P . b . b . Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien
4141
BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH
Jahrgang 1989 Ausgegeben am 21. Dezember 1989 254. Stück
612. Bundesgesetz: Urheberrechtsgesetznovelle 1989 — UrhGNov. 1989 (NR: GP XVII IA 200/A AB 1114 S. 119. BR: AB 3765 S. 522.)
6 1 2 . Bundesgesetz vom 29. November 1989, mit dem das Urheberrechtsgesetz und die Urheberrechtsgesetznovelle 1980 geändert werden (Urheberrechtsgesetznovelle 1989 —
UrhGNov. 1989)
Der Nationalrat hat beschlossen:
Artikel I
Das Urheberrechtsgesetz, BGBl. Nr. 111/1936, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. Nr. 601/1988, wird geändert wie folgt:
1. Dem §42 Abs. 5 sind die folgenden Sätze anzufügen:
„Wer Trägermaterial im Inland gewerbsmäßig entgeltlich, jedoch nicht als erster, in den Verkehr bringt oder feilhält, haftet wie ein Bürge und Zahler. Von dieser Haftung ist ausgenommen, wer im Vierteljahr Schallträger mit nicht mehr als 5 000 Stunden Spieldauer und Bildträger mit nicht mehr als 10 000 Stunden Spieldauer bezieht."
2. Nach § 59 a ist der folgende 4. Unterabschnitt einzufügen:
„4. Übernahme von Satellitenprogrammen
§ 59 b. Sofern ein über Satelliten nicht vom Inland aus ausgestrahltes Programm gleichzeitig, vollständig und unverändert übernommen wird, dürfen Werke mit Zustimmung des Programmver- anstalters auf die im § 17 Abs. 2 bezeichnete Art gesendet werden; jedoch gebührt dem Urheber hiefür eine angemessene Vergütung. Solche An- sprüche können nur von Verwertungsgesellschaften geltend gemacht werden. Für die Bemessung der Vergütung gilt § 59 a Abs. 2."
3. § 67 Abs. 2 hat zu lauten:
„(2) Die §§ 11, 12, 13, 15 Abs. 1, § 16 Abs. 1 und 3, §§ 23, 24, 25 Abs. 1, 2, 3 und 5, §§ 26, 27, 28 Abs. 1, §§ 29, 31, 32, 33 Abs. 2, §§ 59 a und 59 b gelten entsprechend; an die Stelle der im § 31 Abs. 2 genannten Frist von fünf Jahren tritt jedoch eine solche von einem Jahr."
4. § 74 Abs. 7 hat zu lauten:
„(7) Die §§ 5, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14 Abs. 2, § 15 Abs. 1, §§ 16, 17, 18 Abs. 3, § 23 Abs. 2 und 4, §§ 24, 25 Abs. 2 bis 6, §§ 26, 27 Abs. 1, 3, 4 und 5, § 31 Abs. 1, § 32 Abs. 1, § 33 Abs. 2, §§ 36, 37, 41, 42 a, 54 Z 3 und 4, §§ 56, 59 a und 59 b sowie die für Werke der bildenden Künste geltenden Bestimmun- gen des § 42 Abs. 1 bis 3 und 5 bis 7 gelten für Lichtbilder entsprechend."
5. § 76 Abs. 6 hat zu lauten:
„(6) Die §§ 5, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14 Abs. 2, § 15 Abs. 1, § 16 Abs. 1 und 3, § 23 Abs. 2 und 4, §§ 24, 25 Abs: 2, 3 und 5, §§ 26, 27 Abs. 1, 3, 4 und 5, § 31 Abs. 1, § 32 Abs. 1, § 33 Abs. 2, §§ 41, 42 a, 56, 72 Abs. 4 und § 74 Abs. 2 bis 5 gelten entsprechend; im Fall der Abs. 2 und 4 gelten ferner die §§ 59 a und 59 b entsprechend."
6. Der § 87 a ist als § 87 a Abs. 1 zu bezeichnen; ihm sind die folgenden Abs. 2 und 3 anzufügen:
„(2) Wer nach § 42 Abs. 5 als Bürge und Zahler haftet, hat dem Anspruchsberechtigten auch anzu- geben, von wem er das Trägermatenal bezogen hat, sofern er nicht die Vergütung für dieses Trägerma- terial leistet.
(3) Die Abs. 1 und 2 gelten sinngemäß auch für denjenigen, der nach § 42 Abs. 5 letzter Satz von der Haftung ausgenommen ist."
