza di spazio, le superfici di collocazione non utilizzate per alme- no tre mesi devono essere immediatamente liberate.

45 Introdotto dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

27

Art. 57 Collocazione in caso di spazio limitato 1 Se la superficie di collocazione non è sufficiente nonostante un utilizzo ottimale dello spazio esistente, il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato mette a disposizione uno spazio supplementare nello stesso luogo. 2 Se non può garantire la collocazione in questo modo a condizioni accettabili, il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato esercita gli impianti di altri fornitori alle stesse condizioni tecniche e d’esercizio con le quali esercita i suoi impianti, oppure permette agli altri fornitori di installare ed esercitare impianti in locali o edifici adiacenti o vicini ai suoi spazi e di collegare tali impianti alla sua rete. 3 Gli altri fornitori decidono, nell’ambito delle possibilità tecniche, quale variante applicare in base al capoverso 2.

Sezione 2: Disposizioni particolari

Art. 58 Accesso completamente disaggregato alla rete locale 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica nella sua offerta di base le condizioni tecniche e commerciali concernenti l’accesso comple- tamente disaggregato alla rete locale, in particolare:

a. le modalità per l’utilizzazione dell’accesso completamente disaggregato alla rete locale o a una sottorete locale (senza impianti di trasmissione o commu- tazione);

b. i dati tecnici delle interfacce importanti; c. i dati tecnici dell’accesso fisico ai ripartitori; d. i dati tecnici concernenti la compatibilità della rete.

2 Verifica costantemente la compatibilità della rete alle tecnologie standardizzate a livello internazionale, che corrispondono all’attuale stato della tecnica. Mette a disposizione in modo neutro dal punto di vista tecnologico e senza discriminazioni lo spettro disponibile nel doppino in rame, in modo tale da garantire un esercizio privo di interferenze. 3 Se, per determinare i costi di riacquisto di un impianto moderno funzionalmente equivalente secondo l’articolo 54 capoverso 2 lettera a, è necessario basarsi su una tecnologia diversa dalla coppia elicoidale metallica, nel calcolo del prezzo si deve considerare il differente valore che distingue un impianto moderno funzionalmente equivalente da uno basato sulla coppia elicoidale metallica. Si applicano le regole seguenti:

a. il differente valore degli impianti risulta dai differenti ricavi che possono essere realizzati sul mercato dei clienti finali, considerando i differenti costi variabili a valle (variable downstream costs);

b. le differenti possibilità di realizzare ricavi e i costi variabili a valle si riferi- scono ai servizi e ai pacchetti di servizi proposti con i differenti impianti;

784.101.1 Telecomunicazioni

47 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

28

c. con i differenti valori si forma un quoziente composto, al numeratore, dal valore di un impianto basato sulla coppia elicoidale metallica e, al deno- minatore, dal valore di un impianto moderno funzionalmente equivalente (metodo del quoziente);

d. i costi di riacquisto si ottengono moltiplicando il quoziente con i costi di riacquisto di un impianto moderno funzionalmente equivalente. 47

4 In caso di accesso a una parte della rete locale, il fornitore che detiene una posizio- ne dominante sul mercato può riservare nei suoi ripartitori di quartiere il posto di cui ha bisogno per soddisfare la domanda dei propri clienti, prevista in un prossimo futuro, in materia di servizi forniti mediante tali ripartitori. Su richiesta fornisce le informazioni sulla domanda e sulle riserve previste e le relative giustificazioni.

Art. 59 Accesso a flusso di bit ad alta velocità 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica nella sua offerta di base le condizioni tecniche e commerciali concernenti la connessione d’accesso a flusso di bit ad alta velocità, in particolare:

a. le modalità per l’utilizzazione della connessione ad alta velocità; b. i dati tecnici delle interfacce importanti; c. i dati tecnici concernenti l’Access Multiplexer e i punti d’accesso; d. i dati tecnici concernenti la compatibilità della rete.

2 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato deve offrire al cliente l’accesso a flusso di bit ad alta velocità indipendentemente dal servizio telefonico. Se il cliente rescinde solo il collegamento vocale, l’accesso a flusso di bit ad alta velocità non può essere interrotto. 3 Il termine di quattro anni previsto all’articolo 11 capoverso 1 lettera b LTC inizia al momento dell’effettiva disponibilità a livello nazionale di un’offerta conforme alle esigenze legali.

Art. 60 Fatturazione del collegamento 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica nella sua offerta di base le condizioni tecniche e commerciali concernenti la fatturazione dei collegamenti della rete fissa. 2 Il prezzo stabilito in funzione dei costi ai sensi dell’articolo 11 capoverso 1 LTC è calcolato partendo dal prezzo del collegamento effettivamente chiesto dal fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato:

a. deducendo i costi da lui sostenuti per la fatturazione del collegamento a tutti i suoi clienti; e

b. aggiungendo i costi da lui sostenuti per la fatturazione del collegamento agli altri fornitori.

