II
(Nicht veröffentlichungsbedürftige Rechtsakte)
KOMMISSION
EMPFEHLUNG DER KOMMISSION
vom 24. August 2006
zur Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials und dessen digitaler Bewahrung
(2006/585/EG)
DIE KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN —
gestützt auf den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, insbesondere auf Artikel 211,
in Erwägung nachstehender Gründe:
(1) Am 1. Juni 2005 stellte die Kommission die i2010-Ini- tiative vor, die darauf abzielt, die neuen Informations- technologien optimal zur Steigerung des Wirtschafts- wachstums, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Verbesserung der Lebensqualität einzusetzen. Darin nennt die Kommission die digitalen Bibliotheken als Kernpunkt ihrer i2010-Strategie. In ihrer Mitteilung „i2010: digitale Bibliotheken“ vom 30. September 2005 (1) legte die Kommission ihre Strategie für die Digitalisierung, On- line-Zugänglichkeit und digitale Bewahrung des kollekti- ven Gedächtnisses Europas dar. Dieses kollektive Ge- dächtnis umfasst Druckwerke (Bücher, Zeitungen, Zeit- schriften), Fotografien, Museums- und Ausstellungsstücke, Archivgut und audiovisuelles Material (nachstehend „kul- turelles Material“ genannt).
(2) Zur Verwirklichung dieser Strategie sollten den Mitglied- staaten Maßnahmen empfohlen werden, um das wirt- schaftliche und kulturelle Potenzial des europäischen Kul- turerbes mit Hilfe des Internets optimal auszunutzen.
(3) In diesem Zusammenhang sollte die Herstellung digitali- sierten Materials aus Beständen der Bibliotheken, Archive und Museen vorangetrieben werden. Dank der Online- Zugänglichkeit dieses Materials werden die Bürger überall in Europa die Möglichkeit erhalten, darauf zuzugreifen und es zu Studien-, Freizeit- und Arbeitszwecken zu nut- zen. Das vielfältige und mehrsprachige Kulturerbe Euro- pas wird auf diese Weise im Internet deutlich zur Geltung gebracht. Darüber hinaus kann das digitalisierte Material in verschiedenen Wirtschaftszweigen weiterverwendet werden, z. B. im Fremdenverkehr und in der Bildung sowie im kreativen Schaffen.
(4) In den Schlussfolgerungen des Rates vom 15.—16. No- vember 2004 zum Arbeitsplan im Bereich der Kultur 2005—2006 wird überdies der Beitrag des kreativen Schaffens und der Kreativbranche zum Wirtschaftswachs- tum in Europa und die Notwendigkeit einer koordinier- ten Digitalisierung betont.
(5) In der Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. November 2005 zum Filmerbe und zur Wettbewerbsfähigkeit der einschlägigen Industrie- zweige (2) wurde den Mitgliedstaaten bereits empfohlen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit digitale und neue Technologien verstärkt bei der Erfassung, Katalogi- sierung, Erhaltung und Restaurierung von Kinofilmen eingesetzt werden. Was Kinofilme anbelangt, wird die Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zum Filmerbe durch die vorliegende Empfehlung in zahl- reichen Aspekten ergänzt.
(6) Die Digitalisierung ist ein wichtiges Mittel, um kulturelles Material einem größeren Publikum zugänglich zu ma- chen. In einigen Fällen ist sie sogar das einzige Mittel, das gewährleistet, dass solches Material auch den künfti- gen Generationen zur Verfügung stehen wird. So gibt es in den Mitgliedstaaten gegenwärtig zahlreiche Digitalisie- rungsinitiativen, die aber zersplittert sind. Ein abgestimm- tes Vorgehen der Mitgliedstaaten bei der Digitalisierung ihres Kulturerbes würde nicht nur eine kohärentere Aus- wahl des Materials ermöglichen, sondern auch Über- schneidungen vermeiden helfen. Außerdem würde da- durch ein sichereres Klima für Unternehmen geschaffen, die in Digitalisierungstechnik investieren wollen. Ein Überblick über laufende und geplante Digitalisierungstä- tigkeiten und über quantitative Zielsetzungen für die Di- gitalisierung würde zur Erfüllung dieser Ziele beitragen.
(7) Das Sponsoring durch die Privatwirtschaft oder Partner- schaften zwischen öffentlichem und privatem Sektor können helfen, private Träger in die Digitalisierung ein- zubinden, und sollten daher weiter gefördert werden.
DEL 236/28 Amtsblatt der Europäischen Union 31.8.2006
(1) KOM(2005) 465 endgültig. (2) ABl. L 323 vom 9.12.2005, S. 57.
(8) Investitionen in neue Technologien und große Digitalisie- rungsanlagen erlauben die Senkung der Digitalisierungs- kosten bei gleicher oder sogar besserer Qualität und soll- ten deshalb empfohlen werden.
(9) Ein gemeinsamer mehrsprachiger Zugangspunkt würde die einfache Suche im verteilten (d. h. an unterschiedli- chen Orten und im Besitz unterschiedlicher Organisatio- nen befindlichen) digitalen Kulturerbe Europas erlauben. Ein solcher Zugangspunkt würde die Sichtbarkeit des Kulturerbes verbessern und seine Gemeinsamkeiten her- vorheben. Der Zugangspunkt sollte auf bestehenden Ini- tiativen wie The European Library (TEL), in denen europä- ische Bibliotheken bereits zusammenarbeiten, aufbauen und nach Möglichkeit private Inhaber von Rechten an kulturellem Material sowie alle anderen Beteiligten eng einbeziehen. Die Mitgliedstaaten und kulturelle Institutio- nen sollten zu einem entschlossenen Engagement für die Einrichtung eines solchen Zugangspunktes ermuntert werden.
