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Bundesgesetz über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz, KG)
vom 6. Oktober 1995 (Stand am 1. Dezember 2014)
Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, gestützt auf die Artikel 27 Absatz 1, 961, 97 Absatz 2 und 1222 der Bundesverfassung3,4 in Ausführung der wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen internationaler Abkommen, nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 23. November 19945, beschliesst:
1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen
Art. 1 Zweck Dieses Gesetz bezweckt, volkswirtschaftlich oder sozial schädliche Auswirkungen von Kartellen und anderen Wettbewerbsbeschränkungen zu verhindern und damit den Wettbewerb im Interesse einer freiheitlichen marktwirtschaftlichen Ordnung zu fördern.
Art. 2 Geltungsbereich 1 Das Gesetz gilt für Unternehmen des privaten und des öffentlichen Rechts, die Kartell- oder andere Wettbewerbsabreden treffen, Marktmacht ausüben oder sich an Unternehmenszusammenschlüssen beteiligen. 1bis Als Unternehmen gelten sämtliche Nachfrager oder Anbieter von Gütern und Dienstleistungen im Wirtschaftsprozess, unabhängig von ihrer Rechts- oder Organi- sationsform.6 2 Das Gesetz ist auf Sachverhalte anwendbar, die sich in der Schweiz auswirken, auch wenn sie im Ausland veranlasst werden.
AS 1996 546 1 Dieser Bestimmung entspricht Art. 31bis der BV vom 29. Mai 1874 [BS 1 3]. 2 Dieser Bestimmung entspricht Art. 64 der BV vom 29. Mai 1874 [BS 1 3]. 3 SR 101 4 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506). 5 BBl 1995 I 468 6 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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Art. 3 Verhältnis zu anderen Rechtsvorschriften 1 Vorbehalten sind Vorschriften, soweit sie auf einem Markt für bestimmte Waren oder Leistungen Wettbewerb nicht zulassen, insbesondere Vorschriften:
a. die eine staatliche Markt- oder Preisordnung begründen; b. die einzelne Unternehmen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben mit besonde-
ren Rechten ausstatten. 2 Nicht unter das Gesetz fallen Wettbewerbswirkungen, die sich ausschliesslich aus der Gesetzgebung über das geistige Eigentum ergeben. Hingegen unterliegen Ein- fuhrbeschränkungen, die sich auf Rechte des geistigen Eigentums stützen, der Beur- teilung nach diesem Gesetz.7 3 Verfahren zur Beurteilung von Wettbewerbsbeschränkungen nach diesem Gesetz gehen Verfahren nach dem Preisüberwachungsgesetz vom 20. Dezember 19858 vor, es sei denn die Wettbewerbskommission und der Preisüberwacher treffen gemein- sam eine gegenteilige Regelung.
Art. 4 Begriffe 1 Als Wettbewerbsabreden gelten rechtlich erzwingbare oder nicht erzwingbare Vereinbarungen sowie aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen von Unterneh- men gleicher oder verschiedener Marktstufen, die eine Wettbewerbsbeschränkung bezwecken oder bewirken. 2 Als marktbeherrschende Unternehmen gelten einzelne oder mehrere Unternehmen, die auf einem Markt als Anbieter oder Nachfrager in der Lage sind, sich von andern Marktteilnehmern (Mitbewerbern, Anbietern oder Nachfragern) in wesentlichem Umfang unabhängig zu verhalten.9 3 Als Unternehmenszusammenschluss gilt:
a. die Fusion von zwei oder mehr bisher voneinander unabhängigen Unterneh- men;
b. jeder Vorgang, wie namentlich der Erwerb einer Beteiligung oder der Ab- schluss eines Vertrages, durch den ein oder mehrere Unternehmen unmittel- bar oder mittelbar die Kontrolle über ein oder mehrere bisher unabhängige Unternehmen oder Teile von solchen erlangen.
7 Satz eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
8 SR 942.20 9 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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2. Kapitel: Materiellrechtliche Bestimmungen 1. Abschnitt: Unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen
Art. 5 Unzulässige Wettbewerbsabreden 1 Abreden, die den Wettbewerb auf einem Markt für bestimmte Waren oder Leis- tungen erheblich beeinträchtigen und sich nicht durch Gründe der wirtschaftlichen Effizienz rechtfertigen lassen, sowie Abreden, die zur Beseitigung wirksamen Wett- bewerbs führen, sind unzulässig. 2 Wettbewerbsabreden sind durch Gründe der wirtschaftlichen Effizienz gerecht- fertigt, wenn sie:
a. notwendig sind, um die Herstellungs- oder Vertriebskosten zu senken, Pro- dukte oder Produktionsverfahren zu verbessern, die Forschung oder die Ver- breitung von technischem oder beruflichem Wissen zu fördern oder um Res- sourcen rationeller zu nutzen; und
b. den beteiligten Unternehmen in keinem Fall Möglichkeiten eröffnen, wirk- samen Wettbewerb zu beseitigen.
3 Die Beseitigung wirksamen Wettbewerbs wird bei folgenden Abreden vermutet, sofern sie zwischen Unternehmen getroffen werden, die tatsächlich oder der Mög- lichkeit nach miteinander im Wettbewerb stehen:
a. Abreden über die direkte oder indirekte Festsetzung von Preisen; b. Abreden über die Einschränkung von Produktions-, Bezugs- oder Liefer-
mengen; c. Abreden über die Aufteilung von Märkten nach Gebieten oder Geschäfts-
partnern. 4 Die Beseitigung wirksamen Wettbewerbs wird auch vermutet bei Abreden zwi- schen Unternehmen verschiedener Marktstufen über Mindest- oder Festpreise sowie bei Abreden in Vertriebsverträgen über die Zuweisung von Gebieten, soweit Ver- käufe in diese durch gebietsfremde Vertriebspartner ausgeschlossen werden.10
Art. 6 Gerechtfertigte Arten von Wettbewerbsabreden 1 In Verordnungen oder allgemeinen Bekanntmachungen können die Voraussetzun- gen umschrieben werden, unter denen einzelne Arten von Wettbewerbsabreden aus Gründen der wirtschaftlichen Effizienz in der Regel als gerechtfertigt gelten. Dabei werden insbesondere die folgenden Abreden in Betracht gezogen:
a. Abreden über die Zusammenarbeit bei der Forschung und Entwicklung; b. Abreden über die Spezialisierung und Rationalisierung, einschliesslich dies-
bezügliche Abreden über den Gebrauch von Kalkulationshilfen;
10 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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c. Abreden über den ausschliesslichen Bezug oder Absatz bestimmter Waren oder Leistungen;
d. Abreden über die ausschliessliche Lizenzierung von Rechten des geistigen Eigentums;
e.11 Abreden mit dem Zweck, die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu verbessern, sofern sie nur eine beschränkte Marktwirkung aufweisen.
2 Verordnungen und allgemeine Bekanntmachungen können auch besondere Koope- rationsformen in einzelnen Wirtschaftszweigen, namentlich Abreden über die ratio- nelle Umsetzung von öffentlich-rechtlichen Vorschriften zum Schutze von Kunden oder Anlegern im Bereich der Finanzdienstleistungen, als in der Regel gerechtfertig- te Wettbewerbsabreden bezeichnen. 3 Allgemeine Bekanntmachungen werden von der Wettbewerbskommission im Bundesblatt veröffentlicht. Verordnungen im Sinne der Absätze 1 und 2 werden vom Bundesrat erlassen.
Art. 7 Unzulässige Verhaltensweisen marktbeherrschender Unternehmen 1 Marktbeherrschende Unternehmen verhalten sich unzulässig, wenn sie durch den Missbrauch ihrer Stellung auf dem Markt andere Unternehmen in der Aufnahme oder Ausübung des Wettbewerbs behindern oder die Marktgegenseite benachtei- ligen. 2 Als solche Verhaltensweisen fallen insbesondere in Betracht:
a. die Verweigerung von Geschäftsbeziehungen (z. B. die Liefer- oder Bezugs- sperre);
b. die Diskriminierung von Handelspartnern bei Preisen oder sonstigen Ge- schäftsbedingungen;
c. die Erzwingung unangemessener Preise oder sonstiger unangemessener Ge- schäftsbedingungen;
d. die gegen bestimmte Wettbewerber gerichtete Unterbietung von Preisen oder sonstigen Geschäftsbedingungen;
e. die Einschränkung der Erzeugung, des Absatzes oder der technischen Ent- wicklung;
f. die an den Abschluss von Verträgen gekoppelte Bedingung, dass die Ver- tragspartner zusätzliche Leistungen annehmen oder erbringen.
Art. 8 Ausnahmsweise Zulassung aus überwiegenden öffentlichen Interessen
Wettbewerbsabreden und Verhaltensweisen marktbeherrschender Unternehmen, die von der zuständigen Behörde für unzulässig erklärt wurden, können vom Bundesrat
11 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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auf Antrag der Beteiligten zugelassen werden, wenn sie in Ausnahmefällen not- wendig sind, um überwiegende öffentliche Interessen zu verwirklichen.
2. Abschnitt: Unternehmenszusammenschlüsse
Art. 9 Meldung von Zusammenschlussvorhaben 1 Vorhaben über Zusammenschlüsse von Unternehmen sind vor ihrem Vollzug der Wettbewerbskommission zu melden, sofern im letzten Geschäftsjahr vor dem Zu- sammenschluss:
a. die beteiligten Unternehmen einen Umsatz von insgesamt mindestens 2 Milliarden Franken oder einen auf die Schweiz entfallenden Umsatz von insgesamt mindestens 500 Millionen Franken erzielten; und
b. mindestens zwei der beteiligten Unternehmen einen Umsatz in der Schweiz von je mindestens 100 Millionen Franken erzielten.
2 …12 3 Bei Versicherungsgesellschaften treten an die Stelle des Umsatzes die jährlichen Bruttoprämieneinnahmen, bei Banken und übrigen Finanzintermediären die Brutto- erträge, sofern sie den Rechnungslegungsvorschriften gemäss dem Bankengesetz vom 8. November 193413 (BankG) unterstellt sind.14 4 Die Meldepflicht besteht ungeachtet der Absätze 1–3, wenn am Zusammenschluss ein Unternehmen beteiligt ist, für welches in einem Verfahren nach diesem Gesetz rechtskräftig festgestellt worden ist, dass es in der Schweiz auf einem bestimmten Markt eine beherrschende Stellung hat, und der Zusammenschluss diesen Markt oder einen solchen betrifft, der ihm vor- oder nachgelagert oder benachbart ist. 5 Die Bundesversammlung kann mit allgemeinverbindlichem, nicht referendums- pflichtigem Bundesbeschluss:
a. die Grenzbeträge in den Absätzen 1–3 den veränderten Verhältnissen anpas- sen;
b. für die Meldepflicht von Unternehmenszusammenschlüssen in einzelnen Wirtschaftszweigen besondere Voraussetzungen schaffen.
Art. 10 Beurteilung von Zusammenschlüssen 1 Meldepflichtige Zusammenschlüsse unterliegen der Prüfung durch die Wett- bewerbskommission, sofern sich in einer vorläufigen Prüfung (Art. 32 Abs. 1) Anhaltspunkte ergeben, dass sie eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken.
12 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, mit Wirkung seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
13 SR 952.0 14 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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2 Die Wettbewerbskommission kann den Zusammenschluss untersagen oder ihn mit Bedingungen und Auflagen zulassen, wenn die Prüfung ergibt, dass der Zusammen- schluss:
a. eine marktbeherrschende Stellung, durch die wirksamer Wettbewerb besei- tigt werden kann, begründet oder verstärkt; und
b. keine Verbesserung der Wettbewerbsverhältnisse in einem anderen Markt bewirkt, welche die Nachteile der marktbeherrschenden Stellung überwiegt.
3 Bei Zusammenschlüssen von Banken im Sinne des BankG15, die der Eidgenössi- schen Finanzmarktaufsicht (FINMA) aus Gründen des Gläubigerschutzes als not- wendig erscheinen, können die Interessen der Gläubiger vorrangig berücksichtigt werden. In diesen Fällen tritt die FINMA an die Stelle der Wettbewerbskommission; sie lädt die Wettbewerbskommission zur Stellungnahme ein.16 4 Bei der Beurteilung der Auswirkungen eines Zusammenschlusses auf die Wirk- samkeit des Wettbewerbs berücksichtigt die Wettbewerbskommission auch die Marktentwicklung sowie die Stellung der Unternehmen im internationalen Wett- bewerb.
Art. 11 Ausnahmsweise Zulassung aus überwiegenden öffentlichen Interessen
Unternehmenszusammenschlüsse, die nach Artikel 10 untersagt wurden, können vom Bundesrat auf Antrag der beteiligten Unternehmen zugelassen werden, wenn sie in Ausnahmefällen notwendig sind, um überwiegende öffentliche Interessen zu verwirklichen.
3. Kapitel: Zivilrechtliches Verfahren
Art. 12 Ansprüche aus Wettbewerbsbehinderung 1 Wer durch eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung in der Aufnahme oder Ausübung des Wettbewerbs behindert wird, hat Anspruch auf:
a. Beseitigung oder Unterlassung der Behinderung; b. Schadenersatz und Genugtuung nach Massgabe des Obligationenrechts17; c. Herausgabe eines unrechtmässig erzielten Gewinns nach Massgabe der Best-
immungen über die Geschäftsführung ohne Auftrag. 2 Als Wettbewerbsbehinderung fallen insbesondere die Verweigerung von Ge- schäftsbeziehungen sowie Diskriminierungsmassnahmen in Betracht.
15 SR 952.0 16 Fassung gemäss Anhang Ziff. 8 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes vom 22. Juni 2007,
in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829). 17 SR 220
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3 Die in Absatz 1 genannten Ansprüche hat auch, wer durch eine zulässige Wett- bewerbsbeschränkung über das Mass hinaus behindert wird, das zur Durchsetzung der Wettbewerbsbeschränkung notwendig ist.
Art. 13 Durchsetzung des Beseitigungs- und Unterlassungsanspruchs Zur Durchsetzung des Beseitigungs- und Unterlassungsanspruchs kann das Gericht auf Antrag des Klägers namentlich anordnen, dass:
a. Verträge ganz oder teilweise ungültig sind; b. der oder die Verursacher der Wettbewerbsbehinderung mit dem Behinderten
marktgerechte oder branchenübliche Verträge abzuschliessen haben.
Art. 1418
Art. 15 Beurteilung der Zulässigkeit einer Wettbewerbsbeschränkung 1 Steht in einem zivilrechtlichen Verfahren die Zulässigkeit einer Wettbewerbs- beschränkung in Frage, so wird die Sache der Wettbewerbskommission zur Begut- achtung vorgelegt. 2 Wird geltend gemacht, eine an sich unzulässige Wettbewerbsbeschränkung sei zur Verwirklichung überwiegender öffentlicher Interessen notwendig, so entscheidet der Bundesrat.
Art. 16 und 1719
4. Kapitel: Verwaltungsrechtliches Verfahren 1. Abschnitt: Wettbewerbsbehörden
Art. 18 Wettbewerbskommission 1 Der Bundesrat bestellt die Wettbewerbskommission und bezeichnet die Mitglieder des Präsidiums.20 2 Die Wettbewerbskommission besteht aus 11–15 Mitgliedern. Die Mehrheit der Mitglieder müssen unabhängige Sachverständige sein. 2bis Die Mitglieder der Wettbewerbskommission legen ihre Interessen in einem Inte- ressenbindungsregister offen.21
18 Aufgehoben durch Anhang 1 Ziff. II 16 der Zivilprozessordnung vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).
19 Aufgehoben durch Anhang 1 Ziff. II 16 der Zivilprozessordnung vom 19. Dez. 2008, mit Wirkung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).
20 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
21 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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3 Die Wettbewerbskommission trifft die Entscheide und erlässt die Verfügungen, die nicht ausdrücklich einer anderen Behörde vorbehalten sind. Sie gibt Empfehlungen (Art. 45 Abs. 2) und Stellungnahmen (Art. 46 Abs. 2) an die politischen Behörden ab und erstattet Gutachten (Art. 47 Abs. 1).
Art. 19 Organisation 1 Die Wettbewerbskommission ist von den Verwaltungsbehörden unabhängig. Sie kann sich in Kammern mit selbständiger Entscheidungsbefugnis gliedern. Sie kann ein Mitglied des Präsidiums im Einzelfall ermächtigen, dringliche Fälle oder Fälle untergeordneter Bedeutung direkt zu erledigen. 2 Die Wettbewerbskommission ist administrativ dem Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)22 zugeordnet.