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

29

3 La fatturazione dell’accesso può essere effettuata solo dal fornitore di servizi di telecomunicazione preliminarmente scelto dal cliente come fornitore per le chiamate nazionali e internazionali.

Art. 61 Interconnessione 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica nella sua offerta di base le condizioni tecniche e commerciali concernenti i servizi d’interconnessione, in particolare:

a. la descrizione di tutti i punti standard d’interconnessione e delle condizioni d’accesso, sia che l’altro fornitore intenda assicurare direttamente la connes- sione d’interconnessione, sia che egli voglia incaricarne il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato;

b. i dati tecnici delle interfacce d’interconnessione e dei protocolli di segnala- zione utilizzati.

2 Il fornitore del servizio telefonico pubblico che detiene una posizione dominante sul mercato offre almeno i servizi d’interconnessione seguenti:

a. lo stabilimento, la terminazione e il transito di comunicazioni; b. l’indicazione del numero chiamante e del numero chiamato ovvero la sop-

pressione di questa indicazione; c. accesso ai servizi a valore aggiunto 08xx e 09xx; d. connessione fisica tra gli impianti di telecomunicazione di diversi fornitori

indispensabile alla connessione dei servizi. 3 Oltre ai prezzi di accesso basati sui minuti e sulle chiamate, il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato propone prezzi di accesso basati sulla capacità (capacity based charges), in funzione delle larghezze di banda massime richieste dal partner d’interconnessione.48 4 Se, per determinare i costi di riacquisto di un impianto moderno funzionalmente equivalente secondo l’articolo 54 capoverso 2 lettera a, è necessario basarsi su una nuova tecnologia che differisce sostanzialmente da quella finora in uso, si applicano le regole seguenti:

a. il primo anno, i costi secondo l’articolo 54 capoverso 2 sono stabiliti per due terzi sulla base dell’impianto precedente usato per l’ultima volta e per un terzo sulla base del nuovo impianto;

b. l’anno successivo, i costi secondo l’articolo 54 capoverso 2 sono stabiliti per un terzo sulla base dell’impianto precedente usato per l’ultima volta e per due terzi sulla base del nuovo impianto;

c. negli anni successivi, i costi secondo l’articolo 54 capoverso 2 sono stabiliti interamente sulla base del nuovo impianto. 49

48 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

49 Introdotto dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

784.101.1 Telecomunicazioni

30

Art. 62 Linee affittate 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica nella sua offerta di base le condizioni tecniche e commerciali concernenti le linee affittate, in particolare:

a. i dati tecnici delle linee affittate; b. i dati tecnici concernenti i punti d’accesso e i punti terminali; c. i dati tecnici delle interfacce.

2 Se, per determinare i costi di riacquisto di un impianto moderno funzionalmente equivalente secondo l’articolo 54 capoverso 2 lettera a, è necessario basarsi su una nuova tecnologia che differisce sostanzialmente da quella finora in uso, si applicano le regole seguenti:

a. il primo anno, i costi secondo l’articolo 54 capoverso 2 sono stabiliti per due terzi sulla base dell’impianto precedente usato per l’ultima volta e per un terzo sulla base del nuovo impianto;

b. l’anno successivo, i costi secondo l’articolo 54 capoverso 2 sono stabiliti per un terzo sulla base dell’impianto precedente usato per l’ultima volta e per due terzi sulla base del nuovo impianto;

c. negli anni successivi, i costi secondo l’articolo 54 capoverso 2 sono stabiliti interamente sulla base del nuovo impianto.50

Art. 63 Accesso alle canalizzazioni di cavi 1 Il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato pubblica nella sua offerta di base le condizioni tecniche e commerciali concernenti l’accesso alle cana- lizzazioni di cavi, in particolare:

a. le modalità di accesso alle canalizzazioni di cavi, come pure la posa, la manutenzione e l’eliminazione dei cavi;

b. i dati tecnici concernenti i sistemi di trasmissione utilizzati. 2 Il sistema online del fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato mette a disposizione dell’altro fornitore le informazioni seguenti:

a. i tracciati delle canalizzazioni di cavi che collegano determinati punti geo- grafici;

b. nella misura in cui sono conosciute, le capacità utilizzate e quelle ancora a disposizione;

c. le ubicazioni delle camere di accesso.

50 Introdotto dal n. I dell’O del 14 mar. 2014, in vigore dal 1° lug. 2014 (RU 2014 729).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

31

Sezione 3: Accordi in materia d’accesso e procedure

Art. 64 Accordi in materia d’accesso Gli accordi concernenti l’accesso devono essere conclusi per scritto e comprendere almeno i punti seguenti:

a. le condizioni generali di commercio; b. la descrizione dei servizi d’accesso; c. i dati tecnici sui servizi d’accesso; d. le modalità della messa in servizio, dell’esercizio e della messa fuori servi-

zio dell’accesso.