(10) Nur ein Teil des Materials, das sich im Besitz der Biblio- theken, Archive und Museen befindet, ist tatsächlich ge- meinfrei, in dem Sinne, dass es keinen geistigen Eigen- tumsrechten (mehr) unterliegt, wogegen sonstiges Mate- rial urheberrechtlich geschützt ist. Da geistige Eigentums- rechte ein wichtiges Instrument zur Förderung der Krea- tivität sind, sollte kulturelles Material in Europa stets un- ter vollständiger Wahrung der Urheberrechte und der verwandten Schutzrechte digitalisiert, zugänglich gemacht und bewahrt werden. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die Bestimmungen von Artikel 5 Absatz 2 Buchstabe c, Artikel 5 Absatz 3 Buchstabe n und Artikel 5 Absatz 5 sowie Erwägung 40 der Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter As- pekte des Urheberrechts und der verwandten Schutz- rechte in der Informationsgesellschaft (1). Lizenzierungs- mechanismen, z. B. für verwaiste Werke (d. h. urheber- rechtlich geschützte Werke, deren Rechteinhaber nicht oder nur sehr schwer zu ermitteln sind) und Werke, die vergriffen oder nicht mehr erhältlich sind (etwa im audiovisuellen Bereich), können die Klärung der Rechte und damit die Digitalisierung und anschließende Online- Bereitstellung vereinfachen. Ein solcher Mechanismus sollte daher in enger Zusammenarbeit mit den Rechte- inhabern angestrebt werden.
(11) Einzelstaatliche Rechtsvorschriften können die Nutzung gemeinfreier Werke behindern, wenn sie beispielsweise für jede Reproduktion des Werkes einen Verwaltungsakt erforderlich machen. Solche Hindernisse sollten festge- stellt werden, und es sollten Schritte zu ihrer Beseitigung eingeleitet werden.
(12) Die Entschließung des Rates vom 25. Juni 2002 über die Erhaltung des Gedächtnisses der Zukunft — Konservie- rung der digitalen Inhalte für künftige Generationen (2002/C 162/02) (2) enthält Vorschläge für Ziele und Leitmaßnahmen zur Bewahrung digitaler Inhalte für
künftige Generationen. Gegenwärtig gibt es jedoch in den Mitgliedstaaten keine klaren und umfassenden Kon- zepte für die Bewahrung digitaler Inhalte. Das Fehlen solcher Konzepte stellt eine Gefahr für das Überleben digitalisierten Materials dar und kann dazu führen, dass Material, das nur in digitaler Form produziert wird, ver- loren geht. Die Entwicklung effektiver Mittel zur digitalen Bewahrung hat weitreichende Folgen, nicht nur für die Bewahrung von Material im Besitz öffentlicher Einrich- tungen, sondern auch für alle anderen Organisationen, die digitales Material aufbewahren müssen oder wollen.
(13) Mehrere Mitgliedstaaten haben Rechtsvorschriften erlas- sen oder planen verbindliche Regelungen, wonach die Hersteller digitalen Materials eine oder mehrere Kopien ihrer Werke bei einer beauftragten Stelle hinterlegen müssen. Um einen Wildwuchs unterschiedlicher Regelun- gen für die Hinterlegung digitalen Materials zu verhin- dern, ist eine effektive Zusammenarbeit der Mitglied- staaten erforderlich und sollte gefördert werden.
(14) Die „Web-Lese“ (Web-Harvesting) ist eine neue Technik, mit der Material im Internet zum Zwecke der Bewahrung erfasst wird. Diese Technik setzt voraus, dass die damit beauftragten Einrichtungen aktiv Material sammeln, an- statt auf dessen Hinterlegung zu warten, wodurch sich die Verwaltungsbelastung der Produzenten digitalen Ma- terials erheblich verringert; diesbezügliche Bestimmungen sollten deshalb im nationalen Recht verankert werden —
EMPFIEHLT DEN MITGLIEDSTAATEN:
Digitalisierung und Online-Zugänglichkeit
1. die Erfassung von Informationen über die laufende und geplante Digitalisierung von Büchern, Zeitungen, Zeitschrif- ten, Fotos, Museums- und Ausstellungsstücken, Archivgut und audiovisuellem Material (nachstehend „kulturelles Mate- rial“ genannt) und die Aufstellung von Übersichten über solche Digitalisierungstätigkeiten, um Doppelarbeit zu ver- meiden und um die Zusammenarbeit und Synergien auf europäischer Ebene zu fördern;
2. die Aufstellung quantitativer Ziele für die Digitalisierung analogen Materials in Archiven, Bibliotheken und Museen mit Angabe der zu erwartenden Zunahme digitalisierten Materials, das in die europäische digitale Bibliothek einge- bracht werden könnte, sowie der Haushaltsmittel, die von der öffentlichen Hand dafür bereitgestellt werden;
3. die Förderung von Partnerschaften zwischen kulturellen Institutionen und dem Privatsektor zur Eröffnung neuer Finanzierungsmöglichkeiten für die Digitalisierung kulturel- len Materials;
4. den Aufbau und Betrieb großer Digitalisierungsanlagen als Teil der Kompetenzzentren für die Digitalisierung in Europa oder in enger Zusammenarbeit mit ihnen;
DE31.8.2006 Amtsblatt der Europäischen Union L 236/29
(1) ABl. L 167 vom 22.6.2001, S. 10. (2) ABl. C 162 vom 6.7.2002, S. 4.