Art. 20 Geschäftsreglement 1 Die Wettbewerbskommission erlässt ein Geschäftsreglement; darin regelt sie ins- besondere die Einzelheiten der Organisation, namentlich die Zuständigkeiten des Präsidiums, der einzelnen Kammern und der Gesamtkommission. 2 Das Geschäftsreglement bedarf der Genehmigung durch den Bundesrat.
Art. 21 Beschlussfassung 1 Die Wettbewerbskommission und die Kammern sind beschlussfähig, wenn min- destens die Hälfte der Mitglieder, in jedem Fall aber mindestens drei Mitglieder, anwesend sind. 2 Sie fassen ihre Beschlüsse mit dem einfachen Mehr der anwesenden Mitglieder; bei Stimmengleichheit gibt der Präsident oder die Präsidentin den Stichentscheid.
Art. 22 Ausstand von Kommissionsmitgliedern 1 Ein Mitglied der Wettbewerbskommission tritt in den Ausstand, wenn ein Aus- standsgrund nach Artikel 10 des Verwaltungsverfahrensgesetzes vom 20. Dezember 196823 vorliegt. 2 Ein persönliches Interesse oder ein anderer Grund der Befangenheit ist in der Regel nicht gegeben, wenn ein Mitglied der Wettbewerbskommission einen übergeordne- ten Verband vertritt. 3 Ist der Ausstand streitig, so entscheidet die Wettbewerbskommission oder die ent- sprechende Kammer unter Ausschluss des betreffenden Mitgliedes.
22 Ausdruck gemäss Ziff. I 6 der V vom 15. Juni 2012 (Neugliederung der Departemente), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 3655). Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.
23 SR 172.021
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Art. 23 Aufgaben des Sekretariats 1 Das Sekretariat bereitet die Geschäfte der Wettbewerbskommission vor, führt die Untersuchungen durch und erlässt zusammen mit einem Mitglied des Präsidiums die notwendigen verfahrensleitenden Verfügungen. Es stellt der Wettbewerbskommis- sion Antrag und vollzieht ihre Entscheide. Es verkehrt mit Beteiligten, Dritten und Behörden direkt. 2 Es gibt Stellungnahmen ab (Art. 46 Abs. 1) und berät Amtsstellen und Unterneh- men bei Fragen zu diesem Gesetz.
Art. 24 Personal des Sekretariats 1 Der Bundesrat wählt die Direktion, die Wettbewerbskommission wählt das übrige Personal des Sekretariats. 2 Das Dienstverhältnis richtet sich nach der Personalgesetzgebung des Bundes.
Art. 25 Amts- und Geschäftsgeheimnis 1 Die Wettbewerbsbehörden wahren das Amtsgeheimnis. 2 Sie dürfen Kenntnisse, die sie bei ihrer Tätigkeit erlangen, nur zu dem mit der Auskunft oder dem Verfahren verfolgten Zweck verwerten. 3 Dem Preisüberwacher dürfen die Wettbewerbsbehörden diejenigen Daten weiter- geben, die er für die Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. 4 Die Veröffentlichungen der Wettbewerbsbehörden dürfen keine Geschäftsgeheim- nisse preisgeben.
2. Abschnitt: Untersuchung von Wettbewerbsbeschränkungen
Art. 26 Vorabklärung 1 Das Sekretariat kann Vorabklärungen von Amtes wegen, auf Begehren von Betei- ligten oder auf Anzeige von Dritten hin durchführen. 2 Das Sekretariat kann Massnahmen zur Beseitigung oder Verhinderung von Wett- bewerbsbeschränkungen anregen. 3 Im Verfahren der Vorabklärung besteht kein Recht auf Akteneinsicht.
Art. 27 Eröffnung einer Untersuchung 1 Bestehen Anhaltspunkte für eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung, so eröff- net das Sekretariat im Einvernehmen mit einem Mitglied des Präsidiums eine Unter- suchung. Eine Untersuchung wird in jedem Fall eröffnet, wenn das Sekretariat von der Wettbewerbskommission oder vom WBF damit beauftragt wird.24
24 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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2 Die Wettbewerbskommission entscheidet, welche der eröffneten Untersuchungen vorrangig zu behandeln sind.
Art. 28 Bekanntgabe 1 Das Sekretariat gibt die Eröffnung einer Untersuchung durch amtliche Publikation bekannt. 2 Die Bekanntmachung nennt den Gegenstand und die Adressaten der Untersuchung. Sie enthält zudem den Hinweis, dass Dritte sich innert 30 Tagen melden können, falls sie sich an der Untersuchung beteiligen wollen. 3 Die fehlende Publikation hindert Untersuchungshandlungen nicht.
Art. 29 Einvernehmliche Regelung 1 Erachtet das Sekretariat eine Wettbewerbsbeschränkung für unzulässig, so kann es den Beteiligten eine einvernehmliche Regelung über die Art und Weise ihrer Besei- tigung vorschlagen. 2 Die einvernehmliche Regelung wird schriftlich abgefasst und bedarf der Genehmi- gung durch die Wettbewerbskommission.
Art. 30 Entscheid 1 Die Wettbewerbskommission entscheidet auf Antrag des Sekretariats mit Verfü- gung über die zu treffenden Massnahmen oder die Genehmigung einer einvernehm- lichen Regelung. 2 Die am Verfahren Beteiligten können schriftlich zum Antrag des Sekretariats Stellung nehmen. Die Wettbewerbskommission kann eine Anhörung beschliessen und das Sekretariat mit zusätzlichen Untersuchungsmassnahmen beauftragen. 3 Haben sich die tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse wesentlich geändert, so kann die Wettbewerbskommission auf Antrag des Sekretariats oder der Betroffenen den Entscheid widerrufen oder ändern.
Art. 31 Ausnahmsweise Zulassung 1 Hat die Wettbewerbskommission entschieden, dass eine Wettbewerbsbeschrän- kung unzulässig ist, so können die Beteiligten innerhalb von 30 Tagen beim WBF eine ausnahmsweise Zulassung durch den Bundesrat aus überwiegenden öffentlichen Interessen beantragen. Ist ein solcher Antrag gestellt, so beginnt die Frist für die Einreichung einer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht erst mit der Eröff- nung des Entscheides des Bundesrates zu laufen.25
25 Fassung des Satzes gemäss Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
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2 Der Antrag auf ausnahmsweise Zulassung durch den Bundesrat kann auch inner- halb von 30 Tagen nach Eintritt der Rechtskraft eines Entscheides des Bundesver- waltungsgerichts oder des Bundesgerichts gestellt werden.26 3 Die Zulassung ist zeitlich zu beschränken; sie kann mit Bedingungen und Auflagen verbunden werden. 4 Der Bundesrat kann eine Zulassung auf Gesuch hin verlängern, wenn die Voraus- setzungen dafür weiterhin erfüllt sind.
3. Abschnitt: Prüfung von Unternehmenszusammenschlüssen
Art. 32 Einleitung des Prüfungsverfahrens 1 Wird ein Vorhaben über einen Unternehmenszusammenschluss gemeldet (Art. 9), so entscheidet die Wettbewerbskommission, ob eine Prüfung durchzuführen ist. Sie hat die Einleitung dieser Prüfung den beteiligten Unternehmen innerhalb eines Monats seit der Meldung mitzuteilen. Erfolgt innerhalb dieser Frist keine Mitteilung, so kann der Zusammenschluss ohne Vorbehalt vollzogen werden. 2 Die beteiligten Unternehmen dürfen den Zusammenschluss innerhalb eines Monats seit der Meldung des Vorhabens nicht vollziehen, es sei denn, die Wettbewerbs- kommission habe dies auf Antrag dieser Unternehmen aus wichtigen Gründen bewilligt.
Art. 33 Prüfungsverfahren 1 Beschliesst die Wettbewerbskommission die Durchführung einer Prüfung, so ver- öffentlicht das Sekretariat den wesentlichen Inhalt der Meldung des Zusammen- schlusses und gibt die Frist bekannt, innerhalb welcher Dritte zum gemeldeten Zusammenschluss Stellung nehmen können. 2 Zu Beginn der Prüfung entscheidet die Wettbewerbskommission, ob der Zusam- menschluss ausnahmsweise vorläufig vollzogen werden kann oder aufgeschoben bleibt. 3 Sie führt die Prüfung innerhalb von vier Monaten durch, sofern sie nicht durch Umstände gehindert wird, die von den beteiligten Unternehmen zu verantworten sind.
Art. 34 Rechtsfolgen Die zivilrechtliche Wirksamkeit eines meldepflichtigen Zusammenschlusses bleibt, unter Vorbehalt des Fristablaufs gemäss Artikel 32 Absatz 1 und der Bewilligung zum vorläufigen Vollzug, aufgeschoben. Trifft die Wettbewerbskommission inner- halb der in Artikel 33 Absatz 3 genannten Frist keine Entscheidung, so gilt der Zusammenschluss als zugelassen, es sei denn, die Wettbewerbskommission stelle
26 Fassung gemäss Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
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mit einer Verfügung fest, dass sie bei der Prüfung durch Umstände gehindert worden ist, die von den beteiligten Unternehmen zu verantworten sind.
Art. 35 Verletzung der Meldepflicht Wurde ein meldepflichtiger Unternehmenszusammenschluss ohne Meldung voll- zogen, so wird das Verfahren nach den Artikeln 32–38 von Amtes wegen eingeleitet. In einem solchen Fall beginnt die Frist nach Artikel 32 Absatz 1 zu laufen, sobald die Behörde im Besitz der Informationen ist, die eine Meldung enthalten muss.
Art. 36 Verfahren der Ausnahmegenehmigung 1 Hat die Wettbewerbskommission den Zusammenschluss untersagt, so können die beteiligten Unternehmen innerhalb von 30 Tagen beim WBF eine ausnahmsweise Zulassung durch den Bundesrat aus überwiegenden öffentlichen Interessen beantra- gen. Ist ein solcher Antrag gestellt, so beginnt die Frist für die Einreichung einer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht erst mit der Eröffnung des Entscheides des Bundesrats zu laufen.27 2 Der Antrag auf ausnahmsweise Zulassung durch den Bundesrat kann auch inner- halb von 30 Tagen nach Eintritt der Rechtskraft eines Entscheides des Bundesver- waltungsgerichts oder des Bundesgerichts gestellt werden.28 3 Der Bundesrat entscheidet über den Antrag möglichst innerhalb von vier Monaten seit Eingang des Antrages.
Art. 37 Wiederherstellung wirksamen Wettbewerbs 1 Wird ein untersagter Zusammenschluss vollzogen oder ein vollzogener Zusam- menschluss untersagt und für den Zusammenschluss keine ausnahmsweise Zulas- sung beantragt oder erteilt, so sind die beteiligten Unternehmen verpflichtet, die Massnahmen durchzuführen, die zur Wiederherstellung wirksamen Wettbewerbs erforderlich sind. 2 Die Wettbewerbskommission kann die beteiligten Unternehmen auffordern, ver- bindliche Vorschläge darüber zu machen, wie wirksamer Wettbewerb wiederherge- stellt wird. Sie setzt dafür eine Frist fest. 3 Billigt die Wettbewerbskommission die Vorschläge, so kann sie verfügen, wie und innert welcher Frist die beteiligten Unternehmen die Massnahmen durchführen müssen. 4 Machen die beteiligten Unternehmen trotz Aufforderung der Wettbewerbskom- mission keine Vorschläge oder werden diese von der Wettbewerbskommission nicht gebilligt, so kann die Wettbewerbskommission folgende Massnahmen verfügen:
a. die Trennung der zusammengefassten Unternehmen oder Vermögenswerte;
27 Fassung des Satzes gemäss Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
28 Fassung gemäss Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
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b. die Beendigung des kontrollierenden Einflusses; c. andere Massnahmen, die geeignet sind, wirksamen Wettbewerb wiederher-
zustellen.
Art. 38 Widerruf und Revision 1 Die Wettbewerbskommission kann eine Zulassung widerrufen oder die Prüfung eines Zusammenschlusses trotz Ablauf der Frist von Artikel 32 Absatz 1 beschlies- sen, wenn:
a. die beteiligten Unternehmen unrichtige Angaben gemacht haben; b. die Zulassung arglistig herbeigeführt worden ist; oder c. die beteiligten Unternehmen einer Auflage zu einer Zulassung in schwerwie-
gender Weise zuwiderhandeln. 2 Der Bundesrat kann eine ausnahmsweise Zulassung aus denselben Gründen wider- rufen.
4. Abschnitt: Verfahren und Rechtsschutz
Art. 39 Grundsatz Auf die Verfahren sind die Bestimmungen des Verwaltungsverfahrensgesetzes vom 20. Dezember 196829 anwendbar, soweit dieses Gesetz nicht davon abweicht.
Art. 40 Auskunftspflicht Beteiligte an Abreden, marktmächtige Unternehmen, Beteiligte an Zusammen- schlüssen sowie betroffene Dritte haben den Wettbewerbsbehörden alle für deren Abklärungen erforderlichen Auskünfte zu erteilen und die notwendigen Urkunden vorzulegen. Das Recht zur Verweigerung der Auskunft richtet sich nach den Arti- keln 16 und 17 des Verwaltungsverfahrensgesetzes vom 20. Dezember 196830 31.
Art. 41 Amtshilfe Amtsstellen des Bundes und der Kantone sind verpflichtet, an Abklärungen der Wettbewerbsbehörden mitzuwirken und die notwendigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
29 SR 172.021 30 SR 172.021 31 Fassung des zweiten Satzes gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2012 über die Anpas-
sung von verfahrensrechtlichen Bestimmungen zum anwaltlichen Berufsgeheimnis, in Kraft seit 1. Mai 2013 (AS 2013 847; BBl 2011 8181).
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Art. 4232 Untersuchungsmassnahmen 1 Die Wettbewerbsbehörden können Dritte als Zeugen einvernehmen und die von einer Untersuchung Betroffenen zur Beweisaussage verpflichten. Artikel 64 des Bundesgesetzes vom 4. Dezember 194733 über den Bundeszivilprozess ist sinn- gemäss anwendbar. 2 Die Wettbewerbsbehörden können Hausdurchsuchungen anordnen und Beweis- gegenstände sicherstellen. Für diese Zwangsmassnahmen sind die Artikel 45–50 des Bundesgesetzes vom 22. März 197434 über das Verwaltungsstrafrecht sinngemäss anwendbar. Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmen werden auf Grund eines Antrages des Sekretariats von einem Mitglied des Präsidiums angeordnet.
Art. 42a35 Untersuchungen in Verfahren nach dem Luftverkehrsabkommen Schweiz–EG
1 Die Wettbewerbskommission ist die schweizerische Behörde, die für die Zusam- menarbeit mit den Organen der Europäischen Gemeinschaft nach Artikel 11 des Abkommens zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäi- schen Gemeinschaft vom 21. Juni 199936 über den Luftverkehr zuständig ist. 2 Widersetzt sich ein Unternehmen in einem auf Artikel 11 des Abkommens gestütz- ten Verfahren der Nachprüfung, so können auf Ersuchen der Kommission der Euro- päischen Gemeinschaft Untersuchungsmassnahmen nach Artikel 42 vorgenommen werden; Artikel 44 ist anwendbar.
Art. 42b37 Bekanntgabe von Daten an eine ausländische Wettbewerbsbehörde 1 Eine Bekanntgabe von Daten an eine ausländische Wettbewerbsbehörde ist nur zulässig gestützt auf ein Gesetz, ein internationales Abkommen oder mit Zustim- mung der betroffenen Unternehmen. 2 Ohne Zustimmung der betroffenen Unternehmen können die Wettbewerbsbehör- den einer ausländischen Wettbewerbsbehörde vertrauliche Daten, insbesondere Geschäftsgeheimnisse, gestützt auf ein internationales Abkommen nur bekannt geben, wenn:
a. die im empfangenden Staat untersuchten Verhaltensweisen auch nach schweizerischem Recht unzulässig sind;
32 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
33 SR 273 34 SR 313.0 35 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506). 36 SR 0.748.127.192.68 37 Eingefügt durch Anhang des BB vom 20. Juni 2014 über die Genehmigung des Abk.
zwischen der Schweiz und der EU über die Zusammenarbeit bei der Anwendung ihres Wettbewerbsrechts und über die Umsetzung, in Kraft seit 1. Dez. 2014 (AS 2014 3711; BBl 2013 3959).