Art. 65 Confidenzialità delle informazioni 1 Le informazioni relative alle trattative concernenti l’accesso sono confidenziali. Non possono essere trasmesse ad altre unità aziendali, a filiali, a partner commercia- li o a terzi. 2 Le informazioni sui clienti ricevute dai fornitori nel quadro della realizzazione di un rapporto concernente l’accesso possono essere utilizzate solo nell’ambito dell’accesso e per allestire la fattura. 3 L’indicazione che un cliente ha scelto liberamente un fornitore per le sue comuni- cazioni nazionali e internazionali, che ha soppresso questa scelta o che ha portato il numero presso un altro fornitore può essere utilizzata a condizione che:

a. questa informazione sia a disposizione in ugual misura di tutti i fornitori in questione;

b. questa informazione venga utilizzata soltanto dal fornitore che cede o riprende il numero;

c. il cliente abbia approvato l’utilizzazione di questa informazione. 4 L’obbligo di confidenzialità di cui ai capoversi 1 e 2 non si applica né alla Com- Com né all’UFCOM.

Art. 66 Notifica dell’apertura delle trattative 1 Il fornitore che desidera stipulare un accordo concernente l’accesso può notificare per scritto all’UFCOM, quale prova, l’apertura o la ripresa di trattative in merito. 2 In caso di modifiche contrattuali, si presume che le trattative siano iniziate median- te la presentazione della relativa offerta.

Art. 67 Obbligo di notifica 1 Gli accordi concernenti l’accesso devono essere inoltrati all’UFCOM al più tardi due settimane dopo la loro conclusione. Lo stesso vale per la loro modifica o la loro rescissione.

784.101.1 Telecomunicazioni

32

2 I segreti commerciali possono essere omessi in caso di lettura da parte di terzi, a condizione di offrirne un compendio altrove. Se esso è incompleto, l’UFCOM può esigere informazioni più dettagliate.

Art. 68 Diritto di consultazione Su richiesta, l’UFCOM consente la consultazione di accordi e decisioni in materia di accesso.

Art. 69 Campo d’applicazione esteso Gli articoli 64–68 sono applicabili indipendentemente dalla posizione dominante occupata da un fornitore sul mercato.

Art. 70 Richiesta di decisione in materia di accesso 1 Le domande di decisione in materia di accesso devono comprendere i dati seguenti:

a. le conclusioni; b. i fatti essenziali; c.51 il formulario dell’UFCOM, se la domanda è motivata dalla posizione domi-

nante della controparte e se quest’ultima contesta il fatto di occupare una posizione dominante;

d.52 ... 2 ... 53 3 L’UFCOM è incaricato dell’istruzione. Se ritiene che la richiesta presentata sia incompleta o poco chiara, concede al richiedente un breve termine supplementare per regolarizzarla, avvisandolo che se le lacune non saranno debitamente colmate entro tale termine, proporrà alla ComCom di dichiarare la richiesta irricevibile.

Art. 71 Misure cautelari Dopo il ricevimento della richiesta, la ComCom può prendere misure cautelari, d’ufficio o su richiesta di una delle parti, allo scopo di garantire l’accesso durante la procedura.

Art. 72 Commissione della concorrenza Se consultata, la Commissione della concorrenza prende posizione entro quattro settimane.

51 Nuovo testo giusta il n. I dell'O del 4 nov. 2009, in vigore dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

52 Abrogata dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, con effetto dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821). 53 Abrogato dal n. I dell'O del 4 nov. 2009, con effetto dal 1° gen. 2010 (RU 2009 5821).

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

33

Art. 73 Procedura di conciliazione Nel quadro dell’istruzione, l’UFCOM può aprire un’udienza di conciliazione.

Art. 74 Decisione in materia di accesso 1 Una volta conclusa l’istruzione, l’UFCOM sottopone alla ComCom una proposta di decisione. 2 La ComCom decide sulle condizioni dell’accesso in base a principi usuali nel mercato o nel settore in questione. 3 Se il fornitore che detiene una posizione dominante sul mercato non è in grado di provare che rispetta il principio di formazione dei prezzi in funzione dei costi, la ComCom decide sulla base dei valori paragonabili usuali nel mercato o nel settore in questione. Può anche fissare i prezzi ricorrendo a modelizzazioni di prezzi e costi, o sulla base di altri metodi appropriati, in particolare se non sono disponibili valori paragonabili.

Capitolo 8: Utilizzazione di fondi di uso comune e coutenza

Art. 75 Coordinamento con altri progetti di costruzione 1 Concedendo a un fornitore di servizi di telecomunicazione il permesso di utilizzare un fondo di uso comune, il proprietario di tale fondo può porre la condizione che il fornitore coordini il proprio con un altro progetto, purché il primo possa venir rea- lizzato entro tre mesi e che tale coordinamento non ostacoli oltre misura la destina- zione e l’utilizzazione previste per il fondo in questione. 2 Il proprietario di un fondo di uso comune può esigere dal fornitore di informarsi presso altre aziende sui progetti che esse intendono realizzare su tale fondo. Gli indica le aziende alle quali può rivolgersi a tale scopo. Il fornitore può chiedere questo tipo di informazioni anche ad altre aziende. Esse sono tenute a rispondere entro quattro settimane.