7. Nach § 90 ist die folgende neue Bestimmung einzufügen:
„§ 90 a. (1) Trägermaterial im Sinn des § 42 Abs. 5, das zum freien Verkehr oder zum Eingangsvormerkverkehr zum Ungewissen Verkauf oder zur Einlagerung in ein offenes Lager auf Vormerkrechnung im Sinn der zollrechtlichen Bestimmungen eingeführt wird, ist von dem, der die Anmeldung nach § 52 Zollgesetz 1988 abgibt, nach Maßgabe der Verordnungen nach den Abs. 3 und 4 mit einem eigenen Anmeldeschein anzumelden. Im Anmeldeschein sind Stückzahl, Art, Spieldauer und Warenzeichen des Trägermaterials sowie der Name und die Anschrift des Anmelders und des Empfängers des Trägermaterials anzugeben. Der Anmeldeschein ist eine für die Abfertigung
2 423
254. Stück — Ausgegeben am 21. Dezember 1989 — Nr. 612
erforderliche Unterlage im Sinn des § 52 Abs. 4 Zollgesetz 1988. Die Anmeldescheine sind von den Zollämtern den Verwertungsgesellschaften, die Ansprüche nach § 42 Abs. 5 und in Verbindung damit aus § 69 Abs. 3, § 74 Abs. 7 und § 76 Abs. 4 geltend machen, zu übersenden.
(2) Von der Anmeldepflicht nach Abs. 1 sind Sendungen ausgenommen, die nach den zollrechtli- chen Vorschriften zollfrei bleiben oder nicht mehr als 100 Stück umfassen.
(3) Der Bundesminister für Justiz hat im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Finan- zen durch Verordnung zu bestimmen, welche nach den Nummern des Zolltarifs (Zolltarifgesetz 1988, BGBl. Nr. 155/1987, in der jeweils geltenden Fassung) bezeichnete Waren unter die Anmelde- pflicht nach Abs. 1 fallen und welchen Verwer- tungsgesellschaften die Anmeldescheine zu übersen- den sind; die Verordnung hat auch Form und Inhalt des Anmeldescheins zu bestimmen. Die Verordnung hat auf den erforderlichen Verwaltungsaufwand und auf die Bedürfnisse der Verwertungsgesell- schaften angemessen Bedacht zu nehmen.
(4) Der Bundesminister für Justiz kann im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Finan- zen durch Verordnung weitere Ausnahmen von der Anmeldepflicht vorsehen, wenn das Interesse an der Erleichterung des Warenverkehrs oder der Verwal- tungsvereinfachung das Interesse der Verwertungs- gesellschaften an der Anmeldung überwiegt.
(5) Der Anmelder und der im Anmeldeschein genannte Empfänger des Trägermaterials haben den im Abs. 1 bezeichneten Verwertungsgesellschaften auf deren Verlangen richtig und vollständig Auskunft über die für die Entstehung der Zahlungspflicht maßgeblichen Umstände zu ge- ben."
8. § 114 Abs. 2 hat zu lauten:
„(2) Mit seiner Vollziehung ist der Bundesmini- ster für Justiz betraut, hinsichtlich des § 90 a Abs. 1 bis 4 jedoch im Einvernehmen mit dem Bundesmini- ster für Finanzen."
Artikel II
Das Bundesgesetz vom 21. Juli 1980, BGBl. Nr. 321, mit dem das Urheberrechtsgesetz geändert wird (Urheberrechtsgesetznovelle 1980 — UrhGNov. 1980), zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. Nr. 375/1986, wird geändert wie folgt:
1. Art. III § 1 Abs. 2 hat zu lauten:
„(2) Die Schiedsstelle stellt die Vergütungssätze fest, nach denen die Höhe der im Art. II Abs. 1 angeführten Ansprüche zu berechnen ist."
2. Nach Art. III § 1 ist der folgende § 1 a einzufügen:
„§ 1 a. Sind in einem Rechtsstreit über die im Art. II Abs. 1 angeführten Ansprüche die Vergü- tungssätze strittig, nach denen die Höhe der im Art. II Abs. 1 angeführten Ansprüche zu berechnen ist, so hat das Gericht auf Antrag einer Partei das Verfahren zu unterbrechen. Wenn keine der Parteien binnen einem Monat ab Zustellung des Unterbrechungsbeschlusses nachweist, daß sie bei der Schiedsstelle einen Feststellungsantrag nach § 1 Abs. 2 gestellt hat, sowie nach Beendigung des Verfahrens vor der Schiedsstelle hat das Gericht das Verfahren auf Antrag oder von Amts wegen aufzunehmen."