5. die Förderung des Aufbaus einer europäischen digitalen Bibliothek in Form eines gemeinsamen mehrsprachigen Zu- gangspunkts zum verteilten (d. h. an unterschiedlichen Or- ten und im Besitz unterschiedlicher Organisationen befind- lichen) digitalen kulturellen Materials in Europa mittels:
a) Ermunterung der kulturellen Institutionen sowie der Verlage und anderer Rechteinhaber, ihr digitalisiertes Material in der europäischen digitalen Bibliothek auf- findbar zu machen,
b) Gewährleistung, dass kulturelle Institutionen und ggf. einschlägige Privatunternehmen nach gemeinsamen Di- gitalisierungsnormen vorgehen, um die europaweite In- teroperabilität des digitalisierten Materials zu garantieren und dessen sprachübergreifende Auffindbarkeit zu er- leichtern;
6. die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Digitali- sierung und Online-Zugänglichkeit kulturellen Materials durch
a) Schaffung von Mechanismen, die eine Verwendung ver- waister Werke erleichtern, nach Konsultation der inte- ressierten Kreise,
b) Einführung oder Förderung von Mechanismen, die auf freiwilliger Grundlage die Verwendung vergriffener oder nicht mehr erhältlicher Werke erleichtern, nach Konsul- tation der interessierten Kreise,
c) Förderung der Bereitstellung von Listen bekannter ver- waister und gemeinfreier Werke,
d) Ermittlung der Rechtsvorschriften, die ein Hindernis für die Online-Zugänglichkeit und anschließende Nutzung gemeinfreien kulturellen Materials darstellen, und Einlei- tung von Schritten zu deren Beseitigung;
Digitale Bewahrung
7. die Aufstellung nationaler Strategien für die langfristige Be- wahrung und Zugänglichkeit digitalen Materials unter voll- ständiger Wahrung des Urheberrechts mit
a) Erläuterung der Organisation unter Angabe der Rolle und Verantwortlichkeit aller Beteiligten und der dafür zugewiesenen Mittel,
b) konkreten Aktionsplänen, aus denen die Ziele und Zeit- pläne für die Erfüllung der einzelnen Ziele hervorgehen;
8. den gegenseitigen Austausch von Informationen über die Strategien und Aktionspläne;
9. die Verankerung von Bestimmungen in ihren Rechtsord- nungen, die ein mehrfaches Kopieren und Konvertieren di- gitalen kulturellen Materials durch öffentliche Einrichtungen zum Zwecke der Bewahrung erlauben, wobei den gemein- schaftlichen und internationalen Vorschriften zum Schutz der Rechte des geistigen Eigentums vollständig Rechnung zu tragen ist;
10. die Berücksichtigung der Entwicklungen in anderen Mit- gliedstaaten bei der Erarbeitung von Konzepten und Ver- fahren für die Hinterlegung von ursprünglich in digitaler Form geschaffenem Material, um große Unterschiede in den Hinterlegungsregelungen zu vermeiden;
11. die Verankerung von Bestimmungen in ihren Rechtsord- nungen, die eine Bewahrung von Webinhalten durch damit beauftragte Einrichtungen unter Einsatz von Erfassungstech- niken wie der Web-Lese (Web-Harvesting) erlauben, wobei den gemeinschaftlichen und internationalen Vorschriften zum Schutz des Rechte des geistigen Eigentums vollständig Rechnung zu tragen ist;
Weiterverfolgung dieser Empfehlung
12. die Unterrichtung der Kommission über die aufgrund dieser Empfehlung ergriffenen Maßnahmen, und zwar 18 Monate nach der Veröffentlichung dieser Empfehlung im Amtsblatt der Europäischen Union und danach alle zwei Jahre.
Brüssel, den 24. August 2006
Für die Kommission Viviane REDING
Mitglied der Kommission
DEL 236/30 Amtsblatt der Europäischen Union 31.8.2006
II
(Acts whose publication is not obligatory)
COMMISSION
COMMISSION RECOMMENDATION
of 24 August 2006
on the digitisation and online accessibility of cultural material and digital preservation
(2006/585/EC)
THE COMMISSION OF THE EUROPEAN COMMUNITIES,
Having regard to the Treaty establishing the European Community, and in particular Article 211 thereof,
Whereas:
(1) On 1 June 2005 the Commission presented the i2010 initiative, which seeks to optimise the benefits of the new information technologies for economic growth, job creation and the quality of life of European citizens. The Commission has made digital libraries a key aspect of i2010. In its Communication ‘i2010: digital libraries’ of 30 September 2005 (1), it set out its strategy for digi- tisation, online accessibility and digital preservation of Europe's collective memory. This collective memory includes print (books, journals, newspapers), photo- graphs, museum objects, archival documents, audiovisual material (hereinafter ‘cultural material’).
(2) Measures applying that strategy with a view to opti- mising, by means of the Internet, the economic and cultural potential of Europe's cultural heritage should be recommended to the Member States.
(3) In that context, the development of digitised material from libraries, archives and museums should be encouraged. The online accessibility of the material will make it possible for citizens throughout Europe to access and use it for leisure, studies or work. It will give Europe's diverse and multilingual heritage a clear profile on the Internet. Moreover, the digitised material can be re-used in industries such as tourism and the education industry, as well as in new creative efforts.
(4) Furthermore, the Council Conclusions of 15-16 November 2004 on the Workplan for Culture 2005- 2006 stress the contribution of creativity and creative industries to economic growth in Europe, and the need for a coordinated digitisation effort.
(5) The European Parliament and Council Recommendation of 16 November 2005 on film heritage and the competi- tiveness of related industrial activities (2) already recom- mended to Member States to adopt appropriate measures to increase the use of digital and new technologies in the collection, cataloguing, preservation and restoration of cinematographic works. In as far as cinematographic works are concerned the present Recommendation complements the Parliament and Council Recommen- dation on film heritage on a number of aspects.
(6) Digitisation is an important means of ensuring greater access to cultural material. In some cases it is the only means of ensuring that such material will be available for future generations. Thus, many digitisation initiatives are currently being undertaken in the Member States, but efforts are fragmented. Concerted action by the Member States to digitise their cultural heritage would lend greater coherence to the selection of material and would avoid overlap in digitisation. It would also lead to a more secure climate for companies investing in digiti- sation technologies. Overviews of current and planned digitisation activities and quantitative targets for digiti- sation would contribute to the achievement of those objectives.
(7) Private sector sponsoring of digitisation or partnerships between the public and private sectors can involve private entities in digitisation efforts and should be further encouraged.
ENL 236/28 Official Journal of the European Union 31.8.2006
(1) COM(2005) 465 final. (2) OJ L 323, 9.12.2005, p. 57.
(8) Investments in new technologies and large scale digiti- sation facilities can bring down costs of digitisation while maintaining or improving quality and should therefore be recommended.