Art. 76 Spostamento di linee e telefoni pubblici 1 Il proprietario di un fondo di uso comune notifica per scritto al fornitore di servizi di telecomunicazione lo spostamento di linee o di telefoni pubblici, indicandone i motivi. Il fornitore è tenuto a pronunciarsi sulle modalità dello spostamento, sui costi e sulla loro copertura. Se non viene raggiunto alcun accordo in merito allo spostamento e alle sue modalità, il proprietario ordina lo spostamento tenendo conto delle indicazioni del fornitore. 2 Di norma, i costi dello spostamento sono assunti dal fornitore. Tuttavia, il proprie- tario di un fondo di uso comune vi partecipa in misura adeguata, purché:

a. l’ubicazione attuale della linea o del telefono pubblico corrisponda a un suo esplicito desiderio;

b. utilizzi in comune la linea per bisogni propri;

784.101.1 Telecomunicazioni

34

c. lo spostamento della linea o del telefono pubblico sia richiesto entro un anno dalla sua installazione;

d. i costi di altri interventi accettabili siano inferiori rispetto a quelli dello spo- stamento.

3 Se lo spostamento è effettuato a favore di terzi, questi devono essere inclusi nella procedura e partecipare in misura adeguata ai costi dello spostamento.

Art. 77 Fondi appartenenti alle ferrovie 1 L’articolo 35 LTC è applicato per analogia nei casi in cui le linee di telecomunica- zione attraversano, seppur brevemente, fondi appartenenti alle ferrovie. 2 Il fornitore di servizi di telecomunicazione sostiene i costi cagionati alle ferrovie dalla costruzione o dalla manutenzione delle linee.

Art. 78 Utilizzazione di strade 1 I proprietari di strade, ad eccezione delle strade di accesso, decidono il luogo in cui i fornitori di servizi di telecomunicazione posano le loro linee all’interno del perime- tro stradale. 2 Purché sia accettabile per i fornitori, i proprietari di cui al capoverso 1 possono esigere che questi utilizzino le loro infrastrutture, se disponibili, contro adeguato indennizzo. L’indennizzo non deve superare i costi che il fornitore avrebbe assunto per posare altrimenti le sue linee. 3 Sono fatti salvi accordi contrari conclusi tra le parti sull’utilizzazione dei fondi. 4 L’articolo 76 capoverso 2 lettera a non si applica alle strade, ad eccezione delle strade di accesso.

Art. 79 Coutenza È considerato un rimborso adeguato per l’utilizzo di impianti di altri fornitori la parte corrispondente dei costi totali.

Capitolo 9: Segreto delle telecomunicazioni e protezione dei dati

Art. 80 Trattamento dei dati relativi al traffico e alla fattura I fornitori di servizi di telecomunicazione possono elaborare i dati personali dei clienti, se e fino a quando sia necessario per stabilire le comunicazioni, per rilasciare informazioni sulla corrispondenza postale e sul traffico delle telecomunicazioni conformemente all’articolo 5 capoverso 2 della legge federale del 6 ottobre 200054 sulla sorveglianza della corrispondenza postale e del traffico delle telecomunicazioni (LSCPT), nonché per ottenere il rimborso dovuto per le loro prestazioni.

54 RS 780.1

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

35

Art. 81 Comunicazione dei dati relativi al traffico e alla fattura 1 Finché sussiste la possibilità di contestare la fattura, i clienti possono chiedere al loro fornitore di servizi di telecomunicazione che comunichi loro, su singola richie- sta o regolarmente a ogni fattura, i seguenti dati, a condizione che siano utilizzati per l’allestimento della fattura:

a. gli elementi d’indirizzo completi dei collegamenti chiamati o i numeri di chiamata dei collegamenti entranti, senza le ultime quattro cifre;

b. data, ora e durata delle comunicazioni; c. costo delle singole comunicazioni.

2 I dati di cui al capoverso 1 non possono essere comunicati per le chiamate verso il numero 147. 3 Per le comunicazioni prepagate, i dati devono essere forniti, su richiesta, durante un mese dopo l’addebito del rimborso. 4 Se un cliente contesta la fattura di un servizio a valore aggiunto oppure non la paga entro i termini stabiliti, il fornitore di servizi di telecomunicazione può comunicare al fornitore del servizio in questione i dati personali del cliente che ha a disposizione e che sono necessari a far valere il credito.

Art. 82 Comunicazione dei dati in caso di chiamate abusive e di pubblicità di massa sleale

1 Se il cliente rende verosimile, per scritto, che il suo collegamento è stato chiamato abusivamente oppure che ha ricevuto pubblicità di massa sleale, il fornitore di servi- zi di telecomunicazione è tenuto a trasmettergli i dati seguenti, purché siano in suo possesso:

a. data, ora e durata delle comunicazioni, oppure data e ora dei messaggi; b. gli elementi d’indirizzo così come i nomi e l’indirizzo dei titolari dei colle-

gamenti dai quali sono provenute le comunicazioni, oppure la pubblicità di massa sleale.