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b. beide Wettbewerbsbehörden dieselben oder miteinander verbundene Verhal- tensweisen oder Rechtsgeschäfte untersuchen;
c. die Daten von der ausländischen Wettbewerbsbehörde nur für Zwecke der Anwendung kartellrechtlicher Bestimmungen sowie als Beweismittel in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand verwendet werden, für den die Wettbewerbsbehörde das Auskunftsbegehren gestellt hat;
d. die Daten nicht in einem Straf- oder Zivilverfahren verwendet werden; e. die Parteirechte und das Amtsgeheimnis im ausländischen Verfahrensrecht
gewahrt sind; und f. die vertraulichen Daten der ausländischen Wettbewerbsbehörde nicht im
Rahmen einer einvernehmlichen Regelung (Art. 29) oder der Mitwirkung an der Aufdeckung und der Beseitigung einer Wettbewerbsbeschränkung (Art. 49a Abs. 2) bekannt gegeben werden.
3 Die Wettbewerbsbehörden informieren die betroffenen Unternehmen und laden diese zur Stellungnahme ein, bevor sie der ausländischen Wettbewerbsbehörde die Daten übermitteln.
Art. 43 Beteiligung Dritter an der Untersuchung 1 Ihre Beteiligung an der Untersuchung einer Wettbewerbsbeschränkung können anmelden:
a. Personen, die aufgrund der Wettbewerbsbeschränkung in der Aufnahme o- der in der Ausübung des Wettbewerbs behindert sind;
b. Berufs- und Wirtschaftsverbände, die nach den Statuten zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder befugt sind, sofern sich auch Mitglieder des Verbands oder eines Unterverbands an der Untersuchung be- teiligen können;
c. Organisationen von nationaler oder regionaler Bedeutung, die sich statuten- gemäss dem Konsumentenschutz widmen.
2 Das Sekretariat kann verlangen, dass Gruppen von mehr als fünf am Verfahren Beteiligten mit gleichen Interessen eine gemeinsame Vertretung bestellen, falls die Untersuchung sonst übermässig erschwert würde. Es kann in jedem Fall die Beteili- gung auf eine Anhörung beschränken; vorbehalten bleiben die Parteirechte nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz vom 20. Dezember 196838. 3 Die Absätze 1 und 2 gelten sinngemäss auch im Verfahren der ausnahmsweisen Zulassung einer unzulässigen Wettbewerbsbeschränkung durch den Bundesrat (Art. 8). 4 Im Verfahren der Prüfung von Unternehmenszusammenschlüssen haben nur die beteiligten Unternehmen Parteirechte.
38 SR 172.021
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Art. 4439
5. Abschnitt: Übrige Aufgaben und Befugnisse der Wettbewerbsbehörden
Art. 45 Empfehlungen an Behörden 1 Die Wettbewerbskommission beobachtet laufend die Wettbewerbsverhältnisse. 2 Sie kann den Behörden Empfehlungen zur Förderung von wirksamem Wettbewerb unterbreiten, insbesondere hinsichtlich der Schaffung und Handhabung wirtschafts- rechtlicher Vorschriften.
Art. 46 Stellungnahmen 1 Entwürfe von wirtschaftsrechtlichen Erlassen des Bundes oder andern Bundes- erlassen, die den Wettbewerb beeinflussen können, sind dem Sekretariat vorzulegen. Es prüft diese auf Wettbewerbsverfälschungen oder übermässige Wettbewerbs- beschränkungen hin. 2 Die Wettbewerbskommission nimmt im Vernehmlassungsverfahren Stellung zu Entwürfen von rechtsetzenden Erlassen des Bundes, die den Wettbewerb beschrän- ken oder auf andere Weise beeinflussen. Sie kann zu kantonalen rechtsetzenden Erlassesentwürfen Stellung nehmen.
Art. 47 Gutachten 1 Die Wettbewerbskommission verfasst für andere Behörden Gutachten zu Wett- bewerbsfragen von grundsätzlicher Bedeutung. Sie kann das Sekretariat in Fällen von untergeordneter Bedeutung beauftragen, an ihrer Stelle Gutachten zu erstatten. 2 …40
Art. 48 Veröffentlichung von Entscheiden und Urteilen 1 Die Wettbewerbsbehörden können ihre Entscheide veröffentlichen. 2 Die Gerichte stellen dem Sekretariat die Urteile, die in Anwendung dieses Gesetzes gefällt werden, unaufgefordert und in vollständiger Abschrift zu. Das Sekretariat sammelt diese Urteile und kann sie periodisch veröffentlichen.
Art. 49 Informationspflichten 1 Das Sekretariat und die Wettbewerbskommission orientieren die Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit.
39 Aufgehoben durch Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
40 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, mit Wirkung seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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2 Die Wettbewerbskommission erstattet dem Bundesrat jährlich einen Tätigkeits- bericht.
6. Abschnitt: Verwaltungssanktionen41
Art. 49a42 Sanktion bei unzulässigen Wettbewerbsbeschränkungen 1 Ein Unternehmen, das an einer unzulässigen Abrede nach Artikel 5 Absätze 3 und 4 beteiligt ist oder sich nach Artikel 7 unzulässig verhält, wird mit einem Betrag bis zu 10 Prozent des in den letzten drei Geschäftsjahren in der Schweiz erzielten Um- satzes belastet. Artikel 9 Absatz 3 ist sinngemäss anwendbar. Der Betrag bemisst sich nach der Dauer und der Schwere des unzulässigen Verhaltens. Der mut- massliche Gewinn, den das Unternehmen dadurch erzielt hat, ist angemessen zu berücksichtigen. 2 Wenn das Unternehmen an der Aufdeckung und der Beseitigung der Wettbewerbs- beschränkung mitwirkt, kann auf eine Belastung ganz oder teilweise verzichtet werden. 3 Die Belastung entfällt, wenn:
a. das Unternehmen die Wettbewerbsbeschränkung meldet, bevor diese Wir- kung entfaltet. Wird dem Unternehmen innert fünf Monaten nach der Mel- dung die Eröffnung eines Verfahrens nach den Artikeln 26–30 mitgeteilt und hält es danach an der Wettbewerbsbeschränkung fest, entfällt die Belastung nicht;
b. die Wettbewerbsbeschränkung bei Eröffnung der Untersuchung länger als fünf Jahre nicht mehr ausgeübt worden ist;
c. der Bundesrat eine Wettbewerbsbeschränkung nach Artikel 8 zugelassen hat.
Art. 5043 Verstösse gegen einvernehmliche Regelungen und behördliche Anordnungen
Verstösst ein Unternehmen zu seinem Vorteil gegen eine einvernehmliche Regelung, eine rechtskräftige Verfügung der Wettbewerbsbehörden oder einen Entscheid der Rechtsmittelinstanzen, so wird es mit einem Betrag bis zu 10 Prozent des in den letzten drei Geschäftsjahren in der Schweiz erzielten Umsatzes belastet. Artikel 9 Absatz 3 ist sinngemäss anwendbar. Bei der Bemessung des Betrages ist der mut- massliche Gewinn, den das Unternehmen durch das unzulässige Verhalten erzielt hat, angemessen zu berücksichtigen.
41 Ursprünglich vor Art. 50. 42 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506). Siehe auch die SchlB am Ende dieses Erlasses. 43 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004
(AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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Art. 51 Verstösse im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen 1 Ein Unternehmen, das einen meldepflichtigen Zusammenschluss ohne Meldung vollzieht oder das vorläufige Vollzugsverbot missachtet, gegen eine mit der Zulas- sung erteilte Auflage verstösst, einen untersagten Zusammenschluss vollzieht oder eine Massnahme zur Wiederherstellung wirksamen Wettbewerbs nicht durchführt, wird mit einem Betrag bis zu einer Million Franken belastet. 2 Bei wiederholtem Verstoss gegen eine mit der Zulassung erteilte Auflage wird das Unternehmen mit einem Betrag bis zu 10 Prozent des auf die Schweiz entfallenden Gesamtumsatzes der beteiligten Unternehmen belastet. Artikel 9 Absatz 3 ist sinn- gemäss anwendbar.
Art. 52 Andere Verstösse Ein Unternehmen, das die Auskunftspflicht oder die Pflichten zur Vorlage von Urkunden nicht oder nicht richtig erfüllt, wird mit einem Betrag bis zu 100 000 Franken belastet.
Art. 53 Verfahren44 1 Verstösse werden vom Sekretariat im Einvernehmen mit einem Mitglied des Prä- sidiums untersucht. Sie werden von der Wettbewerbskommission beurteilt. 2 …45
7. Abschnitt:46 Gebühren
Art. 53a 1 Die Wettbewerbsbehörden erheben Gebühren für:
a. Verfügungen über die Untersuchung von Wettbewerbsbeschränkungen nach den Artikeln 26–31;
b. die Prüfung von Unternehmenszusammenschlüssen nach den Artikeln 32– 38;
c. Gutachten und sonstige Dienstleistungen. 2 Die Gebühr bemisst sich nach dem Zeitaufwand. 3 Der Bundesrat legt die Gebührensätze fest und regelt die Gebührenerhebung. Er kann vorsehen, dass für bestimmte Verfahren oder Dienstleistungen, namentlich bei der Einstellung der Verfahren, keine Gebühren erhoben werden.
44 Fassung gemäss Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
45 Aufgehoben durch Anhang Ziff. 27 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069; BBl 2001 4202).
46 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
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5. Kapitel: Strafsanktionen
Art. 54 Widerhandlungen gegen einvernehmliche Regelungen und behördliche Anordnungen
Wer vorsätzlich einer einvernehmlichen Regelung, einer rechtskräftigen Verfügung der Wettbewerbsbehörden oder einem Entscheid der Rechtsmittelinstanzen zuwider- handelt, wird mit Busse bis zu 100 000 Franken bestraft.
Art. 55 Andere Widerhandlungen Wer vorsätzlich Verfügungen der Wettbewerbsbehörden betreffend die Auskunfts- pflicht (Art. 40) nicht oder nicht richtig befolgt, einen meldepflichtigen Zusammen- schluss ohne Meldung vollzieht oder Verfügungen im Zusammenhang mit Unter- nehmenszusammenschlüssen zuwiderhandelt, wird mit Busse bis zu 20 000 Franken bestraft.
Art. 56 Verjährung 1 Die Strafverfolgung für Widerhandlungen gegen einvernehmliche Regelungen und behördliche Anordnungen (Art. 54) verjährt nach fünf Jahren. Die Verjährungsfrist kann durch Unterbrechung um nicht mehr als die Hälfte hinausgeschoben werden. 2 Die Strafverfolgung für andere Widerhandlungen (Art. 55) verjährt nach zwei Jahren.
Art. 57 Verfahren und Rechtsmittel 1 Für die Verfolgung und die Beurteilung der strafbaren Handlung gilt das Bundes- gesetz über das Verwaltungsstrafrecht vom 22. März 197447. 2 Verfolgende Behörde ist das Sekretariat im Einvernehmen mit einem Mitglied des Präsidiums. Urteilende Behörde ist die Wettbewerbskommission.
6. Kapitel: Ausführung internationaler Abkommen
Art. 58 Feststellung des Sachverhalts 1 Macht eine Vertragspartei eines internationalen Abkommens geltend, eine Wett- bewerbsbeschränkung sei mit dem Abkommen unvereinbar, so kann das WBF das Sekretariat mit einer entsprechenden Vorabklärung beauftragen. 2 Das WBF entscheidet auf Antrag des Sekretariats über das weitere Vorgehen. Es hört zuvor die Beteiligten an.
47 SR 313.0
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Art. 59 Beseitigung von Unvereinbarkeiten 1 Wird bei der Ausführung eines internationalen Abkommens festgestellt, dass eine Wettbewerbsbeschränkung mit dem Abkommen unvereinbar ist, so kann das WBF im Einvernehmen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angele- genheiten den Beteiligten eine einvernehmliche Regelung über die Beseitigung der Unvereinbarkeit vorschlagen. 2 Kommt eine einvernehmliche Regelung nicht rechtzeitig zustande und drohen der Schweiz von der Vertragspartei Schutzmassnahmen, so kann das WBF im Einver- nehmen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten die Massnahmen verfügen, die zur Beseitigung der Wettbewerbsbeschränkung erforder- lich sind.
6a. Kapitel:48 Evaluation
Art. 59a 1 Der Bundesrat sorgt für die Evaluation der Wirksamkeit der Massnahmen und des Vollzugs dieses Gesetzes. 2 Der Bundesrat erstattet nach Abschluss der Evaluation, spätestens aber fünf Jahre nach Inkrafttreten dieser Bestimmung, dem Parlament Bericht und unterbreitet Vorschläge für das weitere Vorgehen.
7. Kapitel: Schlussbestimmungen
Art. 60 Ausführungsbestimmungen Der Bundesrat erlässt die Ausführungsbestimmungen.
Art. 61 Aufhebung bisherigen Rechts Das Kartellgesetz vom 20. Dezember 198549 wird aufgehoben.
Art. 62 Übergangsbestimmungen 1 Laufende Verfahren der Kartellkommission über Wettbewerbsabreden werden mit Inkrafttreten dieses Gesetzes sistiert; nötigenfalls werden sie nach Ablauf von sechs Monaten nach neuem Recht weitergeführt. 2 Neue Verfahren der Wettbewerbskommission über Wettbewerbsabreden können frühestens sechs Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes eingeleitet werden, es sei denn, mögliche Verfügungsadressaten verlangten eine frühere Untersuchung. Vor- abklärungen sind jederzeit möglich.
48 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. April 2004 (AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506).
49 [AS 1986 874, 1992 288 Anhang Ziff. 12]
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3 Rechtskräftige Verfügungen und angenommene Empfehlungen nach dem Kartell- gesetz vom 20. Dezember 198550 unterstehen auch bezüglich der Sanktionen dem bisherigen Recht.
Art. 63 Referendum und Inkrafttreten 1 Dieses Gesetz untersteht dem fakultativen Referendum. 2 Der Bundesrat bestimmt das Inkrafttreten.
Schlussbestimmung zur Änderung vom 20. Juni 200351
Wird eine bestehende Wettbewerbsbeschränkung innert eines Jahres nach Inkraft- treten von Artikel 49a gemeldet oder aufgelöst, so entfällt eine Belastung nach dieser Bestimmung.
Datum des Inkrafttretens: Artikel 18–25 am 1. Februar 199652 alle übrigen Bestimmungen am 1. Juli 199653
50 [AS 1986 874, 1992 288 Anhang Ziff. 12] 51 AS 2004 1385; BBl 2002 2022 5506 52 BRB vom 24. Jan. 1996 53 V vom 17. Juni 1996 (AS 1996 1805)
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Anhang
Änderung von Bundesgesetzen
…54
54 Die Änderungen können unter AS 1996 546 konsultiert werden.
Loi fédérale
sur les cartels et autres restrictions à la concurrence
(Loi sur les cartels, LCart)
du 6 octobre 1995 (Etat le 1er décembre 2014)
L’Assemblée fédérale de la Confédération suisse,
vu les art. 27, al. 1, 961, 97, al. 2, et 1222 de la Constitution3,4
en application des dispositions du droit de la concurrence des accords internationaux,
vu le message du Conseil fédéral du 23 novembre 19945,
arrête:
Chapitre 1 Dispositions générales
251
Art. 1 But
La présente loi a pour but d’empêcher les conséquences nuisibles d’ordre économi- que ou social imputables aux cartels et aux autres restrictions à la concurrence et de promouvoir ainsi la concurrence dans l’intérêt d’une économie de marché fondée sur un régime libéral.
Art. 2 Champ d’application
1 La présente loi s’applique aux entreprises de droit privé ou de droit public qui sont parties à des cartels ou à d’autres accords en matière de concurrence, qui sont puis- santes sur le marché ou participent à des concentrations d’entreprises.
1bis Est soumise à la présente loi toute entreprise engagée dans le processus écono- mique qui offre ou acquiert des biens ou des services, indépendamment de son orga- nisation ou de sa forme juridique.6
2 La présente loi est applicable aux états de fait qui déploient leurs effets en Suisse, même s’ils se sont produits à l’étranger.