(9) A common multilingual access point would make it possible to search Europe's distributed — that is to say, held in different places by different organisations — digital cultural heritage online. Such an access point would increase its visibility and underline common features. The access point should build on existing initiatives such as The European Library (TEL), in which Europe’s libraries already collaborate. It should where possible closely associate private holders of rights in cultural material and all interested stakeholders. A strong commitment by the Member States and cultural institutions to arrive at such an access point should be encouraged.
(10) Only part of the material held by libraries, archives and museums is in the public domain, in the sense that it is not or is no longer covered by intellectual property rights, while the rest is protected by intellectual property rights. Since intellectual property rights are a key tool to stimulate creativity, Europe's cultural material should be digitised, made available and preserved in full respect of copyright and related rights. Particularly relevant in this context are Articles 5(2)c, 5(3)n, and 5(5), as well as recital 40 of Directive 2001/29/EC of the European Parliament and of the Council of 22 May 2001 on the harmonisation of certain aspects of copyright and related rights in the information society (1). Licensing mechanisms in areas such as orphan works — that is to say, copyrighted works whose owners are difficult or even impossible to locate — and works that are out of print or distribution (audiovisual) can facilitate rights clearance and conse- quently digitisation efforts and subsequent online acces- sibility. Such mechanisms should therefore be encouraged in close cooperation with rightholders.
(11) Provisions in national legislation may contain barriers to the use of works which are in the public domain, for example by requiring an administrative act for each reproduction of the work. Any such barriers should be identified and steps taken to remove them.
(12) Council Resolution C/162/02 of 25 June 2002 on preserving tomorrow's memory — preserving digital content for future generations (2) proposes objectives and indicative measures for preserving digital content for future generations. However, at present no clear
and comprehensive policies exist in the Member States on the preservation of digital content. The absence of such policies poses a threat to the survival of digitised material and may result in the loss of material produced in digital format. The development of effective means of digital preservation has far-reaching implications, not only for the preservation of material in public institutions but also for any organisation which is obliged or which wishes to preserve digital material.
(13) Several Member States have introduced or are considering legal obligations requiring producers of digital material to make one or more copies of their material available to a mandated deposit body. Effective collaboration between Member States is necessary to avoid a wide variety in the rules governing the deposit of digital material and should be encouraged.
(14) Web-harvesting is a new technique for collecting material from the Internet for preservation purposes. It involves mandated institutions actively collecting material instead of waiting for it to be deposited, thus minimising the administrative burden on producers of digital material, and national legislation should therefore make provision for it,
HEREBY RECOMMENDS THAT MEMBER STATES:
Digitisation and online accessibility
1. gather information about current and planned digitisation of books, journals, newspapers, photographs, museum objects, archival documents, audiovisual material (here- inafter ‘cultural material’) and create overviews of such digi- tisation in order to prevent duplication of efforts and promote collaboration and synergies at European level;
2. develop quantitative targets for the digitisation of analogue material in archives, libraries and museums, indicating the expected increase in digitised material which could form part of the European digital library and the budgets allocated by public authorities;
3. encourage partnerships between cultural institutions and the private sector in order to create new ways of funding digitisation of cultural material;
4. set-up and sustain large scale digitisation facilities, as part of, or in close collaboration with, competence centres for digitisation in Europe;
EN31.8.2006 Official Journal of the European Union L 236/29
(1) OJ L 167, 22.6.2001, p. 10. (2) OJ C 162, 6.7.2002. p. 4.
5. promote a European digital library, in the form of a multi- lingual common access point to Europe's distributed — that is to say, held in different places by different organi- sations — digital cultural material, by:
(a) encouraging cultural institutions, as well as publishers and other rightholders to make their digitised material searchable through the European digital library,
(b) ensuring that cultural institutions, and where relevant private companies, apply common digitisation standards in order to achieve interoperability of the digitised material at European level and to facilitate cross-language searchability;
6. improve conditions for digitisation of, and online accessi- bility to, cultural material by:
(a) creating mechanisms to facilitate the use of orphan works, following consultation of interested parties,
(b) establishing or promoting mechanisms, on a voluntary basis, to facilitate the use of works that are out of print or out of distribution, following consultation of interested parties,
(c) promoting the availability of lists of known orphan works and works in the public domain,
(d) identifying barriers in their legislation to the online accessibility and subsequent use of cultural material that is in the public domain and taking steps to remove them;
Digital preservation
7. establish national strategies for the long-term preservation of and access to digital material, in full respect of copyright law, which:
(a) describe the organisational approach, indicating the roles and responsibilities of the parties involved and the allocated resources,
(b) contain specific action plans outlining the objectives and a time-table for the specific targets to be met;
8. exchange information with each other on the strategies and action plans;
9. make provision in their legislation so as to allow multiple copying and migration of digital cultural material by public institutions for preservation purposes, in full respect of Community and international legislation on intellectual property rights;
10. when establishing policies and procedures for the deposit of material originally created in digital format take into account developments in other Member States in order to prevent a wide divergence in depositing arrangements;
11. make provision in their legislation for the preservation of web-content by mandated institutions using techniques for collecting material from the Internet such as web harvesting, in full respect of Community and international legislation on intellectual property rights;
Follow-up to this Recommendation
12. inform the Commission 18 months from the publication of this Recommendation in the Official Journal of the European Union, and every two years thereafter, of action taken in response to this Recommendation.
Done at Brussels, 24 August 2006.