2 Se i dati non possono essere forniti retroattivamente e con ogni probabilità le chiamate abusive o la pubblicità di massa sleale proseguiranno, il fornitore di servizi di telecomunicazione è tenuto a raccogliere i dati necessari e a trasmettere ai clienti quelli cui essi hanno diritto. 3 Se le chiamate abusive o la pubblicità di massa sleale provengono da collegamenti di clienti di un altro fornitore di servizi di telecomunicazione, questi è tenuto a indicare i dati al fornitore di servizi di telecomunicazione dei clienti che hanno presentato domanda in merito.

Art. 83 Pubblicità di massa sleale 1 Purché la tecnica lo consenta, i fornitori di servizi di telecomunicazione devono proteggere i loro clienti dalla pubblicità di massa sleale. 2 Possono impedire la diffusione della pubblicità di massa sleale.

784.101.1 Telecomunicazioni

55 RS 241

36

3 Se un fornitore è a conoscenza del fatto che un suo cliente invia o inoltra pubblicità di massa sleale mediante la sua rete di telecomunicazione, deve bloccare senza indugio l’invio di questi messaggi oppure impedire l’allestimento delle relative comunicazioni. Può disconnettere dalla rete di telecomunicazione i clienti che invia- no o inoltrano pubblicità di massa sleale. 4 Il fornitore di servizi di telecomunicazione deve istituire un servizio al quale sia possibile segnalare pubblicità di massa sleale che proviene dalla sua rete di teleco- municazione, o che vi circola. 5 L’UFCOM può emanare prescrizioni tecniche e amministrative per tutelare i clienti dalla pubblicità di massa sleale. 6 In caso di violazione dell’articolo 3 lettera o della legge federale del 19 dicem- bre 198655 contro la concorrenza sleale (LCSl) o di disposizioni estere simili, l’autorità federale competente può chiedere al fornitore di servizi di telecomunica- zione le informazioni e la documentazione necessarie per esercitare il suo diritto d’intervento e garantire la collaborazione amministrativa ai sensi della LCSl.

Art. 84 Indicazione del numero chiamante 1 Se è tecnicamente possibile a costi ragionevoli, i fornitori di servizi di telecomuni- cazione devono offrire ai loro clienti, in modo semplice e gratuito, la possibilità di sopprimere, per singola chiamata o in permanenza, l’indicazione del loro numero sull’apparecchio chiamato. 2 Al momento di concludere il contratto di abbonamento, i fornitori di servizi di telecomunicazione devono indicare esplicitamente ai loro clienti tale possibilità. 3 In ogni caso, essi devono garantire l’indicazione del numero chiamante per le chiamate di cui va garantita la localizzazione ai sensi degli articoli 29 capoverso 1 e 90 capoverso 4, e per le chiamate al servizio di trascrizione per audiolesi conforme- mente all’articolo 15 capoverso 1 lettera f. Eccezion fatta per il proprio servizio guasti, i fornitori non devono consentire a nessun altro cliente di conoscere il nume- ro chiamante dei clienti che hanno scelto il servizio di soppressione dell’indicazione.

Art. 85 Indicazione del numero chiamato 1 Se tecnicamente possibile a costi ragionevoli, i fornitori di servizi di telecomunica- zione devono offrire ai loro clienti, in modo semplice e gratuito, la possibilità di sopprimere l’indicazione del numero sull’apparecchio chiamante. 2 Al momento di concludere il contratto di abbonamento, i fornitori di servizi di telecomunicazione devono indicare esplicitamente ai loro clienti tale possibilità.

Art. 86 Deviazione automatica delle chiamate Se tecnicamente possibile a costi ragionevoli, i fornitori di servizi di telecomunica- zione devono offrire ai loro clienti, in modo semplice e gratuito, la possibilità di

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

37

sopprimere la deviazione automatica delle chiamate da parte di terzi verso il loro apparecchio.

Art. 87 Sicurezza dei servizi di telecomunicazione 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione devono avvertire i loro clienti del rischio di ascolto abusivo e di ingerenze legato all’utilizzazione dei loro servizi. 2 Devono offrire o indicare loro strumenti in grado di eliminare tali rischi.

Art. 88 Elenchi telefonici 1 I clienti che figurano in un elenco hanno il diritto di far indicare chiaramente che non desiderano ricevere messaggi pubblicitari da parte di terzi e che i loro dati non possono essere comunicati ai fini della pubblicità diretta. 2 Il fornitore di un servizio di elenco elettronico può:

a. mettere a disposizione dei clienti meccanismi per la ricerca di informazioni che permettano in particolare di ottenere liste di professionisti ordinate per rubriche;

b. permettere al cliente di consultare l’intero elenco alla ricerca di informa- zioni.

3 Le copie di elenchi online devono rispettare le norme internazionali e le prescri- zioni dell’UFCOM; il fornitore dell’elenco deve adottare i provvedimenti necessari per impedire che ne pervengano copie in Paesi in cui il livello di protezione dei dati personali non è paragonabile a quello svizzero. 4 Il fornitore di un elenco online deve adottare i provvedimenti tecnici e organizzati- vi adeguati per impedire che il contenuto di un’iscrizione o di una parte dell’elenco sia modificato o soppresso da una persona non autorizzata.