RO 1996 546
1 Cette disp. correspond à l’art. 31bis de la cst. du 29 mai 1874 (RS 1 3).
2 Cette disp. correspond à l’art. 64 de la cst. du 29 mai 1874 (RS 1 3).
3 RS 101
4 Nouvelle teneur selon le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
5 FF 1995 I 472
6 Introduit par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
1
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Cartels
Art. 3 Rapport avec d’autres prescriptions légales
1 Les prescriptions qui, sur un marché, excluent de la concurrence certains biens ou services sont réservées, notamment:
a. celles qui établissent un régime de marché ou de prix de caractère étatique;
b. celles qui chargent certaines entreprises de l’exécution de tâches publiques en leur accordant des droits spéciaux.
2 La présente loi n’est pas applicable aux effets sur la concurrence qui découlent exclusivement de la législation sur la propriété intellectuelle. En revanche, les res- trictions aux importations fondées sur des droits de propriété intellectuelle sont soumises à la présente loi.7
3 Les procédures prévues par la présente loi en vue de l’appréciation des restrictions à la concurrence priment les procédures prévues par la loi fédérale du 20 décembre
1985 concernant la surveillance des prix8, sauf décision contraire prise d’un com- mun accord par la Commission de la concurrence et le Surveillant des prix.
Art. 4 Définitions
1 Par accords en matière de concurrence, on entend les conventions avec ou sans force obligatoire ainsi que les pratiques concertées d’entreprises occupant des éche- lons du marché identiques ou différents, dans la mesure où elles visent ou entraînent une restriction à la concurrence.
2 Par entreprises dominant le marché, on entend une ou plusieurs entreprises qui sont à même, en matière d’offre ou de demande, de se comporter de manière essentielle- ment indépendante par rapport aux autres participants au marché (concurrents, four- nisseurs ou acheteurs).9
3 Par concentration d’entreprises, on entend:
a. la fusion de deux ou de plusieurs entreprises jusque-là indépendantes les unes des autres;
b. toute opération par laquelle une ou plusieurs entreprises acquièrent, notam- ment par prise de participation au capital ou conclusion d’un contrat, le con- trôle direct ou indirect d’une ou de plusieurs entreprises jusque-là indépen- dantes ou d’une partie de celles-ci.
7 Phrase introduite par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
8 RS 942.20
9 Nouvelle teneur selon le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
2
L sur les cartels
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Chapitre 2 Dispositions de droit matériel
Section 1 Restrictions illicites à la concurrence
Art. 5 Accords illicites
1 Les accords qui affectent de manière notable la concurrence sur le marché de cer- tains biens ou services et qui ne sont pas justifiés par des motifs d’efficacité écono- mique, ainsi que tous ceux qui conduisent à la suppression d’une concurrence effi- cace, sont illicites.
2 Un accord est réputé justifié par des motifs d’efficacité économique:
a. lorsqu’il est nécessaire pour réduire les coûts de production ou de distribu- tion, pour améliorer des produits ou des procédés de fabrication, pour pro- mouvoir la recherche ou la diffusion de connaissances techniques ou profes- sionnelles, ou pour exploiter plus rationnellement des ressources; et
b. lorsque cet accord ne permettra en aucune façon aux entreprises concernées de supprimer une concurrence efficace.
3 Sont présumés entraîner la suppression d’une concurrence efficace dans la mesure où ils réunissent des entreprises effectivement ou potentiellement concurrentes, les accords:
a. qui fixent directement ou indirectement des prix;
b. qui restreignent des quantités de biens ou de services à produire, à acheter ou à fournir;
c. qui opèrent une répartition géographique des marchés ou une répartition en fonction des partenaires commerciaux.
4 Sont également présumés entraîner la suppression d’une concurrence efficace les accords passés entre des entreprises occupant différents échelons du marché, qui imposent un prix de vente minimum ou un prix de vente fixe, ainsi que les contrats de distribution attribuant des territoires, lorsque les ventes par d’autres fournisseurs agréés sont exclues.10
Art. 6 Catégories d’accords réputés justifiés
1 Les conditions auxquelles des accords en matière de concurrence sont en règle générale réputés justifiés par des motifs d’efficacité économique peuvent être fixées par voie d’ordonnances ou de communications. A cet égard, seront notamment pris en considération:
a. les accords de coopération en matière de recherche et de développement;
b. les accords de spécialisation et de rationalisation, y compris les accords y relatifs concernant l’utilisation de schémas de calcul;
10 Introduit par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
3
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Cartels
c. les accords en vue de l’octroi d’une exclusivité sur l’acquisition ou la vente de certains biens ou services;
d. les accords relatifs à la concession de licences exclusives de droits de pro- priété intellectuelle;
e.11 les accords ayant pour but d’améliorer la compétitivité des petites et moyen- nes entreprises, dans la mesure où ils n’ont qu’un impact restreint sur le marché.
2 Les ordonnances et communications relatives aux accords en matière de concur- rence peuvent aussi reconnaître comme étant réputées justifiées des formes particu- lières de coopération propres à certaines branches de l’économie, notamment des accords concernant la transposition rationnelle de prescriptions de droit public pour la protection des clients ou des investisseurs en matière de services financiers.
3 Les communications sont publiées dans la Feuille fédérale par la Commission de la concurrence. Le Conseil fédéral édicte les ordonnances prévues aux al. 1 et 2.
Art. 7 Pratiques illicites d’entreprises ayant une position dominante
1 Les pratiques d’entreprises ayant une position dominante sont réputées illicites lorsque celles-ci abusent de leur position et entravent ainsi l’accès d’autres entrepri- ses à la concurrence ou son exercice, ou désavantagent les partenaires commerciaux.
2 Sont en particulier réputés illicites:
a. le refus d’entretenir des relations commerciales (p. ex. refus de livrer ou d’acheter des marchandises);
b. la discrimination de partenaires commerciaux en matière de prix ou d’autres conditions commerciales;
c. le fait d’imposer des prix ou d’autres conditions commerciales inéquitables;
d. la sous-enchère en matière de prix ou d’autres conditions commerciales, diri- gée contre un concurrent déterminé;
e. la limitation de la production, des débouchés ou du développement techni- que;
f. le fait de subordonner la conclusion de contrats à la condition que les parte- naires acceptent ou fournissent des prestations supplémentaires.
Art. 8 Autorisation exceptionnelle fondée sur des intérêts publics prépondérants
Les accords en matière de concurrence et les pratiques d’entreprises ayant une posi- tion dominante dont l’autorité compétente a constaté le caractère illicite peuvent être autorisés par le Conseil fédéral à la demande des entreprises concernées si, à titre exceptionnel, ils sont nécessaires à la sauvegarde d’intérêts publics prépondérants.
11 Introduite par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
4
L sur les cartels
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Section 2 Concentrations d’entreprises
Art. 9 Notification des opérations de concentration
1 Les opérations de concentration d’entreprises doivent être notifiées avant leur réalisation à la Commission de la concurrence lorsque, dans le dernier exercice précédant la concentration:
a. les entreprises participantes ont réalisé ensemble un chiffre d’affaires mini- mum de 2 milliards de francs ou un chiffre d’affaires en Suisse d’au moins
500 millions de francs, et
b. au moins deux des entreprises participantes ont réalisé individuellement en
Suisse un chiffre d’affaires minimum de 100 millions de francs.
2 …12
3 Pour les sociétés d’assurances, il est tenu compte, au lieu du chiffre d’affaires, du montant total des primes brutes annuelles; pour les banques et les autres intermédiai- res financiers soumis aux dispositions de la loi du 8 novembre 1934 sur les banques13 relatives à l’établissement des comptes, il est tenu compte du produit brut.14
4 Nonobstant les al. 1 à 3, la notification est obligatoire lorsque, au terme d’une pro- cédure engagée en vertu de la présente loi, une décision passée en force établit qu’une entreprise participante occupe en Suisse une position dominante sur un mar- ché, et lorsque la concentration concerne soit ce marché, soit un marché voisin ou situé en amont ou en aval.
5 L’Assemblée fédérale peut, par voie d’arrêté de portée générale non soumis au référendum:
a. adapter aux circonstances les montants fixés aux al. 1 à 3;
b. assortir de conditions spéciales l’obligation de notifier des concentrations d’entreprises dans certaines branches de l’économie.
Art. 10 Appréciation des concentrations d’entreprises
1 Les concentrations d’entreprises soumises à l’obligation de notifier font l’objet d’un examen par la Commission de la concurrence lorsqu’un examen préalable (art. 32, al. 1) fait apparaître des indices qu’elles créent ou renforcent une position dominante.
2 La Commission de la concurrence peut interdire la concentration ou l’autoriser moyennant des conditions ou des charges lorsqu’il résulte de l’examen que la con- centration:
12 Abrogé par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, avec effet au 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
13 RS 952.0
14 Nouvelle teneur selon le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
5
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Cartels
a. crée ou renforce une position dominante capable de supprimer une concur- rence efficace, et
b. ne provoque pas une amélioration des conditions de concurrence sur un autre marché, qui l’emporte sur les inconvénients de la position dominante.
3 Lorsqu’une concentration de banques au sens de la loi du 8 novembre 1934 sur les banques15 est jugée nécessaire par l’Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers (FINMA) pour protéger les créanciers, il peut être tenu compte en priorité des intérêts de ces derniers. Dans ce cas, la FINMA se substitue à la Commission de la concurrence, qu’elle invite à donner son avis.16
4 En évaluant les effets d’une concentration d’entreprises sur l’efficacité de la con- currence, la Commission de la concurrence tient aussi compte de l’évolution du marché ainsi que de la position des entreprises dans la concurrence internationale.
Art. 11 Autorisation exceptionnelle fondée sur des intérêts publics prépondérants
Une concentration d’entreprises qui a été interdite en vertu de l’art. 10 peut être autorisée par le Conseil fédéral à la demande des entreprises participantes si, à titre exceptionnel, elle est nécessaire à la sauvegarde d’intérêts publics prépondérants.
Chapitre 3 Dispositions de procédure civile
Art. 12 Actions découlant d’une entrave à la concurrence
1 La personne qu’une restriction illicite à la concurrence entrave dans l’accès à la concurrence ou l’exercice de celle-ci, peut demander:
a. la suppression ou la cessation de l’entrave;
b. la réparation du dommage et du tort moral conformément au code des obli- gations17;
c. la remise du gain réalisé indûment selon les dispositions sur la gestion d’af- faires.
2 Constituent en particulier une entrave à la concurrence le refus de traiter des affai- res ou l’adoption de mesures discriminatoires.
3 Les actions prévues à l’al. 1 peuvent aussi être intentées par la personne qui, en raison d’une restriction licite à la concurrence, subit une entrave plus grave que ne l’exigerait l’application de ladite restriction.
15 RS 952.0
16 Nouvelle teneur selon le ch. 8 de l’annexe à la LF du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers, en vigueur depuis le 1er janv. 2009 (RO 2008 5207; FF 2006 2741).
17 RS 220
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L sur les cartels
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Art. 13 Exercice des actions en suppression ou en cessation de l’entrave
Afin d’assurer la suppression ou la cessation de l’entrave à la concurrence, le juge, à la requête du demandeur, peut notamment décider que:
a. des contrats sont nuls en tout ou en partie;
b. celui qui est à l’origine de l’entrave à la concurrence doit conclure avec celui qui la subit des contrats conformes au marché et aux conditions usuelles de la branche.
Art. 1418
Art. 15 Appréciation du caractère licite d’une restriction à la concurrence
1 Lorsque la licéité d’une restriction à la concurrence est mise en cause au cours d’une procédure civile, l’affaire est transmise pour avis à la Commission de la con- currence.
2 Lorsqu’une restriction à la concurrence en soi illicite est présentée comme étant nécessaire à la sauvegarde d’intérêts publics prépondérants, la question est transmise au Conseil fédéral, qui statue.
Art. 16 et 1719
Chapitre 4 Dispositions de procédure administrative
Section 1 Autorités en matière de concurrence
Art. 18 Commission de la concurrence
1 Le Conseil fédéral institue la Commission de la concurrence (commission) et nomme les membres de la présidence.20
2 La commission comprend entre onze et quinze membres. Ceux-ci sont en majorité des experts indépendants.
2bis Les membres de la commission signalent leurs intérêts dans un registre des inté- rêts.21
3 Elle prend toutes les décisions qui ne sont pas expressément réservées à une autre autorité. Elle adresse des recommandations (art. 45, al. 2) et des préavis (art. 46, al. 2) aux autorités politiques, et élabore des avis (art. 47, al. 1).
18 Abrogé par le ch. II 16 de l’annexe 1 au CPC du 19 déc. 2008, avec effet au
1er janv. 2011 (RO 2010 1739; FF 2006 6841).
19 Abrogés par le ch. II 16 de l’annexe 1 au CPC du 19 déc. 2008, avec effet au
1er janv. 2011 (RO 2010 1739; FF 2006 6841).
20 Nouvelle teneur selon le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
21 Introduit par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
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Cartels
Art. 19 Organisation
1 La commission est indépendante des autorités administratives. Elle peut se compo- ser de chambres dotées chacune du pouvoir de décision. Elle peut, dans des cas par- ticuliers, charger un membre de sa présidence de régler des affaires urgentes ou d’importance mineure.
2 La commission est rattachée administrativement au Département fédéral de l’économie, de la formation et de la recherche (DEFR)22.
Art. 20 Règlement interne
1 La commission édicte un règlement qui fixe les détails de son organisation et notamment ses propres compétences, celles des membres de sa présidence et de cha- cune des chambres.
2 Le règlement interne est soumis à l’approbation du Conseil fédéral.
Art. 21 Décisions
1 La commission et les chambres délibèrent valablement lorsque la moitié au moins des membres sont présents, ce nombre ne pouvant en aucun cas être inférieur à trois.
2 Elles prennent leurs décisions à la majorité simple des membres présents; en cas d’égalité des voix, celle du président est prépondérante.
Art. 22 Récusation de membres de la commission
1 Tout membre de la commission doit se récuser lorsqu’il existe un motif de récusa- tion en vertu de l’art. 10 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative23.
2 En règle générale, un membre de la commission n’est pas réputé avoir un intérêt personnel dans l’affaire ni donner lieu à un autre motif de récusation du simple fait qu’il représente une association faîtière.
3 Si la récusation est contestée, la commission ou la chambre concernée statue en l’absence du membre en cause.
Art. 23 Tâches du secrétariat
1 Le secrétariat prépare les affaires de la commission, mène les enquêtes et prend, avec un membre de sa présidence, les décisions de procédure. Il fait des propositions à la commission et exécute ses décisions. Il traite directement avec les intéressés, les tiers et les autorités.
2 Le secrétariat établit des préavis (art. 46, al. 1) et conseille les services officiels et les entreprises sur des questions se rapportant à l’application de la loi.
22 Nouvelle expression selon le ch. I 6 de l’O du 15 juin 2012 (Réorganisation des départe- ments), en vigueur depuis le 1er janv. 2013 (RO 2012 3655). Il a été tenu compte de cette mod. dans tout le texte.
23 RS 172.021
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Art. 24 Personnel du secrétariat
1 Le Conseil fédéral désigne la direction du secrétariat, et la commission, le reste de son personnel.
2 Les rapports de service sont régis par la législation applicable au personnel de l’administration fédérale.
Art. 25 Secret de fonction et secrets d’affaires
1 Les autorités en matière de concurrence sont assujetties au secret de fonction.
2 Les informations recueillies dans l’exercice de leurs fonctions ne peuvent être utili- sées qu’à des fins de renseignement ou d’enquête.
3 Elles peuvent communiquer au Surveillant des prix toutes les données nécessaires à l’accomplissement de sa tâche.
4 Les publications des autorités en matière de concurrence ne doivent révéler aucun secret d’affaires.
Section 2 Enquêtes concernant des restrictions à la concurrence
Art. 26 Enquêtes préalables
1 Le secrétariat peut mener des enquêtes préalables d’office, à la demande des entre- prises concernées ou sur dénonciation de tiers.
2 Il peut proposer des mesures pour supprimer ou empêcher des restrictions à la con- currence.
3 La procédure d’enquête préalable n’implique pas le droit de consulter les dossiers.
Art. 27 Ouverture d’une enquête
1 S’il existe des indices d’une restriction illicite à la concurrence, le secrétariat ouvre une enquête, d’entente avec un membre de la présidence de la commission. Il le fait dans tous les cas s’il y est invité par la commission ou par le DEFR.