For the Commission Viviane REDING
Member of the Commission
ENL 236/30 Official Journal of the European Union 31.8.2006
II
(Actos cuya publicación no es una condición para su aplicabilidad)
COMISIÓN
RECOMENDACIÓN DE LA COMISIÓN
de 24 de agosto de 2006
sobre la digitalización y la accesibilidad en línea del material cultural y la conservación digital
(2006/585/CE)
LA COMISIÓN DE LAS COMUNIDADES EUROPEAS,
Visto el Tratado constitutivo de la Comunidad Europea y, en particular, su artículo 211,
Considerando lo siguiente:
(1) El 1 de junio de 2005 la Comisión presentó la iniciativa i2010, que tiene por objeto optimizar los beneficios de las nuevas tecnologías de la información para el creci- miento económico, la creación de empleo y la calidad de vida de los ciudadanos europeos. La Comisión ha hecho de las bibliotecas digitales un aspecto clave de i2010. En su Comunicación «i2010: bibliotecas digitales» de 30 de septiembre de 2005 (1), expone su estrategia para la di- gitalización, la accesibilidad en línea y la conservación digital de la memoria colectiva de Europa. Esta memoria colectiva incluye publicaciones impresas (libros, revistas y periódicos), fotografías, objetos de museo, documentos de archivo y material audiovisual (en lo sucesivo deno- minado «material cultural»).
(2) Deben recomendarse a los Estados miembros medidas para la ejecución de esa estrategia con miras a optimizar, por mediación de Internet, el potencial económico y cultural del patrimonio cultural de Europa.
(3) En este contexto, debe fomentarse la digitalización del material de bibliotecas, archivos y museos. La accesibili- dad en línea de ese material permitirá que los ciudadanos de toda Europa accedan a él y lo utilicen para su ocio, sus estudios o su trabajo, y dará al patrimonio diverso y multilingüe de Europa un perfil claro en Internet. Ade- más, el material digitalizado podrá reutilizarse en sectores como el turismo y la educación, así como en nuevas empresas creativas.
(4) Por otra parte, en las Conclusiones del Consejo de 15 y 16 de noviembre de 2004 sobre el Plan de trabajo en el
ámbito de la cultura para 2005-2006 se destaca la apor- tación que la creatividad y las industrias creativas realizan al crecimiento económico en Europa y la necesidad de coordinar las actividades de digitalización.
(5) En la Recomendación del Parlamento Europeo y el Con- sejo de 16 de noviembre de 2005 relativa al patrimonio cinematográfico y la competitividad de las actividades industriales relacionadas (2) ya se recomendaba a los Es- tados miembros que adoptasen medidas para aumentar la utilización de las tecnologías digitales y otras nuevas tecnologías para la recopilación, la catalogación, la con- servación y la restauración de obras cinematográficas. Por lo que respecta a estas últimas, la presente Recomenda- ción complementa en diversos aspectos la del Parlamento y el Consejo relativa al patrimonio cinematográfico.
(6) La digitalización es un medio importante para ampliar el acceso al material cultural; en algunos casos, es el único para asegurar que las generaciones futuras podrán acce- der a él. Por eso, actualmente se están llevando a cabo numerosas iniciativas de digitalización en los Estados miembros, aunque se trata de esfuerzos fragmentarios. La actuación concertada de los Estados miembros para digitalizar su patrimonio cultural daría mayor coherencia a la selección de ese material y evitaría duplicaciones en la digitalización. Asimismo, ofrecería un entorno más seguro a las empresas inversoras en tecnologías de la digitalización. A la realización de estos objetivos contri- buirían una perspectiva general de las actividades de di- gitalización en curso y previstas y la fijación de objetivos cuantitativos de digitalización.
(7) El patrocinio de la digitalización por el sector privado o la creación de asociaciones entre los sectores público y privado pueden ser vías para la participación de entidades privadas en las actividades de digitalización y, por lo tanto, deben fomentarse.
ESL 236/28 Diario Oficial de la Unión Europea 31.8.2006
(1) COM(2005) 465 final. (2) DO L 323 de 9.12.2005, p. 57.
(8) Las inversiones en nuevas tecnologías y las instalaciones de digitalización a gran escala pueden reducir los costes de la digitalización y mantener o incluso mejorar la ca- lidad y, por lo tanto, deben recomendarse.
(9) La creación de un punto de acceso común multilingüe permitiría buscar en línea el patrimonio cultural digital distribuido en Europa, es decir, conservado en diferentes lugares por diferentes organizaciones. Además, este punto de acceso incrementaría su visibilidad y pondría de relieve sus rasgos comunes. Su creación se basaría en iniciativas existentes como la Biblioteca Europea, en la que colaboran ya las bibliotecas de Europa. En la medida de lo posible, debería asociar a los titulares de derechos privados sobre el material cultural y a todas las partes interesadas. Debe fomentarse un compromiso firme de los Estados miembros y de las instituciones culturales para hacer realidad este punto de acceso.
(10) Sólo una parte del material conservado en bibliotecas, archivos y museos es de dominio público, en el sentido de que no está o no está ya amparado por derechos de propiedad intelectual, mientras que el resto sí está prote- gido por estos derechos. Puesto que los derechos de propiedad intelectual son un instrumento fundamental para incentivar la creatividad, el material cultural de Eu- ropa debe digitalizarse, divulgarse y conservarse respe- tando plenamente los derechos de autor y otros derechos afines. A este respecto son especialmente pertinentes el artículo 5, apartado 2, letra c), el artículo 5, apartado 3), letra n, y el artículo 5, apartado 5), así como el conside- rando 40, de la Directiva 2001/29/CE del Parlamento Europeo y el Consejo, de 22 de mayo de 2001, relativa a la armonización de determinados aspectos de los dere- chos de autor y derechos afines a los derechos de autor en la sociedad de la información (1). Los mecanismos de concesión de licencias en ámbitos como las obras huér- fanas —es decir, obras protegidas por derechos de autor cuyos titulares son difíciles o incluso imposibles de loca- lizar— y las obras agotadas o que ya no se distribuyen (audiovisual) pueden facilitar la adquisición de derechos y, por consiguiente, las actividades de digitalización y la posterior accesibilidad en línea. Por lo tanto, estos meca- nismos deben promoverse en estrecha cooperación con los titulares de los derechos.
(11) Las legislaciones nacionales pueden contener disposicio- nes que obstaculicen la utilización de obras que son de dominio público, por ejemplo, si se exige un acto admi- nistrativo para cada reproducción de la obra. Es preciso localizar todos estos obstáculos y tomar medidas para eliminarlos.