Art. 89 Legislazione sulla protezione dei dati Per quanto la presente ordinanza non disponga altrimenti, è applicabile la legge federale del 19 giugno 199256 sulla protezione dei dati.

Capitolo 10: Interessi nazionali preponderanti Sezione 1: Prestazioni in situazioni straordinarie

Art. 90 Prestazioni 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione possono essere chiamati a garantire agli organi incaricati di affrontare situazioni straordinarie, indicati all’articolo 91, le seguenti prestazioni:

a. prestazioni del servizio universale;

56 RS 235.1

784.101.1 Telecomunicazioni

57 RS 510.10

38

b. trasmissione di dati ad elevata capacità; c. messa a disposizione di linee affittate; d. servizi di radiochiamata (pager).

2 I fornitori di servizi di telecomunicazione sottoposti alle condizioni di cui all’articolo 92 devono adottare gli opportuni provvedimenti preparatori e garantire che la necessaria infrastruttura possa essere gestita in modo indipendente all’interno del Paese. 3 In caso di bisogno essi devono permettere la coutenza dei loro locali e dei loro impianti nonché lo svolgimento di esercitazioni, nella misura in cui la gestione ordinaria dei loro servizi non ne risulti pregiudicata. 4 Su richiesta degli organi di cui all’articolo 91, l’UFCOM designa i numeri per i quali deve essere garantito il servizio di localizzazione delle chiamate. Per tali numeri gli organi hanno accesso al servizio di cui all’articolo 29 capoverso 2.

Art. 91 Organi autorizzati I seguenti organi sono autorizzati a beneficiare delle prestazioni di cui all’arti- colo 90:

a. esercito, protezione civile, istituzioni che si occupano dell’approvvigiona- mento economico del Paese e stati maggiori di comando civili;

b. polizia, pompieri e organi cui gli enti pubblici affidano compiti di salvatag- gio e di assistenza medica;

c. organi cui può essere affidato il compito di assistere le autorità civili con- formemente all’articolo 67 della legge federale del 3 febbraio 199557 sull’esercito e sull’amministrazione militare.

Art. 92 Designazione dei fornitori 1 In linea di principio, l’organo incaricato di preparare le trasmissioni in situazioni straordinarie ordina le prestazioni necessarie presso un fornitore di servizi di teleco- municazione di sua scelta, sulla base di un contratto. 2 Se la pubblica gara è stata infruttuosa, può chiedere all’UFCOM di obbligare un fornitore a mettere a disposizione i servizi necessari. 3 Il Consiglio federale può obbligare i fornitori di servizi di telecomunicazione i cui impianti o servizi sono importanti in situazioni straordinarie ad organizzarsi in previsione di simili situazioni.

Art. 93 Indennità 1 L’indennità spettante ai fornitori di servizi di telecomunicazione per le loro presta- zioni è stipulata in un contratto con gli organi incaricati di preparare le trasmissioni in situazioni straordinarie. Sono presi in considerazione i seguenti elementi di costo:

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

39

a. le tariffe ordinarie per l’utilizzazione dei servizi pubblici; b. le tariffe ordinarie per le reti della polizia, delle organizzazioni di salvatag-

gio e dei servizi medici; c. i prezzi di costo per la preparazione di impianti di telecomunicazione e di

locali; d. i prezzi di costo per le reti utilizzate in esercizio permanente; se tali reti sono

utilizzate ad altri fini, si applicano le tariffe ordinarie; e. nell’ambito di esercitazioni:

1. le tariffe ordinarie per l’utilizzazione di servizi pubblici, 2. i prezzi di costo per la preparazione e lo smantellamento degli impianti

di telecomunicazione utilizzati, 3. i prezzi di costo per l’utilizzazione degli impianti in base alla durata

effettiva dell’impiego. 2 Se un fornitore è obbligato a mettere a disposizione i servizi necessari, l’UFCOM stabilisce la relativa indennità sulla base degli elementi di costo di cui al capover- so 1.

Sezione 2: Limitazione del traffico delle telecomunicazioni

Art. 94 Provvedimenti 1 Purché la tecnica impiegata lo consenta, il DATEC può ordinare che il traffico civile delle telecomunicazioni sia limitato ai clienti che, in situazioni straordinarie, sono chiamati ad assumere compiti importanti. Può parimenti stabilire che il traffico delle telecomunicazioni di questi clienti abbia la priorità rispetto al restante traffico civile delle telecomunicazioni. 2 Il trattamento prioritario di altri clienti non deve nuocere a quello dei clienti che, in situazioni straordinarie, sono chiamati ad assumere compiti importanti. Purché il metodo di trattamento prioritario delle comunicazioni lo consenta, in situazioni straordinarie la Centrale nazionale d’allarme può far limitare il traffico delle teleco- municazioni, conformemente al capoverso 1, per 36 ore al massimo. Ne informa senza indugio l’UFCOM. 3 Se constata un sovraccarico della sua rete, un fornitore di servizi di telecomunica- zione può limitare, in parte e per 36 ore al massimo, il traffico delle telecomunica- zioni. Ne informa senza indugio l’UFCOM. 4 L’UFCOM può emanare prescrizioni tecniche e amministrative relative alla limita- zione del traffico civile delle telecomunicazioni in situazioni straordinarie.