2 La commission arrête l’ordre dans lequel les enquêtes qui ont été ouvertes doivent être traitées.
Art. 28 Communication
1 Le secrétariat communique l’ouverture d’une enquête par publication officielle.
2 Cette communication mentionne l’objet et les parties concernées par l’enquête. Elle contient en outre un avis invitant les tiers concernés à s’annoncer dans un délai de 30 jours s’ils désirent participer à l’enquête.
3 L’absence de publication ne fait pas obstacle à la poursuite de l’enquête.
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Cartels
Art. 29 Accord amiable
1 Si le secrétariat considère qu’une restriction à la concurrence est illicite, il peut proposer aux entreprises concernées un accord amiable portant sur les modalités de la suppression de la restriction.
2 L’accord requiert la forme écrite et doit être approuvé par la commission.
Art. 30 Décision
1 Sur proposition du secrétariat, la commission prend sa décision sur les mesures à prendre ou sur l’approbation de l’accord amiable.
2 Les participants à l’enquête peuvent communiquer leur avis par écrit sur la propo- sition du secrétariat. La commission peut procéder à des auditions et charger le secrétariat de prendre des mesures supplémentaires pour les besoins de l’enquête.
3 Si l’état de fait ou la situation juridique se sont modifiés de manière importante, la commission peut, sur proposition du secrétariat ou des intéressés, révoquer ou modi- fier sa décision.
Art. 31 Autorisation exceptionnelle
1 Lorsque la commission a rendu une décision reconnaissant le caractère illicite d’une restriction à la concurrence, les intéressés peuvent présenter dans les 30 jours au DEFR une demande d’autorisation exceptionnelle du Conseil fédéral fondée sur des intérêts publics prépondérants. Si une telle demande est présentée, le délai pour former un recours devant le Tribunal administratif fédéral ne commence à courir qu’après la notification de la décision du Conseil fédéral.24
2 La demande d’autorisation exceptionnelle du Conseil fédéral peut également être présentée dans les 30 jours à compter de l’entrée en force d’une décision du Tribunal administratif fédéral ou du Tribunal fédéral.25
3 L’autorisation exceptionnelle est de durée limitée et peut être assortie de conditions et de charges.
4 Le Conseil fédéral peut, à la demande des intéressés, prolonger l’autorisation exceptionnelle lorsque les conditions de son octroi demeurent remplies.
Section 3 Examen des concentrations d’entreprises
Art. 32 Ouverture de la procédure d’examen
1 A la réception de la notification d’une concentration d’entreprises (art. 9), la com- mission décide s’il y a lieu de procéder à un examen de l’opération de concentration. La commission communique, dans le délai d’un mois à compter de la notification de
24 Nouvelle teneur de la phrase selon le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le
TAF, en vigueur depuis le 1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
25 Nouvelle teneur selon le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le TAF, en vi- gueur depuis le 1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
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l’opération de concentration, l’ouverture de l’examen de la concentration aux entre- prises participantes. Faute de communication dans ce délai, la concentration peut être réalisée sans réserve.
2 Les entreprises participantes s’abstiennent de réaliser la concentration pendant le délai d’un mois suivant sa notification, à moins que, à leur requête, la commission ne les ait autorisées à le faire pour des motifs importants.
Art. 33 Procédure d’examen
1 Si la commission décide de procéder à un examen, le secrétariat publie le contenu essentiel de la notification de la concentration et indique le délai dans lequel des tiers peuvent communiquer leur avis sur la concentration notifiée.
2 La commission décide, au début de l’examen, si la concentration peut être provi- soirement réalisée à titre exceptionnel ou si elle reste suspendue.
3 La commission doit achever l’examen dans les quatre mois, à moins d’en être empêchée pour des causes imputables aux entreprises participantes.
Art. 34 Effets juridiques
Les effets de droit civil d’une concentration soumise à l’obligation de notifier sont suspendus, sous réserve de l’écoulement du délai selon l’art. 32, al. 1, et de l’autorisation de réalisation provisoire. Faute de décision de la commission dans le délai imparti à l’art. 33, al. 3, la concentration est réputée autorisée, à moins que la commission constate dans une décision qu’elle a été empêchée de conduire l’examen pour des causes imputables aux entreprises participantes.
Art. 35 Violation de l’obligation de notifier
Lorsqu’une concentration d’entreprises a été réalisée sans la notification dont elle aurait dû faire l’objet, la procédure selon les art. 32 à 38 sera engagée d’office. Le délai selon l’art. 32, al. 1, commence dans ce cas à courir lorsque l’autorité de con- currence est en possession des informations que doit contenir une notification.
Art. 36 Procédure d’autorisation exceptionnelle
1 Si la commission a interdit la concentration, les entreprises participantes peuvent présenter dans les 30 jours au DEFR une demande d’autorisation exceptionnelle du Conseil fédéral fondée sur des intérêts publics prépondérants. Si une telle demande est présentée, le délai pour former un recours devant le Tribunal administratif fédéral ne commence à courir qu’après la notification de la décision du Conseil fédéral.26
26 Nouvelle teneur de la phrase selon le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le
TAF, en vigueur depuis le 1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
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Cartels
2 La demande d’autorisation exceptionnelle du Conseil fédéral peut également être présentée dans les 30 jours à compter de l’entrée en force d’une décision du Tribunal administratif fédéral ou du Tribunal fédéral.27
3 Le Conseil fédéral prend sa décision si possible dans les quatre mois suivant la réception de la demande.
Art. 37 Rétablissement d’une concurrence efficace
1 Lorsqu’une concentration interdite est réalisée ou qu’une concentration est inter- dite après sa réalisation et qu’une autorisation exceptionnelle n’a pas été demandée ni octroyée pour la concentration, les entreprises participantes sont tenues de prendre les mesures rendues nécessaires par le rétablissement d’une concurrence efficace.
2 La commission peut exiger des entreprises participantes qu’elles fassent des pro- positions qui les lient en vue du rétablissement d’une concurrence efficace. Elle leur impartit un délai à cette fin.
3 Si la commission accepte les mesures proposées, elle peut décider comment et dans quel délai les entreprises participantes devront les mettre en œuvre.
4 Si la commission ne reçoit pas les propositions demandées ou qu’elle les rejette, elle peut décider:
a. la séparation des entreprises ou des actifs regroupés;
b. la cessation des effets du contrôle;
c. d’autres mesures à même de rétablir une concurrence efficace.
Art. 38 Révocation et révision
1 La commission peut rapporter une autorisation ou décider l’examen d’une concen- tration malgré l’écoulement du délai de l’art. 32, al. 1, lorsque:
a. les entreprises participantes ont fourni des indications inexactes;
b. l’autorisation a été obtenue frauduleusement;
c. les entreprises participantes contreviennent gravement à une charge dont a été assortie l’autorisation.
2 Le Conseil fédéral peut rapporter une autorisation exceptionnelle pour les mêmes motifs.
27 Nouvelle teneur selon le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le TAF, en vi- gueur depuis le 1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
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Section 4 Procédure et voies de droit
Art. 39 Principe
La loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative28 est applicable aux procédures, dans la mesure où il n’y est pas dérogé dans les dispositions qui sui- vent.
Art. 40 Obligation de renseigner
Les parties à des ententes, les entreprises puissantes sur le marché, celles qui parti- cipent à des concentrations d’entreprises ainsi que les tiers concernés sont tenus de fournir aux autorités en matière de concurrence tous les renseignements utiles et de produire toutes les pièces nécessaires. Le droit de refuser de fournir des renseigne- ments est régi par les art. 16 et 17 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative29.30
Art. 41 Entraide administrative
Les services de la Confédération et des cantons sont tenus de coopérer aux recher- ches des autorités en matière de concurrence et de mettre à leur disposition les piè- ces nécessaires.
Art. 4231 Mesures d’enquête
1 Les autorités en matière de concurrence peuvent entendre des tiers comme témoins et contraindre les parties à l’enquête à faire des dépositions. L’art. 64 de la loi fédé- rale de procédure civile fédérale du 4 décembre 194732 est applicable par analogie.
2 Les autorités en matière de concurrence peuvent ordonner des perquisitions et sai- sir des pièces à conviction. Les art. 45 à 50 de la loi fédérale du 22 mars 1974 sur le droit pénal administratif33 sont applicables par analogie à ces mesures de contrainte. Les perquisitions et saisies sont ordonnées, sur demande du secrétariat, par un mem- bre de la présidence.
28 RS 172.021
29 RS 172.021
30 Nouvelle teneur de la phrase selon le ch. I 3 de la LF du 28 sept. 2012 sur l’adaptation de disp. de procédure relatives au secret professionnel des avocats, en vigueur depuis le
1er mai 2013 (RO 2013 847; FF 2011 7509).
31 Nouvelle teneur selon le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
32 RS 273
33 RS 313.0
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Cartels
Art. 42a34 Enquêtes lors de procédures engagées au titre de l’accord sur le transport aérien entre la Suisse et la CE
1 La commission est l’autorité suisse qui collabore avec les institutions de la Com- munauté européenne selon l’art. 11 de l’accord du 21 juin 1999 entre la Confédéra- tion suisse et la Communauté européenne sur le transport aérien35.
2 Si, lors d’une procédure engagée selon l’art. 11 de cet accord, une entreprise s’oppose à la vérification, des mesures d’enquête au sens de l’art. 42 peuvent être engagées à la demande de la Commission de la Communauté européenne; l’art. 44 est applicable.
Art. 42b36 Communication de données à une autorité étrangère en matière de concurrence
1 La communication de données à une autorité étrangère en matière de concurrence n’est autorisée que si elle se fonde sur une loi ou sur un accord international, ou avec le consentement des entreprises concernées.
2 En l’absence du consentement des entreprises concernées, les autorités en matière de concurrence peuvent communiquer à une autorité étrangère en matière de concur- rence des données confidentielles, notamment des secrets d’affaires, sur la base d’un accord international et uniquement lorsque:
a. les pratiques faisant l’objet d’une enquête dans l’Etat destinataire sont éga- lement illicites selon le droit suisse;
b. les deux autorités en matière de concurrence enquêtent sur des pratiques ou actes juridiques identiques ou connexes;
c. les données sont utilisées par l’autorité étrangère uniquement en vue de l’application des dispositions du droit des cartels et à titre de moyens de preuve en ce qui concerne l’objet de l’enquête auquel se rapporte sa requête;
d. les données ne sont pas utilisées dans le cadre d’une procédure pénale ou civile;
e. les droits des parties et le secret de fonction sont garantis dans le droit de procédure étranger; et
f. les données confidentielles ne sont pas communiquées à l’autorité étrangère dans le cadre d’un accord amiable (art. 29) ou de la coopération à la mise au jour et à la suppression d'une restriction à la concurrence (art. 49a, al. 2).
3 Avant de transmettre les données à l'autorité étrangère, les autorités en matière de concurrence informent les entreprises concernées et les invitent à prendre position.
34 Introduit par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
35 RS 0.748.127.192.68
36 Introduit par l’annexe à l’AF du 20 juin 2014 portant approbation et mise en oeuvre de l’Ac. entre la Suisse et l’UE concernant la coopération en matière d’application de leurs
droits de la concurrence, en vigueur depuis le 1er déc. 2014 (RO 2014 3711; FF 2013 3477).
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Art. 43 Participation de tiers à l’enquête
1 Peuvent s’annoncer afin de participer à l’enquête concernant une restriction à la concurrence:
a. les personnes qui ne peuvent accéder à la concurrence ou l’exercer du fait de la restriction à la concurrence;
b. les associations professionnelles ou économiques que leurs statuts autorisent à défendre les intérêts économiques de leurs membres, pour autant que des membres de l’association ou de l’une de ses sections puissent participer à l’enquête;
c. les organisations d’importance nationale ou régionale qui se consacrent sta- tutairement à la protection des consommateurs.
2 Le secrétariat peut exiger que les groupes de plus de cinq participants à l’enquête, ayant des intérêts identiques, désignent un représentant commun lorsque, à défaut, l’enquête s’en trouverait compliquée à l’excès. Il peut si nécessaire limiter la partici- pation à une audition; les droits des parties découlant de la loi fédérale du 20 décem- bre 1968 sur la procédure administrative37 sont réservés.
3 Les al. 1 et 2 sont applicables par analogie à la procédure d’octroi par le Conseil fédéral de l’autorisation exceptionnelle d’une restriction illicite à la concurrence (art. 8).
4 Dans la procédure d’examen des concentrations d’entreprises, seules les entre- prises participantes ont qualité de parties.
Art. 4438
Section 5
Autres tâches et compétences des autorités en matière de concurrence
Art. 45 Recommandations aux autorités
1 La commission observe de façon suivie la situation de la concurrence.
2 Elle peut adresser aux autorités des recommandations visant à promouvoir une concurrence efficace, notamment en ce qui concerne l’élaboration et l’application des prescriptions de droit économique.
Art. 46 Préavis
1 Le secrétariat examine les projets d’actes normatifs de la Confédération, notam- ment en matière de droit économique, qui sont à même d’influencer la concurrence.
37 RS 172.021
38 Abrogé par le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le TAF, avec effet au
1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
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Cartels
Il détermine s’ils n’ont pas pour effet d’introduire des distorsions ou des restrictions excessives de celle-ci.
2 Dans la procédure de consultation, la commission se détermine sur les projets d’actes normatifs de la Confédération qui limitent ou influencent de quelque manière la concurrence. Elle peut émettre des préavis sur les projets d’actes normatifs de droit cantonal.
Art. 47 Avis
1 La commission élabore des avis à l’intention d’autres autorités sur des questions de principe touchant la concurrence. Dans des cas d’importance mineure, elle peut charger le secrétariat de cette tâche.
2 …39
Art. 48 Publication de décisions et de jugements
1 Les autorités en matière de concurrence peuvent publier leurs décisions.
2 Les tribunaux doivent transmettre au secrétariat, sans en être requis, une version complète des jugements qu’ils ont rendus en vertu de la présente loi. Le secrétariat rassemble ces jugements et peut les publier périodiquement.
Art. 49 Devoir d’informer
1 Le secrétariat et la commission informent le public de leurs activités.
2 La commission établit à l’intention du Conseil fédéral un rapport annuel d’activité.
Section 6 Sanctions administratives40
Art. 49a41 Sanction en cas de restrictions illicites à la concurrence
1 L’entreprise qui participe à un accord illicite aux termes de l’art. 5, al. 3 et 4, ou qui se livre à des pratiques illicites aux termes de l’art. 7, est tenue au paiement d’un montant pouvant aller jusqu’à 10 % du chiffre d’affaires réalisé en Suisse au cours des trois derniers exercices. L’art. 9, al. 3, est applicable par analogie. Le montant est calculé en fonction de la durée et de la gravité des pratiques illicites. Le profit présumé résultant des pratiques illicites de l’entreprise est dûment pris en compte pour le calcul de ce montant.
2 Si l’entreprise coopère à la mise au jour et à la suppression de la restriction à la concurrence, il est possible de renoncer, en tout ou en partie, à une sanction.
39 Abrogé par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, avec effet au 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
40 Anciennement avant art. 50.
41 Introduit par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004
(RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128). Voir aussi les disp. fin. de cette mod. à la fin du
texte.
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3 Aucune sanction n’est prise si:
a. l’entreprise annonce la restriction à la concurrence avant que celle-ci ne dé- ploie ses effets; toutefois une sanction peut tout de même être prise si, dans un délai de cinq mois à compter de l’annonce, l’ouverture d’une procédure au sens des art. 26 à 30 est communiquée à l’entreprise et que celle-ci main- tient la restriction42;
b. la restriction à la concurrence a cessé de déployer ses effets plus de cinq ans avant l’ouverture de l’enquête;
c. le Conseil fédéral a autorisé une restriction à la concurrence en vertu de l’art. 8.
Art. 5043 Inobservation d’accords amiables et de décisions administratives
L’entreprise qui contrevient à son profit à un accord amiable, à une décision exécu- toire prononcée par les autorités en matière de concurrence ou à une décision rendue par une instance de recours est tenue au paiement d’un montant pouvant aller jusqu’à 10 % du chiffre d’affaires réalisé en Suisse au cours des trois derniers exer- cices. L’art. 9, al. 3, est applicable par analogie. Le profit présumé résultant des pra- tiques illicites de l’entreprise est dûment pris en compte pour le calcul de ce mon- tant.