(12) En la Resolución C/162/02 del Consejo, de 25 de junio de 2002, titulada «Conservar la memoria del mañana — Conservar los contenidos digitales para las generaciones futuras» (2) se proponen objetivos y medidas indicativas.
Sin embargo, no existen actualmente en los Estados miembros políticas claras y globales sobre la conserva- ción de los contenidos digitales. La ausencia de estas políticas amenaza la supervivencia del material digitali- zado y puede ocasionar la pérdida de material producido en formato digital. El desarrollo de medios eficaces de conservación digital tiene amplias repercusiones, no sólo para la conservación del material en las instituciones públicas sino también para cualquier organización que se vea obligada a conservar material digital o que desee hacerlo.
(13) Diversos Estados miembros han introducido o están con- siderando introducir obligaciones legales para exigir que los productores de material digital pongan una o más copias de su material a disposición de un organismo de depósito habilitado. Es necesario, y debe promoverse, que los Estados miembros colaboren de forma efectiva para evitar una excesiva divergencia de las normas reguladoras del depósito de material digital.
(14) La «recolección en la web» (web harvesting) es una nueva técnica de recogida de material de Internet con fines de conservación. Consiste en que determinadas instituciones con un mandato específico recogen material en lugar de esperar a que éste sea depositado, con lo cual se reduce la carga administrativa de los productores de material digi- tal. La legislación nacional debe regular esta práctica.
RECOMIENDA A LOS ESTADOS MIEMBROS QUE:
En relación con la digitalización y la accesibilidad en línea
1) reúnan información sobre la digitalización en curso y pre- vista de libros, revistas, periódicos, fotografías, objetos de museo, documentos de archivo y, material audiovisual (en lo sucesivo denominado «material cultural») y describan la situación general de esa digitalización para evitar la dupli- cación de esfuerzos y promover la colaboración y las si- nergias a nivel europeo;
2) preparen objetivos cuantitativos para la digitalización de material analógico en archivos, bibliotecas y museos, indi- cando el aumento previsto del material digitalizado que podría formar parte de la biblioteca digital europea y los presupuestos asignados por las autoridades públicas;
3) fomenten las asociaciones entre las instituciones culturales y el sector privado para crear nuevas formas de financiar la digitalización del material cultural;
4) creen y mantengan instalaciones de digitalización a gran escala, como parte de centros de competencias para la digitalización en Europa o en estrecha colaboración con ellos;
ES31.8.2006 Diario Oficial de la Unión Europea L 236/29
(1) DO L 167 de 22.6.2001, p. 10. (2) DO C 162 de 6.7.2002, p. 4.
5) promuevan una biblioteca digital europea, en forma de punto de acceso común multilingüe al material cultural digital distribuido en Europa —es decir, conservado en diferentes lugares por diferentes organizaciones—:
a) animando a las instituciones culturales, así como a los editores y otros titulares de derechos, a facilitar su ma- terial digitalizado para las búsquedas a través de la bi- blioteca digital europea,
b) asegurándose de que las instituciones culturales, y cuando proceda las empresas privadas, aplican normas comunes de digitalización para lograr la interoperabili- dad del material digitalizado a nivel europeo y facilitar las búsquedas interlingüísticas;
6) mejoren las condiciones para la digitalización y la accesi- bilidad en línea del material cultural:
a) creando mecanismos que faciliten la utilización de las obras huérfanas, previa consulta con las partes interesa- das;
b) estableciendo o promoviendo mecanismos voluntarios para facilitar la utilización de obras que están agotadas o ya no se distribuyen, previa consulta con las partes interesadas;
c) promoviendo la publicación de listas de obras huérfanas conocidas y de obras de domino público;
d) determinando qué obstáculos existen en su legislación para la accesibilidad en línea y la consiguiente utiliza- ción de material cultural de dominio público y tomando medidas para eliminarlos;
En relación con la conservación digital
7) establezcan estrategias nacionales para la conservación a largo plazo del material digital y el acceso a él, que respe- ten plenamente la legislación de derechos de autor y que:
a) describan el planteamiento organizativo, indicando las funciones y responsabilidades de las partes interesadas y los recursos asignados,
b) contengan planes de acción específicos en los que se detallen los objetivos y un calendario para su cumpli- miento;
8) intercambien entre sí información sobre las estrategias y los planes de acción;
9) incluyan en su legislación disposiciones que permitan la copia múltiple y la migración del material cultural digital por las instituciones públicas con fines de conservación, respetando plenamente la legislación comunitaria e interna- cional sobre derechos de propiedad intelectual;
10) tengan en cuenta la situación en otros Estados miembros, cuando establezcan políticas y procedimientos para el de- pósito de material creado originalmente en formato digital, a fin de impedir una divergencia excesiva en las disposicio- nes en materia de depósito;
11) regulen en su legislación la conservación de contenidos web por instituciones facultadas para ello utilizando técni- cas de recogida de material de Internet como la «recolec- ción en la web», respetando plenamente la legislación co- munitaria e internacional sobre derechos de propiedad in- telectual;
En relación con el seguimiento de la presente Recomendación
12) informen a la Comisión, 18 meses después de la publica- ción de la presente Recomendación en el Diario Oficial de la Unión Europea, y a partir de entonces cada dos años, de las medidas adoptadas en cumplimiento de la presente Reco- mendación.
Hecho en Bruselas, el 24 de agosto de 2006.