Art. 95 Provvedimenti preparatori 1 Gli organi per il coordinamento della telematica designati dal Consiglio federale preparano i provvedimenti di cui all’articolo 94 capoversi 1 e 2.

784.101.1 Telecomunicazioni

58 RS 431.011

40

2 Nella misura in cui il trattamento prioritario di cui all’articolo 94 non viene utiliz- zato a fini commerciali, la Confederazione si assume i costi dei provvedimenti preparatori.

Sezione 3: Sicurezza e disponibilità

Art. 96 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione sono tenuti a segnalare senza indugio all’UFCOM le interferenze nell’esercizio della loro rete che toccano un numero rilevante di clienti. 2 L’UFCOM emana le prescrizioni tecniche e amministrative relative alla gestione della sicurezza dell’informazione e a ogni altra misura atta a contribuire alla sicurez- za e alla disponibilità delle infrastrutture e dei servizi di telecomunicazione. Può dichiarare applicabili norme tecniche armonizzate a livello internazionale concer- nenti la sicurezza e la disponibilità delle infrastrutture e dei servizi di telecomunica- zione.

Capitolo 11: Statistica ufficiale sulle telecomunicazioni

Art. 97 Competenze dell’UFCOM 1 L’UFCOM allestisce la statistica ufficiale sulle telecomunicazioni, in particolare allo scopo di valutare la legislazione in vigore nel settore, prendere le necessarie decisioni regolatrici e garantire la continuità del servizio universale. 2 Garantisce la raccolta e il trattamento dei dati, nonché tutti i lavori statistici nell’ambito del capoverso 1. 3 Collabora e coordina questi lavori con l’Ufficio federale di statistica conforme- mente all’ordinanza del 30 giugno 199358 sull’organizzazione della statistica fede- rale.

Art. 98 Dati raccolti dall’UFCOM 1 L’UFCOM raccoglie presso i fornitori di servizi di telecomunicazione i dati neces- sari all’elaborazione della statistica ufficiale sulle telecomunicazioni. Può inoltre ricorrere ai dati raccolti in applicazione della legislazione sulle telecomunicazioni e a quelli raccolti da altre autorità in applicazione del diritto federale. 2 Raccoglie, con l’ausilio di questionari annuali sulle reti e sui servizi dei fornitori, dati riguardanti in particolare:

a. le aziende stesse (segnatamente nome o ragione sociale, indirizzo e altre coordinate, campo d’attività);

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

41

b. le caratteristiche delle reti (segnatamente tipo, caratteristiche tecniche, numero e tipo di collegamenti, tasso di copertura della popolazione e del ter- ritorio, numero di ordini di preselezione eseguiti);

c. i diversi tipi di servizi offerti sulle reti, le loro caratteristiche e l’utilizzazione che ne viene fatta (segnatamente prezzo, numero di clienti, cifra d’affari per servizio, durata e numero di comunicazioni, volume di comunicazioni per servizio, numero di rivenditori, servizi offerti a terzi mediante numeri di ser- vizio a carattere non geografico, tipo e volume dell’infrastruttura affittata a terzi).

3 Raccoglie, con l’ausilio di un questionario annuale sulla situazione finanziaria dei fornitori di servizi di telecomunicazione, dati riguardanti in particolare:

a. le aziende stesse (segnatamente nome o ragione sociale, indirizzo e altre coordinate, campo d’attività);

b. i ricavi d’esercizio suddivisi per tipo di servizi; c. i costi d’esercizio, segnatamente gli acquisti di beni, gli acquisti di servizi

(servizi acquistati presso altri operatori per tipo di rete e altri servizi), i costi del personale e gli ammortamenti;

d. i risultati, segnatamente il risultato d’esercizio, il risultato fuori esercizio, il risultato prima dell’imposta, il risultato netto;

e. gli investimenti, tanto materiali, quali quelli per gli impianti d’esercizio necessari ai servizi di telecomunicazione per tipo di rete, quanto immateriali e finanziari;

f. gli effettivi di personale. 4 Può raccogliere dati avvalendosi di altri mezzi, segnatamente mediante questionari unici.

Art. 99 Obblighi dei fornitori di servizi di telecomunicazione 1 I fornitori di servizi di telecomunicazione sono tenuti a trasmettere gratuitamente all’UFCOM le informazioni necessarie all’elaborazione della statistica ufficiale sulle telecomunicazioni. 2 In particolare, sono tenuti a compilare i questionari elaborati dall’UFCOM in modo esaustivo, veritiero ed entro il termine fissato.