Art. 51 Cas d’inobservation liés à une concentration d’entreprises
1 L’entreprise qui aura réalisé une concentration sans procéder à la notification dont elle aurait dû faire l’objet ou n’aura pas observé l’interdiction provisoire de réaliser la concentration, ou aura contrevenu à une charge dont a été assortie l’autorisation, aura réalisé une concentration qui a été interdite ou n’aura pas mis en œuvre une mesure destinée à rétablir une concurrence efficace, sera tenue au paiement d’un montant de 1 million de francs au plus.
2 En cas de récidive concernant une charge dont a été assortie l’autorisation, l’entre- prise sera tenue au paiement d’un montant de 10 pour cent au plus du chiffre d’affai- res total réalisé en Suisse par l’ensemble des entreprises participantes. L’art. 9, al. 3, est applicable par analogie.
Art. 52 Autres cas d’inobservation
L’entreprise qui n’aura pas exécuté son obligation de renseigner ou de produire des documents, ou ne l’aura fait qu’en partie, sera tenue au paiement d’un montant de
100 000 francs au plus.
42 Rectifié par la CdR de l’Ass. féd. (art. 58 al. 1 LParl; RS 171.10).
43 Nouvelle teneur selon le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
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Cartels
Art. 53 Procédure44
1 Les cas d’inobservation sont instruits par le secrétariat, d’entente avec un membre de la présidence. La commission statue.
2 …45
Section 746 Emoluments
Art. 53a
1 Les autorités en matière de concurrence prélèvent des émoluments pour:
a. les décisions relatives aux enquêtes concernant des restrictions à la concur- rence aux termes des art. 26 à 31;
b. l’examen des concentrations d’entreprises aux termes des art. 32 à 38;
c. les avis et autres services.
2 Les émoluments sont calculés en fonction du temps consacré à l’affaire.
3 Le Conseil fédéral fixe le taux des émoluments et en règle les modalités de percep- tion. Il peut déterminer les procédures et prestations non soumises aux émoluments, notamment lorsque la procédure est classée sans suite.
Chapitre 5 Sanctions pénales
Art. 54 Violation d’accords amiables et de décisions administratives
Quiconque aura intentionnellement contrevenu à un accord amiable, à une décision en force prononcée par les autorités en matière de concurrence ou à une décision rendue par une instance de recours, sera puni d’une amende de 100 000 francs au plus.
Art. 55 Autres violations
Quiconque, intentionnellement, n’aura pas exécuté, ou ne l’aura fait qu’en partie, une décision des autorités en matière de concurrence concernant l’obligation de ren- seigner (art. 40), aura réalisé une concentration d’entreprises sans procéder à la notification dont elle aurait dû faire l’objet ou aura violé des décisions liées à des concentrations d’entreprises, sera puni d’une amende de 20 000 francs au plus.
44 Nouvelle teneur selon le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le TAF, en vi- gueur depuis le 1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
45 Abrogé par le ch. 27 de l’annexe à la LF du 17 juin 2005 sur le TAF, avec effet au
1er janv. 2007 (RO 2006 2197 1069; FF 2001 4000).
46 Introduite par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
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Art. 56 Prescription
1 L’action pénale se prescrit par cinq ans pour les violations d’accords amiables et de décisions administratives (art. 54). Elle est en tout cas prescrite lorsque, du fait d’une interruption, ce délai est dépassé de moitié.
2 Elle se prescrit par deux ans pour les autres infractions (art. 55).
Art. 57 Procédure et voies de droit
1 La loi fédérale du 22 mars 1974 sur le droit pénal administratif47 est applicable à la poursuite et au jugement des infractions.
2 L’autorité de poursuite est le secrétariat, d’entente avec un membre de la prési- dence. La commission statue.
Chapitre 6 Exécution d’accords internationaux
Art. 58 Etablissement des faits
1 Lorsqu’une partie à un accord international fait valoir qu’une restriction à la con- currence est incompatible avec l’accord, le DEFR peut charger le secrétariat de procéder à une enquête préalable.
2 Sur proposition du secrétariat, le DEFR décide de la suite à donner à l’affaire. Il entend auparavant les intéressés.
Art. 59 Suppression des incompatibilités
1 Si, dans l’exécution d’un accord international, il est constaté qu’une restriction à la concurrence est incompatible avec l’accord, le DEFR peut, d’entente avec le Dépar- tement fédéral des affaires étrangères, proposer aux parties concernées un accord amiable en vue de la suppression de l’incompatibilité.
2 Si un accord amiable ne peut être réalisé à temps et qu’une partie à l’accord inter- national menace de prendre des mesures à l’encontre de la Suisse, le DEFR peut, d’entente avec le Département fédéral des affaires étrangères, ordonner les mesures nécessaires à la suppression de la restriction à la concurrence.
Chapitre 6a48 Evaluation
Art. 59a
1 Le Conseil fédéral veille à ce que l’exécution de la présente loi et l’efficacité des mesures prises fassent l’objet d’une évaluation.
47 RS 313.0
48 Introduit par le ch. I de la LF du 20 juin 2003, en vigueur depuis le 1er avr. 2004 (RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128).
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Cartels
2 Le Conseil fédéral présente un rapport au Parlement lorsque l’évaluation est termi- née, mais au plus tard cinq ans après l’entrée en vigueur de la présente disposition, et lui soumet des propositions quant à la suite à donner à l’évaluation.
Chapitre 7 Dispositions finales
Art. 60 Exécution
Le Conseil fédéral édicte les dispositions d’exécution.
Art. 61 Abrogation du droit en vigueur
La loi du 20 décembre 198549 sur les cartels et organisations analogues est abrogée.
Art. 62 Dispositions transitoires
1 Les procédures en cours devant la Commission des cartels relatives à des accords en matière de concurrence sont suspendues dès l’entrée en vigueur de la présente loi; si nécessaire, elles seront poursuivies selon le nouveau droit à l’expiration d’un délai de six mois.
2 Une nouvelle procédure devant la commission relative à des accords en matière de concurrence ne pourra être introduite qu’à l’expiration d’un délai de six mois à compter de l’entrée en vigueur de la loi, à moins que les destinataires potentiels d’une décision n’aient demandé qu’il soit procédé plus tôt à une enquête. L’enquête préalable peut être menée en tout temps.
3 Les décisions en force et les recommandations acceptées en vertu de la loi fédérale du 20 décembre 198550 sur les cartels et organisations analogues continuent à être régies par l’ancien droit, y compris en ce qui concerne les sanctions.
Art. 63 Référendum et entrée en vigueur
1 La présente loi est sujette au référendum facultatif.
2 Le Conseil fédéral fixe la date de l’entrée en vigueur.
Date de l’entrée en vigueur: 1er juillet 199651
Art. 18 à 25: 1er février 199652
49 [RO 1986 874, 1992 288 annexe ch. 12]
50 [RO 1986 874, 1992 288 annexe ch. 12]
51 O du 17 juin 1996 (RO 1996 1805)
52 ACF du 26 janv. 1996
20
L sur les cartels 251
Dispositions finales de Ia modification du 20 juin 200353
Aucune sanction prevue a l'art. 49a n'est prise lorsqu'une restriction ala concur rence est annoncee ou supprimee dans l'annee qui suit l'entree en vigueur de cette disposition.
53 RO 2004 1385; FF 2002 1911 5128
21
251 Cartels
Annexe
Modification du droit en vigueur
... 54
54 Les mod. peuvent eire consultees au RO 1996 546.
22
1
Legge federale sui cartelli e altre limitazioni della concorrenza (Legge sui cartelli, LCart)
del 6 ottobre 1995 (Stato 1° dicembre 2014)
L’Assemblea federale della Confederazione Svizzera, visti gli articoli 27 capoverso 1, 961, 97 capoverso 2 e 1222 della Costituzione federale3;4 viste le disposizioni in materia di concorrenza contemplate dagli accordi internazionali; visto il messaggio del Consiglio federale del 23 novembre 19945, decreta:
Capitolo 1: Disposizioni generali
Art. 1 Scopo La legge ha lo scopo di impedire gli effetti nocivi di ordine economico o sociale dovuti ai cartelli e alle altre limitazioni della concorrenza e di promuovere in tal modo la concorrenza nell’interesse di un’economia di mercato fondata su un ordine liberale.
Art. 2 Campo d’applicazione 1 La presente legge si applica alle imprese di diritto privato e di diritto pubblico che fanno parte di un cartello o di altri accordi in materia di concorrenza, dominano il mercato o partecipano a concentrazioni di imprese. 1bis Sono considerati imprese i richiedenti o offerenti di beni e servizi nel processo economico, indipendentemente dal loro statuto giuridico o dalla loro forma organiz- zativa.6 2 Essa è applicabile a fattispecie che esplicano i loro effetti in Svizzera, anche se si sono verificate all’estero.
RU 1996 546 1 A questa disp. corrisponde l’art. 31bis della Cost. federale del 29 mag. 18 [CS 1 3]. 2 A questa disp. corrisponde l’art. 64 della Cost. federale del 29 mag. 1874 [CS 1 3]. 3 RS 101 4 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004
(RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927). 5 FF 1995 I 389 6 Introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385;
FF 2002 1835 4927).
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Art. 3 Relazioni con altre prescrizioni legali 1 Sono fatte salve le prescrizioni che vietano la concorrenza per determinati beni o servizi su un mercato, in particolare:
a. quelle che fondano un regime statale di mercato o dei prezzi; b. quelle che incaricano singole imprese dell’esecuzione di compiti pubblici e
accordano loro speciali diritti. 2 La presente legge non si applica agli effetti della concorrenza dovuti esclusiva- mente alla legislazione sulla proprietà intellettuale. Per contro, le limitazioni all’importazione fondate sui diritti di proprietà intellettuale sono valutate secondo le disposizioni della presente legge.7 3 Le procedure previste dalla presente legge in vista della valutazione delle limita- zioni della concorrenza hanno il primato su quelle previste dalla legge federale del 20 dicembre 19858 sulla sorveglianza dei prezzi, salvo disposizione contraria pat- tuita tra la Commissione della concorrenza e il Sorvegliante dei prezzi.
Art. 4 Definizioni 1 Per accordi in materia di concorrenza si intendono le convenzioni con o senza forza obbligatoria, nonché le pratiche concordate da imprese di livello economico identico o diverso, nella misura in cui si prefiggono o provocano una limitazione della concorrenza. 2 Per imprese che dominano il mercato si intendono una o più imprese che per il tramite dell’offerta o della domanda sono in grado di comportarsi in modo ampia- mente indipendente sul mercato rispetto agli altri partecipanti (concorrenti, fornitori o compratori).9 3 Per concentrazioni di imprese si intendono:
a. la fusione di due o più imprese fino allora indipendenti le une dalle altre; b. ogni operazione mediante la quale una o più imprese assumono, in partico-
lare con l’acquisto di una partecipazione al capitale o con la conclusione di un contratto, il controllo diretto o indiretto di una o più imprese fino allora indipendenti o di una parte di esse.
7 Per. introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
8 RS 942.20 9 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004
(RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
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Capitolo 2: Disposizioni di diritto materiale Sezione 1: Limitazioni illecite della concorrenza
Art. 5 Accordi illeciti 1 Sono illeciti gli accordi in materia di concorrenza che intralciano notevolmente la concorrenza sul mercato di determinati beni o servizi e che non sono giustificati da motivi di efficienza economica, nonché quelli che provocano la soppressione di una concorrenza efficace. 2 Un accordo in materia di concorrenza è considerato giustificato da motivi di effi- cienza economica:
a. se è necessario per ridurre il costo di produzione o di distribuzione, per migliorare i prodotti o il processo di fabbricazione, per promuovere la ricer- ca o la diffusione di conoscenze tecniche o professionali o per sfruttare più razionalmente le risorse; e
b. se non consentirà affatto alle imprese interessate di sopprimere la concor- renza efficace.
3 È data presunzione della soppressione della concorrenza efficace quando tali accordi, che riuniscono imprese effettivamente o potenzialmente concorrenti:
a. fissano direttamente o indirettamente i prezzi; b. limitano i quantitativi di beni o servizi da produrre, acquistare o consegnare; c. operano una ripartizione dei mercati per zone o partner commerciali.
4 La soppressione di una concorrenza efficace è pure presunta in caso di accordi mediante i quali imprese collocate ai diversi livelli di mercato convengono prezzi minimi o fissi, nonché in caso di accordi relativi all’assegnazione di zone nell’ambito di contratti di distribuzione, per quanto vi si escludano vendite da parte di distributori esterni.10
Art. 6 Tipi di accordi giustificati 1 Nelle ordinanze o nelle comunicazioni possono essere descritte le esigenze in virtù delle quali gli accordi in materia di concorrenza vengono di norma considerati giu- stificati da motivi di efficienza economica. A tale scopo vengono in particolare presi in considerazione:
a. gli accordi di cooperazione in materia di ricerca e di sviluppo; b. gli accordi di specializzazione e di razionalizzazione, ivi compresi gli
accordi concernenti l’utilizzazione di schemi di calcolo; c. gli accordi concernenti l’esclusiva di acquisto o di vendita di determinati
beni o servizi;
10 Introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
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d. gli accordi concernenti l’esclusiva di concessione di licenze di diritti di pro- prietà intellettuale;
e.11 gli accordi che hanno lo scopo di migliorare la competitività delle piccole e medie imprese, per quanto il loro effetto sul mercato sia limitato.
2 Le ordinanze e le comunicazioni relative a accordi in materia di concorrenza pos- sono considerare di norma giustificate speciali forme di cooperazione in singoli rami economici, in particolare accordi sulla trasposizione razionale di prescrizioni di diritto pubblico per la protezione dei clienti o degli investitori nel settore dei servizi finanziari. 3 Le comunicazioni vengono pubblicate nel Foglio federale da parte della Commis- sione della concorrenza. Il Consiglio federale emana le ordinanze di cui ai capoversi 1 e 2.
Art. 7 Pratiche illecite di imprese che dominano il mercato 1 Le pratiche di imprese che dominano il mercato sono considerate illecite se, abu- sando della loro posizione sul mercato, tali imprese ostacolano l’accesso o l’esercizio della concorrenza delle altre imprese o svantaggiano i partner commer- ciali. 2 Costituiscono in particolare pratiche del genere:
a. il rifiuto di relazioni commerciali (p. es. il blocco della consegna o dell’ac- quisto);
b. la discriminazione di partner commerciali in materia di prezzi o di altre con- dizioni commerciali;
c. l’imposizione di prezzi inadeguati o di altre condizioni commerciali inade- guate;
d. la vendita sotto prezzo o ad altre condizioni commerciali diretta contro deter- minati concorrenti;
e. la limitazione della produzione, dello smercio o dello sviluppo tecnico; f. la subordinazione della conclusione di contratti all’assunzione o alla forni-
tura di ulteriori prestazioni da parte del partner.
Art. 8 Autorizzazione eccezionale per motivi preponderanti di interesse pubblico
Gli accordi in materia di concorrenza e le pratiche delle imprese che dominano il mercato, dichiarati illeciti dall’autorità competente, possono essere autorizzati dal Consiglio federale su richiesta degli interessati, se sono eccezionalmente necessari alla realizzazione di interessi pubblici preponderanti.
11 Introdotta dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
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Sezione 2: Concentrazioni di imprese
Art. 9 Annuncio di progetti di concentrazione 1 I progetti di concentrazioni di imprese devono essere annunciati alla Commissione della concorrenza prima della loro esecuzione, sempreché durante l’ultimo esercizio prima della concentrazione:
a. le imprese partecipanti abbiano realizzato congiuntamente una cifra d’affari di almeno 2 miliardi di franchi o una cifra d’affari in Svizzera di almeno 500 milioni di franchi; e
b. almeno due delle imprese partecipanti abbiano realizzato in Svizzera una cifra d’affari di almeno 100 milioni di franchi ognuna.