Por la Comisión Viviane REDING
Miembro de la Comisión
ESL 236/30 Diario Oficial de la Unión Europea 31.8.2006
II
(Actes dont la publication n'est pas une condition de leur applicabilité)
COMMISSION
RECOMMANDATION DE LA COMMISSION
du 24 août 2006
sur la numérisation et l'accessibilité en ligne du matériel culturel et la conservation numérique
(2006/585/CE)
LA COMMISSION DES COMMUNAUTÉS EUROPÉENNES,
vu le traité instituant la Communauté européenne et notam- ment son article 211,
considérant ce qui suit:
(1) Le 1er juin 2005, la Commission a présenté l’initiative i2010 qui vise à mieux tirer parti des avantages des nouvelles technologies de l’information aux fins de la croissance économique, de l’emploi et de la qualité de vie des Européens. La Commission a fait des bibliothè- ques numériques un élément essentiel de l’initiative i2010. Dans sa communication intitulée «i2010: biblio- thèques numériques» du 30 septembre 2005 (1), elle a défini sa stratégie concernant la numérisation, l’accessibi- lité en ligne et la conservation numérique de la mémoire collective de l’Europe. Cette mémoire collective comprend les documents imprimés (livres, revues, journaux), les photographies, les pièces de musée, les documents d’archive, le matériel audiovisuel (ci-après dénommés «matériel culturel»).
(2) Il convient de recommander aux États membres des mesures de mise en œuvre de cette stratégie afin de mieux exploiter, au moyen de l’internet, le potentiel économique et culturel du patrimoine culturel européen.
(3) Dans ce contexte, la mise au point de matériel numérisé provenant de bibliothèques, d’archives et de musées doit être encouragée. L’accessibilité en ligne du matériel permettra à la population de l’Europe d’y accéder et de l’utiliser à des fins récréatives, de recherche ou profes- sionnelles. Elle donnera au patrimoine multilingue et diversifié de l’Europe une nette visibilité sur l’internet. En outre, le matériel numérisé peut être réutilisé dans des secteurs d’activité comme le tourisme et l’éducation, ainsi que pour de nouveaux travaux de création.
(4) De plus, les conclusions du Conseil des 15-16 novembre 2004 sur le plan de travail 2005-2006 pour la culture soulignent l’importance de la créativité et des activités de création pour la croissance économique en Europe, et la nécessité d’un effort coordonné de numérisation.
(5) Dans la recommandation du Parlement européen et du Conseil, du 16 novembre 2005 sur le patrimoine ciné- matographique et la compétitivité des activités indus- trielles connexes (2) il était déjà recommandé aux États membres d’adopter des mesures appropriées en vue de recourir davantage aux techniques de numérisation et aux nouvelles technologies pour la collecte, le catalogage, la préservation et la restauration des œuvres cinématogra- phiques. En ce qui concerne ces œuvres, la présente recommandation complète, à plusieurs égards, la recom- mandation du Parlement et du Conseil sur le patrimoine cinématographique.
(6) Pour donner plus largement accès au matériel culturel, la numérisation constitue un moyen essentiel. Dans certain cas, c’est même le seul moyen de garantir la disponibilité d’un tel matériel pour les générations à venir. Aussi nombre d’initiatives en faveur de la numérisation sont- elles actuellement prises dans les États membres, mais les efforts sont dispersés. Une action concertée des États membres pour numériser leur patrimoine culturel donne- rait une plus grande cohérence à la sélection du matériel et éviterait les recoupements. Cela créerait aussi un envi- ronnement plus stable pour les entreprises désireuses d’investir dans les techniques de numérisation. Pour y parvenir, il serait utile d’avoir un aperçu des activités de numérisation en cours et planifiées et de disposer d’objectifs quantitatifs de numérisation.
(7) Le parrainage d’activités de numérisation par le secteur privé ou les partenariats entre le secteur public et le secteur privé peuvent être un moyen de faire participer des entreprises à l’effort de numérisation et doivent être davantage encouragés.
FRL 236/28 Journal officiel de l’Union européenne 31.8.2006
(1) COM(2005) 465 final. (2) JO L 323 du 9.12.2005, p. 57.
(8) Les investissements dans les nouvelles technologies et les installations de numérisation à grande échelle peuvent faire baisser le coût de la numérisation tout en mainte- nant ou améliorant la qualité, et doivent donc être recommandés.
(9) Un point d’accès multilingue commun permettrait de rechercher, en ligne, dans le patrimoine culturel numé- rique diffus — c’est-à-dire détenu par différents orga- nismes à différents endroits — de l’Europe. Un tel point d’accès augmenterait la visibilité de ce patrimoine et en soulignerait les caractéristiques communes. Le point d’accès doit reposer sur les initiatives existantes comme TEL (The European Library), au sein de laquelle des bibliothèques européennes collaborent déjà. Il doit, si possible, associer étroitement les titulaires privés de droits sur le matériel culturel et toutes les parties inté- ressées. Il faut encourager les États membres et les insti- tutions culturelles à prendre le ferme engagement d’aboutir à un tel point d’accès.
(10) Seule une partie du matériel conservé dans les bibliothè- ques, les archives et les musées est dans le domaine public, c’est-à-dire qu’elle n’est pas ou plus couverte par des droits de propriété intellectuelle, tandis que le reste est toujours protégé par de tels droits. Comme les droits de propriété intellectuelle sont un outil essentiel pour promouvoir la créativité, le matériel culturel de l'Europe doit être numérisé, mis à disposition et conservé dans le respect absolu des droits d'auteur et droits connexes. À cet égard, il convient en particulier de mentionner l’article 5, paragraphe 2, point c), paragraphe 3, point n), et paragraphe 5, ainsi que le considérant 40 de la directive 2001/29/CE du Parlement européen et du Conseil, du 22 mai 2001, sur l'harmonisation de certains aspects du droit d'auteur et des droits voisins dans la société de l'information (1). Dans des cas comme celui des œuvres orphelines — c’est-à-dire protégées par des droits d’auteur dont il est difficile, voire impossible, de trouver le titulaire — ou des œuvres dont l’édition ou la diffusion (audiovisuel) est abandonnée, les mécanismes d’octroi de licences peuvent faciliter l’autorisation de droits et, partant, le travail de numérisation ainsi que l’accessibilité en ligne qui en résulte. Il convient donc de promouvoir de tels mécanismes en étroite coopération avec les titulaires de droits.
(11) Les dispositions existant dans la législation nationale peuvent constituer des entraves à l’utilisation des œuvres qui sont dans le domaine public, par exemple en exigeant un acte administratif pour chaque reproduc- tion de l’œuvre. Ces entraves doivent être recensées et des mesures prises pour les supprimer.