Art. 100 Utilizzazione dei dati I dati personali raccolti a scopi statistici possono essere messi a disposizione di servizi pubblici o privati oppure di servizi statistici di organizzazioni internazionali che ne hanno bisogno per effettuare lavori nel settore della statistica, a condizione che:

a. siano resi anonimi non appena lo scopo del trattamento lo permette; b. il loro destinatario s’impegni a non comunicarli a terzi e a restituirli

all’UFCOM oppure a distruggerli una volta conclusi i lavori;

784.101.1 Telecomunicazioni

42

c. la forma scelta dal destinatario per pubblicare i risultati non permetta di identificare le persone in questione;

d. tutto lasci pensare che il destinatario rispetterà il segreto statistico e la nor- mativa federale in materia di protezione dei dati; e

e. non vi si opponga alcun interesse pubblico o privato preponderante.

Art. 101 Provvedimenti per la protezione dei dati all’interno dell’UFCOM L’UFCOM adotta i provvedimenti tecnici e organizzativi necessari a proteggere i dati raccolti da qualsiasi trattamento abusivo. In particolare, esso affida i lavori di statistica a un’unità organizzativa indipendente che non abbia funzioni di gestione o di controllo.

Art. 102 Segreto d’ufficio Le persone incaricate dei lavori statistici sono tenute a mantenere il segreto sui dati relativi a persone fisiche o giuridiche di cui sono venute a conoscenza nell’esercizio della loro funzione.

Art. 103 Diffusione dei risultati statistici 1 L’UFCOM pubblica o rende accessibili mediante una procedura di richiamo i risultati statistici d’interesse pubblico. Esso può fornire, su richiesta e a pagamento, i risultati non pubblicati o non accessibili mediante una procedura di richiamo, se nessun interesse pubblico o privato vi si oppone. 2 I risultati devono essere presentati in forma tale da impedire di risalire alla situa- zione di una persona fisica o giuridica, a meno che i dati siano stati resi pubblici dalla persona in questione oppure che essa vi abbia consentito. 3 L’utilizzazione o la riproduzione dei risultati è libera a condizione di indicarne la fonte. L’UFCOM può prevedere eccezioni.

Capitolo 12: Partecipazione alle attività dell’Unione internazionale delle telecomunicazioni

Art. 104 1 I fornitori di servizi internazionali di telecomunicazione o i fornitori i cui servizi potrebbero provocare interferenze dannose sono considerati «gestioni riconosciute» secondo l’articolo 19 della Convenzione del 22 dicembre 199259 dell’Unione inter- nazionale delle telecomunicazioni (Convenzione dell’UIT). 2 L’UFCOM può riconoscere la qualità di «membro dei Settori» (art. 19 della Con- venzione dell’UIT) agli altri fornitori di servizi di telecomunicazione nonché a

59 RS 0.784.02

784.101.1Servizi di telecomunicazione. O

43

organizzazioni o enti che hanno la loro sede o la loro attività commerciale in Svizze- ra, se questi garantiscono di rispettare le esigenze dell’Unione internazionale delle telecomunicazioni.

Capitolo 13: Disposizioni finali Sezione 1: Esecuzione

Art. 105 1 L’UFCOM emana le prescrizioni tecniche e amministrative. 2 Può concludere accordi internazionali dal contenuto tecnico o amministrativo che rientrano nel campo d’applicazione della presente ordinanza.

Sezione 2: Abrogazione e modifica del diritto vigente

Art. 106 Diritto previgente: abrogazione L’ordinanza del 31 ottobre 200160 sui servizi di telecomunicazione è abrogata.

Art. 107 Modifica del diritto vigente L’ordinanza dell’11 dicembre 197861 sull’indicazione dei prezzi è modificata come segue: ...62

Sezione 3: Disposizioni transitorie

Art. 108 Sede o stabile organizzazione in Svizzera I fornitori di servizi a valore aggiunto che, all’entrata in vigore della presente ordi- nanza, hanno la loro sede all’estero, devono fissare entro sei mesi una sede o una stabile organizzazione in uno Stato contraente della Convenzione del 16 settembre 198863 concernente la competenza giurisdizionale e l’esecuzione delle decisioni in materia civile e commerciale, conformemente all’articolo 37 capoverso 2.

60 [RU 2001 2759 3170, 2002 158 271, 2003 544 4767, 2005 669 3555, 2006 3939] 61 RS 942.211 62 Le mod. possono essere consultate alla RU 2007 945. 63 RS 0.275.11

784.101.1 Telecomunicazioni

44

Sezione 4: Entrata in vigore

Art. 109 1 Fatti salvi i capoversi 2 e 3, la presente ordinanza entra in vigore il 1° aprile 2007. 2 Gli articoli 15, 16, 17 capoverso 2, 21 capoverso 1 e 22 capoversi 1 e 2 entrano in vigore il 1° gennaio 2008. 3 L’articolo 9 entra in vigore il 1° ottobre 2008.


Legislation Relates to (1 text(s)) Relates to (1 text(s)) Supersedes (1 text(s)) Supersedes (1 text(s)) Is superseded by (1 text(s)) Is superseded by (1 text(s))
No data available.

WIPO Lex No. CH309