2 …12 3 Nel caso delle compagnie di assicurazione, al posto della cifra d’affari si tiene conto del totale lordo dei premi annui; nel caso delle banche e degli altri intermediari finanziari assoggettati alle regole sulla compilazione dei conti previste nella legge dell’8 novembre 193413 sulle banche, si tiene conto dei ricavi lordi.14 4 A prescindere dai capoversi 1 e 3, è dato obbligo di annuncio se risulta da una pro- cedura fondata sulla presente legge e passata in giudicato che un’impresa parteci- pante alla concentrazione occupa in Svizzera una posizione dominante sul mercato e che la concentrazione concerne questo mercato oppure un mercato situato a monte o a valle o che le è prossimo. 5 Mediante decreti federali di obbligatorietà generale non sottoposti al referendum l’Assemblea federale può:
a. adeguare alle circostanze gli importi stabiliti dai capoversi 1–3; b. vincolare a speciali esigenze l’obbligo dell’annuncio per le concentrazioni di
imprese in determinati settori economici.
Art. 10 Valutazione delle concentrazioni 1 Le concentrazioni sottoposte all’obbligo di annuncio sottostanno ad un esame da parte della Commissione della concorrenza sempreché da un esame preliminare (art. 32 cpv. 1) risulti l’indizio che esse creino o rafforzino una posizione dominante. 2 La Commissione della concorrenza può vietare la concentrazione o vincolarla a condizioni e oneri, se dall’esame risulta che la concentrazione:
a. crea o rafforza una posizione dominante sul mercato che può sopprimere la concorrenza efficace, e
12 Abrogato dal n. I della LF del 20 giu. 2003, con effetto dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
13 RS 952.0 14 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004
(RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
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b. non provoca su un altro mercato un miglioramento delle condizioni di con- correnza tale da avere il sopravvento sugli svantaggi della posizione domi- nante.
3 Nel caso di concentrazioni di banche ai sensi della legge dell’8 novembre 193415 sulle banche che sono reputate necessarie dall’Autorità federale di vigilanza sui mercati finanziari (FINMA) per motivi di protezione dei creditori, gli interessi di questi ultimi possono essere considerati prioritariamente. In tali casi, la FINMA subentra alla Commissione della concorrenza e la invita a prendere posizione.16 4 Nella valutazione delle ripercussioni di una concentrazione sull’efficacia della con- correnza, la Commissione della concorrenza tiene parimenti conto dell’evoluzione del mercato nonché della posizione dell’impresa nella concorrenza internazionale.
Art. 11 Autorizzazione eccezionale per motivi preponderanti di interesse pubblico
Le concentrazioni di imprese vietate ai sensi dell’articolo 10 possono essere autoriz- zate dal Consiglio federale su richiesta delle imprese partecipanti se sono eccezio- nalmente necessarie alla realizzazione di interessi pubblici preponderanti.
Capitolo 3: Disposizioni di procedura civile
Art. 12 Azioni per limitazioni della concorrenza 1 Chiunque è impedito nell’accesso o nell’esercizio della concorrenza da una limita- zione illecita della stessa può chiedere:
a. la soppressione o la cessazione dell’ostacolo; b. il risarcimento del danno e la riparazione morale secondo il Codice delle
obbligazioni17; c. la consegna dell’utile illecito conformemente alle disposizioni della gestione
d’affari senza mandato. 2 Si considerano in particolare ostacoli alla concorrenza il rifiuto di relazioni com- merciali e le misure discriminanti. 3 Le azioni di cui al capoverso 1 competono anche alla persona che per causa di una limitazione lecita della concorrenza subisce un impedimento più grave di quello che esige l’attuazione della limitazione medesima.
15 RS 952.0 16 Nuovo testo giusta il n. 8 dell’all. alla LF del 22 giu. 2007 concernente l’Autorità federale
di vigilanza sui mercati finanziari, in vigore dal 1° gen. 2009 (RU 2008 5207; FF 2006 2625).
17 RS 220
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Art. 13 Esercizio dell’azione di soppressione e di cessazione Per garantire il diritto alla soppressione o alla cessazione della limitazione della concorrenza, il giudice può, su richiesta dell’attore, ordinare in particolare che:
a. i contratti sono in tutto o in parte nulli; b. il responsabile della limitazione della concorrenza deve concludere con la
persona impedita contratti conformi al mercato e alle condizioni usuali del settore economico.
Art. 1418
Art. 15 Valutazione della liceità di una limitazione della concorrenza 1 Se nel caso di una procedura civile sorge una contestazione in merito alla liceità di una limitazione della concorrenza, la causa è trasmessa per parere alla Commissione della concorrenza. 2 Se una limitazione della concorrenza solitamente considerata illecita è presentata come necessaria per la tutela di interessi pubblici preponderanti, la causa è trasmessa al Consiglio federale per decisione.
Art. 16 e 1719
Capitolo 4: Disposizioni di procedura amministrativa Sezione 1: Autorità in materia di concorrenza
Art. 18 Commissione della concorrenza 1 Il Consiglio federale istituisce la Commissione della concorrenza e designa i mem- bri della presidenza.20 2bis I membri della Commissione della concorrenza rendono noti i loro interessi in un registro degli interessi.21 2 La Commissione è composta di 11 a 15 membri. La maggioranza dei membri devono essere esperti indipendenti. 3 La Commissione prende tutte le decisioni che non sono espressamente riservate ad altre autorità. Emana raccomandazioni (art. 45 cpv. 2) e preavvisi (art. 46 cpv. 2) all’indirizzo delle autorità politiche e fornisce pareri (art. 47 cpv. 1).
18 Abrogato dal n. II 16 dell’all. 1 al codice di procedura civile del 19 dic. 2008, con effetto dal 1° gen. 2011 (RU 2010 1739; FF 2006 6593).
19 Abrogati dal n. II 16 dell’all. 1 al codice di procedura civile del 19 dic. 2008, con effetto dal 1° gen. 2011 (RU 2010 1739; FF 2006 6593).
20 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
21 Introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
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Art. 19 Organizzazione 1 La Commissione è indipendente dalle autorità amministrative. Essa può strutturarsi in Camere dotate di competenze decisionali autonome. In singoli casi può autoriz- zare un membro della presidenza a sbrigare direttamente casi urgenti o di secondaria importanza. 2 La Commissione è aggregata amministrativamente al Dipartimento federale dell’economia, della formazione e della ricerca (DEFR)22.
Art. 20 Regolamento interno 1 La Commissione emana un regolamento interno che disciplina in particolare i det- tagli organizzativi, segnatamente le competenze della presidenza, delle singole camere e del plenum. 2 Il regolamento interno deve essere approvato dal Consiglio federale.
Art. 21 Decisioni 1 La Commissione e le sue camere deliberano validamente se sono presenti almeno la metà dei membri, ma in ogni caso almeno tre membri. 2 Le decisioni sono prese alla maggioranza semplice dei membri presenti; a parità di voti prevale quello del presidente.
Art. 22 Ricusazione di membri della Commissione 1 I membri della Commissione devono ricusarsi qualora sussista un motivo di ricu- sazione secondo l’articolo 10 della legge federale del 20 dicembre 196823 sulla procedura amministrativa. 2 Di norma non si considera che un membro della Commissione abbia interessi per- sonali o che sussistano altri motivi di prevenzione se questi rappresenta un’associa- zione mantello. 3 Se la ricusazione è contestata, la Commissione o la pertinente camera decidono in assenza del membro interessato.
Art. 23 Compiti della segreteria 1 La segreteria prepara gli affari della Commissione, esegue le inchieste e emana unitamente a un membro della presidenza le necessarie decisioni di procedura. Essa presenta proposte alla Commissione e ne esegue le decisioni. Tratta direttamente con gli interessati, i terzi e le autorità. 2 La segreteria allestisce preavvisi (art. 46 cpv. 1) e consiglia i servizi e le imprese su questioni concernenti la presente legge.
22 Nuova espr. giusta il n. I 6 dell’O del 15 giu. 2012 (Riorganizzazione dei dipartimenti), in vigore dal 1° gen. 2013 (RU 2012 3655). Di detta mod. è tenuto conto in tutto il presente testo.
23 RS 172.021
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Art. 24 Personale della segreteria 1 Il Consiglio federale nomina la direzione e la Commissione il rimanente personale della segreteria. 2 Il rapporto di servizio è disciplinato dalla legislazione sul personale della Confede- razione.
Art. 25 Segreto d’ufficio e d’affari 1 Le autorità in materia di concorrenza serbano il segreto d’ufficio. 2 Quanto appreso nell’esercizio delle loro funzioni può essere utilizzato unicamente per gli scopi perseguiti dalla raccolta d’informazioni o dalla procedura. 3 Al Sorvegliante dei prezzi possono essere comunicate unicamente le informazioni necessarie allo svolgimento del suo compito. 4 Le pubblicazioni delle autorità della concorrenza non devono rivelare alcun segreto d’affari.
Sezione 2: Inchieste su limitazioni della concorrenza
Art. 26 Inchiesta preliminare 1 La segreteria può effettuare inchieste preliminari d’ufficio, su richiesta degli inte- ressati o su denuncia di terzi. 2 Essa può proporre misure per sopprimere o impedire limitazioni della concorrenza. 3 La procedura di inchiesta preliminare non dà diritto alla consultazione degli atti.
Art. 27 Apertura di un’inchiesta 1 Se esistono indizi di una limitazione illecita della concorrenza, la segreteria apre un’inchiesta d’intesa con un membro della presidenza. L’inchiesta viene aperta in ogni caso se la segreteria vi è invitata dalla Commissione o dal DEFR. 2 La Commissione decide quali delle inchieste aperte devono essere trattate priori- tariamente.
Art. 28 Comunicazione 1 La segreteria comunica l’apertura dell’inchiesta mediante pubblicazione ufficiale. 2 La comunicazione menziona l’oggetto e le persone inquisite e indica inoltre che i terzi devono annunciare entro 30 giorni se intendono partecipare all’inchiesta. 3 L’omissione della pubblicazione non impedisce gli atti d’inchiesta.
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Art. 29 Conciliazione 1 Qualora reputi illecita una limitazione della concorrenza, la segreteria della Com- missione può proporre alle parti una conciliazione sulle modalità della sua soppres- sione. 2 La conciliazione va redatta per scritto e necessita dell’approvazione della Commis- sione.
Art. 30 Decisione 1 La Commissione decide su proposta della segreteria le misure da adottare o l’ap- provazione della conciliazione. 2 Le parti alla procedura possono prendere posizione per scritto sulla proposta della segreteria. La Commissione può ordinare un’audizione e ordinare alla segreteria ulteriori misure di inchiesta. 3 Se le circostanze di fatto o giuridiche hanno subìto modificazioni essenziali, la Commissione può revocare o modificare la sua decisione su proposta della segreteria o degli interessati.
Art. 31 Autorizzazione eccezionale 1 Qualora la Commissione della concorrenza abbia deciso che una limitazione della concorrenza è illecita, le parti possono chiedere entro 30 giorni per il tramite del DEFR un’autorizzazione eccezionale del Consiglio federale per motivi prepon- deranti di interesse pubblico. In caso di presentazione di una simile richiesta, il termine per interporre ricorso al Tribunale amministrativo federale decorre soltanto dalla notificazione della decisione del Consiglio federale.24 2 La richiesta di un’autorizzazione eccezionale da parte del Consiglio federale può anche essere presentata entro 30 giorni dal momento in cui è passata in giudicato una decisione del Tribunale amministrativo federale o del Tribunale federale.25 3 L’autorizzazione è limitata nel tempo; essa può essere vincolata a condizioni e oneri. 4 Su richiesta degli interessati, il Consiglio federale può prorogare l’autorizzazione se i requisiti del suo rilascio permangono adempiti.
24 Nuovo testo del per. giusta il n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale, in vigore dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
25 Nuovo testo giusta il n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale, in vigore dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
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Sezione 3: Esame delle concentrazioni di imprese
Art. 32 Avvio della procedura di esame 1 Ricevuta la comunicazione di una concentrazione di imprese (art. 9), la Commis- sione della concorrenza decide in merito all’opportunità di un esame del progetto di concentrazione. Entro un mese dalla comunicazione del progetto di concentrazione la Commissione deve notificare alle imprese interessate l’avvio della procedura di esame. Se l’avvio della procedura di esame non viene notificato alle imprese interes- sate entro detto termine, la concentrazione può essere realizzata senza riserve. 2 Le imprese partecipanti non possono effettuare la concentrazione durante il mese seguente la comunicazione del progetto di concentrazione, a meno che la Commis- sione la autorizzi per motivi importanti su loro richiesta.
Art. 33 Procedura di esame 1 Qualora la Commissione della concorrenza decida l’esecuzione di un esame, la segreteria pubblica il contenuto essenziale della comunicazione della concentrazione e rende noto il termine entro il quale i terzi possono prendere posizione in merito alla concentrazione. 2 All’inizio dell’esame, la Commissione decide se la concentrazione può essere effettuata eccezionalmente a titolo provvisorio o se va mantenuta in sospeso. 3 La Commissione esegue l’esame entro quattro mesi sempreché non ne venga impedita da circostanze imputabili alle imprese partecipanti.
Art. 34 Effetti giuridici Fatti salvi il decorso del termine ai sensi dell’articolo 32 capoverso 1 e l’autorizza- zione dell’esecuzione provvisoria, gli effetti di diritto civile di una concentrazione soggetta ad autorizzazione rimangono sospesi. La concentrazione è considerata auto- rizzata se la Commissione non decide in merito entro i termini stabiliti dall’articolo 33 capoverso 3, a meno che constati mediante decisione che è stata impedita ad effettuare l’esame da circostanze imputabili alle imprese partecipanti.
Art. 35 Violazione dell’obbligo di autorizzazione Se una concentrazione di imprese soggetta ad autorizzazione viene effettuata senza comunicazione, la procedura giusta gli articoli 32 a 38 è avviata d’ufficio. In questo caso il termine di cui all’articolo 32 capoverso 1 decorre dal momento in cui l’auto- rità è in possesso delle informazioni che devono essere contenute nella comunica- zione.
Art. 36 Procedura di autorizzazione eccezionale 1 Qualora la Commissione della concorrenza abbia vietato la concentrazione, le imprese partecipanti possono chiedere entro 30 giorni per il tramite del DEFR un’autorizzazione eccezionale del Consiglio federale per motivi preponderanti di
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interesse pubblico. In caso di presentazione di una simile richiesta, il termine per interporre ricorso al Tribunale amministrativo federale decorre soltanto dalla notifi- cazione della decisione del Consiglio federale.26 2 La richiesta di un’autorizzazione eccezionale da parte del Consiglio federale può anche essere presentata entro 30 giorni dal momento in cui è passata in giudicato una decisione del Tribunale amministrativo federale o del Tribunale federale.27 3 Il Consiglio federale decide in merito alla richiesta possibilmente entro quattro mesi dalla sua presentazione.
Art. 37 Ripristino della concorrenza efficace 1 Se viene effettuata una concentrazione di imprese vietata oppure viene vietata una concentrazione già effettuata e se ai fini della stessa non viene richiesta o rilasciata un’autorizzazione eccezionale, le imprese partecipanti hanno l’obbligo di prendere i provvedimenti necessari al ripristino della concorrenza efficace. 2 La Commissione può esigere dalle imprese partecipanti proposte vincolanti in merito al ripristino della concorrenza efficace. Essa impartisce un termine all’uopo. 3 Se accetta le proposte, la Commissione può ordinare in che modo ed entro quale termine le imprese partecipanti devono eseguire i provvedimenti. 4 Se nonostante diffida le imprese partecipanti non presentano proposte o se queste ultime non sono accettate, la Commissione può ordinare:
a. la separazione delle imprese o degli attivi concentrati; b. la cessazione degli effetti di controllo; c. ulteriori provvedimenti idonei al ripristino della concorrenza efficace.
Art. 38 Revoca dell’autorizzazione 1 La Commissione della concorrenza può revocare un’autorizzazione o decidere l’esame di una concentrazione nonostante la scadenza del termine di cui all’articolo 32 capoverso 1 se:
a. le imprese partecipanti hanno fornito indicazioni inesatte; b. l’autorizzazione è stata ottenuta fraudolentemente; oppure c. le imprese partecipanti contravvengono gravemente ad un onere vincolato
all’autorizzazione. 2 Il Consiglio federale può revocare per i medesimi motivi un’autorizzazione ecce- zionale.
26 Nuovo testo del per. giusta il n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale, in vigore dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
27 Nuovo testo giusta il n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale, in vigore dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
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Sezione 4: Procedura e rimedi giuridici
Art. 39 Principio La legge federale del 20 dicembre 196828 sulla procedura amministrativa è applica- bile alle procedure nella misura in cui la presente legge non vi deroghi.