(12) La résolution du Conseil C/162/02, 25 juin 2002, visant à «préserver la mémoire de demain — préserver les contenus numériques pour les générations futures» (2) propose des objectifs et des mesures indicatives à cet
effet. Toutefois, il n'existe actuellement dans les États membres aucune politique claire et exhaustive sur la conservation du contenu numérique. L’inexistence de telles politiques représente une menace pour la pérennité du matériel numérisé et peut entraîner la perte du maté- riel produit au format numérique. La mise au point de moyens de conservation numérique efficaces a des consé- quences considérables, non seulement pour la conserva- tion du matériel dans les institutions publiques mais aussi pour tout organisme qui doit ou souhaite conserver du matériel numérique.
(13) Plusieurs États membres ont instauré des obligations légales — ou envisagent de le faire — imposant aux producteurs de matériel numérique de mettre un ou plusieurs exemplaires de leur matériel à la disposition d’un organe de dépôt mandaté. Afin d’éviter une trop grande variété des régimes régissant le dépôt du matériel numérique, une collaboration effective entre États membres est nécessaire et doit être encouragée.
(14) Le moissonnage du web est une nouvelle technique de collecte de matériel sur l'internet à des fins de conserva- tion. Elle consiste, pour des institutions habilitées, à prendre l’initiative de collecter du matériel au lieu d'at- tendre qu'il soit déposé, allégeant ainsi la charge adminis- trative qui pèse sur les producteurs de matériel numé- rique, et la législation nationale doit donc prévoir des dispositions dans ce sens,
RECOMMANDE AUX ÉTATS MEMBRES:
Numérisation et accessibilité en ligne
1) de rassembler des informations sur la numérisation, en cours ou planifiée, de livres, revues, journaux, photogra- phies, pièces de musée, documents d’archive, matériel audiovisuel (ci-après dénommé «matériel culturel») et de donner un aperçu de ces activités de numérisation afin d’éviter les doubles emplois et de promouvoir la collabora- tion et les synergies au niveau européen;
2) de fixer des objectifs quantitatifs pour la numérisation du matériel analogique dans les archives, bibliothèques et musées, en indiquant l’augmentation prévue du volume de matériel numérisé qui pourrait faire partie de la biblio- thèque numérique européenne et les budgets alloués par les pouvoirs publics;
3) d’encourager les partenariats entre institutions culturelles et secteur privé afin de trouver de nouveaux moyens de financer la numérisation du matériel culturel;
4) de mettre en place et maintenir en activité des installations de numérisation à grande échelle dans le cadre des centres européens de compétence en numérisation, ou en collabo- ration avec ces centres;
FR31.8.2006 Journal officiel de l’Union européenne L 236/29
(1) JO L 167 du 22.6.2001, p. 10. (2) JO C 162 du 6.7.2002, p. 4.
5) de promouvoir une bibliothèque numérique européenne sous la forme d’un point d’accès multilingue commun au matériel culturel numérique diffus — c’est-à-dire détenu par différents organismes à différents endroits — de l’Europe:
a) en encourageant les institutions culturelles, ainsi que les éditeurs et autres titulaires de droits, à rendre leur maté- riel numérisé consultable dans la bibliothèque numé- rique européenne,
b) en veillant à ce que les institutions culturelles et, le cas échéant, les entreprises privées utilisent des normes de numérisation communes afin d’assurer l’interopérabilité du matériel numérisé au niveau européen et de faciliter la consultation interlinguistique;
6) d’améliorer les conditions de numérisation et l’accessibilité en ligne du matériel culturel:
a) en créant des mécanismes pour faciliter l’exploitation des œuvres orphelines, après consultation des parties intéressées,
b) en instaurant ou promouvant des mécanismes, sur une base volontaire, pour faciliter l’exploitation des œuvres dont l’édition ou la diffusion est abandonnée, après consultation des parties intéressées,
c) en veillant à la disponibilité des listes d’œuvres orphe- lines connues et d’œuvres dans le domaine public,
d) en recensant les entraves, dans leur législation, à l’acces- sibilité en ligne et à l’utilisation du matériel culturel qui est dans le domaine public, et en prenant des mesures pour les supprimer;
Conservation numérique
7) d’élaborer des stratégies nationales pour la conservation à long terme et l’accès au matériel numérique dans le respect absolu de la législation sur les droits d’auteur, qui:
a) décrivent l’approche organisationnelle, indiquent le rôle et les responsabilités des parties concernées ainsi que les ressources allouées,
b) contiennent des plans d’action précis présentant les objectifs généraux et un calendrier de réalisation des objectifs spécifiques;
8) de s’échanger des informations sur les stratégies et plans d’action
9) de prévoir des dispositions, dans leur législation, de façon à permettre la reproduction en plusieurs exemplaires et la migration du matériel culturel numérique par les institu- tions publiques à des fins de conservation, dans le respect absolu de la législation communautaire et internationale sur les droits de propriété intellectuelle;
10) de prendre en compte, lors de l’élaboration de politiques et procédures concernant le dépôt de matériel initialement créé sous forme numérique, l’évolution dans d’autres États membres afin d’éviter les trop grandes divergences dans les modalités de dépôt;
11) de prévoir des dispositions, dans leur législation, pour la conservation de contenu web par des institutions habilitées, à l’aide de techniques de collecte de matériel sur l’internet, comme le moissonnage du web, dans le respect absolu de la législation communautaire et internationale sur les droits de propriété intellectuelle;
Suivi de la recommandation
12) d’informer la Commission dix-huit mois après la publica- tion de la présente recommandation au Journal officiel de l’Union européenne, puis tous les deux ans, des mesures prises pour donner suite à la présente recommandation.
Fait à Bruxelles, le 24 août 2006.
Par la Commission Viviane REDING
Membre de la Commission
FRL 236/30 Journal officiel de l’Union européenne 31.8.2006