Artikel III
(1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1. Jänner 1990 in Kraft.
(2) Art. II Z 1 gilt nicht für Verfahren, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Bundesgesetzes bei der Schiedsstelle anhängig sind.
(3) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist der Bundesminister für Justiz betraut.
Waldheim
Vranitzky
Copyright Amending Law 1989
Federal Law to Amend the Copyright Law and the Copyright Amending Law 1980
(No. 612 of November 29, 1989)*
* German title: Bundesgesetz vom 29. November 1989, mit dem das Urheberrechtsgesetz und die Urheberrechtsgesetznovelle 1980 geändert werden (Urheberrechtsgesetznovelle 1989 -UrhGNov. 1989). WIPO translation.
Entry into force: January 1, 1990.
Source: Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, No. 254 of December 21, 1989.
1 See Copyright, insert Laws and Treaties, October 1993, text 1-02.
2 See Copyright, 1980, pp. 355 et seq.
Loi fédérale modifiant la loi sur le droit d’auteur cet la loi modificative de 1980 de la loi
sur le droit d’auteur* (N° 612 du 29 novembre 1989)
Article I
La loi sur le droit d’auteur publiée dans BGBl. n° 111/1936, telle qu’elle a été modifiée pour la dernière fois par la loi fédérale publiée dans BGBl. n° 601/1988, est modifiée comme suit:
1. Les phrases suivantes sont ajoutées à l’article 42.5): “La personne qui met en circulation ou qui met dans le commerce sur le territoire
autrichien les supports d’enregistrement contre paiement et professionnellement, mais qui n’est pas la première à le faire, doit garantie de la rémunération équitable. Sont exonérées de cette obligation de garantie les personnes qui, en un trimestre, importent des supports sonores d’une durée n’excédant pas 5,000 heures et des supports visuels d’une durée n’excédant pas 10,000 heures.”
2. La sous-section 4 suivante est ajoutée après l’article 59a:
“4. Retransmission de programmes par satellite Art. 59b. Dans la mesure où un programme qui n’est pas émis à partir du territoire national est
retransmis par satellite simultanément, complètement et sans modification, les oeuvres peuvent être diffusées comme prévu à l’article 17.2) avec l’autorisation de l’organisateur de programmes; toutefois, l’auteur a droit dans ce cas à une rémunération équitable. Seules les sociétés de gestion sont habilitées à faire valoir ces droits. Le montant de la rémunération est déterminé selon les dispositions de l’article 59a.2).” 3. L’article 67.2) est libellé comme suit:
“2) Les articles 11, 12, 13, 15.1), 16.1) et 3), 23, 24, 25.1), 2), 3) et 5), 26, 27, 28.1), 29, 31, 32, 33.2), 59a et 59b sont applicables par analogie; toutefois, le délai de cinq ans mentionné à l’article 31.2) est remplacé par un délai d’un an.”
4. L’article 74.7) est libellé comme suit: “7) Les articles 5, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14.2), 15.1), 16, 17, 18.3), 23.2) et 4), 24, 25.2) à 6),
26, 27.1), 3), 4) et 5), 31.1), 32.1), 33.2), 36, 37, 41, 42a, 54, chiffres 3 et 4, 56, 59a et 59b, ainsi que les dispositions de l’article 42.1) à 3) et 5) à 7) relatives aux oeuvres des arts figuratifs, sont applicables par analogie aux photographies.”
5. L’article 76.6) est libellé comme suit: “6) Les articles 5, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14.2), 15.1), 16.1) et 3), 23.2) et 4), 24, 25.2), 3) et
5), 26, 27.1), 3), 4) et 5), 31.1), 32.1), 33.2), 41, 42a, 56, 72.4) et 74.2) à 5) sont applicables par analogie; dans le cas des alinéas 2) et 4), les articles 59a et 59b sont applicables également par analogie.”
6. L’article 87a devient l’article 87a.1); il est complété par les alinéas 2) et 3) ci-après: “2) La personne qui doit garantie en vertu de l’article 42.5) est aussi tenue d’indiquer au
titulaire de qui elle tient les supports d’enregistrement, dans la mesure où elle ne verse pas la rémunération due au titre de ces supports.
* Titre allemand : Bundesgesetz vom 29. November 1989, mit dem das Urheberrechtsgesetz und die Urheberrechtsgesetznovelle 1980 geändert werden (Urheberrechtsgesetznovelle 1989 – UrhGNov. 1989). – Traduction de l’OMPI.