Art. 40 Obbligo di fornire informazioni Le persone che partecipano a intese, le imprese che dominano il mercato, quelle che partecipano a concentrazioni di imprese nonché i terzi interessati devono fornire alla autorità in materia di concorrenza tutte le informazioni utili alle inchieste e presenta- re i documenti necessari. Il diritto di non fornire informazioni è disciplinato dagli articoli 16 e 17 della legge federale del 20 dicembre 196829 sulla procedura ammini- strativa.30
Art. 41 Assistenza amministrativa I servizi della Confederazione e dei Cantoni hanno l’obbligo di collaborare alle inchieste delle autorità in materia di concorrenza e di mettere a disposizione i docu- menti necessari.
Art. 4231 Misure di inchiesta 1 Le autorità in materia di concorrenza possono procedere all’audizione di terzi come testimoni e costringere le parti all’inchiesta a deporre. L’articolo 64 della legge federale del 4 dicembre 194732 di procedura civile è applicabile per analogia. 2 Le autorità in materia di concorrenza possono ordinare perquisizioni e sequestrare mezzi di prova. A questi provvedimenti coercitivi sono applicabili per analogia gli articoli 45–50 della legge federale del 22 marzo 197433 sul diritto penale ammini- strativo. Le perquisizioni domiciliari e i sequestri sono ordinati, su domanda della segreteria, da un membro della presidenza.
Art. 42a34 Inchieste nelle procedure secondo l’Accordo sul trasporto aereo tra la Svizzera e la CE
1 La Commissione della concorrenza è l’autorità svizzera competente per la coope- razione con gli organi della Comunità europea secondo l’articolo 11 dell’Accordo
28 RS 172.021 29 RS 172.021 30 Nuovo testo del per. giusta il n. I 3 della LF del 28 set. 2012 che adegua disposizioni di
diritto procedurale sul segreto professionale degli avvocati, in vigore dal 1° mag. 2013 (RU 2013 847; FF 2011 7255).
31 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
32 RS 273 33 RS 313.0 34 Introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385;
FF 2002 1835 4927).
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del 21 giugno 199935 tra la Confederazione Svizzera e la Comunità europea sul trasporto aereo. 2 Un’impresa che si oppone alla verifica effettuata nell’ambito di una procedura basata sull’articolo 11 dell’Accordo può essere sottoposta, su richiesta della Com- missione della Comunità europea, a misure di inchiesta secondo l’articolo 42; è applicabile l’articolo 44
Art. 42b36 Comunicazione di dati a un’autorità estera in materia di concorrenza 1 La comunicazione di dati a un’autorità estera in materia di concorrenza è ammessa soltanto se fondata su una legge o su un accordo internazionale o se le imprese inte- ressate vi acconsentono. 2 In assenza del consenso delle imprese interessate, le autorità in materia di concor- renza possono comunicare a un’autorità estera in materia di concorrenza dati confi- denziali, in particolare segreti d’affari, fondandosi su un accordo internazionale soltanto se:
a. le pratiche oggetto d’inchiesta nello Stato ricevente sono illecite anche secondo il diritto svizzero;
b. le due autorità in materia di concorrenza stanno svolgendo un’inchiesta sulle stesse pratiche o gli stessi negozi giuridici o su pratiche o negozi giuridici correlati;
c. i dati sono utilizzati dall’autorità estera soltanto ai fini dell’applicazione di disposizioni del diritto dei cartelli e come mezzi di prova riguardo all’ogget- to dell’inchiesta al quale si riferisce la sua richiesta di informazioni;
d. i dati non sono utilizzati in una procedura penale o civile; e. il diritto procedurale estero garantisce i diritti di parte e il segreto d’ufficio; e f. i dati confidenziali non sono comunicati all’autorità estera nell’ambito di una
conciliazione (art. 29) o della collaborazione alla rilevazione e all’elimi- nazione di una limitazione della concorrenza (art. 49a cpv. 2).
3 Prima di trasmettere i dati all’autorità estera, le autorità in materia di concorrenza informano le imprese interessate e le invitano a prendere posizione.
Art. 43 Partecipazione di terzi all’inchiesta 1 Possono annunciare la loro partecipazione all’inchiesta su una limitazione della concorrenza:
a. le persone che a motivo della limitazione della concorrenza sono impedite nell’accesso o nell’esercizio della concorrenza;
35 RS 0.748.127.192.68 36 Introdotto dall’all. al DF del 20 giu. 2014 (cooperazione in merito all’applicazione
dei rispettivi diritti della concorrenza), in vigore dal 1° dic. 2014 (RU 2014 3711; FF 2013 3295).
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b. le associazioni professionali ed economiche autorizzate per statuto a difen- dere gli interessi economici dei loro membri, sempreché anche i membri del- l’associazione o di una sezione possano partecipare all’inchiesta;
c. le organizzazioni di importanza nazionale o regionale che per statuto si dedi- cano alla difesa dei consumatori.
2 La segreteria può esigere che i gruppi di sei o più partecipanti ad un’inchiesta aventi un identico interesse designino un rappresentante comune se l’inchiesta ne dovesse altrimenti risultare eccessivamente complicata. Essa può in ogni caso limi- tare la partecipazione a un’audizione; sono fatti salvi i diritti di parte giusta la legge federale del 20 dicembre 196837 sulla procedura amministrativa. 3 I capoversi 1 e 2 si applicano per analogia alla procedura di autorizzazione ecce- zionale di una limitazione della concorrenza da parte del Consiglio federale (art. 8). 4 Nella procedura di esame delle concentrazioni di imprese la qualità di parte è riser- vata alle sole imprese partecipanti.
Art. 4438
Sezione 5: Altri compiti e competenze delle autorità in materia di concorrenza
Art. 45 Raccomandazioni alle autorità 1 La Commissione osserva continuamente le condizioni di concorrenza. 2 Può sottoporre alle autorità raccomandazioni per il promovimento di una concor- renza efficace, in particolare tramite l’elaborazione e l’applicazione di prescrizioni giuridico-economiche.
Art. 46 Preavvisi 1 I disegni di atti normativi della Confederazione in materia economica o di altri atti normativi federali che possono influenzare la concorrenza devono essere sottoposti alla segreteria. Questa li esamina dal profilo delle distorsioni e delle limitazioni eccessive della concorrenza. 2 Nelle procedure di consultazione la Commissione dà il suo preavviso sui disegni di atti normativi della Confederazione che limitano la concorrenza o la influenzano altrimenti. Può dare il suo preavviso sui disegni di atti normativi cantonali.
37 RS 172.021 38 Abrogato dal n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale,
con effetto dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
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Art. 47 Pareri 1 La Commissione redige pareri per altre autorità su questioni di concorrenza di importanza sostanziale. Nelle questioni di importanza secondaria può incaricarne la segreteria. 2 …39
Art. 48 Pubblicazione delle decisioni e delle sentenze 1 Le autorità in materia di concorrenza possono pubblicare le loro decisioni. 2 I tribunali trasmettono spontaneamente alla segreteria una copia completa delle sentenze emesse in virtù della presente legge. La segreteria raccoglie queste sentenze e può pubblicarle periodicamente.
Art. 49 Obbligo di informare 1 La segreteria e la Commissione informano il pubblico circa la loro attività. 2 La Commissione riferisce annualmente al Consiglio federale circa le sue attività.
Sezione 6: Sanzioni amministrative40
Art. 49a41 Sanzione in caso di limitazioni illecite della concorrenza 1 All’impresa che partecipa a un accordo illecito secondo l’articolo 5 capoversi 3 e 4 o attua una pratica illecita secondo l’articolo 7 è addossato un importo sino al 10 per cento della cifra d’affari realizzata in Svizzera negli ultimi tre esercizi. L’articolo 9 capoverso 3 è applicabile per analogia. L’importo è calcolato in funzione della durata e della gravità delle pratiche illecite. Nella determinazione dell’importo è tenuto adeguatamente conto del presunto guadagno che l’impresa ha conseguito con le pratiche illecite. 2 Se l’impresa collabora a rilevare e a eliminare la limitazione della concorrenza, si può rinunciare in tutto o in parte alla sanzione. 3 Non vi è sanzione se:
a. l’impresa annuncia la limitazione della concorrenza prima che questa espli- chi i suoi effetti; se nei cinque mesi dall’annuncio le viene comunicata l’apertura di una procedura secondo gli articoli 26–30, la sanzione non deca- de qualora l’impresa mantenga la limitazione;
b. la limitazione della concorrenza ha cessato di esplicare i suoi effetti da oltre cinque anni prima dell’apertura dell’inchiesta;
39 Abrogato dal n. I della LF del 20 giu. 2003, con effetto dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
40 Originario avanti art. 50. 41 Introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385;
FF 2002 1835 4927). Vedi anche la disp. fin. di detta mod. alla fine del presente testo.
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c. il Consiglio federale ha autorizzato una limitazione della concorrenza in vir- tù dell’articolo 8.
Art. 5042 Infrazioni in relazione con conciliazioni e decisioni dell’autorità All’impresa che a proprio vantaggio contravviene a una conciliazione, a una deci- sione passata in giudicato delle autorità in materia di concorrenza o a una decisione di un’autorità di ricorso è addossato un importo sino al 10 per cento della cifra d’affari realizzata in Svizzera nei tre ultimi esercizi. L’articolo 9 capoverso 3 è applicabile per analogia. Nella determinazione dell’importo è tenuto adeguatamente conto del presunto guadagno che l’impresa ha conseguito con le pratiche illecite.
Art. 51 Infrazioni in relazione con concentrazioni di imprese 1 All’impresa che effettua senza comunicazione una concentrazione soggetta a comunicazione, non osserva il divieto temporaneo di esecuzione, contravviene ad un onere vincolato all’autorizzazione, realizza una concentrazione vietata o non esegue un provvedimento per il ripristino di una concorrenza efficace è addossato un impor- to sino a un milione di franchi. 2 In caso di recidiva inerente a un onere connesso all’autorizzazione, l’importo addossato all’impresa ammonta sino al dieci per cento della cifra d’affari totale realizzata in Svizzera dall’insieme delle imprese partecipanti. L’articolo 9 capoverso 3 è applicabile per analogia.
Art. 52 Altre infrazioni All’impresa che non adempie o adempie solo in parte il suo obbligo di fornire infor- mazioni o di presentare i documenti è addossato un importo sino a 100 000 franchi.
Art. 53 Procedura43 1 Le infrazioni sono istruite dalla segreteria d’intesa con un membro della presidenza e giudicate dalla Commissione. 2 …44
42 Nuovo testo giusta il n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
43 Nuovo testo giusta il n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale, in vigore dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
44 Abrogato dal n. 27 dell’all. alla L del 17 giu. 2005 sul Tribunale amministrativo federale, con effetto dal 1° gen. 2007 (RU 2006 2197; FF 2001 3764).
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Sezione 7:45 Emolumenti
Art. 53a 1 Le autorità in materia di concorrenza riscuotono emolumenti per:
a. le decisioni relative a inchieste concernenti limitazioni della concorrenza ai sensi degli articoli 26–31;
b. l’esame delle concentrazioni di imprese ai sensi degli articoli 32–38; c. i pareri e altri servizi.
2 Gli emolumenti sono calcolati in funzione del tempo impiegato. 3 Il Consiglio federale stabilisce il tasso degli emolumenti e ne disciplina la riscos- sione. Esso può esentare da emolumenti talune procedure o prestazioni, in particola- re in caso di sospensione delle procedure.
Capitolo 5: Sanzioni penali
Art. 54 Reati in materia di conciliazioni e decisioni amministrative Chiunque, intenzionalmente, contravviene a una conciliazione, a una decisione pas- sata in giudicato delle autorità in materia di concorrenza o a una decisione di un’au- torità di ricorso, è punito con la multa sino a 100 000 franchi.
Art. 55 Altri reati Chiunque, intenzionalmente, non esegue o esegue solo in parte una decisione del- l’autorità in materia di concorrenza concernente l’obbligo di fornire informazioni (art. 40), esegue senza comunicazione una concentrazione soggetta a comunicazione oppure viola decisioni in relazione con le concentrazioni di imprese, è punito con la multa sino a 20 000 franchi.
Art. 56 Prescrizione 1 Il perseguimento penale si prescrive in cinque anni nel caso di reati contro le con- ciliazioni e le decisioni amministrative (art. 54). In caso di interruzione, il termine di prescrizione non può essere prorogato di oltre la metà. 2 Il perseguimento penale nel caso degli altri reati (art. 55) si prescrive in due anni.
Art. 57 Procedura e rimedi giuridici 1 Il perseguimento e il giudizio dei reati sono disciplinati dalla legge federale del 22 marzo 197446 sul diritto penale amministrativo.
45 Introdotta dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
46 RS 313.0
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2 Autorità di perseguimento penale è la segreteria, d’intesa con un membro della pre- sidenza. Autorità di giudizio è la Commissione.
Capitolo 6: Esecuzione di accordi internazionali
Art. 58 Accertamento dei fatti 1 Se una parte contraente di un accordo internazionale fa valere che determinate limitazioni della concorrenza sono incompatibili con l’accordo, il DEFR può incari- care la segreteria di avviare una corrispondente inchiesta preliminare. 2 Il DEFR decide su proposta della segreteria circa il seguito della procedura. Esso sente dapprima gli interessati.
Art. 59 Soppressione delle incompatibilità 1 Se nell’esecuzione di un accordo internazionale si constata che una limitazione della concorrenza è incompatibile con l’accordo, il DEFR può, d’intesa con il Dipar- timento federale degli affari esteri, proporre alle parti interessate una conciliazione in vista della soppressione delle incompatibilità. 2 Se una conciliazione non può essere attuata tempestivamente e se la parte con- traente dell’accordo minaccia di prendere misure nei confronti della Svizzera, il DEFR può prendere, d’intesa con il Dipartimento federale degli affari esteri, le misure necessarie per sopprimere la limitazione della concorrenza.
Capitolo 6a:47 Valutazione
Art. 59a 1 Il Consiglio federale fa valutare l’efficacia delle misure e l’esecuzione della pre- sente legge. 2 Il Consiglio federale riferisce all’Assemblea federale al termine della valutazione, ma al più tardi cinque anni dopo l’entrata in vigore della presente disposizione, e formula proposte per il seguito.
Capitolo 7: Disposizioni finali
Art. 60 Esecuzione Il Consiglio federale emana le disposizioni di esecuzione.
47 Introdotto dal n. I della LF del 20 giu. 2003, in vigore dal 1° apr. 2004 (RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927).
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Art. 61 Diritto previgente: abrogazione La legge federale del 20 dicembre 198548 sui cartelli e le organizzazioni analoghe è abrogata.
Art. 62 Disposizioni transitorie 1 Le procedure pendenti davanti alla Commissione dei cartelli su accordi in materia di concorrenza sono sospese sino all’entrata in vigore della presente legge; se del caso esse saranno continuate dopo un termine di sei mesi applicando la nuova legi- slazione. 2 Le nuove procedure davanti alla Commissione su accordi in materia di concorrenza potranno essere avviate al più presto dopo un termine di sei mesi dall’entrata in vigore della presente legge, a meno che i destinatari potenziali non richiedano un esame prima di questa data. Gli esami preliminari sono possibili in qualsiasi momen- to. 3 Le decisioni passate in giudicato e le raccomandazioni accettate in virtù della legge federale del 20 dicembre 198549 sui cartelli e le organizzazioni analoghe sono ulte- riormente disciplinate dal diritto previgente per quanto concerne le sanzioni.
Art. 63 Referendum ed entrata in vigore 1 La presente legge sottostà al referendum facoltativo. 2 Il Consiglio federale ne determina l’entrata in vigore.
Data dell’entrata in vigore: art. 18 a 25: 1° febbraio 199650 le disposizioni rimanenti: 1° luglio 199651
Disposizione finale della modifica del 20 giugno 200352
Se una limitazione attuale della concorrenza è annunciata o eliminata entro un anno dall’entrata in vigore dell’articolo 49a, non saranno prese sanzioni in virtù di tale disposizione.
48 [RU 1986 874, 1992 288 all. n. 12] 49 [RU 1986 874, 1992 288 all. n. 12] 50 DCF del 26 gen. 1996 51 O del 17 giu. 1996 (RU 1996 1805) 52 RU 2004 1385; FF 2002 1835 4927
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Allegato
Modifica del diritto federale vigente
…53
53 Le mod. possono essere consultate alla RU 1996 546.
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