Entrée en vigueur : 1er janvier 1990. Source : Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, no 254 du 21 décembre 1989.
3) Les alinéas 1) et 2) s’appliquent mutatis mutandis aux personnes exonérées de l’obligation de garantie en vertu de la dernière phrase de l’article 42.5).”
7. Le nouvel article suivant est ajouté après l’article 90: “Art. 90a.
1) Les supports sonores au sens de l’article 42.5) qui sont importés pour être mis en libre circulation ou qui sont admis en trafic d’entrée sous préavis en cas de vente incertaine ou d’entreposage hors douane, selon les dispositions du règlement douanier, doivent, selon les dispositions des alinéas 3) et 4) de l’article 52 du règlement douanier de 1988, être accompagnés d’un certificat indiquant le nombre, la nature, la durée et la marque de ces supports, ainsi que le nom et l’adresse du déclarant et du destinataire des supports. Le certificat de déclaration est un document indispensable pour le dédouanement au sens de l’article 52.4) du règlement douanier de 1988. Les certificats de déclaration doivent être communiqués par les autorités douanières aux sociétés de gestion habilitées à faire valoir les droits découlant de l’article 42.5) de la présente loi et, en relation avec ce dernier, des articles 69.3), 74.7) et 76.4).
2) Sont exonérées de l’obligation de déclaration en vertu de l’alinéa 1) les expéditions qui sont exemptées de droits selon le règlement douanier, ou celles qui ne comportent pas plus de 100 pièces.
3) Le ministre fédéral de la justice décide par voie de décret, en accord avec le ministre fédéral des finances, quelles marchandises, désignées par leur position dans le tarif douanier (règlement douanier de 1988, publié dans BGBl. n° 155/1987, dans la version en vigueur au moment considéré), donnent lieu à l’obligation de déclaration visée à l’alinéa 1), et à quelles sociétés de gestion doivent être communiqués les certificats de déclaration; la forme et le contenu de ces certificats sont également définis par décret. Le décret doit prendre en considération les dépenses administratives nécessaires et les besoins des sociétés de gestion.
4) Le ministre fédéral de la justice peut prévoir par décret, en accord avec le ministre fédéral des finances, d’autres exceptions à l’obligation de déclaration, lorsque l’intérêt que présente la simplification de la circulation des marchandises ou des procédures administratives est plus important que l’intérêt que la déclaration constitue pour les sociétés de gestion.
5) Le déclarant et la personne désignée dans le certificat de déclaration comme le destinataire des supports sonores doivent donner aux sociétés de gestion visées à l’alinéa 1), sur leur demande, des renseignements exacts et complets sur les circonstances qui ont donné naissance à l’obligation de verser une rémunération.”
8. L’article 114.2) est ainsi libellé: “2) L’exécution de la présente loi incombe au ministre fédéral de la justice, en accord
avec le ministre fédéral des finances pour ce qui concerne l’article 90a, alinéas 1) à 4).”
Article II
La loi fédérale du 2 juillet 1980, publiée dans BGBl. n° 321, modifiant la loi sur le droit d’auteur (loi modificative de 1980 de la loi sur le droit d’auteur), modifiée pour la dernière fois par la loi fédérale publiée dans BGBl. n° 375/1986, est modifiée comme suit:
1. L’article III.1.2) est libellé comme suit: “2) L’instance d’arbitrage fixe le barème des rémunérations en fonction duquel doit être
calculé le montant des réclamations en vertu de l’article II.1).” 2. L’article 1a suivant est ajouté après l’article III.1:
“Art. 1a. Lorsque, dans un litige concernant une réclamation en vertu de l’article II.1), le barème des rémunérations en fonction duquel doit être calculé le montant de ces réclamations est contesté, le tribunal suspend la procédure sur la demande de l’une ou l’autre partie. Lorsqu’aucune des deux parties n’apporte la preuve, dans le délai d’un mois suivant la notification de la décision de suspension, qu’elle a demandé à l’instance d’arbitrage de fixer le barème selon l’article 1.2), de même qu’après l’achèvement de la procédure devant l’instance d’arbitrage, le tribunal reprend la procédure sur demande ou d’office.”
Article III
1) La présente loi fédérale entre en vigueur le 1er janvier 1990. 2) Le chiffre 1 de l’article II ne s’applique pas aux procédures en cours devant l’instance d’arbitrage
au moment de l’entrée en vigueur de la présente loi fédérale.
3) L’exécution de la présente loi fédérale incombe au ministre fédéral de la justice.